Robinien Flatbow 35#@28"
Robinien Flatbow 35#@28"
Liebe Bogenbauer,
eine meiner Lessons Learned (siehe hier) war ja, während der Bauphase die FC-Community nach der Meinung zu fragen...
Für mein momentan in Arbeit befindliches Projekt ist es dafür zwar schon relativ spät, aber immer noch besser als nie
Derzeit arbeite ich an einen Robinien-Flatbow, der bereits kurz vor dem Finish steht. Das Ziel-Zuggewicht ist 30-35# @ 28" und mit den folgenden Maßen möchte ich es erreichen:
Länge nock-to-nock: 170m
WA-Breite: 43mm, semipyramidal
Das Rohmaterial ist ein mit Wärme begradigter und vom Splint befreiter Stave, der an der Rändern (WA-Seiten) etwas "fransig" war, aber noch genügend Breite geboten hat.
Jahresring-Verlauf:
Der Stave hatte ein paar kleine Äste/Knoten, war aber sonst sehr anfängerfreundlich. Um einige Äste habe ich "herumgebaut", andere sind relativ mittig in den Wurfarmen integriert.
Der Griff ist in der Bogenmitte, beide WA sind also gleich lang.
Der Bogen ist bereits getillert und geschliffen, also aus meiner Sicht auf der Zielgeraden zum Finish und zur Fertigstellung. Der Tiller sieht nun so aus, das Zuggewicht ist 36#@28":
Der obere Wurfarm (rechts im Bild) biegt sich etwas weiter als der untere. Vor dem letzten Materialabtrag beim Tillern war es noch gleichmäßiger. Aber ist es so immernoch okay?
Und ist der Tiller so insgesamt gut? Und machen die gewählten Maße Sinn?
Evtl. gibt es eine kritische Stelle, die mir beim Schleifen aufgefallen ist. Am oberen WA war griffnah eine Stelle, die ich während des Tillerns längere Zeit nicht weiter schwächen wollte. Dies hatte zur Folge, dass ich mit der Ziehklinge oft bis kurz vor diese Stelle gearbeitet habe, sodass dort nun ein kleiner "Graben" entstanden ist. Dieser ist weniger als 1cm lang und weniger als 0,1mm tief (nach dem Schleifen nicht mehr messbar, nur optisch sichtbar anhand der Oberflächenreflexion, und mit den Fingern minimal zu spüren). Ich konnte bisher nicht mal ein aussagekräftiges Foto machen.
Was meint ihr? Ist dieser "Graben" etwas, das von Anfang an nach Problemen in der Zukunft schreit? Oder soll ich ihn einfach dort lassen und beobachten? (Auch wenn ich kein Foto habe: Gibt es mit so etwas Erfahrungswerte?)
Als Vorab-Dank für eure hilfreichen Antworten verspreche ich auch einen Präsentationsthread, wenn der Bogen fertig ist!
Viele Grüße
Hermes
eine meiner Lessons Learned (siehe hier) war ja, während der Bauphase die FC-Community nach der Meinung zu fragen...
Für mein momentan in Arbeit befindliches Projekt ist es dafür zwar schon relativ spät, aber immer noch besser als nie
Derzeit arbeite ich an einen Robinien-Flatbow, der bereits kurz vor dem Finish steht. Das Ziel-Zuggewicht ist 30-35# @ 28" und mit den folgenden Maßen möchte ich es erreichen:
Länge nock-to-nock: 170m
WA-Breite: 43mm, semipyramidal
Das Rohmaterial ist ein mit Wärme begradigter und vom Splint befreiter Stave, der an der Rändern (WA-Seiten) etwas "fransig" war, aber noch genügend Breite geboten hat.
Jahresring-Verlauf:
Der Stave hatte ein paar kleine Äste/Knoten, war aber sonst sehr anfängerfreundlich. Um einige Äste habe ich "herumgebaut", andere sind relativ mittig in den Wurfarmen integriert.
Der Griff ist in der Bogenmitte, beide WA sind also gleich lang.
Der Bogen ist bereits getillert und geschliffen, also aus meiner Sicht auf der Zielgeraden zum Finish und zur Fertigstellung. Der Tiller sieht nun so aus, das Zuggewicht ist 36#@28":
Der obere Wurfarm (rechts im Bild) biegt sich etwas weiter als der untere. Vor dem letzten Materialabtrag beim Tillern war es noch gleichmäßiger. Aber ist es so immernoch okay?
