Bogen-Präsentationsthread 2

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Uriah
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@Charles

Beitrag von Uriah » 22.01.2007, 20:05

@Charles
Superstück :anbet :anbet Hast die Eibe gespleisst oder aus was für einem Stamm haste den Stave bekommen?

Beste Grüsse

Uriah
Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. (Albert Schweitzer, dt. Theol., Mediziner u. Phil., 1875 - 1965)

Uriah
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Osabus

Beitrag von Uriah » 22.01.2007, 20:35

So fertsch!!

Hatte zwar nur Ärger mit dem Teil aber schnell ist er.
Also Bambus Backing beim erstenmal mit Epoxy aufgeleimt. Hat nicht gehalten Kleber mit den den Schraubzwingen rausgepresst. Das zweitemal mit Pönal blau geleimt, Aber werde wohl beim nächsten noch ein paar Schraubzwingen im Obi besorgen müssen.

hier die Daten:
66" 67# 28"
mit Reflex verleimt

Bild

Bild

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Beste Güsse

Uriah
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Charles
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Beitrag von Charles » 22.01.2007, 21:58

Danke schön für das Lob, besonders mein Vater hat sich wirklich sehr gefreut :schaem

@ Rado: Aber geh, gerade die Bögen aus Eibe sind ja einfach zu bauen. Verliere einfach alle Deine Hemmungen und lege los! Baue erstmal ein Haufen Bögen aus Weissholz und Osage, ab da ist Eibe dann kein Problem mehr. Praxis ist sehr wichtig, da bekommt man das richtige Gefühl beim Bogen bauen!
Ich bin seit kurzem dabei, einen Warbow zu bauen. Habe den Stave dreimal gedämpft, ein- oder zweimal muss ich noch dämpfen. Erst muss er noch ca. 2 Monate trocknen, dann geht es weiter. Ich peile an die 120lbs an.
Habe vor einiger Zeit einen mit 110lbs gebaut, der lebt heute noch :-)
Ausserdem habe ich in Planung, Stave aus einem Stammesdurchmesser von ca. 8cm habe ich schon, ein Warbow aus Osage mit ziemlich rundem Rücken. Auf DEN bin ich gespannt!

@ Uriah: Nein, gespleisst ist es nicht, ist aus einem Stück :-)
Sieht stark aus, Dein Bogen! (**)
Hast Du beim Leimen mit Epoxy die Zwingen viel zu fest angezogen? Gerade Epoxy braucht eine dickere Leimfuge, dann hält er. Auch bei Bambus.
Drücke Dir alle Daumen, dass der Ponal hält, denn Dein Bogen ist recht kräftig und deshalb eine irre Belastung für den Weissleim.


Charles
Freundschaft zwischen zwei Menschen beruht auf der Geduld des einen
*ind. Sprichwort*

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Harald (✝)
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Rattan

Beitrag von Harald (✝) » 23.01.2007, 08:26

Da ist er nun mein Erster aus Rattan.
Meine Versuche mit Bambus sind ja alle so weit nix geworden. Hier muß ich noch einiges lernen.
Bei einer Überlandfahrt sind wir bei einem Schaukelstuhlmacher vorbeigekommen. Der hatte Rattanstangen dort zum trocknen stehen.
Sofort 2 Stangen gekauft. 30 mm und 35 mm Durchmesser.
Das ist nun daraus geworden.
Bild
Bild
Bild
von Sehnenkerbe zu Sehnenkerbe 132 cm
von 30 mm Durchm. auf 15 mm abgeflacht
Standhöhe ist 17 cm; 40# auf 28"

Vor dem Einschießen sah er so aus
Bild

Harald
to old for rock'n roll, to young to die.

Man sollte sich die Ruhe, Gelassenheit
und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!

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Harald (✝)
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Rattan / Bambus

Beitrag von Harald (✝) » 25.02.2007, 03:47

Jetzt habe ich mich mal daran gewagt einen kurzen Langbogen :D aus Rattan mit Bambusbacking zu bauen.
Beim Tillern war immer irgandwas nicht in Ordnung. Mal links nicht und mal rechts nicht.
Jetzt ist er dadurch etwas schwächer als angestrebt. 30# wollte ich und jetzt sind es nur noch 24#.
Außerdem ist mir der obere Wurfarm auch noch zu schwach geraten, aber ich möchte jetzt nichts mehr ändern.

