Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

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Bergschoof
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Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Bergschoof » 12.03.2008, 13:34

Hallo allerseits,

vor einigen Monaten hat mich die Freude am Bogenbau gepackt und mittlerweile hab ich 2 flachbögen aus Eschenholz fertig  :D

für die Osterferien hab ich mir vorgenommen mal bögen aus Haselnuss und Ahorn zu bauen ...

dazu würde ich gerne wissen, wieviel zuggewicht Hasel so verträgt, und ob Lang- oder Flachbögen die günstigere Variante wären :P

achja und heute vormittag hab ich gelesen dass Hundeknochen-Rohhaut auch als Backing taugt

bin dann gleich zum nächsten Supermarkt gelaufen und hab mir den größten knochen gekauft der zu finden war ... die rohhaut is allerdings nur schätzungsweise 40cm lang und 7 oder 8 cm breit ... davon hab ich 2 stück, die noch einweichen ...

ist es möglich oder sinnfrei, die streifen übereinanderzukleben und an den Enden noch stärker zu verdünnen ?
oder sollte ich mich lieber nach nem größeren knochen umsehen ?  ;D

Bergschoof

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walta
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von walta » 12.03.2008, 13:58

hallo bei fc

zum thema hundeknochen gibt bereits einiges im forum - einfach mal in die suche eingeben - mehr kann ich derzeit auch nicht helfen da ich zwar einen hund habe aber die kauknochen ausm supermarkt nicht verwende:-(

grüss
walta
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der keinen signatur hat  ;-)

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Ravenheart
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Ravenheart » 12.03.2008, 14:11

Hi Bergschoof,

willkommen in der FC!

Hasel verträgt im Duchschnitt zuverlässig bis 45, vielleicht 50# (richtiges Profil und korrekte Bearbeitung vorausgesetzt).

Nicht ZU schmale Langbogen (3,5 cm, aber Rechteck-Profil, also flacher Bauch!) und Flachbogen gehen beide, aber bei FB ist zu bedenken:

Da man von Hasel eher die Stämme zwischen 6 und 8 cm Durchmesser verwendet, gibt es immer ein Problem mit der starken Krümmung der Rückenseite - da wird's schnell zu dick!
darum ist Hasel ein typisches Holz für entweder den Holmegaard- oder Bodman-Typ (runder Rücken, flacher Bauch), oder für "Decrownen und (Rohhaut-)Backing".

wg. Kauknochen:

Da es Rohhaut in gleichmäßiger, dünner, langer Qualität und noch dazu OHNE Waldi-gerechte Aromatisierung echt billig im Internet gibt, sehe ich keinen Grund, Kauknochen zu verarbeiten!

Guckst Du:
http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... pic=8946.0

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 12.03.2008, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.

Boettger
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Boettger » 12.03.2008, 14:12

Haselnuss scheint gut für Bögen geeignet zu sein. Einen klasse buildalong (ach was klasse, der ist genial!) findest Du hier: http://www.primitivearcher.com/smf/inde ... 815.0.html

Ich habe mal einen Bogen mit Hundekauknochenbacking beklebt. Von der Verarbeitung her geht das gut. Die einzelnen Hautlappen würde ich wieder stumpf aneinanderstossen lassen und den Stoß später mit einer Wicklung verzieren. Also darauf achten, dass die Stöße symmetrisch auf den Wurfarmen liegen.

Seit ich dank gervase stolzer Besitzer von Hirschrohhautstreifen bin, kenne ich auch den Unterschied in der Qualität und würde nicht mehr unbedingt auf Hundeknochen zurückgreifen.
Bei Hundekauknochen muss man einkalkulieren, dass die Haut im Vergleich relativ dick ist und so Gewicht auf den Bogen kommt, das nicht mitarbeiten kann. Der Bogen wird dadurch also nicht gerade schneller.
Es gibt wohl Leute, die die Haut dünner geschliffen haben. Ich stelle mir das recht aufwendig vor und nicht einfach zu machen.

