Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Blacksmith77K
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Blacksmith77K » 24.04.2017, 22:18

Nein es geht um den Wurfarm Querschnitt im D-profil
Das hat mit dem Tiller garnix zu tun. ::)

D-Tiller... *lol* was ist das überhaupt?

LAS-D-gr-000015733.jpg
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Grombard
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Grombard » 24.04.2017, 22:29

So ein Tiller wäre auch mal was. ;D

Ich meine:

C-Tiller = Kreisbogentiller = Full compass
D-Tiller = elliptischer Tiller

Habe ich so hier ausm Wiki entnommen.
Sollte ich wohl nicht mehr tun. :'(

Nicht Wurfarmprofil.

Oder haue ich da was durcheinander.
Bin verwirrt. ???

Ich habe meinen Bogen eher elliptisch getillert.
Die meisten Warbows (ich möchte meinen nicht als sochen bezeichnen) aus Hasel habe ich eher mit Kreistiller gesehen.

Darauf bezog ich mich.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Blacksmith77K » 24.04.2017, 23:53

Grombard hat geschrieben:Ok.
Ist ein D-Tiller also suboptimal?
Also wäre der Kreistiller für Hasel doch effektiver?
Na mal guggn wie er sich aufm Parcours anfühlt und wie wet er die Stöckchen schmeißt.


Nochmal auf deine Frage. Ein warbow hat einen, mit deinen Worten, C-Tiller weil ein solcher Bogen dicke schwere Pfeile auf 200 Yards bringen soll. Für so ein Unterfangen ist es sinnvoll wenn der komplette Bogen arbeitet.
Schießt du aber auf Zielscheibe in einer gemütlichen Runde, kommt die viktorianische Version des warbows ins Spiel. Die hat eine steifere Mitte, also mit deinen Worten D-Tiller, nutzt leichtere Pfeile und endet bei 80lbs@32"
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Fitzgerald

Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Fitzgerald » 24.04.2017, 23:58

Eben mal rausgekramt.....mein Haselwarbow.....
Das waren noch Zeiten.
Damals ging es darum.....englischer Langbogen...Elb oder Nomek....lach.
Ich finde neben Blacky seinen wunderschönen Elben die Haselalternativen super.
Und mal ehrlich...schießen tun sie irgendwie alle.
Ich denke das damals die sache 10 Luftballons auf 100m mit ne kräftigen Eibewarbow anders geendet hätt. Ich hatte ne Hasel.Das waren noch Zeiten.......
Schade das ich keine mehr baue.

Fitz

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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Grombard » 25.04.2017, 06:51

Na dann bin ich mit den 80# ja gerade noch so im Rahmen.
Muss demnächst mal austesten was er so kann.

Das mit dem Weitschießen verstehe ich eh noch nicht so 100%.
Muss da mal üben mit Winkel und co.
Hat dieses bis hinters Ohr Ziehen was mit Weite zu tun?
Dachte immer das hat was damit zu tun, dass man nur so (Zugarm "einrasten" und in den Bogen lehnen) so derbe Zuggewichte überhaupt ziehen kann.

Schule ist zu lange her und im Beruf hab ich nix mehr mit Physik zu tun.
Wirft ein Kreisbogentiller-Bogen mit 80#@32" einen identischen Pfeil weiter als ein Elliptischer-Tiller-Bogen mit 80#@30"?
Müsste die Summe der Kraft nicht die selbe sein, da der 32" Bogen ja die selbe Abnehmende Kraft nur auf mehr weg verteilt?
Also die Kraftkurve einfach etwas länger und dafür aber flacher ist?

Soviel Theorie. ???
Muss dringend praktisch Pfeile werfen gehen.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Blacksmith77K » 25.04.2017, 08:32

Zuggewicht x bei Auszug y hat denkbar wenig mit gespeicherter Energie zu tun. Und wieviel dieser Energie dann vom Pfeil aufgenommen wird ist nochmal anders.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Grombard » 25.04.2017, 08:59

Gut.
Ich sollte das mit dem Denken lassen. ;D

Ich versuche es trotzdem nochmal.

Dass der selbe Pfeil bei gleichem Abschusswinkel und gleicher Geschwindigkeit beim Verlassen des Bogens gleich weit fliegen müsste ist zumindest nach meiner Logik Gesetz.
Egal ob der Pfeil nun vorher 20" oder 25" benötigt um ihn soweit zu beschleunigen.

Ist die theoretisch erreichbare Abschussgeschwindigkeit bei mehr Auszug und identischem Zuggewicht höher?
Warum baut man Bögen so lang?
Ich dachte weil man 100+# anders schlecht ziehen kann und ein 150# Bogen bei 160cm Länge und 28" vom Holz her eher grenzwertig wäre?

