Behauwerkzeuge im Bogenbau

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mahagugu
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Re: Mein erster Versuch einen Selfbow aus Haselnuss zu bauen

Beitrag von mahagugu » 15.10.2015, 19:44

@Kemoauc

Danke, für den Tipp und die acht € liegen im Budget.
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bovidae
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Re: Mein erster Versuch einen Selfbow aus Haselnuss zu bauen

Beitrag von bovidae » 15.10.2015, 20:09

eigentlich geht hier doch um Balian79's ersten Versuch einen Selfbow aus haselnuss zu bauen. Ich finde das spannend. Das es jetzt aber plötzlich um Macheten von Mahagugu geht finde ich respektlos.
Nur mal so,
Gruß Frieder

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Kemoauc
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Re: Mein erster Versuch einen Selfbow aus Haselnuss zu bauen

Beitrag von Kemoauc » 15.10.2015, 22:58

Hi,Frieder,
jou, hast recht. manchmal verfährt sich so ein Thread halt mal in der OT-Pampa. Passiert aber hin und wieder, kein Beinbruch. zum Glück gibt es Leute wie Dich, die auch mal darauf hinweisen.

Gruß,
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Ravenheart
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Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Ravenheart » 16.10.2015, 10:13

bovidae hat geschrieben:eigentlich geht hier doch um Balian79's ersten Versuch einen Selfbow aus haselnuss zu bauen. Ich finde das spannend. Das es jetzt aber plötzlich um Macheten von Mahagugu geht finde ich respektlos.


Richtiger Hinweis, danke! Thema geteilt! Rabe

Sateless
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Re: Mein erster Versuch einen Selfbow aus Haselnuss zu bauen

Beitrag von Sateless » 16.10.2015, 12:45

Kemoauc hat geschrieben:Hallöle aus dem Süden,
ein Dechsel (aus Stahl) ist superleicht selbstgemacht:
im örtlichen Baumarkt einen billigen Maurerhammer kaufen, kostet so um die 8Euronen, mit der Flex die Klinge flugs geschliffen. Fertig! ;D
Gru?,
Kemoauc

PS: @mahagogo: der Junge in dem Steinzeitvideo macht das schon richtig, nur kein Neid. ;D


Ja, dachte ich auch. Allerdings ist der Stahl dieser Maurerhämmer so dermaßen untauglich, der hielt die Schneide nichtmal von 12 Uhr bis Mittag! Überhaupt kein Vergleich zu irgendwas tauglichem. Das sind 8€ die man besser ans FC oder die Lokalen freiwilligen Flüchtlingshelfer spenden kann.
Da schneid ich lieber 4 Streifen mit dem Ziehmesser, als das Ding aus der Versenkung zu holen.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Snake-Jo
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Snake-Jo » 16.10.2015, 13:54

@Sateless: Mag sein, das die ganz billigen nichts taugen. Hier zwei Brauchbare.
Der rechte ist ein Maurerhammer, bei dem ich den Hammerkopf abgeflext und die Schneide geschliffen habe. Reicht hinne!
Der linke ist ein Uralt-Zimmermannshammer, der auf der flachen Klinge noch ein Nagelöhr hat. Er zeigte nach dem Anschleifen eine gute Qualität in der Schneide.

Dechsel.jpg

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Snake-Jo » 16.10.2015, 14:15

Und da wir gerade dabei sind:
3 Macheten aus meiner Sammlung
Links: eine Bananen-Machete aus Kamerun, Länge 65 cm, Klingenstärke 2 mm
Mitte: eine Busch-Machete aus Indonesien, Länge 58 cm, Klingenstärke 2,8 mm
rechts: eine Zuckerrohr-Machete aus Südamerika, Länge 52 cm, Klingenstärke 1,5 mm

alles hochflexibler Stahl, unkaputtbar, sehr elastisch, federnd, gibt keine Scharten.
Die beiden linken hat eine englische Firma aus Blattfedern (Landrover) geschmiedet. Kosteten damals im Ursprungsland ca. 12,- DM.
Ja, ich weiß, müßte ich mal pflegen und schleifen, aber der letzte Einsatz in der Karibik liegt schon lange hinter mir. ;)
Zum Holz einschlagen (mittelkleine Stämmchen bis 8 cm) gut geeignet, zum Schnitzen eher garnicht.

1510160001.jpg

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von mahagugu » 16.10.2015, 20:47

Na ja , bis jetzt bin ich mit dem was ich verwende gut zurecht gekommen.
(Der Umgang mit den Ziehmesser könnte besser sein , weil das hör ich auf zu verwenden wenn ich einen halben
cm drüber bin.)

Da mein letzter Stave durch die Trocknung zu verbogen geworden ist ... lass ich das mal mit gleich
im Wald zuhauen... ist wahrscheinlich letztendlich mehr Arbeit.

Dabei hätte direkt im Wald zuhauen so viel Vorteile
- wie leichterer Transport
- kürzere Trocknungszeit
- behauen/bearbeiten am lebenden Baum

Hab mir gedacht ... man könnte auch ein Schindelmesser zu den Bearbeitungswerkzeugen hinzufügen ...
quasi hab gelesen es ist möglich oder müsste möglich sein, den relevanten Teil von einem relativ großen Stamm
direkt zu entfernen --- also Rücken und dann halt 2 bis 3 cm tief ....

So was wird auch in der Pdf vom Ostjakischen Bogen beschrieben, wo von einer schiefgewachsenen im Moor- oder
Sumpf stehenden Kiefer der relevanten Druckholzanteil abgespalten wurde.
Auch in irgendeinem Teil der TBB wird erwähnt das Teile von dicken Ästen oder Stämmen abgespalten wurden und die
Bäume teilweise noch in Amerika stehen ... d.h. die Bäume haben das sogar verkraftet.

