Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Blackfaded » 30.10.2022, 19:21

Habe vorerst die Enden mit Leim versiegelt und werde morgen die grobe Form ausarbeiten und entrinden.
Halte mich erstmal an die Videos vom Adamusminor 😊

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Spanmacher
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Spanmacher » 30.10.2022, 20:24

Blackfaded hat geschrieben:
30.10.2022, 19:21
Halte mich erstmal an die Videos vom Adamusminor 😊
Sehr gute Idee.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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fatz
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von fatz » 30.10.2022, 21:00

Blackfaded hat geschrieben:
30.10.2022, 19:21
werde morgen die grobe Form ausarbeiten und entrinden.
Einfach nur auf den Markkanal runterarbeiten ist besser. Dann hast noch Ausweichmoeglichkeiten wenn er sich verzieht
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von schnabelkanne » 30.10.2022, 21:59

Ja wie gesagt nur den Markkanal freilegen und Rinde runter, lass ihn noch die volle Breite, Enden versiegeln.
Das 2. Bild vom Hasel: die Seite die du siehst ist der Bogenrücken und die Scheitellinie (höchste Erhebung) ist die Mitte des Bogenrückens.
Lg Thomas
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Blackfaded » 31.10.2022, 10:12

Danke für die Tips!
Genau die konkave Seite wird der Rücken.
Dann arbeite ich gleich mal auf den markkanal runter.

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von MrCanister123 » 02.11.2022, 08:16

Würde auch wie Franz gesagt hat nur auf den Markkanal runterarbeiten..
Sonst regst du dich im Nachhinein evtl darüber auf, wenn er sich bspw. am einen WA nach links und am m anderen nach rechts verzieht.
Hasel trocknet eh schnell ;)
Schaffa Schaffa

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Blackfaded » 27.11.2022, 19:41

Habe nach 4 Wochen Trocknung nun den Bogen herausgearbeitet. Habe eine breite von 33mm an den Wurfarmen und auf den letzten 40% der Wurfarme auf 11mm verjüngt.

In Griffnähe hat der Wurfwarm eine Dicke von 22mm und wird bis zu den Spitzen auf ca 16mm verjüngt.

Jedoch kommt mir der Bogen noch viel zu stark vor. Kann ihn kaum nennenswert biegen, bzw nur mit so viel Kraftaufwand, dass ich Angst habe den Bogen zu brechen.

Auf welche Dicke kann ich denn runtergehen?
Nach meinen Überlegungen müsste ein reflexer Bogen ja auch dünner sein als ein gerader oder deflexer.

Habt ihr da Tipps für mich? :)

Lg
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von schnabelkanne » 27.11.2022, 20:41

Servus, auf jeden Fall die scharfen Kanten noch abrunden, dort bricht er leicht.
Der Reflex ist nicht so stark, das macht nicht soviel aus, damit sich der Bogen etwas setzt am Anfang im Bodentiller die Biegung überprüfen und dann mit Tillersehne auf den Tillerstock und mit Zugwaage anziehen, nicht mit mehr als dem geplanten Zielzuggewicht. Was ich schon oft geschrieben habe und leider immer noch nicht angewandt wird,
Die Tips noch etwas breiter lassen, so um die 2 cm, wenn dann auf Standhöhe die Sehne nicht mittig verläuft kannst du dann an den Tips noch korrigieren, bei 1 cm Breite an den Enden kannst du nichts mehr wegnehmen.
lg Thomas
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von MrCanister123 » 28.11.2022, 08:49

Die Enden hätte ich definitiv auch breiter gelassen, jetzt hast halt kein Spielraum mehr bei nur 10mm Breite..
Blackfaded hat geschrieben:
27.11.2022, 19:41
Jedoch kommt mir der Bogen noch viel zu stark vor. Kann ihn kaum nennenswert biegen, bzw nur mit so viel Kraftaufwand, dass ich Angst habe den Bogen zu brechen.

Auf welche Dicke kann ich denn runtergehen?
Nach meinen Überlegungen müsste ein reflexer Bogen ja auch dünner sein als ein gerader oder deflexer.
Ist normal dass er am Anfang "zu stark" ist. Dabei ist aber das was Thomas erwähnt hat wichtig, dass du nicht bis bspw. 70# ziehst, wenn du am Ende nur 40# haben willst. Und die 70# bekommst bei so nem Rohling am Anfang nach nur wenigen Zoll Auszug.
Nach dem 500-1000 X ziehen wirst aber merken, dass er im Laufe des Tillerprozesses einiges an Zuggewicht verliert.
Kannst entweder mit dem Bodentiller anfangen oder bspw. eine Sehne aufspannen, die genau die gleiche Länge wie der Bogenrohling hat. Dann kannst immer peut á peut ein paar Zoll ausziehen und ihn so beobachten.
Kannst ja hier Bilder reinstellen.

