Verdrehter Stave - need help!

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Mizzo
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Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Mizzo » 05.07.2017, 22:43

Hi Leute

Ich brauche eure Hilfe!

Ich habe einen schönen Robinien Stave den ich bereits from Splint befreit habe.
Jetzt geht es darum die Form und die Mittellinie zu bestimmen. Wie im Wiki beschrieben habe ich die Scheitel-, Point-to-Point- und die Korrekturlinie gezogen. Die Sehne soll sich ja so nah wie möglich in der Mitte befinden.

Das Problem ist jetzt, dass der eine Wurfarm verdreht ist. Da mir keine Marge mehr übrigbleibt, kann ich das auch nicht korrigieren.

Zur Illustrierung habe ich euch paar Bilder heraufgeladen.
Die rote Linie ist die Sehne. Die grüne Linie ist die Point-to-Point und die graue die Scheitellinie.

Macht das was aus, wenn der eine WA so verdreht ist?

Muss ich das Ganze anders anpacken oder gar aufgeben?

Vielen Dank für eure Hilfe :)

Grüsse
Mizzo
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staves_ende.jpg
Verdrehung des Wurfarmes
mitte.jpg
Die Mitte mit den Linien
staves.jpg
Stave-Ansicht von oben

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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Kemoauc » 05.07.2017, 23:28

hmmm... zu dem Porblem mit der seitlichen Abweichung: wenn der Stab lang genug ist (hast ja keine Maße eingetragen)würde ich persönlich den Mittenbereich (dort wo mal der Griff sein soll) erstmal seitlich dünner gestalten und dort per Dampf so gerade biegen, wie möglich (so,daß die Linien und Enden besser fluchten).Wenn das ganze etwas gerader ist, sieht man auch mal ein paar Möglichkeiten mehr.Das fände ich mal ne gute Basis, um nachher die Verdrehung durch angepasstes Beschnitzen einigermaßen aufzufangen.Ganz kriegt man den Dreh zwar nie raus, es kann trotzdem ein gerade schiessender Bogen draus werden.
Gruß von der Nachtschicht,
Kemoauc
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von schnabelkanne » 05.07.2017, 23:43

Servus,
wie breit ist der Stave in der Mitte?
2,5 cm Griffbreite reichen bei einem Flachbogen, wenn du auf einer Seite mehr wegnimmst ist die Sehnenlage doch fast mittig.
Dämpfen und Biegen im Griffbereich geht natürlich auch.
lg Thomas
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Mizzo » 06.07.2017, 09:08

Guten Morgen

Danke für die Tipps!

Der Stave ist 183 cm lang und in der Mitte ca. 6 cm breit.

Auf der Seite beim Griff kann ich noch Material abtragen um die Sehne in die Mitte zu schieben.
Die Enden sind dann aber immer noch verdreht zueinander.

Wahrscheinlich muss ich ihn erst geradebiegen. Ich habe noch nie mit Dampf gearbeitet, mal sehen ob ich das hinkriege :)

Ansonsten kann ich ihn auch kürzer machen … aber nur wenn sich das Problem nicht lösen lässt ;-)

Grüsse
Mizzo

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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von ralfmcghee » 06.07.2017, 09:22

Warum möchtest Du denn den Stave nicht kürzen? 183 cm ist eine ziemliche Länge. Wenn die Verdrehung ein arges Problem ist und Du sie durch Kürzen eliminieren könntest, wäre es wohl eine sinnvolle Maßnahme. Allgemein wird ein Bogen träger, je länger er ist. Bei den waschechten Warbows sieht man das anders; da haben die Bögen diese Länge, sind aber auch heftig zugstark.

Bei Flachbögen kannst Du einen knackigeren Bogen bauen, wenn Du den Stave kürzt. Ich habe gerade die Erfahrung gemacht. Ein Eibenflachbogen ist recht lang, aber auch recht träge und eher lahm im Schussverhalten. Eigentlich sollte ich ihn kürzen, aber ich habe schon Overlays draufgeklebt und nun lasse ich ihn als Lehrstück so wie er ist. Statt dessen habe ich mir das nächste Objekt (kürzer) vorgenommen.

Nun siehst Du auch Dämpfen als Option. Sicher kommt es darauf an, wo Du dämpfen möchtest. Aber wenn Du zu viel Material an der entsprechenden Stelle hast, kannst Du Dich darauf einstellen, Dir einen Wolf zu dämpfen. Soll heißen: Wenn Du die Verdrehung aus dem Wurfarm dämpfen willst, solltest Du schauen, dass der Wurfarm schon recht schlank wird. Jedenfalls sieht Dein Projekt danach aus, dass Du damit jede Menge Erfahrungen machen kannst. Viel Erfolg! :)
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von fatz » 06.07.2017, 09:39

Sorry Ralf, aber deine Aussage zur Laenge ist, ohne dass Bogendesign (mit/ohne Griff), Zuggewicht und Auszug bekannt sind, ein ziemlicher Schmarrn.

