Ungewöhnlicher Bogentiller

Themen zum Bogenbau
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Heiner
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Heiner » 05.04.2008, 07:59

Wilfrid hat geschrieben:Sch..ade eigentlich, dAS Bild ist futsch!( Festplattenschaden letztes Jahr) An einem Ende war ein Loch mit ner Kerbe zum Ende hin, am anderen  war eine Kerbe.


Meinst dies Bild?

Bildquellen: Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit (1), S. 19, Tafel 1 und S. 23, Abb. 8
"Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens."

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Snake-Jo
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Snake-Jo » 05.04.2008, 10:30

arcus hat geschrieben:bei den Bögen auf den Videos arbeitet nicht mal 50% des Holzes
(steifes Mittelteil  und steife Tips.
kein Wunder, daß da nur 16 bis 35 lbs rauskommen.
Das Holz muß arbeiten--dann klappt es auch mit dem Zuggewicht !
Arcus


Nö, Zuggewicht erhalte ich auch aus einem Besenstiel und zwar ganz gewaltig.
Besser: Das Holz muss arbeiten, dann klappt es auch mit der Effiziens (Wirkungsgrad).  ;)

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Wilfrid (✝)
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.04.2008, 11:40

Also, snake jo hat  prinzipiell recht. Kraft x Weg ist Arbeit:  Kraftx weg/ zeit ist Leistung.
Das zweite Bild mit den Tips meinte ich, wäre schön, dann wüßte man wahrscheinlich, wie die Sehnenführung auch bei diesen Bögen gewesen sein könnte.
Nein . ich habe noch keinen Holunderbogen dieser Art in der Hand gehabt, es ist eine Vermutung von mir.
Bauanleitung mit Bildern geht nicht, meine webcam hat nicht son langes Kabel.
Belege für Bögen aus den letzten 600 jahren kann ich nicht bringen, noch nicht einmal aus den letzten 50! Jedenfalls nicht als Bodenfunde.
( Wenns danach geht, gabs im 18. Jahrhundert ja keine Bögen :-) ) Und  von 400-900 auch nicht. Und Holunderbögen, gibts die überhaupt als Bodenfunde? Genauso Haselnuß, Hainbuche, Laminatbögen etc? Gabs in der Renessaince und im Spätmittelalter überhaupt Bögen auf dem europäischen Festland?

Zum Harzen:
Den Bogen einfach GUT warm machen auftragen und dann mit nem Leinenlappen solange polieren, bis es nicht mehr klebt.
Harz gibts z.Zt. im Wald an verletzten Bäumen, einfach abkratzen.
Terpentin ist das Lösemittel des Kiefernharzes, es wird daraus hergestellt

wie gesagt, lass fliegen, irgendwas triffst de schon :-)
Wilfried
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.04.2008, 11:43

Ungewöhnlicher Bogentiller ist das Thema
Unterer Wurfarm zu schwach, unterschiedliche Biegung der Wurfarme, "steife Enden, " steifes Mittelteil, " Bogenkennlinie
Wilfried
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.04.2008, 12:39

nun zu den Leistungsdaten:
32# 28" Auszug 75m mit 30-35# gesplintem Pfeil
32#30" Auszug  62m mit Kiefernholz und Einschlagspitze Pfeilgewicht 46 gr
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Ravenheart » 05.04.2008, 13:43

Das bestätigt meine obige Vermutung: Leistung im unteren Bereich.

64 m mit 5/16-Standardpfeil schaffte schon der Kinder-Holzbogen meines Sohnes als der 8 war...

Beim Clout-Üben vor knapp 2 Jahren schaffte er (mit Ende 9), 35# LB, zuverlässig 130 - 135 m (wobei er natürlich keine 28" auszieht!).

Rabe

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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Christopher » 05.04.2008, 14:17

wegen Harz- Lack: Ich hab mal Lärchenharz in Nitro- verdünner gelöst... einfach normal auftragen und über nacht trocknen lassen-da klebt nix. hab zur sicherheit aber noch drübergewachst.
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!

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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.04.2008, 14:51

So, zum Vergleich
Glasbelegter Recurve Esche 29#28" auszug, gleiche Stelle 81 m
der selben Schütze, die selben Pfeile, die selbe Stelle, das selbe Wetter, allerdings 2 Stunden später

Dann hat der Kinderbogen einen mächtigst guten Wirkungsgrad
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.04.2008, 14:54

Pfeil 11/32 Splinewert 30-35# 28" lang
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Mandos » 05.04.2008, 17:57

@wilfried
Seltsamer Recurve.

Mein Bruder sein alter Ratten-Flachbogen mit 15 lbs und 1,10 m Bogenlänge schoss mit Aluminium Easton-Jazz-Pfeilen schon 70-80 m - von dem Tiller dieses - gakauften - Rattanbogens spreche ich mal lieber nicht...

Ein Glasbelegter Esche-Recurve mit knappen 30 lbs sollte wohl auch mit Holzpfeilen weiter schießen - es sei denn du machst gravierende Lösefehler.

