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Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 11:43
von Panavia
Hallo Killerkarpfen,

könntest du mir ein Beispiel zu den Nocken geben. ich will da keinen Fehler machen.

LG
Tim

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 11:43
von fatz
Mit entspannt ist ohne Sehne gemeint. Nur dann sieht man die Form des Bogens, die man dann beim Tiller ansehen beruecksichtigen muss. Versuch auch beim naechsten mal das Auszugsfoto so zu machen, dass die Kamera genau rechtwinklig zum Bogen ist. Auf deinem zielst du etwas zu weit nach rechts und man sieht zuviel vom Bogenbauch. Das verzerrt die Perspektive. Allerdings sieht man auch so, dass der obere Wurfarm im inneren 1/3 etwas zuviel und dafuer in den aeusseren 2/3 zu wenig biegt.
Wegen der Keulentips: Runde doch zumindest noch das Holz am Ende Richtung Overlay.
Und 13kg sind 28.7Pfund weil ein englisches Pfund 0,454g hat.
So und nun genug gemeckert. Fuer den ersten ist er trotzdem sehr ok. Da gab's schon schlimmeres. Meinen incl.

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 12:01
von killerkarpfen
Schau mal da
Bild
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=30156#p541102

Bild
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=30159#p541212

Ein paar Beispiele. Leider keines vom mir, ich mache meistens Hornnocken. Da sind aber zwei schöne Beispiele von Holzoverlays
Einfach die aufgeleimten Klötzchen noch kleiner und feiner machen.

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 12:27
von Panavia
Hallo,

ja das sieht gut aus. Dann werde ich die etwas eleganter gestallten.
Danke dafür.

LG
Tim

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 14:25
von Spanmacher
Panavia hat geschrieben:
Dann werde ich die etwas eleganter gestallten.



Darauf bin ich jetzt gespannt. Viel Erfolg und viel Freude am kreativen Verändern.

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 15:24
von TorstenT
Jo - das Thema klobige Tips haben ja schon viele angesprochen...
Das solltest Du wirklich auch machen. Die Monster machen nicht nur die Optik Deines Bogens kaputt, sondern geben auch ordentlich Hanschock und machen die Wurfarme langsamer.
Hier mal ein grob gezeichneter Vorschlag:

90CD2A6E-CECB-40E4-BAFC-A1331B6BFD70.jpeg
Tippoplastik ;)


LG
Torsten

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 16:29
von Panavia
Hallo zusammen,

habe mich nun etwas mehr an der Formgebung herangetastet. Was meint ihr.
Soll mehr Fleisch entfernt werden?


LG
Tim

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 16:58
von TorstenT
Schon besser! ;) Aber beim Overlay kann von der Höhe immer noch gut die Hälfte weg.

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 30.12.2017, 21:55
von Holzspanerzeuger
Die Nocken zum Bogenrücken runden und zum Bogenende hin, vorallem zum Bogenende hin so schmal wie Möglich machen, an der Sehnenkerbe kann die Breite nur noch 10mm betragen. Die Tipps müssen nur 3-5mm dicker sein als der Bogen davor, um steif zu sein.

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 02.01.2018, 11:50
von Ravenheart
Allgemein:
Wofür macht man Overlays?

Die meisten Hölzer brauchen im Zuggewichtsbereich unter 80# keinerlei Overlay. Nur sehr weiche Hölzer (Eibe z.B.) bekommen "Druckstellen" durch die Sehne, und selbst bei Eibe wird das erst oberhalb von 40# so stark, dass es problematisch werden KANN.

Es gibt ZWEI + eine spezielle Konstellation, für die man Overlays auch bei schwächeren Bogen machen muss:

1. Pflicht: Der Rückenring läuft nicht ganz bis zur Sehnenkerbe durch. Z.B. weil das Ende verdreht war oder eine Welle hatte und man es gerade gehobelt hat. Dann dient das Overlay dazu, das "Abschälen" des Rückenrings zu verhindern.