Und ist der Tiller so insgesamt gut? Und machen die gewählten Maße Sinn?
Evtl. gibt es eine kritische Stelle, die mir beim Schleifen aufgefallen ist. Am oberen WA war griffnah eine Stelle, die ich während des Tillerns längere Zeit nicht weiter schwächen wollte. Dies hatte zur Folge, dass ich mit der Ziehklinge oft bis kurz vor diese Stelle gearbeitet habe, sodass dort nun ein kleiner "Graben" entstanden ist. Dieser ist weniger als 1cm lang und weniger als 0,1mm tief (nach dem Schleifen nicht mehr messbar, nur optisch sichtbar anhand der Oberflächenreflexion, und mit den Fingern minimal zu spüren). Ich konnte bisher nicht mal ein aussagekräftiges Foto machen.
Was meint ihr? Ist dieser "Graben" etwas, das von Anfang an nach Problemen in der Zukunft schreit? Oder soll ich ihn einfach dort lassen und beobachten? (Auch wenn ich kein Foto habe: Gibt es mit so etwas Erfahrungswerte?)
Als Vorab-Dank für eure hilfreichen Antworten verspreche ich auch einen Präsentationsthread, wenn der Bogen fertig ist!
Viele Grüße
Hermes
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Mach mal noch Fotos abgespannt und auf Standhoehe, sonst kann man den Tiller nicht beurteilen.
Die Laenge ist uebrigens recht ambitioniert
Die Laenge ist uebrigens recht ambitioniert
Haben ist besser als brauchen.
- Robinie Jörg
- Sr. Member
- Beiträge: 459
- Registriert: 27.01.2013, 21:25
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
@ Fatz
Wieso findest du die Länge ambitionierte?
Wieso findest du die Länge ambitionierte?
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Er meint das wohl weil der Kollege im Originalpost das c vorm m vergessen hat. Ich hätt auch drübergelesen und das fehlende c von meinem Hirn ersetzen lassen, aber hey...ich bin ja selber so bei anderen Dingen
LG
Idariod
LG
Idariod
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Ach Fatz du Naseweiß ... die Bogenlänge ist in der Regionalen Längeneinheit "Meine (Ort bei Braunschweig)" angegeben. Ein Meine (m) entspricht circa 10 Millimetern. Dass diese Einheit hinterm Weißwurstäquator nicht gängig ist, ist eben so wurst, wie die Abwesenheit der Volumeneinheit Mass für 1,069 Liter im Rest der Welt.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس
.مع سلامة في أمان السهم و القوس
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Zuerst war ich auch etwas irritiert, aber daran bin ich ja selbst Schuld
Fotos ungespannt und Standhöhe liefere ich nachher nach.
Fotos ungespannt und Standhöhe liefere ich nachher nach.
- schnabelkanne
- Forenlegende
- Beiträge: 5589
- Registriert: 11.10.2012, 05:36
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Servus, mir kommt der rechte WA etwas länger vor - sind die WA wirklich gleich lang?
Wichtig ist vor allem, dass der untere WA etwas stärker ist, damit er den Pfeil beim Abschuss leicht anhebt. Hast du schon festgelegt welcher WA oben oder unten sein soll?
´Gruss Thomas
Wichtig ist vor allem, dass der untere WA etwas stärker ist, damit er den Pfeil beim Abschuss leicht anhebt. Hast du schon festgelegt welcher WA oben oder unten sein soll?
´Gruss Thomas
Zuletzt geändert von schnabelkanne am 18.06.2016, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
The proof of the pudding is in the eating!
- Robinie Jörg
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Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Ok, jetzt hab ich es auch kapiert. Bogenlänge 170 m
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Der linke Wurfwarm wird unten sein. (Daran ist auch nichts mehr zu machen, da der Griff schon geformt ist.)
Hier die versprochenen Fotos ungespannt, gespannt und ausgezogen:
(Was ich erst später bemerkt habe: Die Fotos wurden heute direkt nach dem Aufspannen gemacht, ohne dass der Bogen vorher mehrfach ausgezogen/gepumpt wurde. Aber zwischen dem Foto von gestern und denen von heute hat keine Holzbearbeitung stattgefunden. Auf dem Foto von gestern wurde der Bogen vorher 15-20x "gepumpt".)