Funktionieren werden Hundekauknochen als Backing allemal und aussehen kann das Ganze auch klasse. Rohhaut lässt sich mit Weißleim einfach aufleimen und auch gut einfärben.  

mfG

PS: Hundeknochenbacking ist natürlich ein ganz anderes Thema!
Bild
Zuletzt geändert von Boettger am 12.03.2008, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.

Bergschoof
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Bergschoof » 12.03.2008, 17:01

hi,

vielen Dank für die schnellen Antworten erstma :P

jo, die anleitung hab ich gestern auch angeschaut, is echt klasse :P



vielen dank für den Link, Ravenheart ! hab auch nur zum hundeknochen gegriffen, weil mir die rohhautpreise vielzu teuer waren, vor allem für den ersten versuch ;D
aber hab mir jetz paar rollen von den Rohhautstreifen bestellt  :)

mal sehen wie des klappt mit dem Haselnusslangbogen mit Rohhautbacking

MfG
Bergschoof

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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von acker » 12.03.2008, 18:44

Dann berichte mal wie es geworden ist, wenn du soweit bist, würd mich auch sehr interessieren, hab da noch einige Haselnusstämme, müssen aber
noch trocknen...aber nur noch ein Weilchen.

Viel Spass beim Bauen und gutes Gelingen!
Gruss Acker :)
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Bergschoof
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Bergschoof » 13.03.2008, 19:50

mjo,

hab heute 3 haselnussstämmchen gefällt, sind alle 6-9 cm dick und einigermaßen gerade :D

den ersten hab ich mittlerweile auf nen rohling heruntergearbeitet, der muss jetzt aber auch erst mal ein bisschen trocknen ...
was meint ihr wie lange ? ist noch ca 4,5cm breit und 2-2,5 cm dick ...

wenn ich mal weiter bin, mach ich ein paar bilder
dann könnt ihr die arbeit vonnem Anfänger sehen ;)

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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von datenmetz » 13.03.2008, 20:12

Bergschoof hat geschrieben:mjo,

hab heute 3 haselnussstämmchen gefällt, sind alle 6-9 cm dick und einigermaßen gerade :D

den ersten hab ich mittlerweile auf nen rohling heruntergearbeitet, der muss jetzt aber auch erst mal ein bisschen trocknen ...
was meint ihr wie lange ? ist noch ca 4,5cm breit und 2-2,5 cm dick ...

wenn ich mal weiter bin, mach ich ein paar bilder
dann könnt ihr die arbeit vonnem Anfänger sehen ;)


Ob das nicht weng zuviel des guten war ... 2-2,5 cm dick?

Ich hätte noch weng Fleisch am Knochen gelassen.
Gruß
Datenmetz
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Ravenheart » 14.03.2008, 10:39

@Bergschoof: Du Ungeduldling!!  ;D ;D ;D

Aber ich kann's ja verstehen... ;)

Also: Besser wäre in der Tat gewesen, nur zu spalten/versiegeln und dann 4 - 6  Monate zu trocknen...

Hasel ist zwar für Schnelltrocknung geeignet, aber so steigt natürlich extrem die Gefahr des Verziehens oder ungewollter Risse...

Du musst jetzt "stark sein", und es auf keinen Fall übertreiben!
Lass ihn jetzt erst mal 4 Wochen an einem unbeheizten Ort mit auch nicht zu trockener Luft, aber natürlich trotzdem luftig, "absterben"!
Ideal wäre ein Carport , dicht unter'm Dach... natürlich nicht Glasdach, wg. Sonne!
Dann noch mal 2 Wochen in einem moderat beheiztem Innenraum, ideal im Schlafzimmer unterm Bett (natürlich auf Leisten, damit er belüftet!).

