Black Cherry 35# 29"

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rissi
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Black Cherry 35# 29"

Beitrag von rissi » 26.11.2014, 21:45

Moin,

mein erster Bogen aus später Traubenkirche ist fertig.
Ich bin von dem Holz begeistert, es lässt sich sehr gut verarbeiten, sieht meiner Meinung nach phantastisch aus und steht massenhaft bei uns im Wald herum. Aus diesem Holz werde ich noch einige Bögen bauen und der Förster ist froh wenn ich die Bäumchen mitnehme.
Der Bogen war ein ca. 8cm Stamm und stand in einer Kolonie Traubenkirchen. Der Stockbeschleuniger ist 1,70m lang und bringt 35# Zugkraft, bei einem Auszug von 29“, auf die Waage. Bis jetzt hat er 80 Pfeile beschleunigt und schießt sich sehr weich ohne Handschock. Set hat er ca. 5 cm bekommen und keinerlei Knitterfalten.
Der Tiller ist so lala, ich verwende kaum noch einen Tillerbaum, ist mir einfach zu nervig und aufwendig jedes Mal den Bogen darauf zu legen. Ich mach mir lieber jeweils 4 Messpunkte auf die Wurfarme und messe den Abstand zur Sehne und der Rest wird per Auge gemacht. Ist vielleicht nicht so perfekt wie am Tillerbaum, aber ich empfinde es als völlig ausreichend.
Allerdings werde ich beim nächsten Bogen aus später Traubenkirche die Rinde gleich abschälen, war etwas Quälkram die Borke im trocknen Zustand abzuschaben.
Gruß Rissi

PS.: Das Bild mit Vollauszug war mit Selbstauslöser und somit schlecht. :o
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)

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Palmstroem
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Palmstroem » 26.11.2014, 23:26

Heiligs* Bögle...

Das ist wirklich ein tolles Holz, die Schönheit der Maserung hast Du auch sauber rausgeholt, Respekt.
Und gegen den Tiller gibt es auch nichts einzuwenden.

Das Du schmale Griffe liebst, hast Du ja jetzt auch klargemacht :D
Aber das könnte problematisch werden, wenn beim Werfen des Pfeiles Seitenkräfte auf den Griff wirken. Rein mechanisch gesehen könnte er durchbiegen, in Schwingungen geraten und den Pfeilflug negativ beeinflussen. Auch wenn man das nicht sieht. Die selben Kräfte könnten auch zur dauerhaften Deformation des Griffes führen.

Ob's tatsächlich passiert, sei mal dahingestellt. Mir wäre es einfach mechanisch zu unsicher, ich würde es nicht so machen.

Wenn der Bogen allerdings zu Deiner Zufriedenheit wirft und sich gut greifen lässt, ist es so, wie es sein sollte.
Schöner Output gerade.

Palmström

*Meinst Du nicht, dass der Pfarrer was dagegen hat, wenn Du mit dem Förster die ganzen Kirchen plattmachst? Oder habt ihr ihn mit Kirschgeist besoffen gemacht? ... ;D
Das Pfeilparadoxon
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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Benedikt
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Benedikt » 27.11.2014, 16:22

Mir wär der Griff auch zu schmal.....
Trotzdem sehr schönes Bögelchen :)

Aber bitte keine Gotteshäuser mehr fällen, ja? KÖnnte Probleme mit der Justiz nach sich ziehen.....


Gruß
Benedikt
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rissi
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von rissi » 27.11.2014, 17:43

Besten Dank für's Feedback.
Ich habe ein paar Bögen gebraucht um meine richtige Griffdicke herauszufinden. Mittlerweile bin ich bei 40 mm Griffhöhe und 15 mm Griffdicke angekommen, natürlich alles schön abgerundet. Ich habe relativ große Hände (Handschuhgröße 10) und kann so pefekt den Griff umgreifen.
Ich hatte einen Bogen für meine Frau gebaut mit einer Griffdicke von 10mm und Griffhöhe von 35mm und das funktioniert auch bei Seitenwind, da verbiegt sich kein Bogen. :P
Des Weiteren arbeite ich den Griff asymetrisch aus. Dass heißt, auf der Seite wo der Pfeil am Griff anliegt wird etwas mehr ausgeschnitten. Ich denke, dass der Pfeil sich beim Abschuss nicht ganz so toll verbiegen muss, um sich um den Griff zu schlängeln. Ob es hilft weiß ich nicht, aber ich habe ein gutes Gefühl.


@ Palmström,
wenn ich mir deinen letzten Robinienbogen anschaue, dann sehe ich auf dem Tillerfoto, dass du auch den Griff fast umschließt mit deiner Hand. Was hast du denn für Maße am Griff?

