2 Osmanische Komposit 35/60#

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Hieronymus
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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 12.07.2017, 20:58

Snake-Jo hat geschrieben:Ich glaube ja schon, dass du ordentlich arbeitest, aber erkennen kann ich immer noch nichts.


Nur diesmal habe ich nicht die Bilder gemacht ;D Ich habe vom jetzigen Zustand des Belags versucht Bilder zu machen, dass ist gar nicht so einfach. Irgentwas reflektiert immer oder die Kamera fokosiert den Hintergrund ::) Nun ich hoffe man kann etwas mehr erkennen. Morgen kommt der 2. Belag bei dem kleinen Bogen drauf, dann habe ich die 2mm Sehnenbelag erreicht und dann darf er trocknenfür lange Zeit. Wenn der Bogen zu schwach wird, kann ich immernoch eine weitere Schicht aufbringen oder spricht da was dagegen?

DSC00094.jpg
Übergang Sal zu Kasan

DSC00095.jpg
Griffübergang zum Sal

DSC00108.jpg
Sal

DSC00099.jpg
Der Bauch


Gruß Markus
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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Arcito » 12.07.2017, 21:35

Saubär!

Frohes Warten dann weiterhin :P

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Snake-Jo » 13.07.2017, 13:19

Hieronymus hat geschrieben: Nun ich hoffe man kann etwas mehr erkennen. Morgen kommt der 2. Belag bei dem kleinen Bogen drauf, dann habe ich die 2mm Sehnenbelag erreicht und dann darf er trocknenfür lange Zeit. Wenn der Bogen zu schwach wird, kann ich immernoch eine weitere Schicht aufbringen oder spricht da was dagegen?


Ja, danke, Bild 3-4 gehen. Sieht sehr ordentlich aus. Trotzdem: ich hätte mit Hosengummi gewickelt/ angepresst. Das gibt eine sehr glatte Oberfläche.
Ja, klar, so bis 3 mm Gesamtstärke ist immer drin.

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 13.07.2017, 15:34

Snake-Jo hat geschrieben:Trotzdem: ich hätte mit Hosengummi gewickelt/ angepresst. Das gibt eine sehr glatte Oberfläche.


Habe direkt mal Hosengummis über die frische Schicht gewickelt und bin auf das Ergebnis gepsannt.
P1260808.jpg


Snake-Jo hat geschrieben:Sieht sehr ordentlich aus.


Danke , das runter wie ÖL :)


Arcito hat geschrieben:Saubär!

Frohes Warten dann weiterhin


Die 6 Monate Wartezeit wird das schlimmste für mich werden. Es wird erst besser werden , wenn ich weiß ob die Arbeit sich gelohnt hat.

Gruß Markus
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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Snake-Jo » 15.07.2017, 08:48

Hieronymus hat geschrieben:Habe direkt mal Hosengummis über die frische Schicht gewickelt und bin auf das Ergebnis gepsannt.
Gruß Markus


Das Ergebnis wird nicht so dolle sein. Ich hätte nicht überlappend gewickelt, sondern auf Stoß. Das ergibt sonst so unschöne Ringelungen.
6 Monate warten? Muss jeder selbst wissen. ich habe zumindest im Winter an der Heizung meine Sehnenbeläge nie länger als 4 Wochen trocknen lassen. Ja,ja, ich weiß, so ein Sehnenbelag muss reifen und macht innere chemische Umwandlungen durch - hat das mal jemand aus einem wissenschaftlichen Versuch herausgelesen? Ich glaube nicht - da ist viel Mythos dabei. 8)

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 15.07.2017, 13:19

Snake-Jo hat geschrieben:Ich hätte nicht überlappend gewickelt, sondern auf Stoß. Das ergibt sonst so unschöne Ringelungen


Hab ich schon gemerkt. Ist nicht so schlimm, wird eh mit Leder überzogen. Beim nächsten mach ich anders ;)

Karpowicz sagt , dass 1mm Sehnenschicht ca. 1 Woche braucht zum trocknen braucht . Bei 2mm steigt die Zeit im Quadrat, d.h.
2²mm= 4 Wochen, bei 3mm 3²mm = 9 Wochen. Ist die Sehnenlage irgentwo etwas dicker braucht es länger und es ist von der Luffeuchtigkeit abhängig. Bei einem großen Bogen könnte hier und da ca 4mm Sehne drauf sein und das bedeutet dann 16 Wochen trocknen. Also 4 Monate , 5 Monate um völlig sicher zu sein.
Bei meinem kleinen Osmanen würde bei der jetzigen Stärke von 2-3mm Sehne eine Trocknungszeit von ca.9 Wochen bedeuten. Mit etwas Sicherheit 3- 4 Monate. Somit könnte ich mit dem kleinen früher anfangen. Mit dem großen komme ich so in die Weihnachtszeit und Sapzeit, sodass ich warscheinlich erst nach 6 Monaten anfangen werde... wer weiß je nach dem auch früher ;)

