Holzfehler im Eibenbogen

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Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Scrat » 05.07.2016, 21:19

Moin zusammen,
ich habe eine FRage an die eibenexperten. Ich baue gerade an einem Eibenbogen und binbeim Bearbeiten des Bogenbauchs auf etwas gestoßen, dass zuerst wie Wurmfraß aussah. Im Bilg kann man eine Rille von etwa 10 cm erkennen. Sie geht aber noch weiter. Darin war dunkles, zusammengepresstes Holzmehl???. Ich dachte zuerst an Holzwurm, konnte aber keinerlei Kanäle von Außen zu dieser Stelle finden. Meine Frage ist nun, ist diese Rille kritisch oder zu vernachlässigen weil im Bogenbauchbereich und lediglich ein Schönheitsmakel? Und wenn kritisch nutz es was diese Rille z.B. mit Epoxidharzkleber aufzufüllen?

Geuß Scrat
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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Tom Tom » 05.07.2016, 21:24

Das ist der Markkanal

Meiner Erfahrung nach sollte der Markanal nicht innerhalb des Bogens liegen (darf jedoch wie auf dem Bild zu sehen an der Oberfläche des Bogenbauchs zu sehen sein)

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Scrat » 06.07.2016, 09:41

Danke für die ANtwort. Weißt du ob das kritisch ist? Oder reicht es den Kanal mit Epoxid aufzufüllen?

Gruß

Scrat

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Squid (✝) » 06.07.2016, 10:34

Wenn das im Biegebereich ist, dann hilft Epoxid gar nix: Das Zeug ist zu hart, es bricht und bröckelt umgehend wieder raus.
Wenn du es mit weniger Härter anrührst, wird es zwar viskos, allerdings stützt es dann kaum noch.

Aaaaber: Wenn ich mir überlege, wie viele Bögen wir hier schon gesehen haben, die massive Furchen im Belly hatten (Holler ist ein Top-Beispiel) aber auch diverse Markkanäle haben sich präsentiert, dann denke ich, wenn du den Bogen an der Stelle einen Tick dicker lässt, sollte das unproblematisch sein. Denn das Holz wird dort ja nur komprimiert, die Gefahr, dass es aufreisst besteht nicht.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Heidjer
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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Heidjer » 06.07.2016, 18:50

Zur Frage im ersten Post, kritisch ist der Markkanal so nicht, allenfalls ein Schönheitsmakel und wie Squid schon geschrieben hat, Epoxid nützt da nichts.
Kritisch ist nur der Ast (das winzige Ästchen) das vom Markanal nach unten geht, das wird bei einer Biegung an der Stelle voll seitlich auf Druck belastet und könnte nachgeben, was dann an der Stelle zu einen massiven Stauchbruch führen könnte.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Scrat » 06.07.2016, 21:20

Danke für die Antworten. Das hilft mir weiter. Das mit dem Ast werde ich dann sehen. Aber da er recht nah am Griffbereich ist und die Biegung dort nicht so stark sehe ich da erst mal keine Probleme. Das wäre nämlich echt sch.... Denn der Stave hat 100€ gekostet. Und so billig bekomme ich so einen nicht wieder.

Gruß

Scrat

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Blacksmith77K » 06.07.2016, 21:26

Darf ich fragen woher du das Holz hast?
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Scrat » 07.07.2016, 13:59

Den Stave hab ich von Connacht. Also nicht aus der Provinz Connacht in Irland sondern von dem Bogenbauer.

Gruß

Scrat

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Scrat » 22.02.2017, 08:37

Auch hier ein Endbericht. Der Stave ist mit großem Krach zerbrochen. Ich glaube, ich habe zu lange gewartet um aus dem Holz einen Bogen zu bauen. Das Splintholz fühlte sich genau so trocken und spröde an wie das von der Eibenbohle, die seit 1981 auf einem Dachboden gelegen hatte. Da ist der Bogen aus beim Bau zerbrochen. War ne Menge Lehrgeld.

Gruß

Scrat

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Ilmarinen » 22.02.2017, 19:47

Hi Scrat,
das ist schade. Aber wenn man von dem kleinen Bildausschnitt auf den Rest schließt, dann hattest Du viel Splint und wenig Kern in dem Stave. Wenn dann die Dicke noch abnimmt an den WA dann bleibt ja fast kein Kern übrig.

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von schnabelkanne » 22.02.2017, 20:08

Servus,
kannst du ein Bild von den Bruchstellen reinstellen.
lg Thomas
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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Kemoauc » 23.02.2017, 00:07

Hi, Scrat,
bin kein Eibenexperte, hab nur selber nen Eibenhalbstamm im Lager liegen und der sieht definitiv anders aus, will sagen, was du da hast (hattest?) sieht für mich einfach nach nem Ast aus, Splint pur, mit sehr wenig Kern (kann mich auch täuschen, Photos sind auch nicht meine Stärke ;) ). Ausgehend von dem Halteloch unten an deiner Werkbank schätze ich seine Dicke vor Verstavisierung auf vllt. 4-6cm ein, lieg ich da richtig? Immerhin siehst Du den Markkanal, von dort aus zum Rücken gemessen sinds dann vllt noch 2,5-3cm . ???? Wenn das so wäre, hätte ich echte Bedenken, das als seriösen Stave zu bezeichnen. Ist nur meine Ansicht, resultierend aus deinem Bild... Manchmal nimmt auch der Markkanal seltsame Wege, kann auch sein.... hmmm ... ???
Erhellend wären hier ein paar Bilder vom Querschnitt , Durchsägen schadet ja jetzt auch nicht mehr, oder ? ;D Ein paar Maße dazu, vor der Katastrophe....
Gruß,
Kemoauc
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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Ravenheart » 23.02.2017, 10:11

Scrat hat geschrieben: War ne Menge Lehrgeld.


Beileid!
Zwei Fragen...
Was hast Du für den Stave gelöhnt?
Kommst Du gelegentlich mal nach Stade oder Verden?
(is ja entfernungsmäßig etwa gleich...)

Rabe

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Scrat » 23.02.2017, 11:33

Moin,
für den Stave hatte ich damals ca. 100 € bezahlt. Das tat echt weh als der gebrochen ist. Aber ich habe keine Ahnung ob das evtl. an dem Markkanal lag weil er doch tiefer ging als befürchtet oder ob er schon übertrocknet war, weil ich zu lange gewartet habe. Oder ich hab einfach Mist gebaut.
Ich habe mir vor einer weile einen Stave aus Italien bestellt. Der Bogen hat 72 Pfund und schießt. er hatte zuerst 84 Pfund. Aber die Wurfarme hatten einen seitlichen drall. Den musste ich heraustillern. Wenn man beim gespannten Bogen über den Bogenrücken schielt erkennt man immer noch eine leichte Drehung. Das könnte aber daran liegen, dass der Bogenrücken etwas ungerade verläuft. Aber die Sehne verläuft mittig. Sollte also kein Problem darstellen.

Nach Stade oder Verden komme ich eher nicht. Was ist denn da?

Gruß

Scrat

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Re: Holzfehler im Eibenbogen

Beitrag von Klink » 23.02.2017, 21:26

100€?
Ist das nicht bissl fett?
Sry, bin kein Eibenkenner :D
In China essen sie Hunde.

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