Was soll das werden ein Test- Long- oder War-Bow?

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schnabelkanne
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Re: Was soll das werden ein Test- Long- oder War-Bow?

Beitrag von schnabelkanne » 14.11.2016, 14:28

Servus, hab noch eine Stelle im Buch gefunden, wo über die Nocken geschrieben wird von R. Hardy in "the great Warbow S11"
When the bow is finally tillered the tips are"coned" to fit into the drilled-out horn Nocks, made from the tips of cow or stag horn, and in this process the tillering Nocks are more or less worked out, depending on their depth and placement in the first instance. We see it on longbow tips today, and we saw it on all the surviving Mary Rose bow-tips......"

Wenn ich mir aber die erhaltene Nocke, vorige Seite anschaue, bin ich mir auch nicht mehr so sicher - ob die Kerben vom Tillern stammen? vielleicht ist beides richtig?
Gruss Thomas
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killerkarpfen
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Re: Was soll das werden ein Test- Long- oder War-Bow?

Beitrag von killerkarpfen » 14.11.2016, 14:34

@ fatz
Ja stimmt schon, es gibt auch Sidenocks die einfach ins Holz eingeschnitten wurden ohne Hornaufsatz. Das Argument von Schnabelkanne bringt auch mich zu der Vermutung. Zudem laufen die Enden der abgebildeten Bögen rundlich in die Spitze. Das erschwert im Gegensatz zu einer Kegelspitze mit geraden Flanken die Montage einer Hornnock, bzw ist dann klar, dass die Nocken individuell gefertigt wurden und sich nicht einfach austauschen lassen.

Ich habe übrigens auch schon solche Nocken aus Hirschgeweih erfolgreich mit Fichtenharz aufgesetzt und das Harz hat die ungenaue Passform überbrückt.
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Re: Was soll das werden ein Test- Long- oder War-Bow?

Beitrag von Straight Flight 63 » 14.11.2016, 14:57

Hey salü ; wie gesagt das ist Geschmackssache....Okay das Ihr das so genau nehmt wusste ich nicht...wenn es Dir gefällt okay..für mich wär das nix ! Was auch nicht heisst das ich besser baue als Du...sicher ist der Gegenteil der Fall.
Es ist einfach Geschmackssache..sicher wenn man authentisch baut...dann sind deine sicher richtig...

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Roby-Nie
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Re: Was soll das werden ein Test- Long- oder War-Bow?

Beitrag von Roby-Nie » 14.11.2016, 15:03

Straight Flight 63 hat geschrieben:...sicher wenn man authentisch baut...dann sind deine sicher richtig...

Ich denke mit den Dingern wär er bei Crecy und Co rausgeflogen ... das sind Tudor-Nocken und ich glaube auch nicht, dass die für das Gesicht Verständnis aufgebracht hätten ;D
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killerkarpfen
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Re: Was soll das werden ein Test- Long- oder War-Bow?

Beitrag von killerkarpfen » 14.11.2016, 17:25

Die Bögen dürfen Selfnocks haben, können aber auch mit Nocken aus Geweih-, Kuh- oder Ochsenhorn versehen werden (ratsam bei Eibenbögen). Nocken aus Kunststoff- oder Wasserbüffelhorn sind verboten. Nockverstärkungen aus Horn oder Geweih sollten als Sidenocks ausgeführt sein. Andere Versionen von historisch korrekten Kerben sind erlaubt, Hornnocken im victorianischen Stil sind ausdrücklich verboten.

Quelle: http://www.germanwarbowsociety.de/?page_id=127

Weitere Abhandlung zu Nocks und Sidenocks siehe auch hier
Da steht auch geschrieben, dass..
"The figure above shows the one horn nock we have as evidence for how they were made. Note that there is a fair amount of spare horn at the tip; an attempt has been made to make the horn aesthetically pleasing. How you decide to do your own horn tips is a matter of personal taste, but I dislike nocks that look like chess pieces and prefer a minimalistic look; the slimmer and lighter a nock, the less inertia and air-resistance it will have during shooting."
Quelle: http://www.theenglishwarbowsociety.com/ ... nocks.html

Es ist für mich jedoch nicht zwingend mich an jedes Detail der Mary Rose Bögen zu halten. Denn dies sind Bögen aus einem sehr engen zeitlichen Rahmen. Da gab es Vorläufer sowie Weiterentwicklungen, wie die viktorianischen Bögen.
Weiter sind die Bögen der Mary Rose vermutlich Eigentum der Armee gewesen, die gratis an die Soldaten abgegeben wurden. Schlichte Massenware die einigermassen günstig sein musste. Das schliesse ich auch aus den zum Teil krummen Staves die ebenso verwendet wurden.
Dass Bögen im Privatbesitz auch etwas künstlerisch ausgearbeitet wurden kann ich mir sehr gut vorstellen.

@ Straight Flight
kein Problem, ich nehme mir beim Bogenbau auch einige Freiheiten heraus, das macht das ganze eben vielfältiger.
Nur wenn eine bestimmte Bogenklasse durch leistungssteigernde Massnahmen aufgeweicht wird stelle ich mich auch quer! >:(
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