Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

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Luk
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Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Luk » 19.09.2017, 19:27

Hallihallo,
Ich habe mich vor 2 Wochen an meinen ersten
Eibenrohling gewagt und bisher läuft es auch recht gut.
Nun bin ich mir aber nicht sicher was den Bogen-Rücken
angeht, sollte man bei Eibe definitiv auf einen Jahresring
herunter arbeiten oder ist es geht es auch klar wenn einige Jahresringe angeschnitten werden?
Mein Rohling hat nämlich sehr enge Jahresringe bei denen es kaum möglich ist bei einem Ring zu bleiben.

Danke schonmal im Voraus ;)

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killerkarpfen
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von killerkarpfen » 19.09.2017, 19:34

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Mach doch bitte ein scharfes Bild von der Stirnseite, Am besten mit einem Massstab dazu.
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Squid (✝) » 19.09.2017, 20:57

Ohne Bild kaum zu sagen.
Wie dick sind denn die Ringe?
Was wir auch brauchen: Angestrebte Maße (Zuggewicht, Auszug, Länge).

Grundsätzlich möglich sind angeschnittene Ringe nämlich schon, wenn die übrigen Daten stimmen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von fatz » 20.09.2017, 08:43

@Luk: Wie dick ist denn der Splint? Wenn du so duenne Ringe hast, ist der evtl. gar nicht so dick, dass du was abnehmen musst. Oder ist der Rueckenring beschaedigt? Foto waer gut. Ambesten mit Masstab drauf.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Luk » 20.09.2017, 12:17

Deatails
180 cm lang
soll mal ca 50 lbs bei 28" auszug haben (ich hoffe auf einen maximalauszug von 30")
einige äste über den ganzen Bogen verteilt
ein D Profil Querschnitt über die ganze länge
und auf einem Bild Ist sie Beschädigte stelle des Rückens zu sehen
Die einzelnen Jahresringe des Splintholzes sind dünner als 1mm
eibe2.jpg

eibe1.jpg

eibe3.jpg

eibe4.jpg

eibe5.jpg

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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von killerkarpfen » 20.09.2017, 13:41

Ui die Schadstelle verlangt ganz besondere Aufmerksamkeit. Zumal da seitlich kaum mehr gesundes Material vorhanden ist das die Kräfte übernehmen kann.

Sehe ich das richtig, die Verletzung ist recht alt und unter dem jetzigen obersten Jahrring. Ebenfalls deucht mich, dass das Holz dort schon arg versprödet ist und kaum halten wird.
Im Normalfall wird das Holz nach dem Ast um einiges dünner ausgebildet, also genau an der Stelle der Verletzung. Die Stellen vor und nach einem Ast werden wenn dieser Ort steif bleibt um einiges mehr belastet als der Rest.

Sorry ich sehe da die Sollbruchstelle im Bogen. Gerade wenn Du noch 30" Auszug planst. Ebenfalls glaube ich nicht, dass sich unter der Stelle bei einem vernünftigen Abtragen der Splintholzschicht, gesundes Material befindet das die Belastung aushält.

Es tut mir Leid um das schöne Stück aber ich sehe auch bei einer Flickerei nicht viel Chancen eines Erfolgs. Einzig Du kannst die Stelle als festen Griff ausbilden. Wo die genaue Position im Bogen ist kann ich auf die schnelle nicht erkennen.

Ich brauche mehr Zeit die Bilder zu studieren. Vielleicht kommen bessere Tips von den anderen.
Ich tät's lassen und zu Beginn einen einfacheren Stave wählen.

Schade!
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Luk » 20.09.2017, 14:50

Danke für die Tipps :) ,
ich hatte schon mit was ähnlichem gerechnet...ich habe den stave von meinem Onkel der ihn 8 Jahre gelagert hatte.
Der schaden ist zwar in den Griff integrierbar da er 3-4 cm von der Mitte des Staves liegt bei dieser Bogenform biegt sich der Griff aber mit... Vllt kürze ich den Bogen und mache einen Leichten Indianerbober/primitiv daraus mit dem Fehler am Griff und einemsteifen Griffstück (evt sichereich die stelle mit Garn und Epoxid.

und wenn es nicht klappt habe ich eine Erfahrng mehr gemacht.
eibe5schaden.jpg
Schden beim grünen Pfeil

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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von killerkarpfen » 20.09.2017, 15:26

wenn Du einen steifen Griff machst ist kürzen nicht wirklich eine Option, denn der Griff selbs verringert den Biegenden Bereich ja schon entsprechend.

Ein langer Bogen mit steifem Griff schiesst etwas genauer als ein kurzer :)
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Luk » 20.09.2017, 15:40

na dann lasse ich ihn Lang :)
Danke für die Hilfe

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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Squid (✝) » 20.09.2017, 16:24

Nicht kürzen, den Griff steif lassen, den Schaden mit Epoxi und Glasfasermatte o. ä. stabilisieren und mit Griffleder tarnen.

Die angestrebte Leistung ist ja moderat, die Ringe sind toll. Wenn da einer - der Rücken - angeschabt ist, macht das im Normalfall nichts.

Schade dass der Stave so knapp geschnitten ist, hätte man den mit mehr Material links und rechts fabriziert, wäre Platz für Korrekturen an den Ästen gewesen.
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von killerkarpfen » 20.09.2017, 17:33

Ich würd nicht mit Glas bekleistern. Da gibt es wenn nötig andere Materialien.

Beim angestrebten Zuggewicht müsste es reichen wenn Du alles Material am Griff stehen lässt was noch vorhanden ist. Vor allem in der Dicke. Wenn nötig ein Holz zur Verstärkung über den Griff kleben und je mit einer Wicklung beidseitig sichern.

Dafür den Splint bis auf 5 - 6mm reduzieren bzw runter auf den Boden der Verletzung. Ich denke dort wird deren Ausmass erst sichtbar. Ich vermute nach dem Bild, dass da mehr zum Vorschein kommt. Die Jahrringe scheinen dort nämlich darunter auf einer grösseren Fläche abgelöst zu sein.
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Squid (✝) » 20.09.2017, 19:54

Wo siehst du die Ablösung? Da kann ich nicht ganz folgen.
Ansonsten Glasfaser mit Epoxy, weil es sich der Struktur vollkommen anpasst.
Ein Holz zu kleben erfordert sehr viel mehr Aufwand, denn der Flicken muss sich ja genau in die ausgeschliffene Schadstelle einpassen.
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von killerkarpfen » 20.09.2017, 20:07

eibe2.jpg

Da fein rot eingezeichnet, ein Riss quer aus der Schadstelle nach aussen auslaufend und seitlich vermute ich einen braunen sich ablösenden bzw überwachsenden oder sonst kranken Übergang der Jahrringe zu erkennen.
Zudem sind die Ränder der Verletzung rund was eigentlich ein überwachsen der Verletzung bedeutet.
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Re: Eibenbogen, Hilfe beim Bau (Bogen-Rücken)

Beitrag von Squid (✝) » 20.09.2017, 20:22

Aye, OK,
Können wir da noch mal n Bild von haben?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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