Wie meinst auf welche Dicke kannst runtergehen? Ich sag mal soweit bis sich der Bereich des WA biegt ;)
Aber Vorsicht! Wenn du bei bspw. 15" Auszug bist, dann schieß auch ein paar Pfeile raus (die du halt nur 15" ausziehst).
Das Einschießen verändert teilweise noch die Biegebereiche.

Warum sollte ein reflexer Bogen dünner sein? kommt auf dein gewünschtes Zuggewicht an ;)
Der Reflex wird bestimmt im Laufe des Tillerprozesses sowieso verschwinden.

Würde übrigens auch hier noch runde Übergänge gestalten (Schau dir am Besten Bilder von hier vorgestellten Bögen an)
Sieht auf meiner Paint-Skizze ned sooo gut aus :D
k.png
Gruß Basti
Schaffa Schaffa

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Blackfaded » 28.11.2022, 13:45

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!
Die Tage mache ich weiter und werde erstmal mit den Bodentiller anfangen. Einen Tillerstock baue ich mir noch am Wochenende. Bilder folgen dann :)

Die Übergänge von Griff zu Wurfarm sehen glaube ich nur auf dem Bild so stark aus. Stelle gleich noch eins in Nahaufnahme ein.
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Screenshot_20221128-134731_Gallery.jpg

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Hieronymus » 28.11.2022, 19:33

MrCanister123 hat geschrieben:
28.11.2022, 08:49
Kannst entweder mit dem Bodentiller anfangen oder bspw. eine Sehne aufspannen, die genau die gleiche Länge wie der Bogenrohling hat.
Das kann ich so nicht stehen lassen. ;) Es sollte der Bogen erst auf den Tillerstock, wenn er schon vorgetillert wurde. mit der Schnur am Tillerstock anfangen gibt nur Set, da der Bogen dann zu nah am Griff biegt. Beim Bodentiller schaffst du es nicht den Bogen so stark zu biegen, wenn er in den letzten 2 Drittel noch nicht biegt...

Den Griff würde ich erst nach dem Tillern fertig ausarbeiten, ich meine ihn Rund mache und so...., damit er eine gerade parallele Auflageflächen zum Rücken hat. Sonst liegt der nachher der Bogen schief auf dem Tillerstock und das ist schon nervig ;)

LG Markus
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von MrCanister123 » 28.11.2022, 23:18

also ich find, wenn die sehne die Bogenlänge hat und man den bogen bzw den rohling 1-3zoll zieht, bekommt man dadurch ned viel set.
natürlich sollte man die sehne nicht von Anfang an auf Standhöhe spannen, keine Frage..
Schaffa Schaffa

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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Hieronymus » 28.11.2022, 23:48

MrCanister123 hat geschrieben:
28.11.2022, 23:18
also ich find, wenn die sehne die Bogenlänge hat und man den Bogen bzw den rohling 1-3zoll zieht, bekommt man dadurch ned viel set.
Ein erfahrener Bogenbauer wird einen Bogen schon ziemlich passend zuschneiden, da biegt er meist schon recht ordentlich. Das kannst du nicht mit einem Anfänger vergleichen. Bei einem Anfänger biegen meist die 2 letzten Drittel nicht, was dazu führt das er im 1. Drittel zu stark belastet wird und das gibt Set. Bei 1-3'' erkennt ein Anfänger nicht viel ....und was macht er dann...? Er zieht weiter aus. Also immer schön vortillern bevor er auf den Tillerstock geht. Vor allem wenn du starke Reflexe Bögen ungetillert auf den Tillerstock mit einer Schnur packst... da bekommst du richtig Spass in die Backen, den Bogen auf 1-3 Zoll zu ziehen ;D ;)

LG Markus
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von Blackfaded » 12.02.2023, 11:55

Mal ein Update. Bin bisher ganz zufrieden für den ersten Bogen. Habe viel gelernt und weiß, was ich beim nächsten tillern anders machen muss. Generell muss ich vom Beginn an mehr auf die Mittellinie schauen. Nun ists leider alles etwas krumm und schief 😁

Auf dem dritten Bild sieht man, dass der rechte wurfarm noch etwas zu dick ist. Da muss ich noch rin kleines bisschen wegnehmen, damit sich beide arme gleichmäßig biegen.

Gibt es noch Ratschläge und Verbesserungen?
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Re: Erster Langbogen: Astlöcher in Kauf nehmen oder Bogen kürzen?

Beitrag von fatz » 12.02.2023, 14:23

Blackfaded hat geschrieben:
12.02.2023, 11:55
Auf dem dritten Bild sieht man,
Da sieht man gar nix. Ausser vielleicht, dass die Bilder viel zu klein sind, um was sehen zu koennen
Haben ist besser als brauchen.

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