unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

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Goliat
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unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Goliat » 11.03.2008, 18:21

Hallo erstmal alle zusammen :)

Ich Anfang des Jahres spontan mit dem Bau eines Bogens angefangen. Ich habe keine Ahnung und schlussendlich ist das ganze auch schiefgegangen, aber ich dacht mir wenn ich das ganze hier mal schildere krieg ich etwas Feedback :)

Also ... Angefangen hab ich mit 4 Eschelatten (es gab da keine anderen) ausm Baumarkt, die habe ich 'in Form' verleimt und zu den Enden hin verjüngt. Die beiden so enstandenen Arme habe ich dann mit mehreren alten Bettlatten zu einem Stück zusammengeleimt.
Den Klotz habe ich Pi mal Daumen wie ein Griffstück geformt ... fertig ... :P

Bilder dazu gibts hier:
http://picasaweb.google.de/fhaust/BogenbauErsterVersuch

Bevor ich jetzt hier auseinander genommen werde: Ja mir ist klar das ich einfach irgendwelches Zeug zusammengewürfelt habe um daraus nen Bogen zu machen. Aber ich denke das rechtfertigt sich dadurch das das ganze funktioniert hätte hätte ich auf die Jahresringe geachtet. Grob geschätzt hat der Bogen irgendwas bei 20-25 Pfund.

... und jetzt dürft ihr mich auseinander nehmen ;)

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Rado
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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Rado » 11.03.2008, 18:26

Banause!!! ;) ;D ;D ;D

Wilkommen im FC

Gruß
Rado

Goliat
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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Goliat » 11.03.2008, 18:31

vielleicht sollte ich auchnoch anmerken das ich einen schönen selbstgebauten Hickory-Langbogen mein Eigen nenne ... ;)

Aber irgendwie wollte ich mal gucken wie weit man im Baumarkt kommt ... und ich denke ich werds nach den Klausuren nochmal versuchen und diesmal auf die Jahresringe achten.

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von acker » 11.03.2008, 19:08

Hallo,ich würd nicht in den Baumarkt gehen- probiers mal beim nächsten Sägewerk da kannst du oft mal glück haben und ne Bohle bekommen
fürn paar Euro für die Kaffeekasse!
Ist auf jedenfall ein Versuch wert und wesentlich günstiger als im Baumarkt
selbst wenns nicht auf Anhieb klappt,aber sie lernen dich kennen und stellen dir evtl mal
ein "gutes Stück" an die Seite...

Für ne kiste Bier oder so...

Iiiii Klausuren....Falls der Prof dich zu sehr ärgert haste ja noch den langbogen ;)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von walta » 11.03.2008, 19:32

hallo
mir ist nicht ganz klar wo der bogen gebrochen ist - auf dem foto kann ich das zumindest nicht erkennen.

grüsse
walta
---------------
der bögen aus langlaufski macht :-)

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von killerkarpfen » 11.03.2008, 19:42

So abwegig war dieser Versuch auch nicht. Meinen zweiten hab ich genau gleich auf Rat eines befreundeten Schreiners gemacht. mit dem Ersten gings genau so. Gut mit Holz aus der Sägerei, die haben da keinen Trockenofen.
Und jetzt bist Du ja beim FC, da wird auch bei Dir nichts mehr schief gehn.
KK
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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Goliat » 11.03.2008, 22:01

@ walta:
musst du mal beim drittletzten Bild gucken, da ist am oberen Rand nen Span ... als der mit hochkam hab ichs sein gelassen

@killerkarpfen:
ich bin schon ein ganzes Weilchen hier am gucken ... aber dacht mir jetzt sag ich auch mal was ;)

@acker:
ich wohn hier mitten in der Stadt ... wüsste von keinem Sägewerk hier in der Nähe ... höchstens nen Holzgroßhandel und nen Ökobaustoffladen

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Squid (✝) » 11.03.2008, 22:31

Moin
Ich find das gar nö nich schlimm, sondern eher einfallsreich.
Hier geistern doch diverse Konstrukte durch das Forum, vom Lattenrostbogen über diverse Grasbögen aus Tonkinstangen und natürlich die Langlaufskibögen oder auch die mehrlagigen Lattenbögen in Schichtbauweise:

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Ich hab auch son dubioses Leistenzeugs im Baumarkt gesehen: hellgelb, sehr biegsam, aber sehr leicht längs spaltbar (hat keiner gesehen, hab ich schnell wieder weggestellt). Ich komm nur nicht mehr auf den Namen...
Aber irgendwie geht damit vieleicht auch was...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von datenmetz » 12.03.2008, 06:09

Squid hat geschrieben:
Ich hab auch son dubioses Leistenzeugs im Baumarkt gesehen: hellgelb, sehr biegsam, aber sehr leicht längs spaltbar (hat keiner gesehen, hab ich schnell wieder weggestellt). Ich komm nur nicht mehr auf den Namen...
Aber irgendwie geht damit vieleicht auch was...


Guten Morgen squid,
ich vermute mal dass du vielleicht Raminholz in der Hand hattest, es wird vorwiegend z.T. illegal in Kalimantan (dem früheren Borneo) geschlagen.

