Magnetleisten

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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Laurinus
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Magnetleisten

Beitrag von Laurinus » 09.11.2015, 22:37

Tach mal an alle Messer - und Metallfreaks!
Ich suche diese superstarken-Magnetschienen zum Aufhängen von Messern und ähnlichem.
Gerne hätte ...ich eine Quelle für "Rohmaterial", so dass ich sie quasi noch auf Länge schneiden könnte...gibt es das überhaupt?
Die einschlägigen Anbieter wie der große Schwede hab ich mir schon angeschaut...

Danke für Infos, Laurinus

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jetsam
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Re: Magnetleisten

Beitrag von jetsam » 09.11.2015, 22:48

http://www.supermagnete.ch hat ne recht reiche Auswahl, mußte mal wursteln.
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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walta
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Re: Magnetleisten

Beitrag von walta » 11.11.2015, 17:22

Ein paar Nemodyn Magnete von eBay und Co und eine Metallschiene - fertig.

Walta

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Heidjer
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Re: Magnetleisten

Beitrag von Heidjer » 11.11.2015, 18:47

Alte Festplatten aus dem Computerschrott zerlegen. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Magnetleisten

Beitrag von Betelgeuse » 11.11.2015, 19:32

@ Walta
Die heißen Neodym, ganz genau Eisen-Bor-Neodymium-Magnete.
Gute haben 1,2-1,5 Tesla auf der Oberfläche, da hält dann so ein 4mm dickes 10mm-Rund mal eben 5kg.
Die gibts eigentlich in jedem halbwegs gut sortiertem Künstler- und Bastelbedarf für ein paar Euro in allen erdenklichen Formen und Größen, mit und ohne Fassung.

Gruß Olli
Wenn der Klügere immer nachgibt, darf er sich nicht beschweren, wenn der Dumme das Sagen hat.
Gewollt habe ich schon gemocht, aber gedurft haben sie mich nicht lassen.

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shokunin
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Re: Magnetleisten

Beitrag von shokunin » 11.11.2015, 22:17

Schreibfehler gefunden... gratuliere! ...darfst Du behalten.

...zwischenzeitlich im wirklichen Leben...

@Laurinus

Ich hab nun 5 kleine, aber starke, Neumodium-Magnete (10mm Durchmesser x5mm hoch) auf einen Blechstreifen gepappt und eine Messerklinge dran gehängt.
Ich spreche hier also nicht aus meinem ach so tollen Theoriewissen über Neurotikum-Magnete, sondern aus der Praxis.
Mit 5 Magneten hältst Du bei 2mm Blech bei meinen Magneten nicht mal eine 50g Klinge rutschfest - auch wenn die Magneten locker 5kg an Kraft liefern. Das verläuft sich durch's Blech - weil das Feld im Blech ja eigentlich schon geschlossen ist...
Bei 0,6mm Blech geht es zwar besser, aber immer noch nicht "wow-mässig".
Wenn Du also so etwas in der Optik als "Blechstreifen" bauen willst, dann nimm möglichst dünnes Blech und Du wirst ordentlich Magnete brauchen.

Ein weiterer Versuch mit 2 schmalen Streifen, getrennt durch ein Messingband war übrigens überzeugender...
Man pappt da auch die Magnete an die Rückseite, das Feld läuft aber "gepolt" durch die einzelnen Streifen und ist somit kraftvoller weil es sich eben nicht im Blech schon schliesst, sondern erst wenn man etwas dran hängt.
Je nachdem was Du von der Optik her vor hast zu bauen, würde ich evtl eine geteilte Leiste bauen.

Supermagnete.de kann ich aus meiner Erfahrung auch empfehlen, oder Boesner wenn Du real-life einkaufen willst - ist aber teurer und bei weitem nicht so gut sortiert.

