Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

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schnabelkanne
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von schnabelkanne » 08.08.2016, 21:39

Servus, Spar dir den Schweifhobel vorerst und schau dir ein Video an wie man Ziehklingen schärft.
Die Ziehklinge mit scharfem Grad und eine gute Raspel ist eine gute Kombination aus und auch einfach in der Anwendung.
Zum Haseltiller, linker WA ist ein Knick im ersten Drittel den erst mal beseitigen und rechten WA anpassen, erst wenn der Knick weg ist weiter ausziehen.

Gruß Thomas
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Rotzeklotz
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Rotzeklotz » 08.08.2016, 21:43

Ich nutz meinen Schweifhobel auch fast nie (andere lieben ihn aber auch), Ziehmesser, Raspel und Ziehklinge is eigentlich alles was man wirklich braucht.
Tiller und weiteres geplantes Vorgehen gehen grob in die richtige Richtung, mach ma weiter ;) . Aber nicht weiter ausziehen und die Ausrichtung des Bogens auf dem Tillerstock (rechts is weiter unten) nochmal ändern (das erübrigt sich wahrscheinlich, wenn du die Stärke der WAs angleichst, rechts is im Moment noch stärker)

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 08.08.2016, 21:53

Das mit dem Schweifhobel seh ich ganz anders. Das ist mein Lieblingswerkzeug zum Bogebauen. Ich sogar zwei. Einen selber gebauten mit etwas laengerer Sohle und einen Kunz. Bei letzterem denk ich mir hin und wieder ich haett mir den Dick kaufen sollen, aber schlecht isser auch ned.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Rotzeklotz » 08.08.2016, 21:58

An dem Ding scheiden sich echt die Geister ;D Die Diskussion wurde bestimmt schon mehrmals geführt.
Leg dir ruhig einen zu oder leih dir mal einen, dann merkste ja, obs was für dich ist.

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 08.08.2016, 22:01

Anleitung geguckt und verstanden.
Solange ich da statt dem Ziehklingenstahl auch meinen Küchenmesserabziehstahl nehmen kann bekomm ich das wohl hin.

Zum Tiller.... also linken WA außen schwächen bis weniger Knick. Rechten WA dann wohl insgesamt etwas schwächen.
irgendwas is ja immer

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von ralfmcghee » 08.08.2016, 22:17

Ich habe den Grat an meinen Ziehklingen mit einem dicken Schraubendreher angezogen. Das hat auch funktioniert. Du kannst ja mal verschiedene Werkzeuge dafür ausprobieren und schauen, womit Du die besten Erfahrungen machstn. Es kann übrigens nicht schaden, ein paar mehr Ziehklingen zu haben. Beim Gebrauch werden die nämlich auch schon mal stumpf und dann ist es vielleicht unschön, wenn man die Tillerarbeit unterbrechen muss, nur um wieder einen frischen Grat anzuziehen. Ich habe mir irgendwann einmal fünf Stück zugelegt. Für meinen Bedarf reicht das.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Spanmacher » 08.08.2016, 22:23

Beim Bau von Stabbogen oder Englischen Langbogen arbeite ich sehr gerne mit dem Schweifhobel. Genauer gesagt mit dem Chinesischen Schweifhobel.
Flachbogen bearbeite ich lieber mit der Ziehklinge.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von fatz » 09.08.2016, 07:16

Das koennt's erklaeren. Ich bau eigentlich keine Flachboegen.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 09.08.2016, 20:23

Ziehklinge schärfen bin ich zu doof für... alles wie im Video gemacht aber ich bekomm da keinen richtig guten Grat hin... der Wetzstahl vom Küchenmesser ist da wohl doch nicht das optimale Werkzeug...
also mit Raspel und Sandpapier weitergearbeitet.
Ich bestelle mir jetzt ziemlich sicher einen Schweifhobel....

Habe erfolgreich den Knick im oberen WA wegbekommen..... und dafür jetzt einen im unteren ;D
20160809_193517.jpg


Nochmal alles nachgemessen und festgestellt, dass der untere WA 2" länger als der obere ist... abgesäbelt... sah schon wieder was freundlicher aus...
20160809_194500.jpg


noch etwas geraspelt und meine 62" Sehne auf 60" gezwirbelt.
20160809_195346.jpg


Bei 20" Auszug irgendwie nicht so richtig schön... Pfeile wirft er sehr schön... aber aussehen tuts gruselig.
20160809_195402.jpg


würde jetzt versuchen an den roten stellen noch minimal Material abzunehmen... aber ist eigentlich kaum Luft.
Und den oberen WA griffnah noch dünner zu machen trau ich mich auch nicht so recht.

