die liebe Esche

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bajojo
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die liebe Esche

Beitrag von bajojo » 02.11.2015, 22:59

Liebe FCler,
ich habe mich die letzten Wochen der Esche, die noch bekommen habe, gewidmet und sie einigermaßen auf Standhöhe bekommen. Auf raten von bogenhannes habe ich nur mit 3/4 der Standhöhe getillert um einen größeren Set zu vermeiden.
Nach mehrfachem "pumpen" und einem 3/4 Auszug muss ich nun leider feststellen das es eine ganze menge Kompressionsrisse gibt.
Nur sehr kleine, Haarriss ähnlich aber eben eine ganze Menge. Soll ich weitermachen oder den Bogen so an die Wand hängen. Immerhin, und das verbuche ich doch schon mal als Erfolg, ist er nicht gebrochen.
NtN 182 cm
Fades sind 4 cm breit und etwa 2,2 cm hoch...
An den Nocken bin ich noch bei 1 cm
ein paar Bilder lass ich auch noch da, hab nämlich den Hobby-Raum der Kinder unter Beschlag genommen...also genau genommen eine Wand...also nur ein Teil davon. Was sagt ihr...bezüglich Fragen zur baldigen Holzernte errichte ich noch einen neuen Threat...
LG
Johannes
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Ilmarinen
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Re: die liebe Esche

Beitrag von Ilmarinen » 02.11.2015, 23:05

Hallo Johannes,
in welchem Bereich sind denn die Haarrisse aufgetreten?
Leider kann ich auf den Fotos nur wenig erkennen, da sie zum einen von weit weg geschossen sind und zum anderen der Schatten stört. Ich kann den Tiller nicht wirklich erkennen.
Welche Zugkraft hat er momentan?

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

bajojo
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Re: die liebe Esche

Beitrag von bajojo » 02.11.2015, 23:15

Hallo Jörg,
ja die lieben Fotos...
Also, die Risse sind fast alle im hier rechen WA. Von Mitte bis zu den Nocken.
Ich versuch die Tage noch mal ein besseres Bild zu schießen.
LG
Johannes

bajojo
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Re: die liebe Esche

Beitrag von bajojo » 02.11.2015, 23:27

Achso...
Zuggewicht liegt momentan bei um die 30"...

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RudBoy
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Re: die liebe Esche

Beitrag von RudBoy » 03.11.2015, 04:33

Wenn die Wa an den Fades 4cm breit sind find ich 2,2cm Stärke recht viel!
Und der Rechte Wa (wo die Risse entstanden sind) biegt bei weitem mehr als der linke!
So und jetzt mal die Experten :-)
LG Rudi
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Re: die liebe Esche

Beitrag von schnabelkanne » 03.11.2015, 06:35

Servus,
ja Esche neigt zu Stauchrissen - ist mir auch schon oft passiert, würd ihn aber trotzdem fetig tillern ist eine gute Übung.

Zum Tiller wurde schon gesagt der rechte WA biegt mehr, vor allem im ersten Drittel rechts hast du einen leichten Knick, davor und danach schwächen, aber nur dort Schwächen wo keine Stauchrisse sind. Rechtes Fade Out und unmittelbar danach scheint noch etwas steif zu sein.
Die Stauchrisse nicht versuchen wegzuschleifen, sondern dort nicht mehr Schwächen.
Mach zuerst denn rechten WA fertig, soll sich halt schön gleichmäßig biegen, ich finde den "Knickfinder von Fatz" ganz hilfreich für Anfänger.
Wenn sich der rechte WA etwas mehr biegt, könntest du ihn ja zum Oberen WA machen, der soll sich ja ca. 0,5 cm mehr biegen als der Untere (gemessen max. Sehnenabstand zum WA).
lg Thomas
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Re: die liebe Esche

Beitrag von Gornarak » 03.11.2015, 08:28

Du könntest noch versuchen, ein Trapping zu machen, um den Bauch zu entlasten. Dabei verlierst du natürlich Zuggewicht.

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Re: die liebe Esche

Beitrag von Bogenhannes » 03.11.2015, 11:01

Super, dass du einen Tillerbaum hast :) Nicht länger als 3 Sekunden halten ...
auszug esche jo.JPG

Am rechten WA tut sich bei den Markierungen nicht viel. Die WA sind links und rechts innen (markiert) noch zu dick.
Am linken WA würde ich an den markierten Stellen auch noch etwas mehr Biegung reinbringen.