Hier die versprochenen Fotos ungespannt, gespannt und ausgezogen:
(Was ich erst später bemerkt habe: Die Fotos wurden heute direkt nach dem Aufspannen gemacht, ohne dass der Bogen vorher mehrfach ausgezogen/gepumpt wurde. Aber zwischen dem Foto von gestern und denen von heute hat keine Holzbearbeitung stattgefunden. Auf dem Foto von gestern wurde der Bogen vorher 15-20x "gepumpt".)
- schnabelkanne
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Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Servus, bitte den Bogen bitte immer nur ganz kurz auf Vollauszug sonst bekommst du unnötig Set.
Für mich sieht der Tiller gut aus, wenn die Pfeile beim Schiessen sauber wegfliegen ist alles ok.
Gruss Thomas
Für mich sieht der Tiller gut aus, wenn die Pfeile beim Schiessen sauber wegfliegen ist alles ok.
Gruss Thomas
The proof of the pudding is in the eating!
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Danke.
Zum Aufspannen zitiere ich mal aus einem anderen Thread:
Den Bogen werde ich heute Ölen und in den kommenden Tagen dann mal ein paar Pfeile damit werfen und berichten.
Viele Grüße
Hermes
Zum Aufspannen zitiere ich mal aus einem anderen Thread:
hermes hat geschrieben:Bei meinem aktuellen Robinienprojekt habe ich die Kamera (Handy) hingestellt und 10sec Auslöser eingestellt. Während dieser Zeit gehe ich zum Tillerstock und ziehe den Bogen aus. Nach dem Foto entlaste ich ihn wieder sofort, sodass er nur einige Sekunden voll ausgezogen ist.
Den Bogen werde ich heute Ölen und in den kommenden Tagen dann mal ein paar Pfeile damit werfen und berichten.
Viele Grüße
Hermes
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
@Sateless: eine Mass ist gaengigerweise meist 3/4l. Zumindest auf Volksfesten . Dafuer kostet sie dort mehr Aber die sog. Dreiquartelmass gibt's schon laenger. Mein Pa hat einen uralten Masskrug auf dem 1l steht. Geht aber nur 3/4l rein.... Soviel zu lustigen Masseinheiten.
@hermes: Soweit ist der Tiller ganz OK. Einzig am rechten WA so ca 10cm ueber dem Griff seh ich einen leichten Knick (Deswegen wollt ich das ungespannte Foto). Auf den wuerd ich aufpassen. Wenn er Stauchrisse kriegt, dann da zuerst.
@hermes: Soweit ist der Tiller ganz OK. Einzig am rechten WA so ca 10cm ueber dem Griff seh ich einen leichten Knick (Deswegen wollt ich das ungespannte Foto). Auf den wuerd ich aufpassen. Wenn er Stauchrisse kriegt, dann da zuerst.
Haben ist besser als brauchen.
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Fatz, an der Stelle kurz über dem oberen (rechten) WA ist irgendein kleiner Knoten im Holz, um den ich während des Tillerns oft drumherum gearbeitet habe.
Ich habe aber leider schlechte Nachrichten.
Gestern habe ich den Bogen geölt, und heute sind mir einige Stauchrisse in der Mitte des unteren WA aufgefallen.
Der Bogenrücken ist an dieser Stelle etwas asymmetrisch im Querschnitt. Auf der Seite mit den Rissen (im ersten Foto also rechts) ist der Wurfarm deshalb minimal dünner. Auf der rissfreien Seite ist er "normal dick".
Ich habe den Bogen dennoch zum Einschießen mitgenommen und ca. 70 Pfeile (inkl. Rohschäfte) geschossen. Für meinen laienhaften Eindruck schießt er gut. Das Trefferbild ist nicht schlechter als sonst. Es gibt keinen unangenehmen Handshock. Der Nockpunkt ist auch dort wo er sein sollte: Der Pfeil liegt einen Pfeildurchmesser oberhalb der senkrechten, ohne Kratzer an der Hand zu machen, ohne komisches Flugverhalten und ohne systematische Schieflage bei den Rohschäften.
Bis auf die Risse befinde ich den Bogen also für gut.
Glück im Unglück: Während des Einschießens sind die Risse nicht mehr und auch nicht größer geworden.