Gruß Markus
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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 18.07.2017, 19:19

Es ist vollbracht. Der 60# Bogen hat heute seine letzte Sehnenschicht bekommen. Der kleine Bogen ist nun rückwärtig gespannt und darf nun an Reflex zulegen :) Er trocknet min. bis zum 12.Oktober dann sind 3 Monate rum und dann schaue ich mal.
DSC00436.jpg
Der große ist nun auch fertig

DSC00438.jpg
Jetzt auf Stoß gewickelt

DSC00440.jpg
Der kleine Bogen


Gruß Markus
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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Snake-Jo » 19.07.2017, 14:15

Hieronymus hat geschrieben:Karpowicz sagt , dass 1mm Sehnenschicht ca. 1 Woche braucht zum trocknen braucht . Bei 2mm steigt die Zeit im Quadrat, d.h.
2²mm= 4 Wochen, bei 3mm 3²mm = 9 Wochen. Ist die Sehnenlage irgentwo etwas dicker braucht es länger und es ist von der Luffeuchtigkeit abhängig. Bei einem großen Bogen könnte hier und da ca 4mm Sehne drauf sein und das bedeutet dann 16 Wochen trocknen. Also 4 Monate , 5 Monate um völlig sicher zu sein.
Bei meinem kleinen Osmanen würde bei der jetzigen Stärke von 2-3mm Sehne eine Trocknungszeit von ca.9 Wochen bedeuten. Mit etwas Sicherheit 3- 4 Monate. Somit könnte ich mit dem kleinen früher anfangen. Mit dem großen komme ich so in die Weihnachtszeit und Sapzeit, sodass ich warscheinlich erst nach 6 Monaten anfangen werde... wer weiß je nach dem auch früher ;)
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Naja, wenn der Altmeister noch Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftbewegung in seine Formel gepackt hätte, würde ich ihm ein wenig glauben. Ich kenne deine Bedingungen nicht, daher dafür von mir auch keine Zeitangabe. Die o.g. Formel ist mit Sicherheit ungenau.
Feuchtigkeit in der Sehnenschicht läßt sich übrigens problemlos mit dem Holzfeuchtetester messen. An unauffälliger Stelle die 2 Bohrungen setzen und messen.

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 19.07.2017, 21:25

Snake-Jo hat geschrieben:Ich kenne deine Bedingungen nicht, daher dafür von mir auch keine Zeitangabe. Die o.g. Formel ist mit Sicherheit ungenau.


Das ist kein Problem ;) Die Bögen lagern im Keller neben der Heizung(Nachts wird über zwei Fenster gelüftet) bei ca 23°C unde 60-70% Luftfeuchtigkeit. Mit dem 1mm hat der Meister wohl recht, da der Belag bei mir nach 1 Woche trocken war.
Rein aus dem Gefühl würde ich sagen das der Bogen trocken ist, wenn er sich nicht weiter in den Reflex zieht oder sehe ich da was falsch?

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von fatz » 19.07.2017, 21:53

Eigentlich muesste da doch die ganz normale probate Wiegemethode genauso wie bei Holz funtzen, oder? Wenn er nimmer leichter wird is gut.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 19.07.2017, 22:14

fatz hat geschrieben:Eigentlich muesste da doch die ganz normale probate Wiegemethode genauso wie bei Holz funtzen, oder? Wenn er nimmer leichter wird is gut.


Stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Snake-Jo » 20.07.2017, 14:35

fatz hat geschrieben:Eigentlich muesste da doch die ganz normale probate Wiegemethode genauso wie bei Holz funtzen, oder? Wenn er nimmer leichter wird is gut.


Mmmh, ja, geht, aber dann mit sehr genauer Waage, weil:
So eine Sehnenschicht von 2 mm wiegt im Vergleich zum ganzen Bogen nicht viel. Eine noch etwas feuchte Schicht (meist tief unten) von wenigen Zehnteln mm wiegt noch weniger. Ich glaube nicht, dass dies jeder verläßlich messen kann.

