Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

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RagnarZH
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Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 27.12.2023, 16:13

Hallo zusammen

Ich versuche meine Frage verständlich zu formulieren. Der Hasel würde die Mittellinie (Sehnenverlauf) teilweise abweichend vom Grat (Scheitellinie) benötigen.

Als Design hätte ich ein Mollegabet gewählt.

In den nachstehenden Fotos ist die Mittel-/Scheitellinie mit weisser Kreide markiert. in Farbe der Sehnen-Verlauf.

Gibt das was her oder ist das so nicht realisierbar da zu weit von der Scheitellinie abweichend?

Mitte beim Griff und ca jeweils 30cm der WA sind relativ nahe an der Scheitellinie, danach nimmt die Abweichung zu. Richtig heftig (ca 1 cm neben dem Scheitel) wird es ab FA für die Nadeln (Bild 1)

Beim Bild 2 sieht man links die Abweichung der Nadelmitte zur eingezeichneten weissen Kreidelinie.
IMG_3427.JPG
IMG_3426.JPG

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schnabelkanne
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von schnabelkanne » 27.12.2023, 17:29

An den WA Enden kannst du ruhig etwas von der Scheitellinie abweichen, ist im Wiki gut erklärt (vom Raben Mittellinie finden).
Lass die Enden aber etwas mitbiegen ist besser.

Lg Thomas
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 27.12.2023, 19:23

Danke Thomas - dann kann ich das Stück Holz verwenden und muss es nicht "warm" verwerten
lg Andy

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von fka » 27.12.2023, 21:15

Ich würde den im Griff dämpfen oder mit der hlp erwärmen und dann gerade biegen, bzw. 1-2 cm überbiegen.
Dann kannst du dem Scheitel folgen und deine Nadeln sind nachher bisschen formstabiler.
LG Felix

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 28.12.2023, 09:22

HLP habe ich - einfach von unten wärmen und danach den einen WA zu korrigieren versuchen? oder muss ich das Holz vorher befeuchten?

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von Chirurg » 28.12.2023, 12:27

Am Schraubstock 3 Holzklötzchen (rot) aufkleben. 2 Nägel an den Staveenden einklopfen. Schnur an einem Nagel festknüpfen. Am anderen Ende die Schnur dann nach dem Erhitzen einmal um den zweiten Nagel herumwickeln und Gewicht dran (zB. Klemme). Dann denn Griff mit der Heißluftpistole an den Seiten und am Bauch langsam 10 bis 15 Minuten erhitzen (oder 30 -40 Minuten dämpfen) damit die Wärme auch tief eindringt. Griff im Schraubstock einspannen. Schnur einspannen und Schraubstock soweit zudrehen, bis eine leichte Überkorrektur (2-3mm) besteht. Über Nacht eingespannt lassen. LG Stephan
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IMG_0251.jpeg

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von schnabelkanne » 28.12.2023, 17:19

Wie breit und stark ist der Griff momentan, da bewegt sich mit etwas Hitze in so kurzer Zeit sicher nichts.
Lg Thomas
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von fka » 28.12.2023, 17:21

So wie Stephan das beschreibt, ist sicher die beste Methode hinsichtlich Erfolgschancen. Bei steifen Griffen, die dicker als breit sind, also kaum Gefahr von Torsion besteht, gehe ich pragmatischer vor. Einfach den Griff von den Seiten und Bauch 15-20 Minuten erwärmen und dann übers Knie (oder eine andere geeignete Kante ) biegen (Unterlage nicht vergessen), paar Sekunden halten, per Augenmaß kontrollieren und ggf. in die eine oder andere Richtung nochmal korrigieren. Die nächsten 5 Minuten im Auge behalten und ggf. nochmal bisschen gegenbiegen. Bei kleineren Korrekturen wie dieser, sollte sich da nichts mehr verziehen wenn es mal handwarm ist.
LG Felix

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 29.12.2023, 12:18

schnabelkanne hat geschrieben:
28.12.2023, 17:19
Wie breit und stark ist der Griff momentan, da bewegt sich mit etwas Hitze in so kurzer Zeit sicher nichts.
Lg Thomas
Sali Thomas
Der Griff ist 3.3 bis 3.5 cm breit
Die Dicke beträgt in der Mitte ca 4.5cm und bei den FA 4.2 resp 4.4 cm

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 29.12.2023, 12:19

Frage: ich habe nun die Mittellinie gemäss "Chirurg" mit den Nägel und Schnur markiert und eingezeichnet
Die Abweichung zur Griff-Mitte (gemessen) beträgt rund 5-7 mm

macht es Sinn, das Holz zu befeuchten während dem erwärmen? zieht die Wärme dadurch besser ein?

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von fka » 29.12.2023, 14:31

Das kannst dir sparen. Das bisschen Wasser verdampft direkt an der Oberfläche. Es gibt eine Methode Holz in Position zu dämpfen, bei der kleinen Korrektur kannst aber einfach mit der hlp arbeiten.

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 29.12.2023, 14:43

ok super - dann hänge ich mich heute NM mal dran und schaue wohin das führt
schon mal merci für die Top-Feedbacks

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 29.12.2023, 15:52

Habe das Griff-Holz 25 Min aufgeheizt (von allen 3 Seiten) und nun eingespannt am Abkühlen
Kann ich das beliebig Wiederholen bis das Ergebnis fluchtet?

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von fka » 29.12.2023, 17:40

Beliebig vielleicht nicht, aber ein paar Mal sind kein Problem. Beobachte beim ausspannen wie weit das Holz zurück springt. Wenn das Ergebnis beim ersten Mal nicht passt, hast du eine Idee beim zweiten Mal, mit was du zu rechnen hast und ein drittes Mal sollte nicht notwendig sein

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 29.12.2023, 19:09

Alles klar, habe zwischenzeitlich ein 2. mal erhitzt und lass es nun über Nacht wie von Stephan erklärt eingespannt - morgen sehe ich dann weiter

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