Wasseraufnahme beim dämpfen

Themen zum Bogenbau
Antworten
Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5814
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Neumi » 24.02.2017, 23:04

Tach, ich hab mal nen Test mit Pfaffe gemacht:
Bautrockener Pfaffe (8,3% Holzfeuchte = grenzwertig wenig :( ) 30 min. gedämpft und die Gewichte gewogen:
Startgewicht: 163,7 g
Nach dem Däpfen: 178,6 g
nach 12 Std.: 166,8 g
nach 24 Std. 165,5 g
und nochmal 24 Std später: 164,5
Temperatur in meiner Baukammer: 20,5° C bei rel. Luftfeuchte 48,5%
Ich muss Wasser in meine Baukammer stellen - das Holz wird zu trocken.
Fragen, Meinungen und Tests erwünscht.
Grüsse - Neumi
Zuletzt geändert von Neumi am 26.02.2017, 22:17, insgesamt 2-mal geändert.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Becknbauer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 859
Registriert: 12.01.2014, 06:43

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Becknbauer » 25.02.2017, 08:20

Sehr interessant. Die Feuchtigkeitsaufnahme durch das dämpfen entspricht so etwa meiner Vorstellung, aber das Trocknen scheint deutlich schneller zu gehen wie ich dachte.
Verfolgst du noch wie lange die restlichen 3 g Wasser zum verflüchtigen benötigen?
Gewöhnliche Zimmertemperatur und durchschnittliche Luftfeuchte beim trocknen?
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

Benutzeravatar
alfred33
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1307
Registriert: 09.02.2011, 19:39

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von alfred33 » 25.02.2017, 08:26

Wen ich dämpfe bleibt der Stave mindestens eine Woche in der Form, Feuchte hab ich allerdings noch nie nachgemessen..
alfredle
KÖNIGLICHER HOFLIEFERANT SEIT 2016
(der mit der kleinen Wölfin)

Benutzeravatar
Becknbauer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 859
Registriert: 12.01.2014, 06:43

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Becknbauer » 25.02.2017, 08:42

Mein Maßstab beim dämpfen, war auch immer eine Woche warten. Aber das Testholz sollte hier schon nach 3 Tagen wieder die Ursprüngliche Feuchte erreicht haben. Das wäre schon ein ordentlicher Zeitgewinn, und könnte meinem Hang zur HLP etwas entgegenwirken. Da warte ich nur 1 Tag und empfinde das als deutlichen Vorteil. Aber ich vermute auch, daß dämpfen schonender für das Holz ist.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

Benutzeravatar
schnabelkanne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5563
Registriert: 11.10.2012, 05:36

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von schnabelkanne » 25.02.2017, 09:11

Sevus,
also ich bewundere gerade eure Geduld - ich habe nach Dämpfen, zum korrigieren der Sehnenlage, immer nur ca. 12 Stunden gewartet.
lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

Benutzeravatar
Spanmacher
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3515
Registriert: 29.04.2012, 15:01

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Spanmacher » 25.02.2017, 09:58

Ein interessantes Thema.

Rein intuitiv erscheint mir Dampf ebenfalls "besser" als Heißluft.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5814
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Neumi » 25.02.2017, 11:52

Ich habe nochmal einen Wert korrigiert (hatte ich von meinem Zettel falsch abgeschrieben) und noch den Wert nochmal 24 Std. später dazu gefügt.
Das letzte gramm schenke ich mir.
Normale Zimmertemperatur und +/- 50% rel. Luftfeuchte.
Das werde ich mal noch mit nem frischen Stück Holz machen und erwarte ein ganz anderes Ergebnis.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7518
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von benzi » 25.02.2017, 12:04

sehr interessant! danke!

liebe Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8675
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Snake-Jo » 26.02.2017, 09:27

Sorry, neumi, aber wenn du einen Test machst, dann nur mit knallharten Daten, nicht "normale Zimmertemperatur", Holzfeuchte geschätzt..... >:( >:(
Also bitte Holzfeuchtemessgerät kaufen, Temperatur genau messen.
Ich habe es schon oft angemeckert, aber die Trocknung ist nicht allein abhängig von der Zeit, sondern von vielen Faktoren, darunter auch die Luftbewegung.

