Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

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Grombard
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Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Grombard » 15.04.2017, 20:39

Aktuell schnitze ich unter anderem mal gerade an einer dicken Hasel rum.

190cm NtN im Griff 3,8x3cm

Ich habe ihn jetzt leidlich auf Standhöhe.
Zuggewicht ist noch weit jenseits meiner Gewichtsklasse.
Beim Aufspannen knackt es überall (nicht der Bogen... mein Rücken ;D) und die Sehne klingt auf Standhöhe ehrheblich höher als bei meinem Holler-LB mit irgendwas um die 70#.

20170415_201450.jpg
Ungespannt

20170415_202216.jpg
auf Standhöhe


Frage 1:
Links gefällt mir.
Rechts tue ich mich schwer... da ist er etwas wellig und redeflexig.
Außen und griffnah würde ich jetzt noch ein wenig schaben... dann wäre ich soweit zufrieden.
Gegenstimmen ?
Wenn ja, was und wo ?

Frage 2:
Wenn dann die Standhöhe stimmt, würde ich ihn rösten bevor ich weiter tillere.
Sinnvoll ?
Ja, nein, vielleicht ?
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von schnabelkanne » 15.04.2017, 20:48

Servus, Tiller sieht für mich gut aus - nur würde ich oben und unten umdrehen.
Für was rösten, der ist doch eh stark genug.
lg Thomas
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Hieronymus
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Hieronymus » 15.04.2017, 20:50

Also für mich sieht er gut aus, wobei ich es schwer finde Biegung nur über Standhöhe zu beurteilen.
Zu Frage 2: Hat Neumi im Sap nicht erst geröstet und dann angefangen zu tillern? Ich lese hier auf jedenfall mit, da ich mir nach Neumi Sap, wieder einige dicke Hasel auf Lagergelegt habe ;)
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Hieronymus » 15.04.2017, 20:52

schnabelkanne hat geschrieben:Servus, Tiller sieht für mich gut aus - nur würde ich oben und unten umdrehen.
Für was rösten, der ist doch eh stark genug.
lg Thomas


Neumi meinte Hasel sollte man immer rösten, weil dass das Tapern des Rückens darstellen würde.( Ich hoffe das war so richtig Zitiert)
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Grombard » 15.04.2017, 21:00

Jawoll.
Geht mir nicht um Zuggewichtsgewinn, sondern um Knautschfaltenvorbeugung, Trappingersatz und evtl. ewas mehr Speed.

Die Frage ist halt WANN.
Jetzt ?
Oder erst ab was weiß ich 20" oder so?
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von schnabelkanne » 15.04.2017, 21:13

Servus, na ja wenn das Rösten gegen Knittern am Bauch helfen soll, dann würde ich jetzt rösten.
Aber vorischt nicht zuviel Hitze - soll nicht schwarz werden nur braun - sieht nach dem Rösten immer etwas dunkler aus als während des Röstvorgangs.
lg Thomas
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Klink » 15.04.2017, 21:18

Kiek Dir ma Neumis Bogen ausm Sap an, der hat das auch gut beschrieben, wie man das macht.
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Blacksmith77K » 15.04.2017, 21:22

@thomas
Sehr witzig. Du weißt nicht warum man weiße Hölzer röstet, erklärst aber gerne wie das geht?!... Sehr stimmig.

Zum Thema :
Man fertigt den Bogen soweit, bis er auf standhöhe ordentlich aussieht. Bevor man jetzt weiter auszieht wird getempert.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
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...and several yew warbows...

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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Kemoauc » 15.04.2017, 21:27

Hi, Grombard,
Grombard hat geschrieben:.. Knautschfaltenvorbeugung,

Erreicht man am Besten mit einem guten Tiller. Ich persönlich würde erst rösten, wenn ich größtenteils zufrieden wäre, denn ...wenn dann noch ein bißchen schaben angesagt ist, wird die geröstete Schicht nicht allzu unregelmäßig und erzeugt keine extra Schwachstellen.. Ich seh das halt so ähnlich wie ein Bauch-Laminat aus einem etwas steiferem Holz, nur das man hlt nicht wirklich sieht, wie tief es wirklich ist...
Grombard hat geschrieben:Die Frage ist halt WANN.

Wenn Du zufrieden bist,dann jetzt, Du hast das Holz unter den Fingern... ;)

Nur so meine Gedanken dazu,
Gruß,
Kemoauc
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Grombard » 15.04.2017, 21:42

Ok.
Also gehe ich meine 2 Stellen mit denen ich im rechten WA nicht ganz glücklich bin noch an und toaste das Teil dann.
Mal sehen, was er im Laufe des Fertigtillerns dann noch an Pfunden verliert.
Aktuell ist er definitiv noch viel zu stark.
Hab neulich meinen 70# LB auf nem Turnier geschossen....
Uuuuh war das bitter....
Nächsten Tag dann Hunterrunde mit 55# Flachbogen... waren dann fast doppelt so viele Punkte. :-\
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von schnabelkanne » 15.04.2017, 21:48

@ Blacksmith - ich hab schon ein paar mal geröstet, bin aber sicher kein Grillprofi - mir war bis jetzt auch nur bekannt, dass das Rösten das Zuggewicht erhöht, wenn ich es noch nie gemacht hättte würde ich sicher keine Tipps geben ;)
Hab erst vorige Woche einen Hasel Langbogen geröstet, wo ich leider etwas zuviel erhitzt habe.
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Blacksmith77K » 15.04.2017, 22:27

Dass das Zuggewicht sich erhöht ist ein Nebeneffekt. Weiße Hölzer röstet man um den Bogenbauch stabiler zu machen. :)
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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Rotzeklotz » 15.04.2017, 22:46

Kann mir mal jemand erklären, was beim Rösten genau passiert?
Mein bisheriger Kenntnisstand: Die Druckfestigkeit erhöht sich. Blackies Aussage lese ich jetzt so: Die Drucktoleranz erhöht sich.
Was ises nu? Und vor allem: Warum?

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Re: Frage an die Hasel-Langbogen-Röst-Profis

Beitrag von Blacksmith77K » 16.04.2017, 08:37

Im Grunde werden Holzzellen übertrocknet, verschmolzen und/oder karamelisiert. Ausserdem treibt man Weichmacher wie Öle, Harze etc aus.
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