Gruss,
Mark
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Galighenna
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Re: Magnetleisten

Beitrag von Galighenna » 12.11.2015, 10:23

Mark hat das "Problem" schon erkannt. heftet man die Magnete an die Rückseite einer Stahlschiene, "leitet" der Stahl, weil es ja selbst magnetisch ist, die Feldlinien in seinem Inneren, ähnlich wie ein elektrischer Leiter den Strom leitet, direkt zu den jeweiligen Magneten.
Am besten kann man sich da helfen, indem man dafür sorgt, das die Megnetfeldlinien nicht ungestört durch den Stahl laufen können. Bei den Magnetleisten macht man das so, das die Pole immer aus der Oberfläche raus gucken. Das bedeutet, die Leiste selbst ist der Magnet, und es liegt immer Nord- neben Südpol immer abwechselnd. So eine Leiste hat dann sehr viele Pole. Dadurch verlaufen die Feldlinien senkrecht zur Oberfläche und entsprechend stark ist die Wirkung.
Sowas kann man nur nachbauen, wenn man sehr viele solcher Magnete nebeneinander verbaut und dann einfach mit etwas unmagnetischem abdeckt.
Übel übel sprach der Dübel,
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shokunin
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Re: Magnetleisten

Beitrag von shokunin » 12.11.2015, 10:49

Ja, will man den Magneten selbst als Schiene... dann geht Magnetisieren von Stahlschienen eben nur sehr bedingt, darauf wollte ich hinaus.
Man braucht da eben entweder ein sehr dünnes Stahlblech, dann kann man die Magnete aber eben einfach auf die Rückseite klatschen und fertig - oder man macht es in "Stahl-Optik", dann bräuchte man aber eben eine nicht-magnetische Metall-Blende.

Und was man evtl auch noch sagen sollte... Neodemonium-Magnete sind als Halter, Schiene etc direkt eh nicht zu gebrauchen.
Die Plattierungen auf diesen Magneten sind nicht sonderlich belastbar und sobald ein Kratzer reinkommt zersetzt sich der Magnet. Da kann man nicht scharfe gehärtete Klingen usw hin-patschen. Da müssen dann immer z.B. ein paar Schienen neben hin, sodass der Magnet an sich eine Spur unter der Kontaktfläche zu liegen kommt, sonst ist der null-komma-nix hin.

Evtl wäre man da aber mit ordinären Ferrit-Magneten sogar besser dran... man braucht ja nicht extreme Stärke, sondern breitflächige Wirkung.

Gruss,
Mark
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Re: Magnetleisten

Beitrag von Ravenheart » 12.11.2015, 12:49

Ich persönlich halte gar nix davon, Messer per Magnet aufzuhängen!
1. rostet magnetisierter Stahl leichter,
2. werden die Klingen selber leicht magnetisch, und man bekommt Scheifstaub schlechter ab.

Nur so als "Bedenk-Anregung"..

Rabe

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Re: Magnetleisten

Beitrag von apaloosa » 12.11.2015, 12:58

Moin Rabe,
OT on
...bekommt Schleifstaub schlechter ab...

dann spart mach sich aber die Eisentabletten :D :D
OT off

Sorry, das musste sein.

BG
Harald

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Re: Magnetleisten

Beitrag von Galighenna » 12.11.2015, 14:12

Ich habe noch nie verstanden warum magnetisierter (aber chemisch identischer) Stahl leichter rosten sollte, als unmagnetisierter Stahl.
Ich kenne da keinen physikalischen oder chemischen Grund. Kann das einer mal näher beleuchten?
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Re: Magnetleisten

Beitrag von Ravenheart » 12.11.2015, 14:59

Na ja, die Korrosions-Reaktion ist nun ja ein chemo-physikalischer Vorgang, bei dem die Wanderung elektro-magnetischer Ladung eine erhebliche Schlüsselrolle spielt:

Zitat Wikipedia:
Ist jedoch Sauerstoff vorhanden, übernimmt er den Transport der Elektronen. Er diffundiert von außen in den Wassertropfen (siehe Schemazeichnung). Der Konzentrationsunterschied im Wassertropfen erzeugt nun eine Potenzialdifferenz zwischen (2) und (3). Der anodische Bereich (2) und der kathodische Bereich (3) bilden mit dem Wasser als Elektrolyten eine galvanische Zelle, eine Redoxreaktion läuft ab.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rost

Da es ja ebenso zweifellos einen direkten Zusammenhang zwischen Stromfluss und Magnetismus gibt (Elektromagneten, Generator, etc.) ist es naheliegend, dass ein Magnetfeld den Ladungsaustausch beeinflussen kann.
Zitat Wikipedia:
Magnetfelder entstehen zum einen bei jeder Bewegung von elektrischen Ladungen. Das ist Grundlage von Elektromagneten und wegen des Induktionsgesetzes auch der induktiven elektronischen Bauelemente.

https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetismus

Teste es: Setze einen Magneten auf ein NICHT-rostfreies Eisen und lass es einige Tage in feuchter Umgebung. Presse als "Kontrollgruppe" per Wäscheklammer an anderer Stelle ein gleich großes Plastikstück per Wäscheklammer auf das Metall.