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5814
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Neumi » 26.02.2017, 15:49

Tach Snake-Jo, zunächst mal gebe ich Dir teilweise Recht, aber eben nur teilweise. Knallharte Fakten lassen sich unter den gegebenen Bedingungen (Bauwerkstatt im Haus mit selbstverständlich wechselnder Temperatur und wechselnder rel. Luftfeuchte) nicht erzeugen. Hierzu müsste man so ein Experiment unter Laborbedingungen durchführen. Ich bleibe aber lieber bei den realen Bedingungen. Dass Du natürlich mit "normale Zimmertemperatur" nichts anfangen kannst, ist absolut verständlich. Hierzu und auch zur rel. Luftfeuchte (im Moment regeneriere ich gerade ein Haar-Hygrometer) werden in Kürze auch Zahlen nachgereicht. Genauso messe ich im Moment die Holzfeuchte eines Teststückes aus dem gleichen Stamm, mit etwa gleicher Grösse und gleichem Lagerort. Hierzu benutze ich aber nicht ein teures Messgerät, sondern benutze meinen Backofen (die Temperaturen der Teststücke werden mehrfach mit einem Lasermessgerät geprüft, um in etwa auf 100° C zu bleiben). Und die benutze Waage ist frisch kalibriert. Dann sollte der ermittelte Wert ausreichend genau sein. Luftbewegung gibt es in meiner Baukammer lediglich beim betätigen der Eingangstür.
Ich denke, dass die Werte in 4-5 Std. vorliegen.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Grombard » 26.02.2017, 16:23

Mit alten Haar- Hygrometern habe ich bis jetzt nur eine Erfahrung gemacht.
Und zwar die, dass es nicht unerheblich von neu gekauften digitalen Geräten abwich.
Ob da nun die neuen oder das alte schuld war bleibt offen.
Aber so ein Termometer mit Hygrometer gibts für ca. 10 Euronen.
Habe da jetzt überall wo ich Holz lagere oder/und trockne eins stehen.

Auf die Aussagekraft von Holzfeuchtemessgeräten würde ich mich nicht soweit verlassen, dass ich Geld für sowas ausgeben würde.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5814
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Neumi » 26.02.2017, 17:26

Was das Hygrometer betrifft: das ist ca. 6 Monate alt und Echt-Haar. Nur muss man diese Teile ab und zu regenerieren, was keinen grossen Aufwand darstellt. Nach allem was ich dazu gelesen hab, sollen diese Hygrometer die genauesten Werte für den Hausgebrauch liefern.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Grombard » 26.02.2017, 17:50

Gut... Das is was anderes. ;D
Ich hatte so ein antikes Teil aus sozialistischer Produktion.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5814
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Neumi » 26.02.2017, 22:18

So, die Werte liegen vor, hab es Oben nachgetragen.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8675
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Re: Wasseraufnahme beim dämpfen

Beitrag von Snake-Jo » 27.02.2017, 15:29

Neumi hat geschrieben:Tach Snake-Jo, zunächst mal gebe ich Dir teilweise Recht, aber eben nur teilweise. Knallharte Fakten lassen sich unter den gegebenen Bedingungen (Bauwerkstatt im Haus mit selbstverständlich wechselnder Temperatur und wechselnder rel. Luftfeuchte) nicht erzeugen. Hierzu müsste man so ein Experiment unter Laborbedingungen durchführen. Ich bleibe aber lieber bei den realen Bedingungen. Dass Du natürlich mit "normale Zimmertemperatur" nichts anfangen kannst, ist absolut verständlich. Hierzu und auch zur rel. Luftfeuchte (im Moment regeneriere ich gerade ein Haar-Hygrometer) werden in Kürze auch Zahlen nachgereicht. Genauso messe ich im Moment die Holzfeuchte eines Teststückes aus dem gleichen Stamm, mit etwa gleicher Grösse und gleichem Lagerort. Hierzu benutze ich aber nicht ein teures Messgerät, sondern benutze meinen Backofen (die Temperaturen der Teststücke werden mehrfach mit einem Lasermessgerät geprüft, um in etwa auf 100° C zu bleiben). Und die benutze Waage ist frisch kalibriert. Dann sollte der ermittelte Wert ausreichend genau sein. Luftbewegung gibt es in meiner Baukammer lediglich beim betätigen der Eingangstür.
Ich denke, dass die Werte in 4-5 Std. vorliegen.
Grüsse - Neumi


@Neumi: Vielen Dank für die Antwort. Ja, natürlich, reale Bedingungen in Werkstatt und Haus ist o.k. Wenn du dann, wie oben angekündigt und dann durchgeführt, alle Aspekte halbwegs genau misst und den Rest beschreibst, ist das auch viel wert. :)
Hygrometer mit Haar müssen regelmäßig geeicht werden. Sie werden in dampfgesättigter Atmosphäre bei Zimmertemperatur (Kochtopf mit feuchtem Lappen und Deckel) gelegt und an der Stellschraube auf 100 % gedreht. Wenn man das 2-3 mal macht, wird es ziemlich genau.

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“