"optimales" Bogendesign für selfbow

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Martini6
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Martini6 » 10.04.2008, 18:58

@squid - danke für den Aufsatz :D Hat sehr geholfen.

@Rifle - unter "Effizienz" eines Bogens verstehe ich, das ein Bogen die aufgewendete Energie besonders gut wieder abgibt.
Das ist in meinen Augen der Unterschied zwischen einem gten Bogen und einem Schießprügel :D Also wen ein 40lbs so schießt wie ein 50lbs ;)

Grüße

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Wilfrid (✝)
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Wilfrid (✝) » 10.04.2008, 19:20

Optimal ist das Design, das Du immer wieder bauen kannst und bei dem du das angenehmste Schußgefühl hast und vorallem , da so triffst, was Du treffen willst.
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Rifle » 10.04.2008, 19:25

Das Beispiel mit den 100 bzw.150 gespeicherten Einheiten war für Bögen mit exakt gleichem Endzuggewicht gedacht.

D.h. dein 90%/100E 40#er wird sagen wir mal wie ein 45#er schießen,
während der 70%/150E 40#er wie ein 55#er schießen wird.

90% sind übrigens utopisch. Soweit ich mich errinnere kann man im Moment ca.78% erreichen (nicht sicher).

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kra
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von kra » 10.04.2008, 19:55

Und man sollte bei allen Betrachtungen nicht vergessen, das das Tillern eines stark reflexen Bogens eine Herausforderung der besonderen Art ist. Das kostet Nerven!!, und bedingt, wenn es erfolgreich sein soll, viel Erfahrung. Ist aber, wenn erfolgreich, ein eganz besondere Erfahrung.

@Martini6, was du vermutlich suchst ist ein Bogen mit einem sehr dünnen Bambusbacking und einem hochwertigen Holz auf der Bauchseite. Sehr gutes Rückstellvermögen, verhältnismäßig unempfindlich und verzeiht einiges beim Tillern.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Martini6 » 11.04.2008, 10:05

Angenommen man nutzt das Backing und "leimt" einen Perry-Reflex ein. Also nicht zu dem Zweck die absolute Zugkraft (=wäre nur ein Nebeneffekt für mich), sondern die Effizienz zu steigern.

Wäre das sinnvoll oder hab ich das Perry-Reflex-System falsch verstanden?

Grüße
Zuletzt geändert von Martini6 am 11.04.2008, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von kra » 11.04.2008, 10:17

Wäre natürlich das sinnvoll. Nur zu Beginn nicht übertreiben (s.o.)
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Martini6 » 11.04.2008, 12:39

kra hat geschrieben:Wäre natürlich das sinnvoll. Nur zu Beginn nicht übertreiben (s.o.)


das reicht mir  ;D
danke soweit.

Mal sehen was Hainbuche mit Hickory-Backing mitmacht :)
-Muss es ein besonderer Epoxy-Kleber sein?
-wieviel von dem Kleber braucht man ca für das aufbringen des Backings?

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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Squid (✝) » 11.04.2008, 15:44

Ich halte nach (allerdings einmaliger) schlechter Erfahrung nix von Hainbuche. Aber grundsätzlich ist die Kombination wohl gut. Allerdings muss man beim Tillern der Buche äusserst vorsichtig vorgehen, je mehr Perry man eingebaut hat, desto vorsichtiger. Das Hickorybacking würde ich etwa 3 mm stark gestalten.

Als Kleber gehen UHU Endfest, Bindan 2K, aber durchaus auch Weissleim (Ponal etc).
Ich hab beim ersten Versuch fast eine ganze Packung Epoxy 2K (also den Inhalt beider Tuben gebraucht. Quoll natürlich alles seitlich heraus  ::)
Mittlerweile bin ich sparsamer und es genügt knapp eine halbe Packung. Es kommt ein wenig drauf an, wie man das Zeugs aufträgt. Ein feiner Zahnspachtel hat sich bei mir bewährt, er nimmt einerseits genügend Kleber mit, andererseits läuft man nicht Gefahr, dass die Kleberschicht "verhungert".
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von kra » 11.04.2008, 16:54

Ich rechne so ca. 30-35 Gramm Epoxy für die Klebung eines Backings. Allerdings ist mein Epoxy wesentlich dünnflüssiger als UHU Endfest.
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Martini6 » 11.04.2008, 21:44

okay.