Gruß Rissi
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)

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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Neumi » 27.11.2014, 19:33

Hallo Rissi, gefällt mir Dein Bogen. Ich glaube, dass es in D keinen Förster gibt, der die KirSchen nicht gern abschneiden lässt. Was ich leider nicht sehen kann: wie ist das Verhältniss zwischen Splint und Kernholz? Ich hatte Anfang des Jahres beim ernten das Pech, dass ich bei 2 von 3 Bäumen massig Splint und ganz wenig Kern hatte - deswegen werde ich beim nächsten ernten - iss ja bald soweit ;D ;D , dickere Bäume aussuchen (ab 15 cm D. aufwärts - viel dicker sind die aber auch nicht). Und das mit der Borke kann ich absolut bestätigen.
Hast Du auch den Eindruck, dass die Rückstellkräfte enorm sind?
Viele Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von luetze » 27.11.2014, 19:38

Hallo rissi. Da hast du ja einen tollen Stöckchenbeschleuniger gebaut, gefällt mir sehr gut. Und 1,70 mfür 29 Zoll da ist auch kein cm Holz umsonst. Der Tiller ist doch auch i.o. , aber es sieht so aus als ob der untere mehr biegt. Hast du schon mal probiert ihn umzudrehen?
Ansonsten alles top und schöne Optik.

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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Palmstroem » 27.11.2014, 19:58

Bei der Robinie sind es 23mm Breite und 38mm Höhe, um ganz genau zu sein. Könnte aber noch breiter sein.
Ich habe auch gerade mal meinen Griffumfang bestimmt (Daumen und Mittelfinger berühren sich gerade so), das sind links 18,5cm, also ca. Ø6cm.
Aber es kommt ja auch ein bisschen darauf an, wie der Griff geformt ist. Es ist etwas anderes, wenn man etwas gerades greift, oder ob eine Rundung in Richtung der FO's dran ist.
Weiterhin greife ich vermutlich noch zu fest zu, ein Vögelchen hätte beim Ablass in meiner Hand wenig Überlebenschancen. :D
Meine Technik lässt aufgrund der unterentwickelten Praxis ein wenig zu wünschen übrig.

Palmström
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von rissi » 28.11.2014, 12:36

@ Neumi,

der Bogen besteht zu 100 % aus Splintholz. Es war bei dem Stämmchen kaum Kern vorhanden.
Nach dem der Tiller fertig war, hatte der Bogen 45 # Zuggewicht. Ich hatte allerdings auf Grund von vorhandenen Ästen die Befürchtung, dass der Bogen bricht. Somit habe ich ihn auf 35 # geschwächt.
Ich denke, aus Traubenkirche kann man mehr rausholen. Werde demnächst mal einen etwas größeren Querschnitt fällen und dann einen Splint-Kernholzbogen bauen.

Gruß Rissi
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)

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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Palmstroem » 28.11.2014, 12:43

OTON
Und wenn Du am Sonntag in die Kirsche gehst, vergiss bitte nicht, den Pfarrer um Verzeihung zu bitten... ;D ;D ;D
OTOFF

Palmström
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Idariod » 28.11.2014, 13:25

Schön Bogen, Kirsche knöpf ich mir sicher auch noch vor!
@Palmström Die Kirche im Kirschengarten? ^^ Man wird sich doch noch mal vertippen dürfen. ;)
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Palmstroem » 28.11.2014, 14:30

Mensch, Idariod, lass doch mal die Kirsche im Dorf und mir meinen Spaß!
Mehr hab ich nicht im Leben... ::)

Jetzt ist aber genug drauf rumgeritten. Schluss damit! :-X
Feiner Bogen, fertig!

Palmström
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Bogenhannes » 28.11.2014, 16:54

Schönes Holz und schöner Bogen. Der dünne Griff und der Kontrast zur Breite der WA erinnert mich an die Fotos aus der TBB1. So amerikanisch halt...
Irgend etwas aussergewöhnliches zu sagen. Lohnt sich das Holz? Es soll doch kaum Hysterese haben...Warum würdest du es empfehlen?

Grüße Johannes
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von rissi » 29.11.2014, 10:34

@ Bogenhannes,

ich denke, dass die späte Traubenkirche als problematischer Neophyt eine Aufwertung verdient hat. ;)
Der große Vorteil von diesem Holz ist, dass es in meiner Region nahezu unbegrenzt verfügbar ist und unproblematisch geerntet werden kann. Vermutlich sind Bögen im mittleren Leistungsspektrum bis 60#, vielleicht auch mehr, machbar. Das Holz ist unproblematisch zu verarbeiten und sieht m.M. nach sehr gut aus.
Und warum nicht die "unbekannte" Black Cherry verarbeiten. Zum Beispiel die Eibe hat sich doch zum Mainstream-Bogenholz entwickelt und ist meines erachtens nach total langweilig. Die bekannten leistungsfähigen Bogenhölzer sind in ihren Eigenschaften hinreichend bekannt und somit für mich nicht reizvoll, egal wie viel Pfund der Bogen hat.
Aber wie immer, alles Geschmackssache ...........

Gruß Rissi
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Re: Black Cherry 35# 29"

Beitrag von Bogenhannes » 29.11.2014, 15:15

Mhhh, deine Meinung scheint mir stark von der Erreichbarkeit deines Holzes diktiert ;D So soll es sein. Bei mir ist es eher umgekehrt. Eibe finde ich nicht uninteressant. Aber, wenn man den Schuppen vol mit einer bestimmten Holzart hat, z.B. Esche, findet man diese auf einmal nicht mehr so spannend.

Naja dann, bau mehr davon. Bin gespannt.
Grüße
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