Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

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Ravenheart
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Ravenheart » 11.04.2017, 13:13

captainplanet hat geschrieben:@ Krumm: Ich kann Deine Rechnung nicht nachvollziehen...


Ikk ooch nicht!
Beim E-Modul geht es um Widerstand, bei Dirks Streckgrenze um Länge, und zwar genau die Länge, bei der das E-Modul wieder auf 0 fällt... ;D

Rabe

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Heidjer
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Heidjer » 11.04.2017, 15:09

Was soll es, ich habe mich da Missverständlich ausgedrückt, mit der pauschalen Aussage das Holz 2% Dehnung oder Stauchung aushält, das stimmt so natürlich nicht, das hält nur bestes (Bogen-) Holz aus und dann vielfach auch nur das eine oder andere, ein Baumarktbrett hält nicht einmal die Hälfte aus.
Mit dem Post wollte ich aber auch nur zum Ausdruck bringen, dass bei der Kombination von Holz mit Horn das eine stark überfordert wird, während das andere nicht mal in den Bereich kommt, wo es ordentlich Leistung bringen kann.

@ Bowster, mit dem Vorschlag vom Jo, mit viel Bambus und wenig Horn könnte das dennoch etwas werden, allein lang und schlank wäre da auch nicht meine erste Wahl, ich würde mehr in Richtung einer Kombination aus Möllegabet und Reiterbogen gehen, zumindest für den Biegebereich einen engeren Biegeradius als beim Langbogen anstreben.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Snake-Jo
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Snake-Jo » 11.04.2017, 17:31

@Dirk: mmmh, nicht schlecht...lass uns das noch weiter spinnen. :)
Also: sehr breit wäre nicht gut, da dann noch mehr träge Masse anfällt. Ich wäre da bei max. 4 cm.
Biegende Zone stärker ausführen: ja, gute Idee.
Enden als Nadel ohne Horn wäre nicht schlecht. Oder aber Recurve mit wenig Horn. Man könnte auch einen arbeitenden Recurve vorsehen. Und zumindest ein wenig Perry Reflex einleimen.

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Bowster » 11.04.2017, 20:40

Wenn ich jetzt tatsächlich mit diesem Design spielen sollte, würde ich als Erstversuch wohl einen relativ kurzen Bogen im R/D-Design ins Auge fassen, falls ich dann ein bisschen Gefühl und Vertrauen dafür hätte, wäre das Ziel dann wohl arbeitende Recurves.

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Heidjer
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Heidjer » 12.04.2017, 01:05

Okay, spinnen wir weiter, ja so ungefähr könnte ich es mir vorstellen, nur arbeitende Recurves finde ich zu viel.

Du kennst ja meine Bambuslaminate aus Lehrte, die sind 40mm breit, mit ein wenig Finisch könnten die WA dann 36-38mm breit werden. Bei den Biegeradius der mir vorschwebt, könnte die Stackdicke so bei 11mm bis 12mm liegen, ansonsten ist auch der beste Bambus überfordert, aber für ~50# sollte das allemal reichen. Also eine 3mm Bambuslamelle, ~6mm Aktionboo oder Ahorn mit leichten Taper und dann 2-3mm Horn. Bambus und Horn lassen sich recht gut biegen, darum einen leichten Reflex in den Fadeouts und einen stärkeren Reflex ab Beginn der Nadeln/Siyhas und einen Deflex in den Biegebereich vor den Verkleben einbringen. Dann alles auf einer Schablone und mit viel Perry (nur im Biegebereich) verkleben. Griff und Siyhas noch mit Powerlams aufdicken und es könnte ein ganz nettes Bögelchen werden, ganz ähnlich dem Hartriegelbogen für Padma, dem Bogen der gerade auf meinen Userbild zu sehen ist. ;)


Gruß Dirk
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magenta
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von magenta » 12.04.2017, 20:04

Wie wärs denn damit:
Oryx-Bambus 2.jpg

Laminiert aus:
Bambus-Eibe-Oryxhorn

Baubeschreibung gibts hier:

Tradgang
Dateianhänge
Oryx-Bambus 1.jpg

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Snake-Jo » 13.04.2017, 14:07

@Magenta: Das sieht alles sehr interessant aus. Auf "Tradgang" ist die Beschreibung im Faden weit auseinader gezogen. Magst du nicht so drei Bilder von dem Bogen einstellen (Aufbau, Ansicht längs etc.)?
Ich denke, der von dir vorgestellte Bogen ist eine Möglichkeit, das Horn als Schicht sinnvoll zu verwenden, sozusagen als Stauchschutz und Verstärkung im Trilam (dreiteiliger Laminatbogen). Seh ich das richtig?

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magenta
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von magenta » 14.04.2017, 11:25

Nun, das würde ich gerne tun - leider habe ich auch nicht mehr Unterlagen zu dem Bogen, als bei Tradgang ersichtlich.
Der Thread ist tatsächlich etwas unübersichtlich, ich hatte noch einen Link zu bowhunting.net, in dem dortigen Beitrag war der Bauprozess übersichtlicher, enthielt aber auch nicht mit mehr Informationen; der Link ist allerdings tot (immerhin liegt der Bau des Bogens schon fast 11 Jahre zurück).
Insbesondere mit Maßen oder Leistungsdaten kann ich leider nicht dienen.
Der Bogen wurde damals in einer Art Stafettensystem arbeitsteilig von mehreren amerikanischen Bogenbauern gefertigt und im Rahmen einer Wohtätigkeitsveranstaltung zugunsten St. Judes versteigert.

