Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 09.08.2016, 21:51

@Grombard: Den 51A hab ich auch. Hab nur recht schnell die Griffe so mit Holz unterfuettert, dass sie quasi rund sind.
Aber warum hast du den mit der runden Sohle genommen??? Ich glaub nicht, dass du mit dem was anfangen kannst.
Zuletzt geändert von fatz am 09.08.2016, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 09.08.2016, 21:58

Heidjer hat geschrieben:Das Abtragen von Holz dient eigentlich nur der Vorbeugung vor Rissbildung

Da muss ich dir mal widersprechen, Dirk. Ein weiterer Grund ist, wie ich neulich erfahren musste, dass es nicht guenstig ist einen oder mehrere quer zur Schussrichtung liegende Aeste in der Druckzone zu haben. Das hast du aber fast automatisch, wenn der Markkanal im Bogen liegt. Das gibt schnell sehr haessliche Stauchrisse
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 09.08.2016, 22:11

Der runde erschien mir "richtig".
Dachte damit kann man besser arbeiten als mit einer größeren planen Auflage.
irgendwas is ja immer

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Kemoauc » 09.08.2016, 23:35

Hi, zusammen,
@Fatz: Ja, Hartriegel ist ein hervorragendes Bogenholz, runterschneiden auf den Markkanal bei dünnen Stämmchen (3-3,5cm Durchmesser) ist m.E. bis ca. 40# absolut nicht nötig. Bei (zumindest dem hiesigen) Hartriegel sind die Markkanäle meist dünner als 1,5mm (Zahnstocherspitzendicke), m.E. eher vernachlässigbar. Hab die Tage meiner Schwester so einen vermacht (32#@28",flachovale Form im unbearbeiteten Zustand, 3,5cm breit, 2,5cm dick, 1,7m lang ), der Markkanal kommt erst auf den letzten 25cm zum WA-Ende aus dem Holz, ein paar 100 Pfeile eingeschossen, keine Probleme. Bei Holler hätte ich da Bedenken, ein Markkanal, in den man einen Bleistift versenken kann ist nun einmal eine deftige Schwächezone.
Falls es interessiert, kann ich Bilder schicken, die das wesentliche zeigen, für ne Präsi sinds zu wenig und nuja, nicht Präsi-würdig.

@Heidjer: Danke für Deinen Beitrag zu dünnen Stämmchen ;-), daraus kann man schon mehr machen als Kinderbögen.

nur mein Senf von der Spätschicht,
Gruß,
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Heidjer » 10.08.2016, 00:01

Sorry Fatz, aber Äste sind in jeden Wurfarm ein Problem wenn sie nicht mittig liegen und dünne Haselruten mit Ästen, ich käme nie auf die Idee die mitzunehmen.
Nein das Spalten von Stämmen und das Abarbeiten bis zum Markkanal dient 1. dem Schutz vor unkontrollierten Reissen und 2. dem schnelleren Trocknen.
Man handelt sich damit aber auch Probleme ein, ein Grund warum ich das zum Beispiel nie mache. ::)
Hasel, auch Stämme von 12cm kommen bei mir so in das Holzlager, wenn sie Reissen, dann sollen sie, wenn es für einen Bogen reicht gut, wenn nicht, ich brauche jedes Jahr 12 - 15 Festmeter Feuerholz. ;D

Ich schlitze Holz immer nur, so kann es sich nicht verziehen und die längere Trocknung kann ich gut abwarten, das Stavelager ist gut gefüllt, braucht noch jemand zufällig 15 Jahre gelagerte Hasel? ??? ::)

Elsbeere geschlitzt.jpg

An diesen Elsbeerenstämmen kann man das Trocknen mit Rissbildung gut erkennen, ich habe die Stämme nur 6cm tief geschlitzt, die Staves sind nach 2 Jahren Verzugs- und Rissfrei getrocknet, der ungeschlitzte Kern ist mit Rissen durchzogen. ;)


Gruß Dirk
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Kemoauc » 10.08.2016, 01:24

