Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

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71-Stunden-Ahmed
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 11.05.2017, 12:24

@ Moderatoren

Ich hab mir jetzt eine Signatur zugelegt. Warum wird die nicht angezeigt?

71-Stunden-Ahmed
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 11.05.2017, 12:29

ralfmcghee hat geschrieben:Eine abschließende Frage habe ich jetzt noch an Dich:

Welches Längenverhältnis zwischen biegendem Wurfarmbereich und steifen Nadeln beim Möllegabet würdest Du denn vorschlagen?


Hallo Ralf,

bisher habe ich einen Holmegaard (ähnlichen) Bogen gebaut, aber noch keinen Möllegabet. Deshalb möchte zu Deiner Frage nichts sagen. Ich denke aber, dass Du guten Gewissens den Angaben der anderen Forenten zu Deiner Frage trauen kannst.

Beste Grüße,

Ahmed

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ralfmcghee
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von ralfmcghee » 11.05.2017, 12:36

Alles klar, ich danke Dir. :)

Dann mache ich mich demnächst mal an das Mölle-Projekt, aber bei meinem Geschick sehe ich es schon kommen, dass die Nadeln plötzlich biegen und dann wird's unversehens ein Holmegaard-Type. ;D

Viele Grüße
Ralf
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 11.05.2017, 13:32

ralfmcghee hat geschrieben:Dann mache ich mich demnächst mal an das Mölle-Projekt, aber bei meinem Geschick sehe ich es schon kommen, dass die Nadeln plötzlich biegen und dann wird's unversehens ein Holmegaard-Type. ;D


Nun sei doch nicht so pessimistisch. :-) Du kriegst das schon hin und wenn Du mal wieder an Dir oder Deinem Können zweifelst, dann gibst ja noch das weltbeste Bogenbauerforum, in dem Du Dich auskotzen kannst äh will sagen in dem Du uns an Deinen Bauvorhaben teilhaben lassen mußt.

Ciao,

Ahmed

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Grünhorn
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Grünhorn » 14.05.2017, 22:09

Hi Leute,
möchte nur bemerken, es gibt EINEN Mölle auf der ganzen Welt und der ist paar tausend Jahre alt und komplett abgegammelt. Daher denke ich dass diese Prinzipiendiskussionen hier nicht so realistisch sind. Warum da plötzlich das sich nicht biegen der WA 100% sicher sein soll anderes aber weniger etc. ist schon fragwürdig. Viel interessanter finde ich diese Designs im Hinblick auf mögliche Konstruktionprinzipien zu diskutieren. Nur so ein loser Gedanke.
VG
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Kemoauc » 14.05.2017, 23:07

Dann führ Ich diesen losen Gedanken einfach mal ein Stück weiter... m.W.ist vor ein paar Jahren immerhin ein zweiter Bogen im Möllegabet-Design ausgegraben worden,hab die Quelle leider nicht mehr parat.. ein Einzelstück war's demnach wohl nicht.
Abgesehen davon ist diese seltsame Schulterndiskussion in Bezug auf den Holmegaard etwas bizarr, ebenso das (fast) gleichsetzen dieser doch sehr unterschiedlichen Bogentypen. Immerhin liegen zwischen ihnen um die 2000 Jahre Altersunterschied. ;) Da gab es durchaus ein gewisses Maß an weiterentwicklung und Optimierungsversuchen.
Zwischen beiden liegt mehr Zeit, als zwischen einem Alemannenbogen und einem Hillstyle-Bogen und keiner käme auf die Idee, diese beiden Typen mehr oder weniger gleichzusetzen..... ::)
Ausser ein paar seltsamen Typen vom "Mittelalter"-Markt.... :D :D :D
Ein Holmegaard-Typ is m.E. einfach ein "Das geht immer"-Prinzip,ein "simpler" Bogen aus nem dünnen Stämmchen mit viel Rückenwölbung, steifem Griff, flachem Bauch,Seiten-und Dickentaper. Relativ einfach (aus nahezu jedem bogentauglichen Holz) herzustellen, robust in der Anwendung... ein Arbeitspferd.
Die zielsetzung eines Möllegabet scheint wohl etwas anders gelegen zu haben... darüber kann man trefflich spekulieren..
Egal, wie man es angeht, ist man erstmal im Bodentiller nach dem zuschnitt,gibts keinen vernünftigen Weg mehr von dem einen zu dem Anderen Design, das ist einfach zu verschieden.
Gruß,
Kemoauc
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von ralfmcghee » 16.05.2017, 08:08

@Grünhorn:

Stimmt. DEN Möllegabet oder DEN Holmegaard zu bauen, wird schwerlich gelingen. Mir schwebt einfach ein Mölle vor in der Art, wie man sich so einen Bogen vorstellt. Bei der obigen Diskussion ging es halt einmal wieder um die Definition dieser beiden Bogentypen.

@Kemouac:
Sehe ich im Wesentlichen auch so. Ich glaube aber, dass ein Wechsel vom Möllegabet-Design zum Holmegaard-Design noch machbar ist, wenn man noch ein wenig Holz am Stave hat und womöglich den Mölle-Ansatz vermurkst hat. Anders herum geht es vermutlich wirklich nicht.