Hat nochwer Erfahrungen mit Hainbuche gemacht ?
Laut nem post hier im Forum (finds gerade net) soll sie sich relativ störrisch bearbeiten lassen, aber nahezu (bei Duckbelastung) "unzerstörbar" sein.

Edit - Was würdet ihr empfehlen: Hainbuche oder Kirsche ?

Hoffentl erwische ich ein relativ "starkes" Stück, weil ich eigentl keinen Griff aufleimen wollte...

Edit2:
http://www.pollin.de/shop/shop.php?cf=p ... p=Mjk3OTA5
200g Epoxy für 7,10€ - solcher Kleber?
Zuletzt geändert von Martini6 am 12.04.2008, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Squid (✝) » 12.04.2008, 11:23

Neeeee!
Das is 5 min Epoxy - da kannst du maximal n Griffstück mit ankleben... allein das einschmieren des Bogens dauert schon mindestens 10 Minuten wenn mans sorgfältig macht und nicht alles einsauen will. Dann das Anpassen, Hin-und-herschieben, gleichmäßiges Fixieren mit Zwingen über die ganze Länge.... alles in allem 20-30 min...
Da ist der Schnellbinder dann schon steinhart.  :o
Du brauchst einen "normalen" 24 Stundenepoxy, der angemischt eine Tropfzeit von etwa 2 Stunden hat.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 12.04.2008, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Martini6 » 12.04.2008, 12:48

Gut das man mal drüber geredet hat *g*

Kirsche vs. Hainbuche
/discuss  ;D

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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Squid (✝) » 12.04.2008, 15:18

Also, wenn du mich fragst: Beides Mist ;D
Zumindest für ein Anfängerprojekt mit Backing und Perry.
*Defätismusmodus aus*

Beides sind druckstabile Hölzer, keine Frage, aber beides sind auch Zuckerpüppchen hinsichtlich des Tillerns.

Ich würde es mit Eibenkern oder Osage versuchen. Die sind nicht nur druckstabil sondern - insb. Osage - vertragen auch noch Tillerfehler.

Folgender Gedanke kam mir gerade noch: Was auch geht ist Hickory unter Hickory unter Hickory. Die ersten beiden Lagen (je 5mm) werden mit 10 cm Perryreflex verklebt, anschließend kann die obere einen leichten Taper zu den Enden hin erhalten. Wenn das durchgetrocknet ist, wird ein weiterer Hickorystreifen als Backing mit weiteren 10 cm Perry aufgeklebt. Das Ganze setzt man so bei ungefähr 4 cm Breite an (schmaler machen geht immer), bei ner Länge von etwa 175 cm.
Gibt nen recht guten Bogen, wenn man den Tiller der reflexen Arme vernünftig hinbekommt...

PS: In Memoriam der Thread Überschrift: R I P
Denn mit Selfbow hat DAS natürlich nicht die Bohne zu tun...  ;D
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 12.04.2008, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von kra » 12.04.2008, 19:55

Wegen Epoxy würde ich mal nach www.r-g.de gehen und dort Laminierharz L und dazu einen passenden Härter (ca. 90 min. Topfzeit ist ganz ok).
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Re: "optimales" Bogendesign für selfbow

Beitrag von Martini6 » 12.04.2008, 20:57

Danke Squid,kra

Sieht man einen leichten perry-reflex ? Also wenn der Bogen in Standhöhe ist.
Ich frage weil laut Ifaa-Ordnung muss die Krümung eines aufgespannten Bogens gleichmäßig sein (siehe Anhang, wens interessiert).

Ich will nur ca 5cm einleimen gegen das evt entstehende Set.

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