Nebenbei, 3cm-Stämmchen/Ästchen von Hasel oder ähnlichen Hölzern würde ich persönlich immer stehen lassen, für Speere ist das zu dick, für Bögen zu dünn. Lieber wachsen lassen und warten, in ein paar Jahren kann da schon was Brauchbares draus werden.
Zieht man bei z.B. Hasel bei 3cm nasser Ausgangsgröße noch Schrumpfung duch Trocknung und Rinde und Bast ab, ist da nicht mehr viel verwertbares. Ausser Kinderbögen.
Wenn ich selbst also mal so eine Dicke in die Runde schmeisse,meine ich das schon so: fertiggetrocknet und ohne Rinde.
Bei dichteren Hölzern wie Schlehe, Zwetschge, Hartriegel kann da gut was zwischen 30-40# rauskommen, muß aber nicht.
Hasel liegt hier weit drunter (eher um die 15#), da die Breite fehlt (-->Druckfestigkeit und Holzdichte).
Ich denk halt mal: Bei den dünnen Dingern, lasst sie halt stehen und schaut in ein paar Jahren noch mal nach, es gibt woanders genügend passendes.

Gruß,
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Heidjer » 10.08.2016, 02:13

Absolut, das gezielte Absägen von solchen Ästen zum Bogenbau macht keinen Sinn, nur an vielen 6cm Ästen ist oben drüber noch ein Kinderbogen. ;)
Ich säge eigentlich seit 10 Jahren gar keine Hasel mehr selbst, die kommen schon von allein bei mir an, Hasel wird halt auch viel ausgelichtet, besonders wenn er in Gärten und Parks wuchert.


Gruß Dirk
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 10.08.2016, 07:02

OK OK, ja es war ein Hartriegel und nein, es waren eigentlich keine Aeste, sondern eher max. 2mm Aestchen (die hat Hartriegel recht oft und mit denen hatte ich bis dato noch nie Aerger) und ich hab den Pruegel eigentlich nur mitgenommen wegen seiner Form (vielleicht mach ich euch doch noch ein paar Bilder davon) und ja, er hat gute 50 Pfund.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 10.08.2016, 14:04

Also irgendwie hab ich noch keine so richtig gute Haselerntestelle gefunden....

Aber zumindest n paar Stengel die nicht völlig krumm oder verastet waren konnt ich finden.
Obwohl ich mir bei dem linken irgendwie nicht so 100% sicher bin... weil die Rinde etwas anders gemasert ist als bei den anderen...
Aber stand in den Haseln drin und hatte die Doppelkätzchen oben daran....
20160810_134006.jpg


die dickeren sind so 4-5,5cm dick ... mit dem Dünnen mag ich mal testen was passiert, wenn ich nur 1/4 bis 1/3 von WA beim Vorbereiten abtrage.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von inge » 10.08.2016, 14:36

Der Linke ist auch ein Hasel.
LG
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 10.08.2016, 15:32

Alles andere wäre auch hochgradig verstörend gewesen.

Auf jeden Fall gut zu tun dann heute abend.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 10.08.2016, 15:44

So schlecht schaun die beiden dickeren Stangerl doch gar ned aus. Noch einen guten cm dicker dann ist's top.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 10.08.2016, 16:11

Unterwegs heute bestimmt 10 mal rechts ran, weil ich Hasel gesehen habe oder es mir eingebildet habe.
Mehr war nicht zu holen.... reicht aber auch erst mal wieder ein paar Tage.....

Hoffe ich bekomme heute bei dem angefangenen Bogen noch einen halbwegs ansprechenden tiller hin.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 10.08.2016, 18:51

Viel Geraspel und Auf- und Abgespanne später....

Standhöhe
20160810_182659.jpg


18"
20160810_183853.jpg


24"
20160810_183921.jpg


Ich bekomm den Knick im unteren WA nicht weg...
Viel mehr schwächen kann ich nicht, weil das Material ausgeht...
Wirft noch sehr angenehm, aber auf Standhöhe halt schon arg wabbelig.

Irgendjemand noch eine Idee ?
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von schnabelkanne » 10.08.2016, 19:06

Servus, sieht doch gut aus - lass ihn so, der hält schon.
Gruss Thomas
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