Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

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Exus
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Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Exus » 23.01.2017, 00:42

Beitragvon Ravenheart » Do 23. Aug 2012, 10:56
Mal wieder Grundsätzliches zu "was geht, und was nicht"....

Es ist so:

1. ALLE Angaben zu Hölzern - und ihren spezifischen Eigenchaften und damit Eignungen - sind DURCHSCHNITTS-ANGABEN!
2. ALLE Hölzer weisen aber eine gewisse Bandbreite in den Eigenschaften auf - nach oben wie nach unten...
3. Auch schwierige oder PRINZIPIELL ungeeignete Stücke LASSEN sich zu Bogen verarbeiten. Man benötigt, damit es DENNOCH gelingt a) viel Erfahrung UND/ODER b) Geschick UND/ODER c) Glück.... (am besten alles...)

WENN nun ein Neuling/Anfänger fragt "Lässt sich aus Birke ein Bogen über 35# Zuggewicht bauen" lautet die RICHTIGE Antwort "NEIN!"
Das bedeutet aber NICHT, dass es nicht IN EINZELNEN FÄLLEN doch geklappt hat - oder klappen KANN.
Es bedeutet: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es dem Neuling/Anfänger gelingt, ist quasi 0".

Die MEISTEN Neulinge/Anfänger wollen GENAU DAS wissen! LOHNT sich der Versuch? Nein, tut er nicht, so lange es bessere Alternativen gibt. Wenn diese dann noch benannt werden, hat der Neuling/Anfänger genau das, was er suchte:
Einen Hinweis, wie er eine reelle Chance hat, sich einen Bogen zu bauen.

ANFÄNGER sollten mit Hölzern und Bogenformen beginnen, die möglichst GROSSE Erfolgsaussichten haben. FEHLERQUELLEN gibt es selbst DANN noch genügend.
Beginnt ein Anfänger mit potenziell ungeeigneten Ansätzen, weiß er bei Misserfolg ja nie:
"Lag's am Material - oder an meiner Ausführung??" Er lernt also nix dazu.. Das ist NICHT sinnvoll.
ERKENNTNIS bring das nicht.

NATÜRLICH gibt es auch den Ansatz: "Ich will bewusst Wege gehen, die als unbegehbar gelten"...
Solche "Experimentieransätze" sind gut und wichtig - sie haben uns hier schon viele neue Erkenntnisse gebracht!
Aber....
Das sollte man erst tun, wenn man selber WEISS, das man das Bogenbauen im GRUNDE kann!
Warum?
Nun, es gibt Hölzer, die WOLLEN einfach ein Bogen werden. Die kann man misshandeln wie wild, sie halten und schießen trotzdem.
Erwischt ein Anfänger so ein Stück - und solche "Dickschädel" gibt es auch unter den Kiefern, Buchen und Birken... - denkt er, er hätte alles RICHTIG gemacht - dabei war's nur Zufall, s.o....
ERKENNTNIS bring das auch nicht.

Rabe

PS: Man sollte am besten die Eignungen in % angeben.

Hier mal ein Diskussionsvorschlag für ELB-Typen:
Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Eibe 98%
Osage 95%
Hickory 90%
Roteiche 90%
Ulme 80%
Holunder 80%
Hasel 70%
Ahorn 60%
Esche 50%
Robinie 30%
Buche 10%
Birke 10%
Kiefer 5%

Ich bitte um Meinungen und Ergänzung weiterer Holzarten danke :-)

bin selber der Meinung das Elb aus Hasel schwerer ist zu bauen (min 100-300 schuss ohne stauchung am Bauch) als Esche

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Bowster » 23.01.2017, 06:42

Ich würde dem Holler 90% geben, der Ulme und der Roteiche bloss 70%, den Hartriegel würde ich noch mit 80% hinzufügen.

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Vafthrudnir » 23.01.2017, 07:58

Interessant wäre für mich als Anfänger auch, in welchem Bereich das Gelingen für die Holzart die größte Wahrscheinlichkeit hat, wenn man alles richtig macht. Z.B. Hasel 10-35# oder sowas in der Art. Auch wenn ich als Schütze von 30# nicht nach 10 Min schlapp mache, würde ich beim ersten Bau-Versuch nicht unbedingt genau die 60# anvisieren.

Dann kann ich mir überlegen was mein Holzvorrat hergibt bzw. was ich mir besorgen sollte damit ich das Wunschzuggewicht erreichen kann.

Damit würde auch die Frage relativiert ob Hasel schwieriger ist, als Esche.

Ich dachte, von dem was ich so gelesen habe, Robinie wäre gut für Bögen im mittleren Zugbereich. Warum ist die so weit unten?