Ich habe noch einen 180cm Rohling mit 3,2cm Durchmesser....
Habe noch keine so richtige Idee wie ich den besser angehen kann.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man so dünne Ästchen nicht auf den Kanal runternehmen darf?
Mit 1,5cm an den Fadeouts ist einfach kaum Raum den WA bis zum Ende ansatzweise gleichmäßig zu verjüngen.... das wird so schnell einfach nur noch wabbelig.

Morgen Nachmittag hab ich keine Termine... da geht es auf Holzjagd.
Unter 4-5cm nehm ich da nix mehr mit >:(
Das werden dann zwar keine Bögen mehr die die Mädels ziehen können... aber die haben auch erstmal genug Bögen glaube ich....
Werd für die noch 1-2 ganz einfache sauber getillerte 140cm Manau mit kleinen Reflex am Ende bauen... der eine den ich so in etwas stärker gebaut hab wirft absolut top.
irgendwas is ja immer

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von schnabelkanne » 09.08.2016, 20:32

Servus, nur Geduld - dort wo du rot markiert hast noch etwas wegnehmen.
Gruss Thomas
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 09.08.2016, 20:37

Mach ich.
Schweifhobel ist soeben bestellt worden.

Zu den 3cm Stämmchen....
Gar nicht nehmen ?
Oder nicht bis auf den Kanal zum Trocknen runternehmen ?
Oder geht das alles und mit mehr Übung macht man auch daraus problemlos top getillerte Bögen ?
irgendwas is ja immer

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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von ralfmcghee » 09.08.2016, 20:56

Doch, Stämmchen mit 3 cm Durchmesser kannst Du durchaus nehmen. Das gibt vielleicht nicht unbedingt ein hohes Zuggewicht, aber 20 bis 25#@26" ist drin. Zwei Bögen in der Art habe ich aus Hasel gebaut. Im Kinderbogenbereich müsstest Du da einiges hinkriegen können.

Mit Hasel im Bereich 5 bis 7cm ist ein Bogen mit veritablen Zuggewicht möglich. Hierzu gibt es schöne Beispiele von fitzgerald, schnabelkanne und Roby-Nie.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von schnabelkanne » 09.08.2016, 20:57

Servus, bin schon neugierig was du zum Schweifhobel sagst.
Welches Model hast du bestellt?
Gruß Thomas
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Grombard » 09.08.2016, 21:01

Kunz Nr.51 AR
Die von Dick sehen zwar edel aus.... aber 50 Öcken wollte ich jetzt nicht gleich zum Ausprobieren anlegen.
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Re: Kinderbögen bauen.... alles nicht so einfach

Beitrag von Heidjer » 09.08.2016, 21:29

Zu den 3cm Stämmchen, man muß sie nicht unbedingt bis zum Markkanal abtragen, besonders den Griff würde ich auf der Bogenbauchseite nur von ca. 5mm Holz befreien, gerade soviel, dass die Seite nur die "schwächste" Stelle des Stammes ist.
Das Abtragen von Holz dient eigentlich nur der Vorbeugung vor Rissbildung, Risse bilden sich, weil Holz in radialer Richtung stärker schwindet als in jeder anderen Richtung.
Gibt es jetzt beim Trocknen Risse, dann reißt das Holz an der schwächsten Stelle und dort halt bis zum Markkanal, Längstrisse sind aber bei einen Bogen kein großes Problem, erst Recht nicht auf der Bauchseite, im Zweifel einfach etwas Epoxid einfüllen (eventuell mit Holzmehl gefärbt) und gut ist es. ;)
Es gibt auch die Variante, das Holz auf der Bauchseite nur zu schlitzen, das Holz kann dann an der Stelle etwas schrumpfen und wenn man dort wieder etwas Holz braucht, wird einfach eine keilförmige Leiste eingeleimt.

Aus einen 3cm Stämmchen kann man ohne Probleme einen 30# bis 40# Bogen bauen, dann muß aber der Markkanal im Bogen bleiben, er tritt dann halt irgendwo im Wurfarm erst hervor, ist etwas fummeliger beim Tillern hat aber auch Stil, es gibt schöne Beispiele von Hollerbögen wo der Markkanal nur gerade freigelegt wurde, so das der Bogenbauch zweigeteilt ist. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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