Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Themen zum Bogenbau
LucasB
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Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von LucasB » 23.11.2017, 14:44

Hallo zusammen,

ich habe heute an einem Stück Eschen-Holz gearbeitet, das eigentlich ein schöner Bogen werden soll. Kleines Malheur nur:
Das Holz musste dünner werden und so habe ich sozusagen mit der Säge eine Schicht abgetragen, um es ein wenig dünner zu machen und dann erst richtig bearbeiten zu können. Also sozusagen in der Seitenansicht von so ======= zu so ______. Um es mal ganz einfach darzustellen.
Dummerweise nur bin ich ganz am Schluss mit dem Sägeblatt einmal etwas schräg gekommen, sodass nun an einem Wurfarm kurz vor dem Griffbereich einseitig ein etwas zu tiefer Schnitt entstanden ist. Links ist alles super (______), rechts bin ich zu weit in Richtung der anderen Seite gekommen (____ __). Der Schnitt geht nicht ganz durch bis zum Jahresring, ist aber bis so eineinhalb / zwei Zentimeter davor. In der Länge kommt der etwa vier Zentimeter von schräg herunter (____/__). Wenn ich das Holz bis zum Ende dieses Schnitts abtragen würde, würde der Bogen viel zu dünn werden, um noch zu funktionieren. Da das Holz über dem Schnitt aber natürlich noch komplett da ist und der Schnitt sozusagen nur schräg auf die rechte Seite geht und die linke auch noch heil ist, habe ich Hoffnung, das ganze noch retten zu können.
Ich habe da schon von irgendwas namens "Flüssig-Holz" gehört oder dran gedacht, ob ich eine dünne Scheibe Holz in den Schnitt schieben und verleimen soll.

Habt ihr Tipps?

Ich würde den Bogen wirklich gerne noch retten und zu Ende bauen.

Beste Grüße und vielen Dank!

Lucas
"Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen." - Das Restaurant am Ende des Universums. Ullstein, 1994.

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killerkarpfen
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von killerkarpfen » 23.11.2017, 15:19

Wenn das Malheur am Bauch passiert ist bestehen schon Chancen etwas zu retten. Die Beschreibung ist gar schwierig zu verstehen un bildlich vorzustellen.
Kannst Du nicht ein Bild davon machen und einstellen.
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TorstenT
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von TorstenT » 23.11.2017, 15:25

Klingt nach einem eher unglücklichen Start für Deinen neuen Bogen... :(
Ich bin zwar auch noch nicht so erfahren, wollte aber trotzdem mal meinen „Senf“ dazu geben... :D
Das mit Flüssigholz, etc. würde ich eher lassen. Ich bin aus Deiner Klammer/Linien-Orgie nicht so richtig schlau geworden, aber für mich klingt das so, als ob Du den zu tiefen Schnitt nicht ganz weggearbeitet bekommst, auch wenn Du den Bogen möglichst weit links im Stave positionierst, richtig? Um den Stave noch zu retten, würde ich eher empfehlen, die tief eingesägte Stelle ganz wegzusägen und zwei in etwa gleich lange Billets aus den Hälften zu machen (====/—/====). Die kannst Du dann in Griffmitte verspleißen (====<<====) :P
Da der „Unfallort“ ja nah am Griff ist, sollte noch genug Länge für einen etwas kürzeren Bogen bleiben.
Fotos wären auf jeden Fall hilfreich und leichter verständlich, als das Gestrichele.
Bin mal gespannt, was die Old Rabbits dazu sagen...

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fatz
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von fatz » 23.11.2017, 16:13

Bevor hier wieder die wilde Raterei losgeht: Mach erstmal ein paar Fotos
Haben ist besser als brauchen.

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Neumi
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von Neumi » 23.11.2017, 22:09

Tach, jetzt mal im Ernst: Bist Du wirklich der Meinung, dass auch nur ein Mensch Deine Zeichensprache versteht ??? ::)
Poste mal ein Foto, oder kann Dein Tel. keine Fotos machen? Dann würde ich den Erklärungsversuch mit den Zeichen ja noch verstehen ;)
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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SchmidBogen
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von SchmidBogen » 24.11.2017, 01:23

OT:

Also Sie müssen nur die Strasse entlang fahren ↑ , dann links ←, dann weiter ↑ und dann rechts → und dann über einen Hügel fahren /´´´´\ und dort bei der Gabelung leicht Rechts / und dann Links ← und nochmals Links und Rechts ⇔ und dann sind Sie dort.

Sorry. Diese Vorlage konnte ich mir nicht entgehen lassen. ;D

OT End.
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LucasB
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von LucasB » 24.11.2017, 10:53

Danke an alle, die helfen wollen - hier sind die Fotos: https://www.dropbox.com/sh/eu63v71s26ze ... dokBa?dl=0

Wie würdet ihr das Ganze retten?

Der Schnitt ist im Wurfarm und genau vor dem Griff. Er ragt sozusagen vom Wurfarm (Schnittansatz beginnnt) in Richtung Griffbereich (Schnitt wird tiefer). Aber eben nur einseitig, auf der anderen Seite ist er ganz flach. Er geht sozusagen schräg durch das Holz. Der Schnitt beginnt am Bogenbauch (die Seite, die zum Schießenden zeigt).

