Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

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Grombard
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 07.08.2016, 23:20

Hehe ;D

Der 52" mit 16# @ 18" taugt sogar richtig was. Bei 28" hat der geschmeidige irgendwasumdie30#. Ich glaube von dem baue ich demnächst noch 1-2. Nur die Recurves könnten n Tacken mehr sein.
Hab ein paar Papas im Freundeskreis, die schon hin und wieder mal ein paar Pfeile werfen wollten.
Aber mein Hoyt und mein alter Samick taugen nicht für Anfänger. Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Hoyt niemals aus der Hand geben würde.

Die Haseln wollen nicht fertig trocknen :'(
Verlieren immer noch 3-4g pro Tag.

Btw... ist das normal, dass B50 in rot wie Sau abfärbt?
Die rot-weißen Sehnen werden an den Ohren alle Pink und bei rein rot versaut man sich beim spannen die Hose.... ::)
irgendwas is ja immer

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Heidjer
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Heidjer » 08.08.2016, 00:16

Leider ja. ::)

Das rote B50 ist die Pest was das Abfärben angeht, ich vermute da ist nur das Wachs so Rot, kenne aber auch keine Lösung was da helfen würde . :o


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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fatz
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 08.08.2016, 08:02

Schwarzes FastFlight faerbt auch ab. Da hast dann immer schwarze Sauerei am Bogen und mit der Zeit wird's grau.
Haben ist besser als brauchen.

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Grombard
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 08.08.2016, 08:29

Und ich habe schon befürchtet ich hätte Murks gekauft.
Dann ist das halt so.

Ich habe jetzt lange gesucht... bin aber offensichtlich zu inkompetent um die Antwort zu finden.
Gibt es noch andere Hölzer die, wie Haselnuss, in Wochen oder Monaten trocknen können?
Also bei 4-6cm Stämmchen. Hollunder evtl?
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fatz
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 08.08.2016, 09:00

Zum Murks: Ich bin mittlerweile bei FastFlight gelandet. Die Sehnen sind einfach leichter und duenner und damit der Bogen schneller. Der hoehere Preis relativiert sich durch deutlich mehr Garn auf der Spule und den kleineren Verbrauch.

Ich krieg jetzt zwar wieder verbale Haue von denen, die Holz strikt nur im Winter schneiden, aber OK:
Das Problem am Holz im Sommer schneiden ist, dass der Rueckenring nicht voll ausgebildet ist und das beste Holz erst zu Ende der Vegetationsperiode gebildet wird. Bei Hasel ist das wurscht, der ist so zugstark, dass er dir immer den Bauch zerquetscht. Einen Versuch wert waeren m.E. andere zerstreutporige Hoelzer wie Holler (fuer Fischkoeppe: Holunder) oder Hartriegel. Ein weiteres Problem ist der hoehere Wassergehalt im Sommer, wobei ich sagen muss, dass der Hartriegel, den ich letzten Winter geschnitten hab eigentlich fast den ganzen Winter pissnass war. Da war erst im Februar weniger Saft drin, als andere Baeume schon am austreiben waren. Auf den Markkanal runterarbeiten und Stirnflaechen versiegeln ist Pflicht. Schau mal in die Sapling-Turniere der letzen Jahre, da findest du massig Anregungen zum Schnelltrocknen. Einigen Verlust durch Reissen und Verziehen solltest du einplanen.
Eine andere Moeglichkeit waer noch bei ringporigen Hoelzern den halben Ringen runternehmen. Ist aber ein Endsgekratze und m.E. fuer einen Anfaenger nicht wert, da man da beim Tillern noch zu viele Fehler macht und die ganze Arbeit dann fuer den Allerwertesten ist.

Dein Hasel ist schon ein paar Wochen am Trocknen? Dann kannst das ganze beschleunigen in dem du den Pruegel ins Auto legst. Wenn da die Sonne draufknallt hast Saunatemperaturen. Allerdings sollte da nimmer allzuviel Wasser drin sein, sonst gibt's Risse.