Bild Bild

Der rechte WA ist der obere.

Länge: 58" = 147,3 mm
Breite am Griff: 33 mm
Breite an den Tips: 26 mm
Dicke am Griff: 30 mm
Dicke WA-Mitte: 15 mm
Dicke WA-Ende: 10 mm
Zugkraft: 24# bei 28"
to old for rock'n roll, to young to die.

Man sollte sich die Ruhe, Gelassenheit
und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!

shantam

Beitrag von shantam » 25.02.2007, 20:29

Hi charles,
engegen der,anscheinend verbreiteten meinung,braucht eine epoxi verleimung keine dicke leimfuge.
sind beide oberflächen mit so 80 papier angerauht reicht das völlig.
eine gute leimfuge bei epoxy sieht man nicht.
halten tut sie trotzdem.

ich mach jedenfals jede menge häck-meck um sie so dünn wie es nur geht zu bekommen.
my 2 cent
shantam

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Indiaman
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Kinderbogen Esche

Beitrag von Indiaman » 25.02.2007, 21:01

So, jetzt habe ich noch einen, vor einem Jahr gebauten und völlig missratenen Kinderbogen aus Esche "aufgemotzt".
Er hatte 30lb und einen Knick im oberen WA.
Mein Sohnemann hat damit ein 3D-Turnier gewonnen - dem Bogen hatte er das jedenfalls nicht zu verdanken.

Ich habe ihn heute auf ca. 20lb heruntergetillert, ein Schussfenster eingeschnitten und dazu meine erste Sehne gebaut - Dank an Henning (Video) und Rabe (Zeichnungen zur Mittelwicklung).

Er misst 133cm von Tip zu Tip, hat mächtig Set und schiesst sich im Keller ganz nett.

Den Kids gefällt er, obwohl der Tiller immer noch suboptimal ist.

Bild

Gruß,
Indie

VirtualW
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Mein Erstling

Beitrag von VirtualW » 27.02.2007, 02:13

Hallo zusammen, ich hab mich auch getraut einen Bogen zu "bognern". Ich weiß natürlich, daß der T(hr)iller alles andere als perfekt ist, aber als Anfänger darf man einen schiefen Tiller machen.
Ich hab mich vom Rohling täuschen lassen, der obere WA hatte schon Set Richtung Bogenbauch und ich dachte den unteren WA zuerst mal angleichen zu müssen, hat sich lange nix getan obwohl der untere WA schon erkennbar dünner war. Als ich dachte den Bogen mal so auf halben Auszug zu testen, stellte ich mit erschrecken fest, daß das gute Stück (der Bogen ist gemeint) sich relativ leicht komplett ausziehen ließ HILFE!!
Der Rest war eigentlich nur Schadensbegrenzung und weil ich ohnehin noch nie (außer in Kindertagen mit Haselnußstock) Pfeile geschossen habe ist er vielleicht sogar ideal als mein Lernbogen.
Achja, der Bogen ist natürlich aus Anfängerholz sprich Hickory und ist etwas über 1,8 m lang, bei meinem Auszug 27 Zoll hat er laut Federwaage noch gut 30 lbs.
Weil ich mich mit der "Droge" Bogenbau gerade so richtig angelegt habe, mußte ich natürlich bei "Gervase" einen weiteren Stave ordern.

Weil ich es dummerweise irgendwie nicht schaffe die Bilder direkt anzuzeigen, obwohl sie in der Gallerie sind, hier die Links

http://virtualw.at/fotos/fotos/DSC_4470.JPG

http://virtualw.at/fotos/fotos/DSC_4471.JPG

http://virtualw.at/fotos/fotos/DSC_4473.JPG

lg, Willi

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Beitrag von Elfichris » 27.02.2007, 07:29

Ich find er sieht gut aus. Sei stolz ´drauf!
Grüße
Christoph

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Beitrag von captainplanet » 27.02.2007, 08:50

@ Willi: Der untere Wurfarm ist an einer Stelle tatsächlich recht schwachbrüstig, aber beim ersten Bogen ist sowas erlaubt. Mein Erster hatte auch so eine ähnliche Schachstelle, aber im Gegensatz zu Dir hab ichs lange nicht mal bemerkt.... :lalala
Allerdings hatte er noch genug Zugreserven so daß ich ihn später etwas korregieren konnte, natürlich hat er mittlerweile ein brutales Set.