Habt ihr Lösungsvorschläge?
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von Wazuka » 24.11.2017, 11:15

Also mal abgesehen davon, daß ich nicht verstehe, warum man an der Stelle überhaupt die Säge ansetzt, es sei denn, man will Feuerholz produzieren ... (??) ... hier eine Lösungshilfe:

Der Schnitt ist anscheinend im oder nahe am Griffbereich. Wenn der Griff nicht mitbiegen soll, kannst Du den Schnitt mit Epoxy auffüllen. Da sollte dann nix passieren. Liegt der Schnitt schon im Bereich des Fades, würde ich den Stave einseitig so kürzen, daß der Schnitt wieder im Griff ist.

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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von Roby-Nie » 24.11.2017, 11:17

Kleb mit Epoxy ein Stück des gleichen Holzes ein (möglichst passgenau machen) und dann kleb noch ein Stück für den Griff auf. Wenn die Stelle im Fade Richtung Griff zu liegen kommt, sollte das halten. Zur Not den Bereich weiter in den Griff schieben. Lang genug scheint er ja noch zu sein.
Einen mitbiegenden Griff würde ich hier nicht mehr machen.
By the way, was für ein Bogen sollte das denn werden? ELB, Flachbogen ... was schwebt dir an Zuggewicht / Auszugslänge vor? Wie lang ist das Holz denn noch?
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von fatz » 24.11.2017, 12:31

Lass das Rumgemache. Saeg fertig und heiz das Ding ein. So besonders ist der Stave dann auch ned, dass sich das lohnt
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von killerkarpfen » 24.11.2017, 13:47

Fahatz sei hilfsbereit!!! ;D

Hast ja recht ich würde da auch fortsetzen was begonnen ist.
Das gibt ein Flickwerk.
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von Neumi » 24.11.2017, 14:33

Autsch. Aber shit happens. Die Holzqualität sieht gut aus, soweit man das erkennen kann. Ich würde da einfach ein Stück hartes Holz mit 2K-Kleber einkleben (das muss nicht besonders genau geklebt sein) und die Stelle komplett in der Griff legen. Also vorausgesetzt, dass der stave lang genug ist.
Grüsse - Neumi
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von killerkarpfen » 24.11.2017, 14:37

Lucas mal so auch ich habe seinerzeit hier im Forum das Bogenbauen gelernt. Mit Der Zeit sind viele neue angehende Bogenbauer dazugekommen und fast jeder hat hier sein Handwerk gelernt.
Nun denn, Dein Einstieg sieht doch sehr eigen aus. Welche Form soll denn der Bogen deiner Vorstellung erhalten?

Oder anders ausgedrückt, lies dich einmal gut ins Thema Bogenbau ein es gibt hier sehr viele hilfreiche Ansätze.

Als erstes: eine Stichsäge verwenden Bogenbauer selten.
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von Holzspanerzeuger » 24.11.2017, 18:05

Wenn der Schnitt nicht im Griffbereich zu liegen kommt, bin ich ganz bei Fatz, termische Verwertung. Eine Investition von 70 € in neuen Stave + Ziehmesser, damit die Stichsäge ausbleiben kann. Vielleicht auch noch mal 15 mehr für eine gute Raspel.

Ein weiterer Tipp:
Bogenform als erstes aufzeichnen
Selber schnitzen macht schlau.

LucasB
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Re: Schnitt einseitig zu tief - ausgleichen?

Beitrag von LucasB » 24.11.2017, 18:52

Danke für die Antworten soweit. Ich schaue mal, ob ich damit noch etwas retten kann.
Die Idee mit in den Griff verlegen und ein Stück Holz mit Epoxy einleimen werde ich evtl mal versuchen, das kommt meinem ersten Gedanken auch nahe.

Zu euren Fragen:

- Welche Auszugskraft und so weiter ich haben will ... keine Ahnung, wie ich das beziffern soll. Ich habe keine Werkzeuge, um die Kraft ordentlich messen zu können. Ich bin recht groß und nicht gerade schmächtig, daher mag ich auch Bögen, die nicht allzu klein sind und etwas Kraft haben. Einen habe ich schon gebaut und da ging es bei mir voll nach Gefühl.

- Welche Form: Tendenziell Langbogen mit starrem Griff. Kam mir am einfachsten vor.

- Warum ich es abgesägt habe: Ich hätte sonst mit einem Elektrohobel oder einem Ziehmesser arbeiten können. Beides hätte Ewigkeiten gebraucht, da der Stave recht dick war. So ging es einfacher, dachte ich mir. Hat bis auf die letzten Zentimeter ja auch geklappt.

- verheizen und neues Holz + Ausrüstung kaufen: Wenn ich könnte, würde ich. Mein Job bringt mir nicht gerade Profit in der Geldbörse und ich war schon froh, überhaupt ein Holz kaufen zu können. Daher jetzt auch die verzweifelten Versuche, es zu retten ...
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