Dann kann's losgehen...   ;D

Rabe

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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Bergschoof » 14.03.2008, 12:38

hmmm

4-6 monate ... xD

naja ich werds wohl so machen, dass ich erstmal noch ein paar stämme sammle und den großteil dann ordentlich trocknen lasse ;)

aber ein oder 2 stücke werde ich wohl in den ferien bearbeiten xD danach geht nämlich erstmal nix mehr, da is des abi wichtiger ...

Bergschoof

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uhu
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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von uhu » 14.03.2008, 16:58

Hi alle und @Rabe,

ich seh`s ein bischen anders.
Wenn man die Gschichte schön breit läßt (4,5 ist vielleicht auch a bissl wenig), denk ich gibt`s mit verziehen keine großen Probleme. Auch sollte der stave um einiges länger als beabsichtigt bleiben, dann gibt`s keine Probleme mit rissen. Auch nicht am Bauch.

Wenn er schön flach (natürlich mit Reserve) abgearbeitet ist, dann brauchts auch keine 4 - 6 Monate. Ich meine, sobald sich der Wurfarm beim Bodentiller zu biegen anfängt, ist die Grenze erreicht und man muß mit trocknen anfangen.

Am umbeheizten Dachboden im Winter kommt man mit 6 - 8 Wochen Trocknungszeit hin. Nachdem die Hasel wohl besser mit Backing verarbeitet wird, gibt`s auch wenig set.

Ich hab die Hasel gern, weil blödsinn nicht so ins Geld geht. Deshalb darf man m.E. auch mal ungeduldig sein.

Gruß uhu
es gibt nichts gutes ausser man tut es

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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Bergschoof » 14.03.2008, 19:16

Hi uhu,

jo so hatte ich mirs auch gedacht ... hab gestern den stave soweit zurechtgehobelt dass er sich schon ein bisschen gebogen hat ... und der war ja noch nass, also wird er nochn stück härter wenn er mal einigermaßen trocken ist :P

allerdings ist er gerade mal ~1,80 lang, also viel spielraum is da von der länge her nicht mehr ...

was kann man gegen risse machen ?
außer langsam trocknen ?  ::)
also hab die beiden enden mit wachs eingeschmiert ...

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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von acker » 15.03.2008, 23:54

Hallo,

Wo auch immer Du ihn ´schnell´trocknen lassen möchtest sollte es keine grossen Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit geben--das Raumklima sollte
auf jedenfall nit von einem Extrem ins Andere fallen.
Direkte Sonneneinstrahlung besser auch vermeiden!

Hohl ihn also nit direkt ins haus sondern lass den Rohling erst mal noch ein paar tage draussen damit das Holz sich an seinen neuen `Zustand`gewöhnen kann und schon mal langsam ein wenig saft verlieren
kann.
Geht das Abtrocknen zu schnell, sind risse vorprogramiert.

Zumindest meine Ehrfahrung

Gruss Acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Frage zu Haselnussbögen und zum Backing aus Hundeknochen rohhaut :D

Beitrag von Bergschoof » 17.03.2008, 10:30

@acker

jo die stämmchen trocknen mittlerweile in der werkstatt meines vaters, mal sehen wie des klappt


hab übrigens gleich ne weitere frage :P

da am Samstag so schönes wetter war, bin ich ins nächstgelegene moos geradelt und hab eine junge Birke umgesägt...

von der Birke hab ich 2 x 2 meter mitgenommen, die oberen 2 meter waren ungefähr 4 oder 5 cm dick, habe ich mittlerweile schon den bauch aus dem stamm rausgehobelt, der rohling is jetzt noch 3 oder 4 cm dick ....

paar kleinere äste sind auch drinnen  aber nix dramatisches meiner meinung nach ...

bevor ich jetzt weitermach trocknet er noch ein weilchen, aber mich würde interessieren ob sich birke auch für nen langbogen eignet oder ob da nur breite flachbögen gehen ...?


Gruß Bergschoof

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