Die flämische Sehne wird übrigens meines Wissens nicht über die ganze Läge "strangweise in sich" verdreht, sondern nur an den Enden bzw. den Spleißbereichen plus ein paar Zentimeter. Dafür wird vor dem Aufspannen die Sehne auf der ganzen Länge "komplett" 10 bis 30 Mal(je nach Sehnenstand) eingedreht.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Danke für den Tipp

Beitrag von VirtualW » 01.03.2007, 00:23

Ich dachte das flämisch Spleiß durchgearbeitet bis zum Sehnenende gedreht wird. Dank Deines Tipps (das sie eben nicht durchgewalkt wird) ist es nun ein leichtes auch am Ende ein Auge herzustellen.
Nach meiner persönlichen Meinung sieht ein Doppelauge einfach eleganter aus. Also wenn ich es nun richtig inhaliert habe soll es nun so aussehen.

http://virtualw.at/fotos/fotos/DSC_4475.JPG

http://virtualw.at/fotos/fotos/DSC_4476.JPG

http://virtualw.at/fotos/fotos/DSC_4477.JPG


Ist eine Mittenwicklung zwingend oder nur Geschmacksache?

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Beitrag von Ravenheart » 01.03.2007, 02:06

Die Mittelwicklung schützt die eigentliche Sehne vor Beschädigungen (Abrieb, oder Faserrissen bei beschädigten Nocken) und erhöht zudem den Schießkomfort, außerdem "rollt" die Sehne besser (kontrollierter, gleichmäßiger) vom Finger...

Daher finde ICH sie zwingend...

Rabe

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Klassischer Spleiss

Beitrag von watzmann » 01.03.2007, 10:41

Original geschrieben von captainplanet
...
Die flämische Sehne wird übrigens meines Wissens nicht über die ganze Läge "strangweise in sich" verdreht, sondern nur an den Enden bzw. den Spleißbereichen plus ein paar Zentimeter. Dafür wird vor dem Aufspannen die Sehne auf der ganzen Länge "komplett" 10 bis 30 Mal(je nach Sehnenstand) eingedreht.

Hm. Wenn Du die Bogensehne (wie früher) aus kürzeren Faserstücken (z.B. Tiersehne) baust, dann hält die Verdrehung den Strang aus den Faserstücken zusammen (das ist der Spleiss) und muss logischerweise über die ganze Sehnenlänge verlaufen. Mit Kunstgarn ist sowas wegen der passend zuschneidbaren Länge nicht mehr nötig.

Will man eine historisch aussehende Sehne, dann sollte man die Stränge über die ganze Länge verdreht zur Sehne verarbeiten.

Und ich stimme dem Rabe zu: die Mittelwicklung würde ich bei keiner Bauform weglassen, sie verlängert das Sehnenleben deutlich.

Gropi
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Beitrag von Gropi » 07.03.2007, 20:46

Nochmal wegen meinem 26" Bogen...hier klicken (ca. mitte der Seite)

Bin jetzt erst seit Zeit wieder dazu gekommen dran zu arbeiten. Der Bogen ist jetzt auf ca. 164 cm gekürzt und die Breite beträgt nur noch ca. 38mm da ich...ähhmm...ach reden wir gar nicht erst drüber.:schaem Die restlichen Daten sind so geblieben.

