Behauwerkzeuge im Bogenbau

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fatz
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von fatz » 16.12.2016, 21:19

Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, sind die Dinger eher so um die 500g rum. Kann mich aber taeuschen.

@Grünhorn: sag einfach Bescheid, wenn mal da bist.
Haben ist besser als brauchen.

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Grünhorn
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Grünhorn » 17.12.2016, 09:13

Guten Morgen,

@Fatz: 1. Vielen Dank nochmal für das Angebot. Ich werd noch ein bissl rumgurken an meinen 3 Haselstecken und wenn ich nicht mehr weiter weiss meld ich mich :-)

2. & @ Thomas: ihr habt natürlich recht -- jetz hab ich eine Waage -- sie hat 552g! (hab wohl das Hörnchen nicht miteinberechnet ;-)

3. Mit den alten Zimmerleuten und dem Beil: das kann ich auch nur bestätigen. Mein Opa (Jgg. 1910) war Zimmerer und er hat tatsächlich fast alles mit Beil, Schnitzmesser (=Ziehmesser) und Zimmerersäge gemacht. Er hatte nicht mal eine Werkbank (und auch keine Schnitzbank) so dass ich mich zur Zeit öfters frage wie er eingespannt hat, da kann ich mich leider nicht mehr erinnern) aber konnte zB. innerhalb von ein paar Tagen eine 5m lange Leiter nach allen Regeln der Kunst herstellen (Er hat ausserdem ein Haus praktisch allein gebaut und alles was aus Holz war daran auch selbst gemacht). Aber in dieser Liga spiele ich leider nicht :-(

LG
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locksley
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von locksley » 19.12.2016, 23:10

Bogenholz zwischen Chiemgau und Salzburg gibts hier.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=29325
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Neumi » 29.06.2017, 21:07

Tach, ich hab mir jetzt auch mal ein kleines Beil gemacht - hatte noch nen alten Beilkopf ohne Stiel rumfliegen und ein geschwungenes Stück Kernholz.
Den Kopf hab ich um einiges schmaler geflext, die Schneide von gerundet auf gerade geschliffen, das Teil links möglichst plan geschliffen und rechts so ca. 1 cm Schneide geschliffen. Alles nicht so ganz einfach und mehr improvisiert als gekonnt, aber es funktioniert recht gut und macht wirklich Spass und wird sicher einen guten Teil Ziehmesser-Arbeit ersetzen.
Die Klinge ist auch nicht extrem scharf - es reicht aber um ein Blatt Papier zu zerteilen (allerdings nicht ausrissfrei). Bin halt nicht der begnadete Klingenschleifer.
685 g, Griff aus Kernholz von später Traubenkirsche mit Markkanal in etwa mittig. Für so ein leichtes Behaubeil geht auch Kirsche.

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Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Grombard
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Grombard » 29.06.2017, 21:14

Schönes Ding.
Womit hast du das runtergeschliffen?
irgendwas is ja immer

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Neumi » 29.06.2017, 21:23

Mit der Flex zerteilt, mit ner Schrubscheibe grob zugerichtet, mit Feilen grob geplant und die Klinge grob hergestellt, mit Schleifleinen feiner geschliffen und mit Wassersteinen den Rest gemacht. Ich werd aber wahrscheinlich noch mal nachschleifen.
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Spanmacher » 29.06.2017, 21:46

Das sieht doch recht knackig aus.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von fatz » 29.06.2017, 21:52

Schon ned schlecht. Ganz so gerade haett die Schneide gar nicht werden muessen. Wenn du mal an eine Esse und Amboss kommst, dann klopf die linke Seite mal noch ganz platt. Macht n spuerbaren Unterschied. Hinterher Schneide haerten nicht vergessen. Die asslige rote Farbe kommt dabei auch ganz von allein runter. ;)
Ich hab meins nur mit der Faecherscheibe auf der Flex grobgeschliffen, dann ein bissl mitm Schwingschleifer und 400er Papier und dann auf der Filzscheibe auspoliert. Da kannst dich damit rasieren.
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Neumi » 29.06.2017, 22:27

Naja, ich hab weder nen Amboss (sonst hätt ichs kalt gedängelt), noch die Möglichkeit an irgendein heisses Feuer zu kommen. Aber dieses mal wollte ich nix kaufen, sondern das bestmöglich verwerten, was rumliegt. Luft nach Oben iss da jede Menge.
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von shokunin » 23.07.2017, 19:39

Nachdem ich gerade mit der Camera in der Werkstatt war und heute unter Anderem mein Beil endlich mit 'nem neuen Stiel verstehen hab'...

