Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Hetzer
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Hetzer » 23.06.2017, 12:24

fatz hat geschrieben:@Hetzer: Natuerlich kannst du ein FF-Sehne mit ein paar Extrafaeden Dacron beschweren. Die Frage ist halt, kannst du deswegen weniger FF-Straenge nehmen? M.E. nicht wirklich und dann ist das Dacron nur Extragewicht. Aber wenn eh ein halber Hirsch am Tip haengt ist das dann auch sowas von wurscht........


Doch. Wenn du z.B. eine 12-Strang FF Sehne hast und willst die leiser haben, ersetzt du einfach drei bis vier Stränge FF davon durch B 55. Wo soll da das Problem liegen ?

btw - aber SOWAS von... bei dem Geweih ;D
Aber auch wenn die nocks da leichter wären -- es bringt beim selfbow eigentlich nix, da das Holz an sich schon gute Dämpfungseigenschaften hat.
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fatz
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fatz » 23.06.2017, 12:38

Tiller:
ganz grob und nur als Richtwert fuer den Anfang: Der WA biegt vom Fadeout bis kurz vor die Nocke (ca.10cm) gleichmaessig. Wenn du einen Breitentaper hast ist das dann meist eine Ellipse mit Achsenverhaeltnis 2:1. Das ist auch beim ELB so. Der einzige Unterschied ist, dass der ELB auch im Griff biegt.

Abmessungen:
Da denkst du falschrum. Du hast ein Stueck Holz und willst einen Bogen mit x Pfund Zuggewicht bauen. Dann schneidest du ihn auf die Breite zu und die Dicke ergibt sich beim Tillern daraus wie er sich gleichmaessig biegt und wieviel Wumms er hat. Daraus ergibt sich auch wie du den Wellen im Ruecken am Bauch folgst. Ganz ohne Messschieber.

Bretter:
am einfachsten mit stehenden Ringen oder liegend und einen Ring als Ruecken freilegen. Wie dick die RInge sind ist nicht so entscheident. Das Verhaeltnis zwischen Frueh und Spaetholz ist wichtig. Ob deine Eschenbretter was taugen weiss ich nicht. Kammertrocknung ist eher ned so der Bringer.

Ah ja nochwas: min. Bogenlaenge = 2*Auszug+Griff
wobei Griff hier der steife Bereich in der Mitte ist. Ich hau da gern noch ein bissl was drauf, zur Sicherheit.
Haben ist besser als brauchen.

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 23.06.2017, 13:25

Tiller:
Ich merke schon das Thema Tiller wird mir noch manche unruhige Nacht bescheren. :D
Aber ich bekomme das bestimmt noch ins Gefühl und in den Blick.
Beim nächsten Versuch werde ich mich da nach den Hinweisen von Fatz richten. Das mit der Herrangehensweise ans Zuggewicht war ein guter Tipp vielen Dank dafür.

Nocken & Länge:
Werde auch auf die Bogenlänge beim nächstenmal mehr achten.
Man vergebe mir meinen experimentierfreudigen Geist bezüglich der Geweihnocken auch der nächste Bogen wird einen halben Hirsch an den Enden haben und ich werde diesen in eine Spiralform feilen (Schlüsselfeilen). Danach werden die Nocken kleiner versprochen.

Tillerbaum:
Für den Tillerstock werde ich am WE eine kleine Zeichnung machen und am Montag in der Werkstatt los legen mit dem Bau des Tillerbaumes. Denke es wird eine Wandmontage werden. Gibts es hier im Forum schon eine Bauzeichnung für das Ding? Wenn ja kann mir jemand den Link geben bitte bitte?

Umlenkrolle:
Esche mit einer Nut in welcher der Strick läuft das ganze auf einen Stabmontiert und freilaufend oder wie oder wat?
In der Werkstatt schwirrt auch noch ein altes Rollwagenrad rum wäre ja vielleicht auch was oder?

Backing:
Habe mir schon gedacht, dass Kammertrocknung nicht der Hit ist. Kann man da mit einfachen, für Anfänger machbaren Backings etwas reißen?

Weiß jemand wie es mit dem Thema Furniere oder stark Furniere als Backing aussieht? Da hätte ich auch ziehmliche Auswahl was die Holzart angeht. Wenn es geht welche Arten wären geeignet und womit leimt man sie auf?

Danke für eure Antworten ;D ;D

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von schnabelkanne » 23.06.2017, 13:59

Servus,
ich hab gute Ergebnisse mit Hickory Bretterstaves gemacht, das Zeug ist verdammt zäh und geht mit stehenden, schrägen Ringen die auch rauslaufen gut, auch Esche mit stehenden Ringen möglich.