Wo liegt mein Denkfehler?
Abgesehen vom Fehler überhaupt damit anzufangen. ;)
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Bowster » 25.04.2017, 09:11

Das hast Du missverstanden, Blacky sagte nur, dass 2 Bögen mit 80# Zuggewicht bei 28" Auszug einen identischen Pfeil noch lange nicht mit der gleichen Geschwindigkeit von der Sehne entlassen ;)

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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von fatz » 25.04.2017, 09:12

Ja, wenn der gleiche Pfeil gleich schnell ist und den gleichen Abschusswinkel hat, fliegt er gleich weit. Das ist Physik. Was ihn so schnell gemacht hat ist der Physik wurscht.

Prinzipiell ist die Energie im Bogen 1/2 * realer Auszug * Zuggewicht wenn der Kraftverlauf linear ist, was bei Langbogen ganz gut erfuellt ist. ABER: was davon dann im Pfeil ankommt ist deutlich komplizierter. Ein Teil bleibt sowieso im Bogen, da der nicht masselos ist, dann hast noch Reibung im Holz usw. usw. Diese kleinen aber absolut nicht unerheblichen Feinheiten sind wohl das, was der Blacky gemeint hat
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Blacksmith77K » 25.04.2017, 09:27

Grombard hat geschrieben:Warum baut man Bögen so lang?
Ich dachte weil man 100+# anders schlecht ziehen kann und ein 150# Bogen bei 160cm Länge und 28" vom Holz her eher grenzwertig wäre?




Nun wenn du das auf die Engländer und ihren Langbogen beziehst resultiert die Länge eines Langbogens durch den Wunsch einen Pfeil, der zu militärischen Zwecken nutzbar ist, auf eine strategische Weite zu bringen die zu dieser Zeit bei 200 Yards lag.

Die zu dieser Zeit geschmiedeten Pfeilspitzen lagen (wie heute) bei rund 16 gramm. Dieses Spitzengewicht benötigt, um den Pfeil nicht massiv kopflastig werden zu lassen, einen Pfeilschaft der mit den zur Verfügung stehenden Gehölzen eine Länge von 30-31 Inch und einen Durchmesser von etwa 1/2 inch hatte.

Ein solcher Pfeil liegt zwischen 850 und 1000grain, also 55-65gramm. Um jetzt diesen Pfeil adäquat auf 200 Yards zu bringen brauchst du einen Bogen mit mindestens 100#@30"

Daraus resultiert, der Bruchsicherheit wegen und bezogen auf den Bogentypus, ein Eibe Langbogen mit rund 74 inch (188cm) Länge.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Grombard » 25.04.2017, 09:46

Danke.
Habe verstanden.
Also wurde die Waffe passend zur Munition gebaut.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Blacksmith77K » 25.04.2017, 10:06

Sieh das nicht so schwarz und weiß. Das hat sich gemeinsam zu dem entwickelt was es ist.
Der älteste auf den britischen Inseln gefundene Langbogen wird auf knapp 2600 vor Christus datiert. Die Engländer haben im Mittelalter das Rad auch nicht neu erfunden. Identische Bogen Dimensionen nutzte Ötzi auch schon.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von Grombard » 25.04.2017, 10:42

Immer wieder spannend...

Grade nochmal nachgelesen und gesehen, dass ich Vollhonk was von Kreistiller und D-PROFIL gefaselt habe.
Wenn ich mir das so einen Tag später durchlese verstehe ich mich selbst nicht mehr. ::)

Mir ging es in erster Linie um die Frage ob ein Kreistiller DIESEN Bogen besser machen würde als mein elliptischer.

Weil halt anfangs ein Kommentar "bekommst du den Full Compass noch hin" eingeworfen wurde.
So als ob das halt "besser" wäre als mein elliptischer Tiller.

Das scheint also nicht unbedingt so zu sein und hängt ganz vom individuellem Stück Holz ab?

Bei sowas frage ich lieber 5 mal nach.
Ich möchte ( ja im Rahmen meiner momentanen Möglichkeiten) das beste aus dem Holz holen.
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Re: Haselknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von schnabelkanne » 25.04.2017, 10:56

Servus,
ja D-Form und D-Profil ist verwirrend und wird immer verwechselt.

Besser wäre Bögen mit mitbiegendem Griff und Bögen mit steifem Griff zu sagen und Querschnitt - D-förmig.

Im Buch "The Great Warbow" hab ich irgendwo gelesen, dass die Schützen bei den Warbows nachträglich die Enden geschwächt haben "Peitschentiller" um die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Lg Thomas
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Re: Hasenknüppel 73" 80#@30" (AMO)

Beitrag von fatz » 25.04.2017, 10:57

Ich denk der 'full compass' Tiller kommt einfach aus der Notwendigkeit heraus, einen starken Bogen nicht noch laenger machen zu muessen. Wenn alles Holz arbeitet, kannst halt n bissl kuerzer bauen. Die Mindestlaenge des arbeitenden Teils ergibt sich aus dem, was das verwendete Holz aushaelt.

OT: Wieso les ich bei der Ueberschrift eigentlich immer Hasenknüppel?
Haben ist besser als brauchen.

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