Eibenbogen 48@28"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Rotzeklotz
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Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Rotzeklotz » 23.01.2015, 15:47

Hallo zusammen,
nach langer Zeit stillen Mitlesens möchte ich auch mal etwas präsentieren. Das Holz für den Bogen habe ich zusammen mit zwanzig anderen zwischen 10 und 20 Jahren abgelagerten Eibenstämmchen -und Ästen recht günstig von einem netten Mann aus Oldenburg erhalten und ihm zum Dank einen daraus gebauten Bogen versprochen. Das hier verwendete Eibenstämmchen von 6-7cm Durchmesser hatte ca. 15 Ringe/ Zoll. Die obersten drei Splintholz Ringe habe ich abgetragen.
Zu den Daten:
Länge: 166cm, 162cm N/N
Zugewicht: 48@28
Gewicht: 440g
Sehne: 14 Strang Dacron
Finish: Bienenwachs

Und was fürs Auge...
WP_20150123_14_08_04_Pro.jpg
Nocke Nummer 1...

WP_20150123_14_12_53_Pro.jpg
und Nummer zwei...könnten beide noch etwas Feinschliff vertragen

WP_20150123_14_18_46_Pro.jpg

WP_20150123_14_21_33_Pro.jpg
Standhöhe 15cm

WP_20150123_14_22_28_Pro.jpg

WP_20150123_14_23_46_Pro.jpg

WP_20150123_14_24_00_Pro.jpg

WP_20150123_14_25_14_Pro.jpg

WP_20150123_14_29_44_Pro.jpg
Direkt nach dem Abspannen

Tiller.jpg
Tiller@24"..habe mich nicht getraut, den Bogen die Zeit für das Foto so lange im Vollauszug zu lassen. Bilder im Vollauszug folgen


Soo...was meint ihr? Bereit zum Verschenken oder lieber noch etwas verbessern bzw. weiterüben und mit etwas mehr Erfahrung einen neuen Bogen zum Verschenken basteln?
Gerne auch Kommentare zum Tiller (soweit es bis jetzt geht bei dem Auszug) und zu der Auswahl der Fotos, damit meine nächsten Präsis und Bögen noch etwas runder (oder besser ellipsischer ;) ) werden
Viele Grüße
Jonas

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Bowster
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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Bowster » 23.01.2015, 16:09

Wenn das dein erster Bogen ist, dann sieht das gar nicht so schlecht aus, mittig biegt er ein bißchen zu viel und entsprechend aussen zu wenig, d. h. Du hast etwas vom Potential dieses Bogens leider verschenkt, natürlich kannst Du den Bogen in seinen Aussenbereichen vorsichtig schwächen, und wenn alles gut geht ist dann zwar etwas schwächer, aber trotzdem effizienter. Aber für ein Erstlingswerk: thumbs up :o

Dachs
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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Dachs » 23.01.2015, 21:08

Bowster ist nichts hinzuzufügen.
Nach meiner ERfahrung zahlen sich schöne, verschenkte Bögen als Dank für gutes Bogenholz aus, weil man dann häufiger Angebote bekommt.
Gruß
Dachs

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Rotzeklotz » 24.01.2015, 12:06

Danke euch beiden für das Feedback, das ich mir zu Herzen genommen habe. Habe den Bogen noch ein wenig nachgetillert, der Bogen hat dabei 3 lb verloren und ist nun bei etwas über 45
WP_20150124_11_19_10_Pro.jpg
zum Vergleich wieder Tiller bei 24 Auszug

Reicht so oder an den Enden weiter schwächen?

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von acker » 24.01.2015, 12:22

Das sieht schon ganz manierlich aus, nicht perfekt und nicht gut aber befriedigend was natürlich für einen Anfänger ein sehr gut ist ! :)
ICH würde den nun ersteinmal so lassen wie er ist und vorsichtig einschießen und schauen wie er sich verhält. Da Du noch Anfänger bist liegt mir die Gefahr zu groß das ein unbedarfter Hieb oder Schnitt den Bogen beim Feintiller zu nichte macht, also lass ihn so.
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von killerkarpfen » 24.01.2015, 13:45

Na ja, am linken Wurfarm hätt's noch zwischen -10B und -6A ein Quentchen ertragen. Sieht aber doch schon gut aus!
Ackers Tip ist aber auch richtig. Mach jetzt nicht noch eine "Verschlimmbesserung" draus.

Einen kleinen Hinweis will ich Dir noch geben. Wenigstens bei Eibe trifft das meist zu.
Behandle den Bogen mit Leinoelfirnis. Dan habe drei Tage Geduld. Wenn das Leinoel durchgetrocknet ist steigert das ein wenig das Zuggewicht. Da können gut zwei Pfund drin liegen.

Den Bogen mit reichlich Oel einreiben und ihm eine halbe Stunde Zeit geben das Oel aufzunehmen. Zwischendurch, dort wo das Oel gut eingezogen ist, auch wieder Oel zugeben. Danach mit einem trockenen Tuch alles überschüssige Oel abwischen und den Bogen zwei drei Tage in Ruhe lassen.

Ich kann dir nicht sagen warum das so ist doch es ist etwas dran. Meine Erklärung ist, dass Leinoel eigentlich nicht trocknet sondern oxydiert. Dabei nimmt das Oel noch an Volumen zu. (Sieht man auch an der sich bildenden Orangenhaut wenn ein Tropfen an der Flasche hängen bleibt.) Das getrocknete Oel wird wahrscheinlich die Poren auf der Bauchseite des Bogens füllen und es braucht mehr Kraft sie dann zu Komprimieren.