An der Stelle an sich mal die Nocken befinden sollen, also an den Tips, ist der WA jetzt ca. 10mm breit. Wird aber nicht eingeschnitten, ich möchte eine Verstärkung ,d.h. eine Art Aufsatz, aus Ebenholz draufkleben (ca. 5-6cm lang, max. ca. 8-10mm hoch, Höhe in Richtung Bogenmitte abfallend usw.), die dann die Nocke aufnehmen wird. Am Übergang am Ende der Verstärkung (in Richtung Mittelsektion) ist der WA ca 13mm breit. Frage:
Ist das so unbedenklich was die Bruchsicherheit
an dieser Stelle angeht? (Denke selber ja, aber würde trotzdem gern mal ne Expertenmeinung dazu hören...) Oder ist die Verstärkung schon wieder überdimensioniert?

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Beitrag von Ravenheart » 08.03.2007, 10:16

Mit den Augen eines Statikers betrachtet, ist ein Wurfarm (bei einem Bogen mit steifem Griff) eine "Einspannung" (vergleichbar mit einem Fahnenmast), bei dem am Ende eine "Punktlast" (Sehnenzug) angreift.

Das Biegemoment berechnet sich dabei schlicht nach der Formel

Mb(x) = F x X

Wobei Mb(x) das Moment am Punkt x ist, F die Kraft, und X der Abstand von der Kraft in Richtung Einspannung (=hier: der Griff).

Da für Mb also F mit X multipliziert wird, wird es um so kleiner, je näher man am Angriffspunkt der Kraft F ist - am Angriffspunkt selber (hier: Sehnenkerbe) ist es NULL!

Anders ausgedrückt:
An bzw. dicht an den Sehnenkerben tritt so gut wie kein Biegemoment auf!

Darum ist es auch, um die gewollten, steifen Bogenenden zu haben, NICHT erforderlich, die Dicke zum Ende hin wieder zunehmen zu lassen, und darum hält es auch, wenn die Sehnenkerben seitlich eingeschnitten werden.
Die einzigen Kräfte, mit denen das Holz da zurecht kommen muss, sind die "Scherkräfte", laienhaft ausgedrückt: das Abreißen.
Ein Overlay, selbst ein dünnes, verhindert das Abreißen selbst bei weichen oder spaltfreudigen Hölzern (Eibe) zuverlässig.

Für Deinen Fall heißt das:

Variante 1: Overlay aus Horn und seitlich eingeschnittene Kerben:

Horn ist SEHR widerstandsfähig gegen Scherkräfte! Schon 3 mm Hornauflage, und du Könntest beruhigt seitlich je 3 mm einkerben! Die restlichen 4 mm in der Mitte würden selbst bei einem 50#-Bogen halten!

Variante 2: Holzoverlay und in den Rücken (des Overlays) eingeschnittene Kerbe:

Da hier die vollen 10 mm Breite verbleiben, ist eine Verstärkung gegen "Abscheren" überhaupt nicht erforderlich! Das Overlay hätte lediglich die Aufgabe, die Sehne an der richtigen Stelle zu halten, so dass sie nicht wegrutscht!
Dafür aber genügen locker 3 - 5 mm Dicke (je nach Ausformung der Kerbe und Dicke des Sehnenöhrchens)

Natürlich sieht es besser aus, wenn auch am Boden der Kerbe das Overlay-Material durchgeht.
Daher:
5 mm Overlay, Tiefe der Kerbe 4 mm.
Das genügt!

Einziger ergänzender Hinweis:

Bei ca. 1/2 Auszug treten so die maximalem Belastungen des Overlays auf und zwar in Form von SCHUB! Das Sehnenöhrchen "will" ja am WA herunter gleiten, das Overlay muss das verhindern. Es wird also in Längsrichtung, parallel zum WA, belastet und KÖNNTE theoretisch sich in Längsrichtung spalten - gerade Ebenholz spaltet ja leicht, und hat zudem leicht feine Trockenrisse!

(Bei Vollauszug ist DIE Belastung wieder geringer, da nun die Kraftrichtung ja fast rechtwinklig zum Overlay angreift; bei beginnendem Auszug ist die RICHTUNG zwar noch mehr parallel, die Kraft aber geringer...)

Achte als drauf, dass das Overlay-Holz keine "Vorschädigung" durch Längsrisse hat, und runde die Kanten gut ab, damit keine "Kerbspannung" auftritt!

Rabe

Gesperrt

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