Ob und wie sich das als Bogenholz eignen würde weiß ich nicht, meistens wird es zu Leisten, Bilderrahmen, Schachbrettern, Billiard-Queues und Furnieren verarbeitet.

http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/ramin.htm

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Gruß
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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von walta » 12.03.2008, 06:55

hallo

den fehler selber hab ich schon gesehen, mir ist nur nicht klar wo am bogen der fehler ist - im griffbereich, bei den tips, am bauch, am rücken.

vielleicht hast du die verschiedenen latten in der falschen reihenfolge zusammengeleimt (falsches backing sozusagen)

bettlatten für bogen kann man vergessen - die sind kreuzweise verleimt - sind zwar sehr biegsam haben aber ein zu hohes gewicht.

zum verkleben eines holzbogen (bes. bei deinem zuggewicht) genügt meiner erfahrung nach einfacher parkettleim - der ist wasserfest, elastisch, fugenfüllend und billiger.

grüsse
walta
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der offen ist für verrückte ideen :-)

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Squid (✝) » 12.03.2008, 10:32

@datenmetz
Jupp, passt. Danke. :)
Den Werten auf der Holzwurmseite nach ist es wohl nicht besonders bogentauglich. Damit wär das auch geklärt...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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uhu
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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von uhu » 12.03.2008, 12:45

Hi Goliat,

wenn Du unbedingt im Baumarkt einkaufen gehen willst, dann sieh dich doch mal bei den Axt- und Schaufelstielen um.

Wenn Du dort welche aus Hickory findest, wählerisch bist und peinlich auf möglichst gerade Maserung achtest, dann kannst Du aus zwei vergleichbaren Axtstielen für eine große Fällaxt durchaus einen brauchbaren Bogen bauen, wenn Du die Stiele zusammenspleist.

Hab ich zwar nicht selbst gemacht, ist ab er in der Bogenbauerbibel beschrieben. Ich glaube es ist der Band 2.

Wenn Du zwei schöne Schaufelstiele aus Hickory findest, kannst Du mit der Biegung sogar ein Setback im Griff einbauen.

Auch das müßte gute Bogen geben. Und Hickory ist zudem viel fehlerverzeihender als Esche.

Wenn Squid die SChichtbauweise anspricht, glaub ich macht der Clemens Richter seine Bogen so. Zumindest beschreibt er das in seinem Buch in der der von Squid gezeichneten Weise.

Letztlich hift einfach viel probieren und dabei darauf achten, nicht zuviel Geld zu beerdigen, dann tut`s auch nicht so weh wenn mal einer bricht.

Gruß uhu
es gibt nichts gutes ausser man tut es

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von Goliat » 14.03.2008, 10:40

@walta: Der Span ist am unteren Wurfarm kurz unterm Griffstück. Das mit den verleimten Bettlatten wundert mich jetzt grad etwas ... die Teile die ich hier liegen haben sind jeweils 1m*10cm*1,5cm groß und massiv, da ist nichts mit verleimt. Hab schon überlegt ob ich davon mal 3 Stück zusammenleime und solange dran rumschneide bis es aussieht wie nen Bogen ;)

@uhu: Die Axtstiele hatte ich tatsächlich schon in der Hand :) ... aber mir war da nicht ganz klar wie ich daraus einen Bogen bauen könnte ... dann muss mal gucken ob ich an die Fibel drankomme (momentan ist mit Geld was knapp ... bin grad umgezogen ;) )
Wie oben schon erwähnt hatte ich das mit der Schichtbauweise auch schon in Erwägung gezogen. Aber ich hab (im Baumarkt) keine Hölzer gefunden die dünn genug sind um sowas sinnvoll zu machen.

Sollte noch jemand Ideen für 'ungewöhnliche' Bauweisen haben, immer gern her damit, ich hab hier (bald wieder) Zeit und Muße mich an was neuem zu probieren ;)

Grüße und Dank für die vielen Kommentare
Florian

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von walta » 14.03.2008, 14:37

bei den bettlatten kenn ich nur die schichtverleimten - in massiv hab ich sie noch nicht gesehen. und 10cm breit auch noch nicht.
müsste man noch wissen was für ein holz das ist aber ich könnte mir durchaus vorstellen das es mit massivleisten funktioniert. gibts ein spezielles design für die art von bögen - findet man sicher über die suchfunktion.

grüsse
walta
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viel spass beim bett zerlegen ;-)

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Re: unkonventionelles (?) Bogenbauprojekt

Beitrag von acker » 14.03.2008, 16:38

Servus,

unkonventionel soll es sein?
Dann probier doch mal folgendes:

- besorg Dir vom Schrottplatz ein paar Blattfedern
- aus dem Industriegebiet nen Kantholz von einer hartholz Palette

- aus dem Holz baust Du dir ein stabiles Griffstück,
  und die Federn nimmst Du als Wurfarme

- und nun das Wichtigste: lad dir zwei -drei starke Freunde ein um den        Bogen zu spannen ;) ;) ;)

- aber mal ohne Witz, daraus kann man ne tolle Armbrust bauen!


Gruss Acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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