Meine Alltagserfahrung: Unter dem Magneten wird sich schneller und/oder stärker Rost bilden als unter dem Plastikstück.

Rabe

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Re: Magnetleisten

Beitrag von walta » 12.11.2015, 16:19

Ja, sicher. Das alte Problem mit den Nemichdochmagneten. Aber nach einem ca. 20 Jahre dauerneden Versuch mit magnetischen und nicht magnetisierten Messern habe ich beschlossen auf diesen rostverstärkenden Effekt zu pfeifen.

Walta

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Re: Magnetleisten

Beitrag von Holzbieger » 12.11.2015, 16:50

Ravenheart hat geschrieben:Teste es: Setze einen Magneten auf ein NICHT-rostfreies Eisen und lass es einige Tage in feuchter Umgebung. Presse als "Kontrollgruppe" per Wäscheklammer an anderer Stelle ein gleich großes Plastikstück per Wäscheklammer auf das Metall.


Kontakt von metallischen Flächen, hier Stahl (Messer) auf Eisen (Neodym Magnete = Eisen, Bor und Neodym) zusammen mit Feuchtigkeit klingt für mich nach klassischer Kontaktkorrosion.
Das Edelstähle bei Kontakt mit C-Stählen verstärkt zu Korrosion neigen ist auch bekannt.
Auch hier ist das eher Konatktkorrosion

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCgQFjABahUKEwiW_r-nnovJAhXEqXIKHQ56Dlg&url=http%3A%2F%2Farmaturen-arndt.de%2Ffiles%2F010-arndt-ti-korrosion-edelstahl.pdf&usg=AFQjCNGlr5U9LwDTju3EGHqsx3QeU_UQ4g&sig2=Uhh1M3GqPbiWwLtrvBbv2g

Beides hat IMHO mit Magnetismus nichts zu tun.

Gruß

Roland

P.S. Ich erinnere mich dass es diese Diskussion hier vor ein paar Jahren schon einmal gab, ich habe diese auf die schnelle nicht gefunden.
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
- Ancora Imparo

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Re: Magnetleisten

Beitrag von shokunin » 12.11.2015, 17:52

Würde mich auch wundern, wenn das etwas mit dem Magnetismus zu tun hat - ausser vielleicht in Bezug auf Stahlstaub, der anhaftet und durch seine Struktur Rostbildung begünstigt...

Kontaktkorrosion klingt hier noch am Plausibelsten...
Wenn im Magneten edlere Metalle enthalten sind, dann bildet sich evtl tatsächlich ein Lokalelement und es entsteht ein Stromfluss indem das unedlere Material abgebaut wird (so wie bei jeder Batterie).

Elektronen wandern halt als Teil jeder Reaktion...
Jeder Stoff versucht den möglichst stabilsten Zustand zu erreichen. Bei den meisten müssen dazu Elektronen aufgenommen oder auch abgegeben werden. Nur Edelgase und Edelmetalle sind von Natur her ideal mit Elektronen bestückt und somit nicht geneigt Reaktionen ein zu gehen. Alles Andere tauscht bei Kontakt mit entsprechenden Partnern Elektronen aus - es reagiert.
So eben auch Eisen und Sauerstoff. Das ist aber eben Elektronenaustausch auf molekularer Ebenen und nicht Stromfluss (bei dem Elektronen nur "durch's Material geschoben" werden, ohne dass die Beschaffenheit des Leiters sich bleibend verändert)...und eben auch nicht steuerbar durch Magnetfelder denke ich.

"Elektromagnetisches Irgendwas" denke ich hier eher auch nicht.
Strom kann natürlich fliessen und auch Oxidation begünstigen - weil er z.B. das Wasser neben H2 in elementaren Sauerstoff zerlegt, der dann entsprechend aggressiv reagiert (das ist das Prinzip das man z.B. für Ätzungen/ Beschriftungen usw auf Klingen nutzt). Elektromagnetische Ströme fliessen aber normal nur wenn man entsprechende Metallteile im Magnetfeld bewegt. Wenn ich nur einen Magneten auf eine Stahlfläche klatsche, dann passiert in dieser Beziehung, denke ich, gar nix.

Gruss,
Mark
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