Weitere Moeglichkeit: jemand von hier aus deiner Naehe spendiert dir ein paar Staves. Wenn du mal in den aeussersten Suedosten kommen solltest, kannst gern bei mir vorbeikommen.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 08.08.2016, 10:11

Ok. Also generell kann man ein dünnes Stämmchen in einigen Monaten zur Baureife trocken?
Sapling hab ich schon seeehr viele angesehen. Wohl nur offensichtlich den Teil wie lange und wo getrocknet überlesen.
Winter wegen Ringen versteh ich....
Irgendwas wo ich aufs Kernholz runterarbeiten muss ist mir für den Anfang nix.
Mir geht's halt erstmal ums Üben... müssen keine 70# Bögen mit 200fps werden.
Sollten aber auch nicht nach 50 Schuss brechen oder ausgelutscht sein.
Möchte erst mal Routine bekommen... dann lohnt es sich später sicher auch mal 1-2 Jahre auf einen Rohling zu warten.

Also werde ich neben Haselnuss auch mal ein paar Hollerstäbchen vorbereiten und trocknen lassen und sehen was damit passiert.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 08.08.2016, 10:42

Na wenn du bei den Sap-Turnieren genau gelesen haettest, haettest du gesehen, dass da zwischen Start und Abgabetermin grad mal 6 Wochen oder so sind. Also jeder Bogen der da teilnimmt ist schnellgetrocknet.
Bei Holler auf Drehwuchs achten. Der ist oft beachtlich. Eigentlich taugen nur die gerade gewachsenen Schoesslinge. Die werden aber selten laenger als 1.5m, bis sie ums Eck wachsen. Aufpassen das Zeug neigt zum Reissen.
Gibt's bei dir Hartriegel? Der waechst oft entlang von Gewaessern. Sehr gutes Bogenholz, nur sollte der Markkanal definitiv nicht im Bogen liegen.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 08.08.2016, 12:12

Die kurzen Zeiträume sind mir schon aufgefallen. Aber nichts über die Haltbarkeit eines so entstandenem Bogens. Muss ja einen Grund haben, dass das "gute" Bogenholz Jahre trocknet.
Oder liegt es einfach nur daran, dass man aus den dünnen Stämmchen nur um die 30# holen kann?

Nach Hartriegel habe ich noch nicht gesucht.
Werde mal schauen was ich da finden kann.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Rotzeklotz » 08.08.2016, 12:31

Jahre braucht eigentlich kein (vorher gespaltenes, runtergearbeitetes) Holz zum Trocknen - in der Regel gilt, wenns trocken genug ist (kein Gewicht mehr verliert) kanns auch verwendet werden. Manchen Hölzern sagt man zwar nach, dass sie nach der Trocknung noch "reifen",irgendwelche chemischen Prozesse ablaufen, die der Verwendung als Bogenholz förderlich sind - wirklich entscheidend is das aber, glaube ich nicht.
Langsames Trocknen ist einfach sicherer - die Gefahr von Übertrockung, Rissbildung usw. ist geringer. Wozu also riskieren, Brennholz zu produzieren, wenn man genug Holz hat und einfach ein bischen warten kann. Wie sich darüber hnaus sehr schnelle Trocknung auf die Leistungsfähigkeit des Holzes auswirkt,weiß ich allerdings nicht.
In der Regel ist aber (vorrausgesetzt es wurde grob in Staveformnähe gebracht) jedes Holz nach nem halben Jahr (Pi mal Daumen, musste natürlich kontrollieren) normaler Trockung verwendbar.

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 08.08.2016, 12:37

Klar gibt's da nen Grund: Eibe mag eher langsam trocknen (die reagiert recht empfindlich auf Uebertrocknung) und alles andere kriegt halt auch weniger leicht Risse. Ausserdem hamma das immer schon so gemacht. Das ist ja auch nicht falsch, aber das heisst nicht das anders deswegen zwingend nicht richtig ist. Da gibt's eine ganze Menge Voodoo. Womit ich allerdings nicht sagen will, dass das alles unbegruendet ist. Nur, wenn man kein Holz hat, wie du, muss man dann auch keine Religion draus machen. Beim Ueben versaust du eh eine ganze Menge Holz. Da isses m.E. voellig egal, ob man da durch langsames Trocknen noch 10% mehr rausholen haette koennen.

