Fletchers-Corner

Hallo zusammen!

Ich würde gerne einen Eibenlangbogen mit einer Länge von 75" und einem Zuggewicht von 70 lbs @ 30 bauen, welcher einen biegenden Griff hat. In der Bogenbaubibel errechnete ich ein Eigengewicht von 564 g und das kommt mir zu gering vor. Stimmt diese Angabe tatsächlich und wenn nicht: gibt es eine alternative Formel, bzw. Erfahrungswerte für Langbögen mit verschiedenem Zuggewicht und Länge? Welche Masse würdet ihr für meinen Bogen anpeilen?


Vielen Danke und Grüße,
lonbow

Lustige Frage. Ich versteh grad nur noch nicht mal ansatzweise, was man mit der Antwort anfangen koennte.

Kommt mir auch sehr wenig vor. Ich hab jetzt noch nicht so extrem viele ELBS gebaut, dass ich dir ne genau Angabe machen kann. Ich würde aber mit min. + 100g kalkulieren, tippe dass du irgendwo zwischen 670 und 720 g landest.
@Fatz: das ist schon hilfreich. Ich richte mir den Stave auch erst grob zu, wiege und erst wenn ich in einem bestimmten Bereich angelangt bin, fang ich zu Tillern. Damit verhinderst du, dass du einen zu schwachen Bogen hast oder andersrum einen viel zu starken, den du erst langsam runtertillern musst.

Tach Ionbow, Eibe hat eine sehr grosse Spanne was das spez. Gewicht angeht.
Ansonsten geht's mir wie Fatz
Grüsse - Neumi

Servus,
also ich kann dir nur sagen was meine Haselstabbogen haben.
Also der mit 182 cm Länge und 60# hat 506g, der mit 190 cm Länge und 75# hat 600g.
Mit Eibe hab ich keine Erfahrungswerte, ist aber wie die Kollegen schon sagten sicher von Stave zu Stave sehr unterschiedlich.
Gruss Thomas

Blacksmith hat hier im Forum eine gute Anleitung reingestellt zu Bau eines Standart ELb 6 Fuss lang und glaube sogar in etwa dein Zuggewicht. Einfach mal so bauen und schauen, was dabei herauskommt.

Blacky hatte mal in einem Beitrag geschrieben, dass ein ELB zwischen 7,5 und 10 g/lb liegen soll. In deinem Fall 525 bis 700g. Bei meiner Bogen-Masse-Berechnung käme ich auf 587g. Du liegst also wohl nicht so falsch.
Viel Erfolg.
Roby
PS: Mein Holunder-ELB wiegt bei 85@32 und 75" Länge 700g.

Das stimmt auch so bis 100lbs. Über 100lbs verschiebt sich das zugunsten einer geringeren Bogenmasse. Mein 140#er wiegt zum Beispiel lediglich 860gramm.

Ja, da gibt es die Bogenmasse Formel, die müsste irgendwo hier im Forum oder im Wiki zu finden sein.
Bei fast allen Selfbows (Ausreisser bestätigen die Regel) hängt die Masse des Bogens sehr eng mit dem Zuggewicht zusammen. Dichteres Holz ist schwerer, allerdings fast immer auch härter und steifer. Das hält sich in gewissen Grenzen so gut die Waage, das man bei Bögen aus verschiedenen Hölzern mit gleichem Zuggewicht zu fast der gleichen Bogenmasse gelangt, wenn Design und Tiller zum Bogen passen.

Man müsste auch die Bogenlänge und den Auszug in diese Formel(die ich jetzt nicht kenne) einarbeiten. Je kürzer der Bogen, und je weiter der Auszug, desto leichter kann der Bogen, im Vergleich zu seinem Zuggewicht werden, im Extremfall, dann auch mal weniger als 5 Gramm Bogengewicht pro Pfund Zuggewicht. Zum Beispiel bei Bögen um die 120-130cm Länge, R/D-Design, 28" Auszug, meine bevorzugten Hölzer wären Osage oder Eibe.

120cm und 28" Auszug ist Quatsch...

Ich sage ja nicht dass es die schnellsten Bögen ergibt, aber wenn man was extremes bauen will, aus welchen sinnentleerten Gründen auch immer, mit einem extremen R/D Design ist es zumindest möglich.

Okay. Dann ist es aber sinnbefreit extreme specialquad rambozambo Bögen in eine allgemeingültige Formel packen zu wollen.

das ist auch meine Meinung.

Vielen Dank für die Antworten. Da eure Bögen tatsächlich sehr leicht sind, werde ich versuchen, die von mir berechnete Masse ungefähr anzupeilen. Ich könnte mir vorstellen, dass Langbögen aufgrund der längeren Wurfarme bei zu hoher Masse mit höheren Leistungseinbusungen reagieren, als Flachbögen? Habt ihr da entsprechende Erfahrungswerte?
Versuchst du bei der Wurfarmmasse nach Möglichkeit immer im unteren Bereich (7,5 g/lb) zu landen, Blacky? Oder gibt es auch Gründe, bei manchen Bögen 10 g/lb anzupeilen?