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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Nikodemus » 07.04.2008, 16:46

Bevor einer fragt ja ich habe alles gelesen ausgehend vom ursprünlichen Thema.
Wilfrid ! Respekt für dein Mut und alle Achtung vor deinem Selbstvertrauen .
Was mich am aller meisten wundert ist das hier seitenlang ernsthaft diskutiert wird ob so ein Bogen Vernünftig schießt.
DER KANN NICHT GUT FUNKTIONIEREN !!!!
Der taugt natürlich dafür das Muttchen auf dem Faschingsfest nach Kuchen und Kaffe mal sieht das man Pfeile mit Bögen bewegen kann aber doch nie im Leben taugt der zu irgendeinem Wettbewerb völlig egal was für einer ( ausgenommen ein Maskenball natürlich).
Wilfrid ? das mit dem Pfeil den du so "komisch "schießt ist das auch eine Tradition ( die meisten schießen andersherum weil ihnen der Pfeil sonst runter fällt/ die linke Hand läßt sich nur nach rechts drehen und nicht nach links!"  ziehen mit Hilfe der Augen ist so auch nicht möglich ist also ein quasi "Zwangsintuitives "Schießen)
Cloud schießen ist schon mehr wie 75m eher doppelt mehr.
Die Drawcurve hat keine Skalierung!!!!
Wenn Du einen Bogen nach diesem Muster mit 60#bei28" bauen kannst der nicht sofort bricht lese ich alles noch mal von vorne.
Bitte nicht böse sein Wilfrid aber so ein Bogen auch noch so geschoßen ist
meiner Meinung nach absolut chancenlos .
Das was Du über die Leistung sagst passt gut zu dem Bogen von LEON 4 Jahre alt: 62cm Bambus stab oben 10 unten 14mm dick Paketschnurr Auszug 14 "  mit dem treffe ich auf 10m ähnlich gut und der ist völlig Spine unempfindlich.
Gruß Nikodemus

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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Wilfrid (✝) » 07.04.2008, 20:44

Zitat aus nem Kyodithread hier:
der pfeil wird auf dem daumen, also vor dem bogen aufgelegt - auch wegen des schießens zu pferd, weil sonst zwischen bogen und körper kein platz ist.
"tsunomi no hataraki = arbeit der bogenhand

Wer schießt hier komisch?
Doch wohl die ELB -Schützen, fast alle anderen schießen übern Daumen :-).
Die japanischen Dinger sind auch " falsch " getillert, allerdings viel extremer als "meine". Fang schon mal mit lesen an
Drawcurve fängt mit 6" an , ich habe die Skalierung weggelassen, weils Diagramm sonst nicht rausgekommen wäre.
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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von captainplanet » 07.04.2008, 22:56

Wilfrid hat geschrieben:Zitat aus nem Kyodithread hier:
der pfeil wird auf dem daumen, also vor dem bogen aufgelegt - auch wegen des schießens zu pferd, weil sonst zwischen bogen und körper kein platz ist.
"tsunomi no hataraki = arbeit der bogenhand

Wer schießt hier komisch?
Doch wohl die ELB -Schützen, fast alle anderen schießen übern Daumen :-).
Die japanischen Dinger sind auch " falsch " getillert, allerdings viel extremer als "meine". Fang schon mal mit lesen an
Drawcurve fängt mit 6" an , ich habe die Skalierung weggelassen, weils Diagramm sonst nicht rausgekommen wäre.


Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Kyudobögen und oft auch Reiterbögen werden zwar auch meist über rechts geschossen (von einem Rechtsschützen aus betrachtet) aber dann wird auch die Sehne mit einem anderen Griff gezogen sodaß der Pfeil vom Zeigefinger gegen den Bogen gedrückt wird und nicht runterfallen kann was Du auf dem Video nicht tust. (Suche ---> Daumenrelease)

Aber wenn Du Dich wohl dabei fühlst ist es imho in Ordnung. Du solltest nur wissen daß es eigentlich anders gemacht wird und es zumindest einmal "richtig" probiert haben um mitreden zu können.
Hast Du nicht ständig das Gefühl aufpassen zu müssen daß der Pfeil nicht runterfällt?  ???

Und ja, die japanischen Bögen sind ein Sonderfall was den Tiller angeht. Wie Deine Bögen. Nur mit dem feinen Unterschied daß man Pfeile mit den  entsprechenden Kyudos bis über etwa die vierfache Distanz befördern kann...

Lg Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 07.04.2008, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Ravenheart » 08.04.2008, 02:07

nikodemus hat geschrieben:Was mich am aller meisten wundert ist das hier seitenlang ernsthaft diskutiert wird ob so ein Bogen Vernünftig schießt.


... na ja, ich hab schon Bogen gebaut, die sahen klasse aus und warfen grauslich.
Und schon welche gesehen/getestet, die sahen aus wie Knüppel vom Wald und warfen traumhaft.

Klar, die o.a. Vermutung war schon naheliegend, aber warum soll man sich nicht auch mal am Bild täuschen?
Bevor man gleich die "Schere im Kopf" los schickt, besonders wenn jemand so mutig dagegen hält, is eine nähere Prüfung schon angebracht, oder?

Rabe

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Re: Ungewöhnlicher Bogentiller

Beitrag von Nikodemus » 08.04.2008, 10:10

JA RABE

es  wäre natürlich einfacher man hätte den mal in die Hand nehmen können da hätten sich sicher viele Fragen erübrigt.

Bei 6" an und der andere Vektor??

Ich habe schon Schützen auf dem Pferd gesehen die hatten Platz für den
immerhin 11/32" dicken Pfeil.

Übrigens wenn Du so gut schießt ist´s völlig ok ich glaub nicht das ich so zufriedenstellende Ergebnisse schießen würde.

Ich habe schon ein paar japanische Bögen gesehen aber keiner machte mir einen vertillerten Eindruck.

Die ELB -Schützen unterscheiden sich von der Fita nur dadurch (bezogen auf die Hand ) dass sie den Ballen mehr gegen und kräftiger um den Griff drücken der Pfeil liegt auf der gleichen Seite .Da die meisten Bogen Schützen auf der Welt sicher(leider so isses) die Fita+Vereinsmeier sind denke ich Deine Handhaltung/Pfeillage ist eher die ungewöhnliche.

Gruß Nikodemus
Zuletzt geändert von Nikodemus am 08.04.2008, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.

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