Insgesamt war der Bogen innen zu dick, daher haben sich die Überlastungsrisse am rechten WA gebildet...
Du darfst nicht zu früh weiter als Standhöhe ziehen. Erstmal muß die Standhöhe stimmen, dann Zuggewicht messen und langsam auf den gewünschten Auszug bringen, ohne das gewünschte Zuggewicht dabei zu überschreiten.
Ansonsten kriegst du zuviel Set entsprechend deinem Wunschzuggewicht und Esche bekommt leicht Kompressionsrisse, wenn der Tiller noch nicht stimmig ist.
Esche ist aber auch so, dass man ab und zu auch Risse bekommt, wenn alles stimmt. Also nicht traurig sein, der Bogen schießt trotzdem, wird aber irgendwann kaputt gehen. Bis dahin kannst du weitere Bögen bauen.
Ich kenn Leute, die verbrauchen Eschebögen regelrecht jedes halbe Jahr. Esche ist leicht erreichbar und in astfrei gut zu bekommen. Daher nennt man es auch "Anfängerholz", was nicht heißt, dass es ein gutmütiges Holz ist ;) Ist auch eine Zicke ...

Lg
Johannes
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Re: die liebe Esche

Beitrag von Dimachae » 03.11.2015, 12:23

Ja die Esche(n)... ärgerlich, wenn nach der ganzen Arbeit solche Probleme auftauchen... Ich bin irgendwann mal dazu übergegangen und dem Empfehlungen von P. Cumstock gefolgt... heißt, "lang und breit".. bei pyramidalem Design gehe ich von 6 und mehr cm - bis auf 15 mm an den Tipps... bei weniger Fleisch (in der Breite), finde "halb-" oder sogar "3/4" pryamidal günstiger... Du hast weniger Set und selten Probleme mit Stauungen am Bauch... Der Haltbarkeit ist es auch zuträglich...

Tiller den Bogen zu Ende und schieße, so lange er hält... evtl. könntest du noch ein Facing aufleimen ... (2 - 3 mm Kirsche), oder den Bogen am Bauch und Rücken mit einer Lage Glas versehen... und über die Seiten nach tillern...
Gruß, Peter

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Re: die liebe Esche

Beitrag von Galighenna » 03.11.2015, 15:38

Anhand der Bilder ist die genaue Ursache nur schwer auszumachen. Man sieht aber tatsächlich, das der Bogen deutlich aus dem Gleichgewicht ist, das könnte schon ausreichen damit es knittert.
Außerdem hast du noch ein paar Steife Stellen im Bogen. Die Widersprechen aber der Beschreibung das die Knitter rechts von der Hälfte bis zum Tip gehen. Das äußere Drittel ist nämlich noch ziemlich steif und sollte daher nicht knittern.

Vielleicht hast du daher auch einfach Pech und eine relativ schlechte Esche erwischt.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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Re: die liebe Esche

Beitrag von Benedikt » 03.11.2015, 15:47

Wenn das HOlz jetzt schon knittert, taugt es recht wenig.

Ich pers. würde keine Zeitz mehr reininvestieren. Du kannst es natürlich noch als Übungsstück zum Tilern verwenden, aber versprich dir nicht allzu viel.
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Re: die liebe Esche

Beitrag von bajojo » 03.11.2015, 16:44

Hallo ihr alle,
danke für die schnellen Antorten.
@Schnabelkanne
Also ich habe beschloßen auf jedenfall weiter zu machen. Und wenn´s nur aus Übungszwecken ist ...dann eben dewegen.
@bogenhannes
ich habe an den fades schon gefühlt 100 Jahre Material abgenommen, so wie besprochen...leider sind die immer noch steif...heißt wohl noch mehr runter...
@ Gornarak
ich habe die Seiten auf der gesamten Länge abgerundet, erst mit Raspel, dann Feile, dann Sandpapier...das ist doch Trapping?
Jetzt ist erst mal wieder schaffen dran...ich bring euch dann auf den neusten Stand...
Vielen lieben Dank noch mal für all eure Antworten..
gruß
Johannes

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Re: die liebe Esche

Beitrag von schnabelkanne » 03.11.2015, 17:12

Hallo,
Trapping ist nicht das Abrunden der Kanten, sondern in deinem Fall soll durch das Trapping die Breite am Rücken durch seitliches Abschrägen verkleinert werden. Also Rücken soll dann schmäler sein als der Bauch, da Esche ja am Bauch Risse kriegt.
Wie immer findest du im Wiki eine genaue Beschreibung und ein Bild.
Gruss Thomas
Zuletzt geändert von schnabelkanne am 03.11.2015, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: die liebe Esche

Beitrag von Roby-Nie » 03.11.2015, 17:28

@Thomas,
super erklärt, aber: im einen Satz richtig, danach falsch.
Richtig wär schmalerer Rücken. ;)
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Re: die liebe Esche

Beitrag von bajojo » 03.11.2015, 17:35

@Bogenhannes
Ich scheine ein bißchen auf Zicken zu stehen...Holunder die Zicke... Dann esche die Zicke... Was ist Hasen? Das kommt als nächstes!
@Thomas
Danke... Hätte ich auch selber drauf können kommen mit dem wiki... So richtig kapiert hab ich es abernoch nicht....am Rücken was wegnehmen um den Bauch kleiner zu machen...sorry ich steh auf dem Schlauch....
Lg
Johannes

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