2. Kür: Wenn man es aus Design-Gründen will, z.B. in Form der Hornnocken beim ELB.

3. Speziell: Wenn man die Bogenenden so schmal machen will (oder muss, weil das Holz nicht mehr hergibt), dass man nicht genug Breite für seitliche Kerben hat. Dann muss die Kerbe in den Rücken, und um den Rückenring nicht abzutrennen, muss man dann ein Overlay machen, das die Kerbe oben, also rückenseitig hat.

Jedes unnötige Gramm Gewicht an den Bogenenden reduziert die Schussleistung. Tote Masse, die bewegt werden muss.
Daher ist das Ziel immer: So viel Overlay wie NÖTIG, aber so wenig wie MÖGLICH.

Hier ist das Ende breit genug für SEITLICHE Kerben. (Zwischen den Kerben genügen ein paar mm Rest-Breite. Gut, 4 mm is Extrem, darunter sollte man nicht gehen, aber mit der Faustformel: Restbreite = (Zuggewicht : 10) ist man deutlich auf der sicheren Seite. WENN der Rückenring bis zur Sehnenkerbe durch geht.

Rabe

PS: Ich kann Dich gut verstehen! Meine ersten Bogen habe ich auch mit solchen "Keulen" versehen - aus Angst! Aber nötig ist das nicht. Gib in der Forensuche mal "Needletips" ein!

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 02.01.2018, 12:05
von killerkarpfen
Overlays geben auch je nach Höhe einen minimalen zusätzlichen Vorspann.

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 02.01.2018, 12:35
von Ravenheart
hmmm, ja, ... und wenn ein Fliege sich auf einen Stahlträger setzt, verbiegt er sich!
(Wie viel, lässt sich mathematisch tatsächlich präzise berechnen! Hat unser Prof. in Statik mal spaßeshalber gemacht!)

Aber ma ehrlich... 8)

Rabe

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 02.01.2018, 18:28
von Zoffti
killerkarpfen hat geschrieben:Overlays geben auch je nach Höhe einen minimalen zusätzlichen Vorspann.


Deine Bemerkung hat grad sehr schräges Kopfkino ausgelöst bei mir...
Dieses Hirnmovie entwickelte sich dann ungebremst zur Rätselfrage für die Mathefüchse: In welche "siyahmässigen" Dimensionen müsste dieses "Super-Overlay" denn wachsen, damit sich die so erzeugte Vorspannung nicht mehr wegen den zusätzlichen Gewichtszuwachs an den Tipps wegkürzt? Oder wie leicht müssten solche Overlaybastarde werden, um effizient zu sein? (Von (Umsetzbarkeit und Stabilität mal abgesehen)

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 06.01.2018, 22:03
von Panavia
Hallo zusammen,

nun ich wollte eigentlich nicht zu sehr in die Physik eintauchen. Es ist klar, dass man alles Mathematisch errechen kann, wenn man die Fehlerfaktoren nicht unbedingt mit berücksichtigt. Ich glaube das es Maßlos übertrieben ist, wenn ich hier anfange statische Berechnungen durchzuführen. Viel schlimmer denke ich wäre sowas wie das Trägheitsmoment und der Satz von Steiner.

Ich habe nun meine Pfeile ausgpackt und mal getestet. Entfernung zum Ziel etwa 30m. Eindringtiefe ins Holz "Birke" etwa 2,5cm.
Vorhalte in der Horizontalen etwas über 0.

Das sind jetzt keine exakten Werte. Aber als Anfänger bin ich guter Dinge.

Ich müsste den Griff noch etwas bearbeiten. Scheint mir ein bisschen zu klein.


LG
Tim

Re: Mein erster Bogenbau

Verfasst: 06.01.2018, 23:51
von killerkarpfen
Ravenheart hat geschrieben:hmmm, ja, ... und wenn ein Fliege sich auf einen Stahlträger setzt, verbiegt er sich!
(Wie viel, lässt sich mathematisch tatsächlich präzise berechnen! Hat unser Prof. in Statik mal spaßeshalber gemacht!)

Aber ma ehrlich... 8)

Rabe


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