Nach dem Einschießen war das Zuggewicht bei 35-35,5 Pfund, also (im Rahmen der Messungenauigkeit) nahezu unverändert.
Hier ein Foto vom Tiller nach dem Einschießen.
Ich meine, dass der Bogen sich an der Stelle mit den Rissen nicht zu stark biegt. Ich habe die Stelle mit einem Gummiband markiert und für das Foto nochmal rot umrandet.
Übrigens sind hier noch zwei Fotos von der anderen Seite des Bogens. Hier ist der untere Wurfarm rechts (sonst war er immer links).
Sollte ich wegen der Risse irgendwie aktiv werden (wenn ja, wie)?
Der Bogen darf nicht den Geist aufgeben, sonst habe ich keinen mehr zum Schießen!
Ich habe aber leider schlechte Nachrichten.
Gestern habe ich den Bogen geölt, und heute sind mir einige Stauchrisse in der Mitte des unteren WA aufgefallen.
Der Bogenrücken ist an dieser Stelle etwas asymmetrisch im Querschnitt. Auf der Seite mit den Rissen (im ersten Foto also rechts) ist der Wurfarm deshalb minimal dünner. Auf der rissfreien Seite ist er "normal dick".
Ich habe den Bogen dennoch zum Einschießen mitgenommen und ca. 70 Pfeile (inkl. Rohschäfte) geschossen. Für meinen laienhaften Eindruck schießt er gut. Das Trefferbild ist nicht schlechter als sonst. Es gibt keinen unangenehmen Handshock. Der Nockpunkt ist auch dort wo er sein sollte: Der Pfeil liegt einen Pfeildurchmesser oberhalb der senkrechten, ohne Kratzer an der Hand zu machen, ohne komisches Flugverhalten und ohne systematische Schieflage bei den Rohschäften.
Bis auf die Risse befinde ich den Bogen also für gut.
Glück im Unglück: Während des Einschießens sind die Risse nicht mehr und auch nicht größer geworden.
Nach dem Einschießen war das Zuggewicht bei 35-35,5 Pfund, also (im Rahmen der Messungenauigkeit) nahezu unverändert.
Hier ein Foto vom Tiller nach dem Einschießen.
Ich meine, dass der Bogen sich an der Stelle mit den Rissen nicht zu stark biegt. Ich habe die Stelle mit einem Gummiband markiert und für das Foto nochmal rot umrandet.
Übrigens sind hier noch zwei Fotos von der anderen Seite des Bogens. Hier ist der untere Wurfarm rechts (sonst war er immer links).
Sollte ich wegen der Risse irgendwie aktiv werden (wenn ja, wie)?
Der Bogen darf nicht den Geist aufgeben, sonst habe ich keinen mehr zum Schießen!
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
HI, Hermes,
hab zwar keine Erfahrung mit Robinie, aber so gleichmäßig , gerade und auch noch diagonal....
Das sieht mir eher aus wie Bearbeitungsspuren. So etwas tritt häufig erst zutage wenn man ölt, poliert o.Ä.
Nur meine Gedanken dazu,
Grusz,
Kemoauc
hab zwar keine Erfahrung mit Robinie, aber so gleichmäßig , gerade und auch noch diagonal....
Das sieht mir eher aus wie Bearbeitungsspuren. So etwas tritt häufig erst zutage wenn man ölt, poliert o.Ä.
Nur meine Gedanken dazu,
Grusz,
Kemoauc
Haseldübel
Fichtendübel
Balsadübel
Fichtendübel
Balsadübel
Re: Robinien Flatbow 35#@28"
Moin,
sieht gut aus dein Bogen. Tiller sieht für mich auch gut aus. Zu den Stauchbrüchen würde ich mich Kemoauc anschließen. Ich bin mir anhand des Fotos zwar nicht sicher, aber für Stauchbrüche sehen die schon irgendwie zu gleichmäßig aus.
Gruß
Sven
sieht gut aus dein Bogen. Tiller sieht für mich auch gut aus. Zu den Stauchbrüchen würde ich mich Kemoauc anschließen. Ich bin mir anhand des Fotos zwar nicht sicher, aber für Stauchbrüche sehen die schon irgendwie zu gleichmäßig aus.
Gruß
Sven
Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.
Nur wer fragt, kann Antworten bekommen.
Nur wer fragt, kann Antworten bekommen.