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Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 00:00
von Fredi
Servus zusammen,

nach meinem letzten Eibendesaster ist jetzt wieder eine Eibe dran aber im Design eines ELB.

Der Stave hat aber zwei "Mängel"
1. Risse im Splint --> bei denen habe ich vor, sie mit Knochenleim zu schließen. Funktioniert das?
2. die besagte Eibe hatte wohl wenig Lust Spätholz zu produzieren, macht das Sinn sich hier die Arbeit zu machen (wenn ich es überhaupt schaffe)auf einen durchgehenden Jahrring zu gehen?
der Bogen soll einmal 60-65#@30" haben, kann ich mich da trauen den Rücken einfach gleichmäßig zu säubern, ohne auf die Jahrringe zu achten?

hier noch die notwendigen Bilder ;D und vorab wieder vielen Dank

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 10:28
von Blacksmith77K
Wie meiste das, keine Lust Spätholz zu produzieren? Haste mal eine gute Aufnahme vom Ringcount?

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 13:09
von Fredi
Ich meine damit, dass der spätholzanteil (nach meiner Einschätzung) sehr gering ist, kaum hat man den äußeren Ring erreichen bist auch schon wieder im frühholz.
Das war bei meinem anderen stave einfacher.
Mag aber auch ne Fehleinschätzung sein.
Ich versuche heute noch ein Bild von der Hirnholzfläche einzustellen.

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 14:02
von Blacksmith77K
Eibe hat kein wirklich sichtbares Früh- und Spätholz. Ich schätze mal dein Holz da hat wenigstens 25rpi. Und dann bei einem 0.8mm starken Ring Früh- und Spätholz Anteil sehen zu können/wollen halte ich bei einer immergrünen Konifere für unmöglich. Also gehe ich von aus dass du irgendwie einer falschen Definition von Irgendwas aufsitzt... Klären wir noch

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 21:14
von Fredi
so habe jetzt bessere Bilder von der Hirnholzfläche, ich hoffe die sind aussagekräftig genug.

mit Spätholz meine ich die dunkleren und härtern Anteile im Jahrring, ich schließe natürlich nicht aus, dass ich falsch gewickelt bin.

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 21:32
von Tom Tom
Auch Eibe hat früh und Spätholz und bei dem Bild von dir sieht mans sogar im Splint ganz gut. Die dunkle Jahrringgrenze is das Spätholz das helle dazwischen das Frühholz. Hat mit weit und englumigen Tracheiden von Bedecksamern zu tun.

Nadelhölzer haben ein gleichmäßig dickes Spätholz und ein unterschiedlich dickes Frühholz je nach dem wie gut die Wachstumsbedingungen im jeweiligen Jahr sind. Bei Laubbäumen hat das Frühholz eine konstante dicke und das Spätholz ist unterschiedlich dick.

Bevor einer meckert ich studiere des ganze ;D

Zurück zu deinem Stück:
Auch bei so nem Splint kann man auf einen Jahrring runterarbeiten. Is halt ne Geduldsarbeit und sollte sehr vorsichtig passieren. Wenn mal ein anderer Ring mit angekratzt wird is das net soooo schlimm da der ganze Splint an sich sehr homogen ist. man sollte aber nicht wie ein Berserker drin rumschnibbeln^^

Lg Tom Tom

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 21:47
von Fredi
Super, vielen Dank!
Dann mach ich mich mal an die Arbeit ;D

Was sagt ihr zu dem geplanten Vorgehen bzgl. der Risse im Splint?

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 09.06.2017, 21:59
von Neumi
Bez. der Risse: hier steht für mich an erster Stelle die Frage wie tief die Risse sind. Anyway, Knochenleim ist nicht spaltfüllend und somit ungeeignet. Stabil kannst Du die Risse mit einem 2K Epoxid füllen.
Grüsse - Neumi
Und die Risse im Splint und der Glanz an der Oberfläche sagen mir, dass das Holz ohne Rinde getrocknet wurde (wenn's nicht so war, lieg ich halt falsch). Schade, sehr Schade, aber da iss noch nix verloren, bei dem angepeilten Zuggewicht.

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 10.06.2017, 06:16
von Hetzer
Tom Tom hat geschrieben:Auch Eibe hat früh und Spätholz und bei dem Bild von dir sieht mans sogar im Splint ganz gut. Die dunkle Jahrringgrenze is das Spätholz das helle dazwischen das Frühholz. Hat mit weit und englumigen Tracheiden von Bedecksamern zu tun.

Nadelhölzer haben ein gleichmäßig dickes Spätholz und ein unterschiedlich dickes Frühholz je nach dem wie gut die Wachstumsbedingungen im jeweiligen Jahr sind. Bei Laubbäumen hat das Frühholz eine konstante dicke und das Spätholz ist unterschiedlich dick.



Genau, Tom Tom - so issas ! 8)

Ein hoher ringcount kann ein Indikator für gute Eibe sein, muß aber nicht. Letztlich kommt es auch hier auf die Dichte an, wie bei allen Hölzern -- und die bildet sich durch den Spätholzanteil, der wiederum über die Vegetationszeiten und dann kommt es nicht zuletzt auch auf die zur Verfügung stehenden Nährstoffe im Boden an.
Es kann also durchaus auch sein, daß ein extrem hoher ringcount einfach ein Merkmal für eine Hungereibe ist, denn wie soll bei Nährstoffmangel gutes Holz entstehen.
In unseren Breitengraden, in denen quasi kaum noch klimatische Unterschiede zwischen Sommer und Winter herrschen sieht man die Grenze von Früh- zu Spätholz in Nadelhölzern mit dem bloßen Auge oftmals schlechter oder so gut wie gar nicht, aber man hat immer Früh- und Spätholz in einem Jahresring.

Hier mal eine Veranschaulichung dazu :

Bild

Es hat schon einige Spezis gegeben, die bei gut sichtbaren Abgrenzungen Früh- und Spätholz als separate Jahresringe gezählt haben und so auf astronomische ringcounts kamen... ;)

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 10.06.2017, 10:36
von Fredi
Sehr schöne Ausführungen, Danke.
Ich werde die Risse mit epxi schließen.

Gestern habe ich gestartet und 17cm in knapp 2 Stunden geschafft, dann bleiben ja nur noch 1,7m :o

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 10.06.2017, 11:07
von schnabelkanne
Fredi hat geschrieben:Sehr schöne Ausführungen, Danke.
Ich werde die Risse mit epxi schließen.

Gestern habe ich gestartet und 17cm in knapp 2 Stunden geschafft, dann bleiben ja nur noch 1,7m :o

Servus
wieso braucht du dafür so lange oder sind die Risse so tief?
einfach Epoxy - Kleber drauf schmieren und mit Föhn erwärmen bis der Kleber reinrinnt.
lg Thomas

Re: Starthilfe erster ELB

Verfasst: 10.06.2017, 11:35
von Fredi
Oh, ich sollte eindeutiger schreiben ::)

Was ich mit den 2 Stunden gemeint habe, war das freilegen des Jahrrings.