Meine Sap-Schlehe schiesst trotzdem sie ziemlich grenzwertig gebaut ist (1.71m, 50# und 32" Auszug) immer noch ganz passabel. Wenn die stirbt sicher nicht wegen der schnellen Trocknung.

Und wie gesagt, schau mal nach Hartriegel. Es lohnt sich.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 08.08.2016, 21:12

Also n halbwegs taugliches Stück Holler zu finden ist ja fast unmöglich ::)
Werde die Tage unterwegs mal sehen, was so an Eberesche oder anderem Versuchsmaterial abzugreifen ist.
Im Garten hab ich noch eine Schlehe (wenn das die dornigen Biester mit den kleinen ekligen Minipflaumen dran sind) mit vielen langen geraden Trieben. Die hatte ich vor ein paar Jahren mal auf 3 Meter runtergenommen... schon wieder gefühlt 10 Meter hoch der Kriebel. Muss ich mal raufklettern und 1-2 schöne Triebe ernten.

Ist das Eibe ? Wenn ja, kommt der im Winter weg. Wenn nicht kommt er aber auch weg nur eher... der steht im Garten im Weg.
20160808_192330.jpg

Ich hätte damals in Bio wohl besser mal hin und wieder aufgepasst... aber als einer von 2 Männlein im Kurs mit gefühlt 20 Nachwuchsmodels war das irgendwie schwer dem Lehrstoff zu folgen. ;D

Hab jetzt mal den kleineren meiner 2 Haseln sachte bearbeitet (hat in den letzten 3 Tagen dann doch nur noch insgesamt 2g verloren)
Habe die WA in den vorderen 2/3 von 3 auf 1,2cm verjüngt und von der Dicke nur wenig abgenommen... das erste Viertel nach den Fadeouts hat noch den Markkanal.

unterer WA leicht reflex
20160808_204236.jpg


2/3 Standhöhe
20160808_204337.jpg


irgendwas um die 12" Auszug
20160808_204358.jpg


Würde jetzt langsam und bedacht in den rot angezeichneten Bereichen weitermachen.
Griffnah würde ich eigentlich nur noch optisches finish machen wollen.
Richtige Richtung ? oder Denkfehler?

Muss morgen erst mal noch richtige Ziehklinge besorgen.... das stück Stahlblech, dass ich im Tischlerbedarf als Ziehklinge verkauft bekommen habe macht eigentlich einfach nur die Oberfläche rau... dünne Späne abziehen ist irgendwie was andres.
Glaube ich sollte mir wohl doch einfach einen Schweifhobel bestellen....
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Rotzeklotz » 08.08.2016, 21:20

Ja, is Eibe.
Zu der Ziehklinge: Du hast aber schon nen Grat angezogen? Das muss man selber machen, sonst kannste lange kratzen ;)
Zuletzt geändert von Rotzeklotz am 08.08.2016, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von ralfmcghee » 08.08.2016, 21:21

Ich glaube, das mit dem Stück Stahlblech im Sinne einer Ziehklinge geht schon in Ordnung. Du musst vermutlich noch einen Grat daranziehen. Wenn ich mich nicht irre, ist hier auf FC beschrieben, wie das geht. Ansonsten gibt es auch ganz nette Videoanleitungen dazu auf Youtube.

Edit: Rotzeklotz war schneller. :)

Gruß
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Rotzeklotz » 08.08.2016, 21:24

Dafür hab ich ihn möglicherweise dazu verleitet, das Ding zu erhitzen...Grat, nicht Grad muss es natürlich heißen ;D

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 08.08.2016, 21:35

*Hand vorn Kopp hau*
Na toll.... also das Blechle mit meinem Küchenmesserschleifstein einseitig schärfen?
Das schaffe ich galube ich.

Tiller der Hasel geht grob in die richtige Richtung? Oder schon grobe Fehler drin?

Das mit der Eibe ist fein... das sind 2 richtig lange schnurgerade Stämme.
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