In den nächst erreichbaren Mußestunden werde ich den Bogen gemäß den bisherigen Hinweisen neu anzeichnen und ganz sukzessive daran arbeiten. Hinsichtlich der Bemaßung habe ich mir auf der Grundlage Eurer Tipps ein paar Gedanken gemacht und lasse Euch natürlich gerne daran teilhaben. Bis bald wieder an dieser Stelle. :)
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Holzspanerzeuger » 16.05.2017, 10:51

Hallo, ich habe gerade einen Mölle ähnlichen gebaut, aber ohne ausgeprägte Schultern sondern mit sanftem Übergang, weil ich das auch schöner finde. Stefan gab mir den Rat, die Needels erstmal gar nicht zu bearbeiten, sondern nur den biegenden Bereich zu bearbeiten. Selbst beim Tillern blieben die Nadeln weitgehend unbearbeitet, nur geglättet, damit der Sehne nix passiert.
Als dann der Tiller ewitgehend stimmte und das Zuggewicht sich dem Ziel nährte, habe ich die Nadeln bearbeitet.
Der Bogen ist aus Osage und Stefan meinte, dass 1,5 bis maximal 2 Jahresringe mehr als im biegenden Bereich langen sollten, damit die Nadeln steif bleiben.
Bei anderem Holz Fehlt mir die Erfahrung.

Vielleicht hilfts dir ja.
Liebe Grüße
Matthias
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von ralfmcghee » 16.05.2017, 12:49

Hallo Matthias,

ja danke! Jeden Hinweis nehme ich dankbar auf. Gerade bei dem Stave, den ich für das Mölle-Projekt vorgesehen habe, würde ich mir in den Allerwertesten beißen, wenn ich ihn wegen zu vermeidenden Fehlern ruinieren würde.

Mittlerweile habe ich endlich begriffen, dass Bogenbau bei mir sehr stark von meiner mentalen Einstellung abhängt. Deshalb geht alles sehr langsam voran. Und nun ist es für mich okay, wenn ich entweder gar nicht baue oder erst einmal an einem Haselbogen schnitze oder einfach ein wenig experimentiere. Aber dieser Mölle, um den es mir hier geht, soll mir gelingen. ;D
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Grünhorn » 13.08.2017, 21:20

Weil es jetzt um die Konstruktionsprinzipien geht, was mir schön länger vorschwebt ist das Mölleprinzip (starre lange leichte Hebel als WA-Enden) weiterzudenken und zwar zB. Pfaffenhütchen Tips igendwie an ein gutes Bogenholz (Ulme, Eibe oder was zähes wie Schlehe) ranzuspleissen. Damit könnte man evtl. die Needles noch leichter bei gleicher Steifigkeit machen. Ausserdem könnte man so kürzere Staves vom guten Holz verarbeiten und evtl auch noch einen Recurve einarbeiten. Leider hab ich noch vom Spleissen in der Praxis keine Ahnung (Material von Heidjer dazu habe ich mir aber schon zu Gemüte geführt) und Pfaffenhütchen hab ich leider auch nicht :-(.
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von fatz » 13.08.2017, 21:28

Grünhorn hat geschrieben:Pfaffenhütchen hab ich leider auch nicht :-(.

da sollte was im Lager liegen.......
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Grombard » 13.08.2017, 21:43

So ein Projekt dürfte recht ambitioniert sein.
Für das Anspleißen einer Nadel im Stil eines Mölle ans Wurfarmende
Ist für die Verbindungsstelle meiner Meinung nach so viel Fläche und Masse von Nöten,
dass die potentielle Gewichtsersparnis egalisiert oder negiert wird.
Aber so eine Art Reiterbogen könnte ich mir gut vorstellen.
irgendwas is ja immer

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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Grünhorn » 13.08.2017, 21:50

@Fatz: Ich hätte da so eine Idee: ich könnte einen Ulmenstave beisteuern und wir bauen 2 so Dinger was meinst? Aber zuerst mal würd ich noch auf die Meinung der Gurus hier warten.

@Grombard: Auch wenn du die Verspleissungsstelle die ja auch starr ist schon mit dazurechnest? Aber stimmt ich hab noch keine genaue Idee wie so ein Spleiss aussehen könnte/sollte. Und folgendes durch die Papserei/Spleisserei bringt man ja angeblich auch schon automatisch eine Versteifung mit rein, vielleicht geht sichs aus. Es ist ja auch nicht unbedingt die Gesamtmasse die wichtig ist, sondern hauptsächlich die Masse an den Enden.
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von Grombard » 13.08.2017, 22:05

Probier es aus.
Und schön dokumentieren!
Wird sicher ein spannendes Projekt.
Wenns klappt wird das bestimmt ein optisch einmaliger Bogen.
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Re: Möllegabet: Verhältnis biegender Bereich / Nadeln

Beitrag von fatz » 13.08.2017, 22:29

Ratsch ma am Mittwoch drueber. Ich bin ned so der Moellefan..... :-\
Haben ist besser als brauchen.

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