zu mutig

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nocona
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zu mutig

Beitrag von nocona » 07.01.2019, 18:01

Hab mal wieder einen zerbrochen.
Das erste Mal, dass ich mit einer Esche gut zu frieden war. Einige dutzend Pfeile hatte ich damit schon geschossen. Flott. Alle bisherigen Eschen warfen immer nur träge.
Gestern dann Nocken aus Knochen aufgeklebt. Und vorhin schön schmal gemacht. Und als ich die Sehne einhängte, dachte ich noch: Lieber eine mit zwei Öhrchen basteln? Ach was solls. Im schlimmsten Fall schnürt sich der Knoten am unteren Ende ins Holz. Wie beim Weißdorn. Halten wirds.
Beim Aufspannen hats dann schon geknallt. :o Auszug war nicht mehr.
2,5 mm schmale Nocke war für etwas über 50 Pfund bei 26 Zoll und sich zusammen ziehendem Knoten einer 6-Strang Sehne dann doch zu schlank.
20190107_164122.jpg
Riss geht zu weit für Reparatur.
20190107_164517.jpg
Gleichmäßiger Set.
20190107_164536.jpg
Pyramideal.
Die nächsten Rohlinge warten. >:)
Dann aber mit neuer Sehne ohne Zimmermannsknoten. ;)

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Neumi
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Re: zu mutig

Beitrag von Neumi » 07.01.2019, 18:24

Schade eigentlich - aber 2,5 mm iss halt schon e bissl knapp bemessen :D
Schnitz doch einfach mal so WA-Endstücke mit verschiedenen Breiten und zieh mit ner Sehne und Waage dran, dann musste weingstens nicht nen ganzen Bogen verwerfen ;)
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Hieronymus
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Re: zu mutig

Beitrag von Hieronymus » 07.01.2019, 18:31

Neumi hat geschrieben:
07.01.2019, 18:24
Schade eigentlich - aber 2,5 mm iss halt schon e bissl knapp bemessen
Jepp, ein wenig mehr "Fleisch" wäre gut gewesen ;D Schad ist es allemal...

Gruß Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
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Re: zu mutig

Beitrag von Tom Tom » 07.01.2019, 19:17

Kannst du fals noch Vorhanden des gute Stück im Griff durchsägen damit man die Jahrringe erkennen kann?
Und hast du n paar Informationen wo du die Esche geerntet hast? Boden, Niederschlag, Temperatur, Höhe etc weißt ja selber was man alles wissen kann ;)

Und evtl was anders war im Bezug zu den anderen Eschen die träge waren. Evtl n signifikant unterschiedlicher Standort?

lg Tom Tom
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Re: zu mutig

Beitrag von Bowster » 07.01.2019, 19:22

unter 4mm habe ich mich auch noch nie getraut

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Re: zu mutig

Beitrag von Kemoauc » 07.01.2019, 23:29

Immerhin ... deine Sehne hat den engen Biegeradius wohl gut überstanden ;D
SCNR
Grüßle,
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nocona
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Re: zu mutig

Beitrag von nocona » 07.01.2019, 23:32

@Neumi: Gute Idee! :D

@Tom Tom:
- N Bild kann ich morgen machen.
- Die Waren alle vom gleichen Standort. Südlich von Paderborn. Standen keine 100 Meter auseinander. Lös über Muschelkalk. Eben. Höhe weniger als 200 m. Dürften etwa 8°C und 650ml sein.
- Das waren Tiefzwiesel ausm Bestand. Durchmesser 25 bis 30 cm. Fast alle mit viel Frühholz. Einige sogar mit dünnen Ringen. Dieser ist allerdings besser. Und die Bogenmitte war von Natur aus leicht zurück gesetzt.
- Weiterer Unterschied ist Lagerzeit. Und Holzfeuchtigkeit. Der hier war der Letzte von der Ernte aus 2007/8. Und dieser Sommer hat die Holzfeuchtigkeit bei allen meinen Rohlingen und Bögen noch mal reduziert. (Die Pfeilspitzen lösten sich sogar. So waren die Schäfte geschrumpft als ich Ende August nach 5 Monaten Abwesenheit wieder zu Hause war.)
- Außerdehm ist dies die erste Esche die ich Pyramideal gebaut hab. Und dabei breit (siehe Zahl im Bild). Scheint besser zu passen.

Aber ob es in einigen Jahren überhaupt noch bogentaugliche Eschen gibt ??? Triebsterben lässt grüßen.

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Tom Tom
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Re: zu mutig

Beitrag von Tom Tom » 09.01.2019, 17:30

Danke für Informationen :-*

Hab hier noch n schönes Video gefunden zum Thema Esche:
https://www.youtube.com/watch?v=zW8-PkC_uPI&t=761s

lg Tom Tom
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nocona
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Re: zu mutig

Beitrag von nocona » 10.01.2019, 19:36

20190110_094101.jpg
links sägerauh, rechts etwas geschliffen und geölt
Der Frühholzanteil ist bei dieser nicht riesig. Aber das Spätholz zu weich. Nur der äußerste Jahrring ist härter. Der hat auch ne dunklere Farbe.

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