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Haitha » 24.01.2015, 14:18

killerkarpfen hat geschrieben:Einen kleinen Hinweis will ich Dir noch geben. Wenigstens bei Eibe trifft das meist zu.
Behandle den Bogen mit Leinoelfirnis. Dan habe drei Tage Geduld. Wenn das Leinoel durchgetrocknet ist steigert das ein wenig das Zuggewicht. Da können gut zwei Pfund drin liegen.


Verzeihung, aber hier muss ich mal einhaken!
Ich lasse mich gern belehren, aber das wäre mir noch nie vorgekommen.

Meinst du nicht, dass entweder deine Zuggewichtswaagen ungenau sind oder dass der Bogen einfach nach den 3 Tagen Trocknungsdauer von denen du sprichst, die Holzfasern vom Tillerprozess zurückgewandert sind? Das ein Holzbogen nach dem Aufspannen und Ausziehen/ Schießen messbar etwas an Zuggewicht verliert ist ja nun allgemein bekannt/ sollte bei Bogenbauern deines Könnens bekannt sein.

@Rotzeklotz: Hör auf Acker und viel Erfolg bei den nächsten! :)

gruß

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Rotzeklotz » 24.01.2015, 19:00

Auch euch Danke für die Tipps! Ich habe zwar schon drei oder vier Flachbögen aus Esche gebaut, für (flaches) D-Profil und mitbiegender Griff (und Eibe sowieso) ist es aber mein erster Versuch, was ich ungleich schwerer finde.
Ich werde den Bogen jetzt nochmal vorsichtig mit der Ziehklinge an den von Killerkarpfen genannten Stellen "streicheln" und es dann gut sein lassen und mich freuen :)
@Killerkarpfen: Unabhängig davon, ob das Zuggewicht nun steigt oder nicht, muss ich das Bienenwachs vor der Behandlung mit Leinölfimnis entfernen und wenn ja, wie am besten?
Und noch eine allgemeine Frage an alle: Kann ich den Bogen bei diesen Temperaturen (-1 aktuell bei mir) problemlos draußen einschießen? Ich habe mit dem Bogen bereits ein paar Schüsse abgegeben und dabei auf der Bauchseite an zwei Stellen winzige Risse festgestellt. Nach dem ersten Schock habe ich ein paar mal mit der Ziehklinge drübergeschabt und sie waren schnell verschwunden, dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl...

Onslow Skelton
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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Onslow Skelton » 24.01.2015, 22:52

Ei gude,
killerkarpfen hat geschrieben:Wenn das Leinoel durchgetrocknet ist steigert das ein wenig das Zuggewicht. Da können gut zwei Pfund drin liegen.

ist ein Thema dass auf einigen Treffen, in Bierseliger Laune, ;D schon des öfteren mal Diskutiert wurde weil ja manche einen kennen der einen kennt dessen Schwager dass schon gemacht hat. ;)
Allgemeiner Konsens: Könnte bei Kinderbogen unter 12# Zuggewicht vielleicht funktionieren, darüber hinaus einfach nur Voodoo.

@Rotzeklotz

Wie Haitha schon geschrieben hat: Höre auf Acker. Schieß dass Dingens erst mal richtig ein und entscheide dann ob eine
Korrektur notwendig erscheint. Es gibt ne menge Bögen die mit einem anschaulich Schlechten Tiller ziemlich gut werfen. :)

Gruß,
Frank
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein,
wie andere mich gerne hätten!

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von killerkarpfen » 25.01.2015, 01:31

Haitha hat geschrieben:
killerkarpfen hat geschrieben:Einen kleinen Hinweis will ich Dir noch geben. Wenigstens bei Eibe trifft das meist zu.
Behandle den Bogen mit Leinoelfirnis. Dan habe drei Tage Geduld. Wenn das Leinoel durchgetrocknet ist steigert das ein wenig das Zuggewicht. Da können gut zwei Pfund drin liegen.


Verzeihung, aber hier muss ich mal einhaken!
Ich lasse mich gern belehren, aber das wäre mir noch nie vorgekommen.

Meinst du nicht, dass entweder deine Zuggewichtswaagen ungenau sind Nein das glaube ich kaum oder dass der Bogen einfach nach den 3 Tagen Trocknungsdauer von denen du sprichst, die Holzfasern vom Tillerprozess zurückgewandert sind? Damit könnte es, wenns nicht die Leinoelfirnis ist, auch zusammenhängen Das ein Holzbogen nach dem Aufspannen und Ausziehen/ Schießen messbar etwas an Zuggewicht verliert ist ja nun allgemein bekannt/ sollte bei Bogenbauern deines Könnens bekannt sein. Ja das ist mir wohl bekannt. Das kommt unweigerlich nach etwa 100 bis 150 Pfeilen.

Onslow Skelton hat geschrieben:ist ein Thema dass auf einigen Treffen, in Bierseliger Laune, ;D schon des öfteren mal Diskutiert wurde weil ja manche einen kennen der einen kennt dessen Schwager dass schon gemacht hat. ;)

Nö nicht mein Schwager sondern ich selbst...

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von luetze » 29.01.2015, 20:57

Jetzt habe ich fast deinen Erstling verpasst ;)
Der ist dir doch sehr gut gelungen und auch das Nachtillern hat was gebracht. Bin auch kein ELB Spezialist, aber für den ersten ist das großes Kino, kannst echt stolz sein. Nimm dir die Ratschläge für den Nächsten an und freue dich jetzt über dein Prachtstück, solche Erstlinge sieht mann nicht oft. Alle Daumen hoch.

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Re: Eibenbogen 48@28"

Beitrag von Rotzeklotz » 29.01.2015, 22:33

Danke :D

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