Ohne jetzt bei Tradgang alles nochmal gelesen zu haben, besteht der Bogen eben aus einem Bambusbacking, Powerlam, Eibenkern, einer dünnen Lage Bloodwood - die aber hauptsächlich optische Funktion hatte - und Orxyhorn; der Bogenrücken wurde mit Karpfenhaut belegt.
Der Bogen wurde im Stadium Bambusbacking/Eibenkern mit flachem Bauch auf ca. 40 lbs getillert, hatte nach Aufbringen der Hornlage 57 lbs und landete nach Abrunden des Bauches irgenwo bei 50 lbs.

Ich halte aber die vorliegende Kombination auch für Langbögen für durchaus leistungsfähig. Forumsmitglied "Holzbogenbauer" (Andre Brenneke) - ist aber seit langem nicht mehr im Forum aktiv - hat ebenfalls mal einen Bogen dieser Art gebaut, allerdings mit einer Mittellage aus Osage.
Ich habe die Zutaten für einen solchen Bogen schon lange bei mir rumliegen, komme aber zeitlich nicht dazu, das Projekt anzugehen (nächstes Jahr wirds besser, vielleicht wirds dann ja was :-)

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Krumm » 20.04.2017, 11:17

Beim E-Modul geht es um Widerstand, bei Dirks Streckgrenze um Länge, und zwar genau die Länge, bei der das E-Modul wieder auf 0 fällt.

Streckgrenze gibt es nur bei Werkstoffen mit Fließgrenze z.b. Metall. Bei Holz kommt so was nicht vor. Da bei Holz keine ausgeprägte plastische Verformung, wie z. B. bei Stahl, vorhanden ist, kann primär nur der elastische Bereich des Holzes ge
nutzt werden. Es gilt as linear elastische anisotrope Materialgesetz welches noch die Verzerrung berücksichtigt

Wenn man mal unter dem Stichwort Holz und Rheologie schaut

Toll ist es wenn Jemand über 20.000 Beiträge schreibt und die Grundeigenschaft des Materials nicht klar ist

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Grünhorn » 20.04.2017, 11:48

Hallo Dirk,
magst du den nicht mal etwas genauer vorstellen ::) ?? Ich vermute der hat so gespleisste stat. Recurves wie du es mal wo anders erwähnt hattest.
VG
Raphael
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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von wanttostart » 20.04.2017, 12:04

...
Toll ist es wenn Jemand über 20.000 Beiträge schreibt und die Grundeigenschaft des Materials nicht klar ist


Dass ich jetzt hier schreibe mit Bezug auf diesen Kommentar liegt daran, dass mir beim Durchlesen der Threads immer wieder auffällt, dass hier sehr häufig von der Sachebene abgeschweift wird und auf eine nun sagen wir mal persönliche Ebene gewechselt wird.
Kann es nicht sein, dass wir alle unsere speziellen Gebiete haben, auf denen wir uns auskennen und daher in anderen Bereichen nicht immer die rechten Worte finden, für das, was wir sagen wollen.
Seien wir doch einfach etwas toleranter und fangen nicht an dann mit Seitenhieben zu kommen.
Ich gebe folgendes zu denken, wenn ich ein Spezialist in einem Bereich bin und ich stelle fest, dass jemand anders auf diesem Gebiet etwas äussert, das nicht 100% korrekt ist, dann kann ich eine Korrektur anbringen.
Kann dann aber auch die Größe haben und demjenigen nicht auch noch sagen "Du bist eine Null" (etwas überspitzte Aussage).

Ich hoffe, dass man mir diesen OT verzeiht aber aus dem oben zitierten sehe ich persönlich solch eine Aussage.
Falls ich bei dieser Ansicht daneben liege, dann bitte ich mir auch die falsche Sichtweise zu verzeihen.

Viele Grüße
Dirk (wanttostart)

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Squid (✝) » 20.04.2017, 12:24

Bogenbau ist nun mal etwas spezielles. Besonders, wenn es um Naturwerkstoffe geht, sei es Holz oder Horn. Und wenn dann so ein krummer Hund kommt und seltsames von sich gibt, weil er sich für nen Ingeniör oder sowas hält, dann geht mir durchaus die Hutschnur. Immerhin hat der Rabe um die 20000 Bögen gebaut, bevor und derweil er hier rumpostet... Oh, war wohl ne Null zuviel...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Ilmarinen » 20.04.2017, 16:55

Grünhorn hat geschrieben:Hallo Dirk,
magst du den nicht mal etwas genauer vorstellen ::) ?? Ich vermute der hat so gespleisste stat. Recurves wie du es mal wo anders erwähnt hattest.
VG
Raphael


Schau mal bei den Sapling-Turnieren nach, ca. 2013!?

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von locksley » 20.04.2017, 17:29

Es sei ihm verziehen. Victor Krum(m) ist ja nicht gerade bekannt für seine Lebensfreude, vor allem nicht nachdem er festgestellt hat, dass sich hinter Hermine, Emma Watson verbirgt und er sie nicht bekommt. ;D
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Re: Bogen aus Horn und Holz? erfahrungen?

Beitrag von Squid (✝) » 20.04.2017, 19:35

Schön, dass zumindest Einer die fiese Ironie kapiert hat... *gg*

;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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