Zum Tiller, die Form der Biegung hängt vom Design ab.
Bei einem Flachbogen mit pyramidenförmigen WA sollten die WA eher kreisförmig biegen,
Wenn die WA bis zur WA-Mitte gleich breit sind dann eher ellipsenförmig.

Am sichersten ist halt wenn die Belastung auf möglichst viel Länge verteilt wird und nichts steif bleibt.
Abgesehen von den Sonderformen - Mölle...........
Lg Thomas
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fatz » 23.06.2017, 14:06

Das Thema Backing wuerd ich an deiner Stelle erstmal vertagen. Du hast grad genug Fehlerquellen.

Tillerbaum:
irgendein Riegel mit was zum Bogen dauflegen oben und einer Umlenkrolle unten halt. Da brauchst keine Zeichnung.

Nochwas zum Tillern: Nie mit mehr dran ziehen, als du am Ende Zuggewicht haben willst. Am Anfang empfiehlt es sich auch ca 10# mehr als gewollt anzupeilen. Weniger wird's ganz schnell. Federwaage ist nuetzlich
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Grombard » 23.06.2017, 14:16

Esche ist eher ein Backing, als dass man die mit einem selbigem versieht.

Starkfurnier taugt dafür nix. Das kannste nehmen wenn du mit Glas babbschst.

Schau dir im Wiki http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Holzarten die Holzarten an.
Da siehst du was für Rücken(zugfest) oder Bauch(druckstabil) taugt.

Holz auf Holz kannst du mit viel Druck und sauberer Passung mit Weißleim kleben, oder irgendwas 2k mäßiges nehmen.

Aber versuch doch einfach die Esche.

Such dir ein Brett mit schön geraden stehenden Ringen, die seitlich nicht auslaufen.
Nimm irgendwas um die 5cm breite und 4cm dicke 170-180cm lang.
Säge den nach den Fades von knapp 2cm auf 1,5cm an den Tips in der Dicke und von 5 auf 1,5cm in der Breite als Rohform.
Dann solange Material wegnehmen bis er ordentlich biegt und dein gewünschtes Zuggewicht übrig bleibt.
irgendwas is ja immer

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 25.06.2017, 20:35

UPDATE!!!:

Hey einen schönen Abend liebe Bogenfreunde,

wollte heute mal mein Wochenendwerk vorführen. Nach euren ganzen Tipps und Anregungen habe ich mir den Bogen mit den Monsternocken noch einmal vorgeknöpft. Ziehklingen raus und vorsichtig drauf los getillert Ausrüstung ist die selbe Tillerkonstruktion auch. Als das erstmal erledigt war mit dem Nachtillerversuch habe ich das Geweih mit Bärenkräften gelöst alles nochmal aus- & abgeschliffen das Geweih um die Hälfte eingekürzt, neu gebohrt und wieder rangebabbt, neue Nocke gesägt, Wurfarm insich nochmal beidseitig eingekürzt und fertig (Ca. 1 Tag arbeit). Der Bogen hat nun 1800 mm gesammt und 1700mm NTN.

Die Sehne aus PP-Schnur habe ich bis meine Rolle B55 von Bearpaw eintrifft erstmal durch eine Art Paracord mit Ummantelung ersetzt, es besitzt eine Dehnbarkeit von max. 5% (fühlt sich mehr an wie ein Kabel). Zusammen mit den gekürzten Nocken wirft der Bogen nun wesentlich giftiger als vorher.

Die Standhöhe ist von 155mm auf 150mm gesunken. Ich habe das Gefühl, dass der untere Wurfarm in gespanntem Zustand mehr biegt als der obere aber beim Ausziehen nicht....oder täusche ich mich da? Bestimmt ist es so. ??? ??? ???

Der max. Auszug ist nach dem Nachtillern irgendwie von 28 Zoll auf irgendwas zwischen 26 & 27 gesunken. (Störte mich jetzt nicht wirklich da mein Auszug bei ca. 25 Zoll liegt.)

Die Zeit wärend ich auf den Leim gewartet habe habe ich mir damit vertrieben aus Lederresten und alten Gartenhandschuhen einen Ablasshandschuh und einen Auflagehandschuh mit Schuppenpanzerung sowie einen Köcher und Armschutz zu bauen. Auch hier alles erst Versuche. (Fotos)

Hier jetzt die neuen Fotos von Nocken, Profil und Auszug:

3.jpg
Auszug ohne Pfeil

4.jpg
Auszug mit Pfeil

1.jpg
Profil 1

7.jpg
Profil 2

8.jpg
Nocke oben

9.jpg
Nocke unten

20170625_194741-min.jpg
Ausrüstung 1

20170625_194802-min.jpg
Ausrüstung 2

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von ralfmcghee » 25.06.2017, 21:05