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von fatz » 23.01.2017, 08:59

Die knittert leicht. Eine Eigenschaft die nicht gerade mit hohen Zuggewichten und schmalen Querschnitten korreliert.

M.E. ist die Liste so Bloedsinn. Die Prozente suggerieren, wenn du soundsoviele ELBs aus diesem Holz baust sind soundsoviele dabei, die funktionieren. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit und funktioniert fuer einen einzelnen so nicht. Z.B. Hasel tut's nur mit entsprechend schmalen Ringen und auch da nur halbwegs. D.h. in manchen Gegenden geht der gar nicht, in anderen so lala.

Was ich sinnvoller faende, ist eine Liste mit Boegen die funktionieren. Mit den Angabe von Holz, Zuggewicht, Abmessungen, Profil usw.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von bowjo » 23.01.2017, 11:29

Zudem sinkt die Wahrscheinlichkeit in % z.B. für Hasel und Esche je näher ich dem klassischen ELB Querschnitt komme. Ein Anfänger könnte denke er hat gute 50 % oder sogar 70 % Chance und verwendet ein sehr hohen D-Querschnitt, senkt damit bei den genannten Hölzern aber die Wahrscheinlichkeit auf einen Erfolg.

Da finde ich den Vorschlag von fatz auch sinnvoller.
Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Nur wer fragt, kann Antworten bekommen.

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Felsenbirne » 23.01.2017, 12:24

Ich finde die Liste wenig Hilfreich. Für osage z.B ist das ELB Design eher ungeeignet. Das Holz ist aber für kurze flache Bögen optimal. Einem Anfänger wird aber suggeriert, das Osage neben Eibe super ist.
Gruss Matthias

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von schnabelkanne » 23.01.2017, 12:32

Servus, eine Definition von dem Terminus "ELB-Typ" wäre hilfreich. Esche würde ich auch 60 oder 70% geben.
Lg Thomas
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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Exus » 23.01.2017, 13:03

es geht mir dabei um Holzarten im Verhältnis gegeneinander abwegen zu können
es geht um Schmalere Bögen 3cm zu 1cm 1/3 1/2 pyramid design um in der liste auch hölzer wie Pflaume Kirsche Apfel etc einschätzen zu können Ziel ist eine liste. on ca 30-50 Hölzer zu vergleichen und Prozentual die Wahrscheinlichkeit vorherzusagen ich gehe dabei nicht von jemanden aus der sein ersten bogen baut sondern abzschätzen welche Hölzer Sehr Gut Gut Mittel Schlecht geeignet sind

Danke Euch

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von fatz » 23.01.2017, 13:11

Vielleicht hift dir da der Artikel von der English Warbor Society schon weiter:
http://www.theenglishwarbowsociety.com/LesserKnownLongbowWoods2015.html
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Ravenheart » 27.01.2017, 10:05

Wenn Du mit "geeignet" meinst "Bogen gelingt und hält", würde ich die Liste ETWA so unterschreiben.

Falls aber auch dazu zählen soll, ob es SINN macht, käme z.B. Osage bei mir nur auf 30%..
Ein ELB aus Osage wirft nicht gut, Osage ist für LANGE Bogen einfach zu schwer, UND wird nicht ausgereizt!
Osage entwickelt sein Potenzial in KURZEN, flachen Bogen am besten.

Rabe

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Egdir » 28.01.2017, 08:51

Geht es bei dieser Liste jetzt eher um die Haltbarkeit oder um die Leistungsfähigkeit ?

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Bowster » 28.01.2017, 09:39

Ravenheart hat geschrieben:Wenn Du mit "geeignet" meinst "Bogen gelingt und hält", würde ich die Liste ETWA so unterschreiben.

Falls aber auch dazu zählen soll, ob es SINN macht, käme z.B. Osage bei mir nur auf 30%..
Ein ELB aus Osage wirft nicht gut, Osage ist für LANGE Bogen einfach zu schwer, UND wird nicht ausgereizt!
Osage entwickelt sein Potenzial in KURZEN, flachen Bogen am besten.

Rabe


ich habe in letzter Zeit einige Osagebögen 180cm +/- ein paar cm gebaut, sowie die Böden nicht mehr gefroren sind, gehe ich damit zum Weitschiessen, schaumamoi ::)

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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von schnabelkanne » 28.01.2017, 11:45

@ Bowster- mach doch eine Präsi von dem Osage-Elb, bin schon sehr neugierig - da ich noch meine Osage-Staves aus Ungarn habe, bin noch nicht dazu gekommen die zu verarbeiten.
lg Thomas
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Re: Ein 60#-ELB-Typ geling aus: Holzart? in %

Beitrag von Bowster » 28.01.2017, 11:53

@Schnabelkanne
Die Präsi mache ich frühestens nach dem Weitschiessen.
Grüße, Dieter

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