Beim Verwenden meiner Machete (schaut so aus wie die mittlere von Snake-Jo) hab ich festgestellt , dass ich Probleme
habe bei ca. 30 bis 40 cm Länge Schindel/Bretter von Scheitern/Spaltlingen abzuschlagen ... wird dann einfach zu schief...
also weit nicht Bogen oder Wurfarmlänge.
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von AKA » 16.10.2015, 20:56

Hallo Snake-Jo
Die Hämmer auf Deinem Bild sind keine Latthämmer, ein Latthammer hat immer eine Spitze. Der mit dem gelben Griff war mal ein Maurerhammer, bei dem mit dem krummen Holzgriff hätte der Zimmermann beim Auflatten Probleme ;)

Nicht das Mahagugu versucht die Spitze eines Latthammers flach zu klopfen
Gruß AKA ( Zimmermann )

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Kemoauc » 16.10.2015, 21:35

Hi, Sateless und latürnich alle Anderen,
der Preis ist nicht immer ein Kriterium für die Qualität von Stahl. Zumindest im Werkzeugbereich.
Also mal meine Meinung/Erfahrung und eine Antwort auf:

Sateless hat geschrieben: Allerdings ist der Stahl dieser Maurerhämmer so dermaßen untauglich, der hielt die Schneide nichtmal von 12 Uhr bis Mittag! Überhaupt kein Vergleich zu irgendwas tauglichem..


Was ich mit BILLIGE Maurerhämmer meinte, war auch so gemeint. Die billigen China-Klopper mit Gummigriff, "Schockdämpfer" und Alu-Schaft sinds nicht. Was Ich meinte, sind die RICHTIG BILLIGEN mit Konusförmigem Holzschaft und einem Kopf, der nur hält, wenn man den Hammer hin und wieder "auf den Kopf" fallen lässt. Richtig guter Werkzeugstahl, der allerdings schon vom schief Ansehen Flugrost bekommt.
So einer tuts mir schon seit ein paar Jahren und ist immer noch scharf.
Nur nicht eilig mit der Flex oder dem Bandschleifer, sonst wird er weichgeglüht.

Ich stell mal ein Bild von den Dingern ein, wenn ich das Kabel von meiner Kamera find, aber heute und morgen definitiv nicht, da mein Bruder Morgen Geburtstag hat und ich noch ein paar Pfeile befiedern muss,

Schönes Wochenende euch allen,
Kemoauc
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von mahagugu » 17.10.2015, 14:32

am Stiel solls jetzt nicht liegen .... und daran dass wir den richtig befestigen ...
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von fatz » 17.10.2015, 17:35

Jetzt mal eine saubloede Frage: Fuer was brauch ich so einen Dexel, ausser zum Holzrinnen bauen?
Bis dato ging mir noch keiner ab ???
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Sateless » 17.10.2015, 17:43

Brauchen? Garnicht. Holz kann man unterschiedlichst abnehmen.
Benutzen? Zum Formen des Staves, besonders bei noch grünem Holz finde ich Äxte und Konsorten bisher unerreicht. Der andere Winkel beim Flachdexel finde ich bei kleineren Teilen gut, da man Werkstück und zu bearbeitende Fläche besser im Blick hat. Einen Hohldexel wüsste ich nicht clever einzusetzen.
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von mahagugu » 17.10.2015, 17:50

@fatz

falls man irgendwo im Wald oder Dschungel oder in der Kalahari gezwungen ist bzw.
in seiner Wohnung keinen Schraubstock befestigen kann ... oder überhaupt gezwungen
ist im Freien mit einem einhändigen Werkzeug zu werken ... bzw.
gibts da noch sowas wie "experimentelle Archäologie" ...

mag auch sein , dass sich so manche jetzt sonderbare Bogenformen erklären lassen , da
ja das Werkzeug irgendwie auch Denken, Erfahrung und das Endergebnis beeinflusst ...

mag jetzt sein, dass die ersten Biber vor den ersten Menschen oder Frühmenschen Bäume
gefällt haben und dass die sich dann halt davon inspirieren haben lassen und das Ergebnis war dann
halt eine Dechsel bzw. die Version ohne Stiel ...

da hatte dann das Zugmesser weit weniger natürliche Vorbilder , wobei ich glaube , dass der Vorgänger
davon ein primärer Abschlag von irgendeinem Feuerstein, Basalt oder ähnlichem war , den man dann
in einer Hand gehalten hat
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Dimachae
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Re: Behauwerkzeuge im Bogenbau

Beitrag von Dimachae » 17.10.2015, 18:51

fatz hat geschrieben:Jetzt mal eine saubloede Frage: Fuer was brauch ich so einen Dexel, ausser zum Holzrinnen bauen?
Bis dato ging mir noch keiner ab ???


So ein Dechsel ist wohl eine der genialsten Werkzeuge, wenn es um das Abtragen und Modellieren von Holz geht... Ich benutze seit Jahren einen Bildhauer Dechsel von Dick... Der Spaß ist nicht ganz billig, aber es lohnt sich... Ich ziehe es jedem Zugmesser vor (was für ein Wortspiel..), wobei ich die natürlich auch nicht missen möchte...

https://www.dictum.com/de/werkzeuge/hol ... =U6UYBn2pO
Gruß, Peter

Der Baum der fällt, macht Lärm... Der Wald wächst leise...

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