@Mizzo: Liefer mal die Daten, dann kann dir geholfen werden.
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Mizzo » 06.07.2017, 11:55

@Ralph: Ich habe schon einen kleinen Bogen gemacht und habe Freude daran. Ich möchte mich jetzt mal an einen langen versuchen aber nur wenn es sich lohnt. Wenn nicht mache ich ihn gerne kürzer.

Bezüglich Erfahrung hast du völlig recht :) Ist schon verrückt was man alles beachten muss beim herstellen eines Selfbows. Plötzlich steckt man in der Zwickmühle und weiss nicht weiter.

@Fatz: Das Design ist noch realtiv offen. Ich tendiere zu einem pyramidenförmigen Flachbogen. Deshalb habe ich ein gewisse Breite in der Mitte belassen. Die Enden (ca. 20 cm) mache ich schmal und ca. 25 mm dick damit sie steif beleiben und Power geben. Aber wie gesagt, noch ist nichts in Stein gemeisselt :)

Der Griff wird 40 mm tief (mehr geht nicht), 25-30 mm schmal und 150 mm lang
Auszug: 27 Zoll
Zuggewicht: 28-32

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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von schnabelkanne » 06.07.2017, 12:02

Servus,
wenn du die Enden wie du sagst fast steif lassen willst, dann kannst du ja am Rücken durch schräges abtragen an den Tips die Verdrehung ausgleichen, hat bei mir zuletzt gut funktioniert - hat Kemoauc auch schon vorgeschlagen.
Lg Thomas
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von fatz » 06.07.2017, 12:13

Dann kannst ihn gar nicht mehr so viel einkuerzen. Ich nehme mal an, du hast etwas mehr als 20cm was sich in der Mitte nicht biegt und ca je 10cm an den Tips, dann wuerdest du bei 180cm auf eine biegende Laenge von 140cm kommen, was ziemlich genau 2* deine 27" Auszug sind. Wenn das Holz gut ist geht da noch ein bissl was, aber nicht wirklich viel. Als Anfaenger waer ich da eher zurueckhaltend, da Tillerfehler das Holz zusaetzlich belasten.

Ich wuerd's so machen: An den Tips auf der einen Seite abnehmen, in der Mitte auf der anderen. 6cm sind eh noch viel zu viel. Da kannst auf 5 oder sogar 4 gehen. Dann liegt deine Sehne schon gut in der Mitte.
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von ralfmcghee » 06.07.2017, 12:53

Nöö fatz, das finde ich hier nicht. Ich bin aber davon ausgegangen, dass man als Bogenbauer ja genau den Bogen, der in Arbeit ist, einkürzt. Ceteris paribus dürfte der Bogen dann an Zuggewicht zulegen. Das ist zumindest meine Erfahrung aus früheren Projekten. Stärker und zumindest empfundenermaßen schneller sind sie immer geworden (wenn auch nicht immer besser...). ;)
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von curebo » 06.07.2017, 12:55

Hallo,
das sehe ich anders. Der Stave hat noch massig an Splintholz, und auch dicke Frühholzringe (Stichwort Qualität).
Erst sollte das Splintholz weg, dann hat man die maximale Breite.
Als nächstes den hinteren Wurfarm (letztes Bild) in eine Linie mit dem Rest dämpfen.
Sorry, vorher noch überschüssiges Material entfernen, sonst dämpft man ewig...

Ab jetzt schliesse ich mich den Vorschlägen absolut an.

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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Mizzo » 06.07.2017, 13:52

@curebo: Das Splintholz sollte weg sein – der war deutlich heller, siehe Bild unten. Sorry sind schlechte Fotos.
Die weissen Stellen sind Reste vom Frühholz des abgetragenen Jahresrings. Das werde ich später noch säubern.
Die Jahresringe sind dick, da gebe ich dir recht. Ich dachte aber das sei eher ein Vorteil?

Ok, zusammengefasst also – kürzen oder geradebiegen.
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splint1.jpg
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Mizzo » 06.07.2017, 13:59

Sorry habe nicht alle Beiträge gesehen vorhin :)

@fatz und schnabelkanne: Ich prüfe das mal zuhause, das wäre ein guter Vorschlag ohne grosses herumbiegen :)

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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von curebo » 08.07.2017, 12:47

Liegt dann an den Fotos, stimmt.
Mit Frühholz ist der helle Strich zwischen den dicken (ja, das ist gut) Jahresringen gemeint.
Wie immer gibt es schlechteres Holz, aber genauso findet man - wenn auch seltener - besseres.

Hast ja guten Rat bekommen, wird also bestimmt auch gut. Viel Erfolg.
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Re: Verdrehter Stave - need help!

Beitrag von Kemoauc » 09.07.2017, 23:51

HI,Mizzo,
habs grad erst gelesen:
Mizzo hat geschrieben:Ok, zusammengefasst also – kürzen oder geradebiegen.

Wenn eine dieser Optionen: erst geradebiegen und DANN entscheiden wie und wo kürzen.Man hat, auch wenn man kürzen will,nach dem Dämpfen/Geradebiegen eine bessere Übersicht über das Ganze. Abschneiden ist leicht, Dranschneiden... etwas schwierig ;D ...
Gruß,
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