Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

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disco
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Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von disco » 03.02.2018, 19:49

Hallo,
ich habe einen Ulmestave in Bogenform gebracht. Leider war der Stave so angelegt, dass an einem Ende die Fasern aus dem Stave gelaufen sind. Beim Rohling schnitzen bin ich dem Verlauf der Fasen so gut wie es ging gefolgt. Auf den letzen 20cm des einen WAs laufen die Fasern nun dennoch aus dem Bogen heraus.
IMG_1331.jpg


Beim Zurechtschnitzen der Enden, sind die letzen 3 cm auf dieser Seite bereits abgesprungen. Gelernt habe ich dabei, dass man in so einem Falle das Ziehmesser in die andere Richtung hätte ziehen müssen.Nun wird dieser WA der untere sein.

Ist dieser Faserverauf ein Zustand, mit dem ich mich abfinden muss, also muss ich riskieren, dass der Bogen in diesem Bereich des WAs beim weiteren Tillern bricht, oder kann ich die Stelle irgendwie präparieren, so dass das Risiko eines Bruches minimiert wird?

Liebe Grüße, Lutz

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Tom Tom
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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von Tom Tom » 03.02.2018, 19:53

Ulme hat einen sehr starken Faserzusammenhalt. Was für ein Zuggewicht strebst du an?

Ich würde das Ende etwas stabiler halten und ein etwas längeres Overlay aufkleben.

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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fatz
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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von fatz » 03.02.2018, 20:31

...oder den Bogen noch ein bissl einkuerzen, wenn's geht. Wie lang ist er denn, wieviel Auszug, mit / ohne steifem Griff, Zuggewicht?
Haben ist besser als brauchen.

disco
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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von disco » 04.02.2018, 09:51

Hui,
soeben habe ich den Rohling vermessen und war ein wenig verwundert, dass das abgebrochene Stück wohl doch etwas größer war. Der gesamte Rohling ist nun 171cm lang (ursprünglich 178cm). Der bereits herausgearbeitete Griffbereich inkl. FOs sind 20cm, kurzer WA ab dem FO ist 72cm und der obere 79cm lang. Also wäre Kürzen der 72cm eher keine Option, um die auslaufenden Fasern zu umgehen?

Geplant ist ein Bogen um die 45#, 29" Auszug und steifem Griff.

Wäre denn das Kürzen des längeren WAs eine Option, um die Asymmetrie anzugleichen oder ist die Differenz nicht so arg?
Ich würde mich sehr über gestalterische Ideen freuen :)

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von fatz » 04.02.2018, 10:04

disco hat geschrieben:Ich würde mich sehr über gestalterische Ideen freuen :)

Man kann's anscheinend ned oft genug predigen: Macht den verdammten Griff erst, wenn der Rest fertig ist.
Haben ist besser als brauchen.

disco
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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von disco » 04.02.2018, 10:32

... also ich meinte damit, dass ich die WA geschmälert habe und dass ich im Griffbereich Holz stehen gelassen habe, da der Rest soweit fertig war ... die Spitze ist leider erst im Anschluss abgespalten ...

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von schnabelkanne » 04.02.2018, 12:30

Servus, kannst du das Design noch ändern auf einen Bogen mit mitbiegenden Griff.

Kürzen auf keinen FAll wenn du 29" Auszug brauchst, die Enden steif lassen dann sind die auslaufenden Fasern hoffentlich kein Problem.
Zeig mal ein Foto vom Stave.
lg Thomas
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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von disco » 04.02.2018, 14:10

Hi,
vom Design her wird es ein Flachbogen (an den FO ist er 4,5 cm breit und 2,1cm dick). Hier zwei Fotos, nachdem ich ihn das erste Mal auf den Tillerstock gelegt habe:
IMG_1332.JPG
IMG_1333.jpg


Die Enden werden steif bleiben und den Griff konnte ich noch ein wenig verkleinern und somit "etwas nach unten rücken", so dass der Längenunterschied der WAe nicht mehr ganz so extrem ist. Extrem ist er dennoch, wie man auf den Fotos erkennen kann.
Nun stehe ich wohl oder übel vor der Wahl, einen assymetrischen Bogen zu machen mit oder ohne biegenden Griff. Alternativ lässt sich der WA noch angleichen (dann werde ich ihn wohl meiner Frau mit 28" und 35# schenken, auch wenn sie schon zu genüge Bögen besitzt :-\ )

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von Ilmarinen » 04.02.2018, 14:42

Was spricht gegen einen asymmetrischen Bogen? Bei meinen Bögen ist der Griff immer um ca. 4 cm nach unten versetzt. Damit ist der untere WA kürzer. Dadurch wird er etwas steifer und schneller und die Pfeile heben gut ab.

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von disco » 05.02.2018, 09:20

Hallo,
eigentlich nichts. Ich werds mal ausprobieren ...

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von Neumi » 05.02.2018, 10:03

Moin, jetzt muss ich doch mal nachfragen.
Du eine Griffteilung 8,5 cm / 1,5 cm gemacht - find ich ziemlich extrem, was steckt dahinter?
Dann schreibst Du: "Nun stehe ich wohl oder übel vor der Wahl, einen assymetrischen Bogen zu machen" - Du hast den Bogen doch sowieso schon asymmetrisch angelegt ???
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von disco » 05.02.2018, 10:24

Hallo Neumi,

den Griff habe ich nicht absichtlich so aufgeteilt. Da der eine WA nun kürzer als gewollt ist, hat sich der Auflagepunkt für den Pfeil verschoben.

... ich hätte schreiben sollen einen "noch assymetrischeren Bogen". Durch das vorzeitige Abspalten des WA-Endes, ist dieser soweit gekürzt, dass sich für mich eine neue Situation ergeben hat. Ich habe beispielsweise noch nie einen Bogen getillert der einen so großen Unterschied in der WA-Länge aufwies.

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Ulme - Fasern laufen aus dem Bogen

Beitrag von Neumi » 05.02.2018, 11:20

Jetzt hab ich es - der Griff war 7 cm / 3 cm aufgeteilt und durch die abgerissenen 3 cm ergibt sich der große Unterschied.
Sehe ich das richtig, dass der Bogen auf einen Auszug von 29" nach AMO kommen soll?
Dann würde ich mal den längeren WA auch um 3 cm kürzen. Es bringt ja nichts einen sehr kurzen WA zu haben und einen viel längeren. Der kurze entscheidet über den Auszug, nicht der lange.
Und außerdem hast Du da Ulme (Feld-, Berg-, Flatterulme?).
Grüße - Neumi
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