Die Axt ist im Winter umgezogen - vom Schuppen in die beheizte Werkstatt. Dabei ist mir der Stiel gerissen... was auch gut war. Der Stiel hat mich jetzt 20 Jahre lang genervt, ich konnt' mich aber nie aufraffen ihn zu wechseln... :-\
Naja... hier also mein Kent Pattern Beil - auch wenn Sheffield drauf steht... ;D
ca 1300g mit neuem Stiel in Kirsche...
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von fatz » 23.07.2017, 20:22

Schaut schick aus, aber ist das ned ein bissl schwer? Ich find meins mit 800g schon gut fett.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von shokunin » 23.07.2017, 22:57

Für filigrane Arbeiten evtl nicht ganz ideal... ;)
Das Schöne an dem Beil ist aber, dass das Blatt durchgehend ca 5 oder 6mm stark ist. Wenn ich feinere Arbeiten damit machen muss, führe ich das Ding fast direkt am Kopf wie einen Faustkeil und arbeite stossend mit dem Gewicht des Kopfes eher als mit Schwung.
Ist aber schon eher für grob...

Gruss,
Mark
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Sateless » 24.07.2017, 18:25

Schön geworden. Hoffentlich freust du dich die nächsten 20 Jahre an dem Griff. :)

Hast du absichtlich den Schwung im Griff so flach ausgeführt? Allein optisch wär es doch sicher sehr schön geworden, wenn du etwa den Radius des Blattes aufgegriffen hättest, oder? Oder ist das einfach deine Lieblingsform um damit zu werken?

Und das Gewicht ... das kompensiert sicher mal eine nicht absolut ruhige Hand. Ich fänd es auch okay, da ich bei Feinarbeiten lieber ohne Schwung haue.

Mir gefällts sehr! Daher dankesehr fürs Zeigen.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von shokunin » 24.07.2017, 19:56

Jupp!
Schweres Werkzeug birgt oft eine gewisse "Laufruhe". Das stelle ich hier auch fest, wenn ich das Ding direkt unter'm Kopf greife und ohne Schwung rein mit dem Gewicht arbeite.

Zum Griff,... der ist einfach in etwa so wie er ursprünglich war. Ich denke, den bin ich eben gewohnt. Der Alte war nur sehr flach und neigte zum Kippeln. Der neue ist etwas runder. Ich hoffe das ist besser.
Und das Stück Holz passte auch gut zu der Form. Das war ein Spaltling, aus einem Kirschholz-Stamm, der eigentlich zu Furnier werden sollte.

Naja, der Grund wieso ich das Beil aber gezeigt habe war, dass ich die Form eben recht gerne mag und dass man die Dinger auf UK-eBay z.B. für 10-20-30... Euro bekommen kann. Meine Axt wird eine Nr 2 sein, es gibt auch kleinere. Und ich hab' vorhin gemessen, das Blatt ist 6mm stark und 4,5 Zoll breit. Man kann so ein Ding also auch recht leicht schmäler machen.

Gruss,
Mark
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DSC08991.jpg
Breite ca 4,5"
DSC08990.jpg
Querschnitt Kent Pattern Axt
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von schnabelkanne » 24.07.2017, 20:12

Servus,
oft ist ein etwas schweres Beil von Vorteil - ich hab am Wochenende bei einem Stamm Osage die Rinde und den Splint entfernt, da war mein 800 g Beil fast zu leicht.
lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

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