Ist der noch zu retten?

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disco
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Ist der noch zu retten?

Beitrag von disco » 29.04.2017, 14:12

Hallo,

vor einiger Zeit habe ich einen Haselbogen - fast fertig - gebastelt und ihn eingeschossen. Er hat steife Enden und einen verhältnismäßig kleinen Biegebereich. Nach ca. 200 Schüssen wollte ich ihn feintillern und dabei hat es geknackst.Im linken Wurfarm in der MItte ist der Rücken aufgeplatzt. Bevor er nun zu Brennholz weiterverarbeitet wird, möchte ich ihn hier doch noch mal in der vagen Hoffnung zeigen, ob man ihn vieleicht flicken kann, oder ob er reparabel ist?

Hier die Fotos:
IMG_9474.JPG
IMG_9475.JPG
IMG_9476.JPG
IMG_9477.JPG
IMG_9478.JPG


Oder ist Hopfen und Malz verloren?

Liebe Grüße
Lutz

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Grombard
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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Grombard » 29.04.2017, 14:30

Den Rücken könnte man ja eventuell eulern.
Aber die Knautschfalten am Bauch runden es dann zu einem "NEXT" ab.
irgendwas is ja immer

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Klink
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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Klink » 29.04.2017, 15:14

Jo, sorry, aber das kannste wohl knicken :-/
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Benedikt
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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Benedikt » 29.04.2017, 15:17

Also pass auf:
Wärs mein Bogen, würd ich ihn verbrennen ;D

Da man aber auch bei Reparaturen sehr viel lernt und eine realistische Chance besteht, dass der mit einer guten Reparatur noch viele Jahre hält, würde ich dir folgendes empfehlen:

Zuallererst musst den den Span wieder festbappen. Dazu am besten den Bogen aufspannen (nur n bisschen, nicht die volle Standhöhe) und Epoxy drunter laufen lassen. Vorher schön erwärmen (sowohl Kleber als auch Bogen), dann wird der schön dünnflüssig.

Über den Span kommt dann ein Leinenpflaster. Dazu nimmst du schön dickes Leinen, tränkst das in Epoxy und klebst das auf den Rücken. Den Rücken vorher entfetten und leicht anrauhen. Also mit 240er Schleifpapier, nicht mit der Raspel ;) Dann das Leinen schön festdrücken, am besten Frischhaltefolie drüber und mit nem Verband umwickeln.
Falls du kein Leinen hast, kann ich dir was schicken, wenn du es versuchen willst.

Und danach dann noch eine schöne Wicklung um das Ganze, auch die in Epoxy tränken.


Das Ganze SOLLTE halten, MUSS aber nicht. Ich geb keine Gewähr ;D

Außerdem kann es natürlich passieren, dass der Bogen einfach woanders bricht. Von irgendwo kam das an der Stelle ja nicht.

Fall du allerdings so eine Reparatur noch nie durchgeführt hast, auf gehts! Verlieren kannst du ja quasi nix mehr ;D

Edit: Achso, nachtillern solltest du danach auch noch, einfach die Stelle etwas entlasten, also mit dem Zuggewicht etwas runtergehen und da nix wegnehmen ( wie auch, bei der fetten Wicklung :D ).
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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Klink » 29.04.2017, 16:18

Ja, möglich... Aber kiek die mal die Knautschfalte im letzten Bild an, die geht anscheinend etwas tiefer rein...
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Benedikt
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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Benedikt » 29.04.2017, 16:20

Das ist mir durchaus bewusst ;)

Ziel einer solchen Reperatur ist es ja, dass der Bereich am Ende fast garnicht mehr mitbiegt. Dann sind auch die Kompressionsbrüche egal.
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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von disco » 01.05.2017, 20:12

Hallo und vielen Dank für Eure Einschätzungen!

Ich werde es mal probieren!! Immerhin bin ich mit dem Bogen schon bis zum Feinschliff gekommen und verlieren kann man bei der Aktion nichts.

Liebe Grüße
Lutz

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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Ravenheart » 02.05.2017, 11:54

Sorry, aber ich sag's schonungslos:
Keine Arbeit rein stecken, es sei denn, es wäre bewusst "experimentell"... :-\
Neuen bauen geht schneller und mit mehr Erfolgsaussicht!

Rabe

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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von disco » 06.09.2017, 20:21

Hallo,
ich habe mir des Raben "bewusst experimentell" zur Herzen genommen. Letzte Woche durfte ich eine größere Menge Epoxi in Empfang nehmen...
Ich habe ein Leinenpflaster getränkt und auf dem Rücken aufgepappt und anschließend eine weitere Wicklung um dem Wurfarm verpanscht.
IMG_0308.JPG
IMG_0307.JPG


Nun war ich draußen und konnte ca. 100 Schüsse abfeuern und ... er funktioniert und es hat Spaß gebracht???

Nun überlege ich, ob ich ihn fertigtillere, oder ob er bereits fertig getillert ist, denn der Wurfarm mit der gepflasterten Stelle verhält sich schon ein wenig anders, als der gesunde Wurfarm und ich möchte ihn nicht kaputttillern. Was meint Ihr?
IMG_0306.JPG
IMG_0305.JPG
IMG_0304.JPG


Hat jemand von Euch eine Idee, wie man dieses häßliche Pflaster beim Finish kaschieren könnte?

Das wird zwar nicht mein "erster" Bogen werden, aber ein guter Ersatzbogen ... oder bin ich im Hinblick auf eine längerfristige gemeinsame Zukunft mit diesem Bogen zu optimistisch?

Liebe Grüße
Lutz

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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von apaloosa » 06.09.2017, 22:30

Hallo Lutz,
mach auf der anderen Seite auch ein Pflaster (sieht dann wie gewollt aus ;) ) und lass ihn dann so wie er ist. Kannst ja die Pflaster noch farblich hervor heben ;)
Der Nächste wird dann schon.

VG
Harald

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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von Ragnar_AT » 07.09.2017, 09:08

Hätte ich auch gesagt.
Möglicherweise noch ein buntes Garn über die Pflaster wickeln.
"The man who reads nothing at all is better educated
than the man who reads nothing but newspapers."
-- Thomas Jefferson

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Re: Ist der noch zu retten?

Beitrag von schnabelkanne » 10.09.2017, 10:13

Servus, der Tiller sieht m.E. wie bei jedem Mölle etwas komisch aus, aber wenn er hält passt es.
Ich hab bei meinem Mölle auch ein Pflaster gebraucht und dann am anderen WA auch eine Wicklung angebracht wegen der Symetrie, ich behaupte halt das gehört so ;D sieht zumindest besser aus als einseitige Pflasterung.
Mit der Schussleistung meines Mölles bin ich auch mehr als zufrieden, ist ein flottes Design.
Lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

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