Wow, Du gehst ja zur Sache. Gesamtheitlich macht Deine Ausrüstung einen ganz schön martialischen Eindruck. Die obere Nocke generiert zusätzlich zum Schuss noch ein veritables Bedrohungsmoment für die Zielscheibe oder das 3D-Ziel. ;D

Beim Armschutz habe ich Bedenken, ob die Schutzwirkung wirklich ausreicht. Das Leder sieht relativ weich aus. Hast Du schon einmal eine Sehne auf den Unterarm gekriegt? Das zwiebelt spürbar und ist einem Peitschenschlag durchaus vergleichbar. Ich habe einmal die Sehne meines Bogens (47#) draufgekriegt. Da hatte ich eine Strieme, die etwa 1 mm erhaben war und der Arm war grün und blau. (So etwas ist immer die Strafe für Fehler beim Schuss.) Deshalb solltest Du auf die innere Unterarmpartie über die gesamte Länge noch ein festes Leder aufnähen. Für den äußeren Unterarm ist es okay, denn dort schlägt die Sehne ja nicht auf.

Deinen Bogenhandschuh finde ich gut. Wenn das Fischschuppendesign auch Daumenballen und Zeigefinger abdeckt und nicht großartig herumflattert, traue ich dem Handschuh eine gute Schutzwirkung gegen einen eventuell beim Abschuss brechenden Pfeil zu. So etwas kommt gelegentlcih vor und dann landet mit etwas Pech das hintere Bruchstück des Pfeils in der Bogenhand. Insofern ist Dein Bogenhandschuh auch in der Machart eine gute Idee, finde ich.

Mir gefällt Dein Engagement. Möge es Dir in dieser Weise erhalten bleiben. :)

VG
Ralf
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Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 25.06.2017, 21:18

Hey Ralf,

ja die Handschuhe sind irgendwie etwas grob geworden im Design. An Daumen und Zeigefinger sind die Plättchen doppelseitig befestigt also auf Zug und bewegen sich mit dem Material darunter mit. Wo der Pfeil läuft sind die Schuppen unterbrochen so kann der Pfeil frei laufen.

Der Armschutz ist tatsächlich etwas dürftig habe heute meinen Haselbogen eingeschossen mit dem liefs gut dann gab es einen Ablassfehler mit dem gekauftem 45# Elb der war deutlich spürbar aber noch nicht schlimm.

Danke für das kompliment bezüglich der Designidee für den Handschuh an Brüche hatte ich dabei garnicht gedacht.


Villt noch jemand ein Wort zum nachtiller?

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Ilmarinen » 25.06.2017, 21:25

HI,
der Tiller ist leider von den Fotos her nicht zu beurteilen, da der Blickwinkel von hinten auf den Bogen geht.
Das Foto sollte 90° zum Bogen (nicht zum Schützen) sein.

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von schnabelkanne » 25.06.2017, 21:28

Servus, ja die Perspektive ist nicht gut.
Der untere WA biegt in der Mitte Zuviel, da könntest du davor und danach noch ein wenig Schaben um die Stelle zu entlasten.
Lg Thomas
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0ri9ine11
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von 0ri9ine11 » 25.06.2017, 22:07

Wollte nur kurz belustigt anmerken, dass die Hirschtiertips ( :P ) dem Bogen einen geflippte-Enden-Look geben vollkommen ohne jemals Holz gebogen zu haben ;D ;D

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 25.06.2017, 22:49

Hey liebe Community,

hab gerade nochmal rein gelesen. Tut mir leid, dass die Perspektive schlecht war.

Hier nochmal neue Versuche den Tiller zu zeigen vielleicht sieht man es ja jetzt besser?:

PS.: Sehen das alle so wie Thomas? ;D

20170625_222622-min.jpg
Tiller 1


20170625_222624-min.jpg
Tiller 2


20170625_222655-min.jpg
Tiller 3


MFG Gabriel

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 26.06.2017, 09:59

Guten Morgen und schonwieder hat er eine Frage ;D

Bei meinem Tillerstock möchte ich zwischen Umlenkrolle und Bogen eine Zugwaage auf die Schnurknoten so das man gleich beim Ausziehen immer das Zuggewicht sieht. Welche Art Waage empfiehlt sich dafür? Ich dachte da an so eine Futterhängewaage bis 50 KG mit Zeigerblatt? Oder empfiehlt sich eine Digitalewaage mehr? Oder doch eine Kofferwaage? Was benutzt ihr da so?


Danke für die Antworten

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Grombard » 26.06.2017, 10:15

Hängewaage mit Zeiger ist zum Dazwischenhängen am Sinnvollsten.
Für ganz genaue Zuggewichtsermittlung würde ich aber eine digitale Kofferwaage bevorzugen.
irgendwas is ja immer

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