Die von Karpovicz genannten Zeiten hatte ich nie ganz eingehalten, sondern mich lieber auf hohe Trocknungsfaktoren verlassen:
-Im Winter in der Nähe der Heizung bei 22-30°C Minimum
-Luftbewegung im bewohnten Zimmer
-Luftfeuchtigkeit: trockene Heizungsluft, also unter 60 %
Dazu die Rückspannung beobachtet: Das trocknende Sehnenmaterial zieht den Bogen in den Reflex. Irgendwann ist die Bewegung zu Ende. Dann noch Feuchtigkeitsmessung und eventuell sehr genaue Gewichtskontrolle, sowie auch einfach mal an unauffälliger Stelle ein wenig in die Tiefe kratzen. Das alles zusammen gab mir die Sicherheit. Es ist nie ein Bogen wegen schwächelndem Sehnenbelag gestorben, sondern einmal, weil eine Sehnenkerbe ausgebrochen war und einmal war der Holzrahmen nicht in Ordnung (spröde Bambusinnenseite).

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Windkanter » 23.07.2017, 22:54

Hallo,

bezüglich Trocknungszeit gehen die Meinungen sicher etwas auseinander. Ich sage mal so: zu kurze Trockenzeit schadet, zu lange nicht.
Man muss (auch lt. Karpowicz) bedenken, daß auch das Holz Feuchte beim Sehnenauflegen zieht. Die Karpowicz-Formel ist natürlich eine Faustformel, um überhaupt einen Anhaltspunkt zu haben und um ungeduldige Leute (verständlich) vor Schaden zu schützen.

Ich würde bei 2mm-Sehnenauflage (an manchen Stellen wird es mehr sein) nicht unbedingt 6 Monate warten, ich habe bei Sehnenlagendickeca. 2- 3,5mm nach weniger als der Hälfte der Zeit mit der weiteren Bearbeitung begonnen. Die Endtrocknung habe ich im Winter in einem beheizten Wohnraum wenige Wochen bei der üblichen sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit vorgenommen, da geht es schneller.

Die Prozesse die beim Trocknen ablaufen, beschränken sich nicht nur auf den reinen Wasserverlust, es laufen auch chemische/biochemische Prozesse ab, die wohl im Detail noch nicht genau erforscht sind, bis auf die Wasserstoffbrückenbildung etc.

Viel Erfolg weiterhin, sieht bisher nicht schlecht aus.

Grüße
Windkanter

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Hieronymus » 25.07.2017, 20:18

Vielen Dank nochmal an alle für die wertvollen Tips. Bei den Osmanen bin für jede Erfahrung von anderen dankbar, da das alles Neuland für mich ist. Ich denke in ca. 6-8 Wochen beginnt bei uns die Heizperiode, dann werden die Bögen ins Wohnzimmer neben die Heizung umziehen.

@Windkanter mit welchen radius hast du deine Tepeliks gebaut?

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Re: 2 Osmanische Komposit 35/60#

Beitrag von Windkanter » 26.07.2017, 13:24

Hallo Hieronymus,

gute Frage…… Ich hab mich visuell an den Bildern und Texten im Karpowicz orientiert, ich konnte im Buch keine Radienangaben finden.
Einer meiner verschiedenen Salatschüsseln hatte dann einen Radius, der den Abbildungen im Buch in etwa entspricht. Bilder findest Du auf Seite 132 – 134. Zum Radius gibt Karpowicz auf S. 132, rechts oben einen Hinweis zu Länge und Radius (bezieht sich auf fertigen Bogen……)

Auf S. 132 li oben ist noch ein Hinweis: “…Ein Ende des Tepeliks, beim türkischen das kürzere, wird im Bereich des Kasanauges unter den Bogenbauch gelegt….“.

Ich habe dann den Salatschüssel-Radius so gelegt, daß der Kreismittelpunkt nicht genau in der Mitte der Teplik-Längsachse liegt, um ein kürzeres und ein längeres Teplik-Ende zu bekommen. Die Enden sollen gerade auslaufen.

Gut ist es, wenn Du oben auf den Tepliks (dort wo sie am Bogen anliegen) eine Längsmulde anbringst und ev. mit dünnem Leder auskleidest. Das schont den Bogen und hilft gegen Verrutschungen beim Aufspannen im Teplik.

Nun die direkte Antwort: Mein Tepelik ist insgesamt 31cm lang und 42mm dick, Ahorn. Der Radius beträgt 18-19cm und ist nur über eine Kreisumfangsstrecke von ca. 8cm vorhanden und geht dann asymptotisch in die Geraden über, bis zum Ende des Tepeliks. Meine Tepeliks sind eher etwas flacher als die von Karpowicz geworden, weil ich die Asymptoten recht früh (rel. kurze Kreisumfangsstrecke) angelegt habe. Vielleicht sollte man die Kreisumfangsstrecke bei meinen Tepeliks 10cm lang machen.

Arcito, Snake-Jo und andere könnten da auch was wissen.

Grüße
windkanter

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