Rezept für Met

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
Benutzeravatar
pollux
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1127
Registriert: 29.01.2010, 19:40

Rezept für Met

Beitrag von pollux » 26.06.2011, 20:31

Ich wollte mal nachfragen, wer von euch Erfahrungen mit Met machen hat. Und wenn der welche hat, ob er sein Rezept hier reinstellen wollen würde. Im Internet gibts soviele davon, ich weiss nicht, wonach ich diese beurteilen soll.
Manchmal liest man was von frischem Saft, manche reden von Milchsäure (wo kriegt man diese denn überhaupt her???) und in manche kommen seltsame Dinge vor, die ich nicht mal dem Namen nach kenne.

Also wenn wer seine Erfahrung hier mit mir teilen möchte würd ich mich freuen.

Die wichtigste Zutat hab ich, Waldhonig.
Und nun?

Glasballon und Gärkolben ist auch vorhanden.

liebe Grüsse
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock

Genni
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1347
Registriert: 08.10.2010, 22:04

Re: Rezept für Met

Beitrag von Genni » 26.06.2011, 20:37

Mit Wasser mischen und dann Hefe hinzugeben, spezielle Weinhefe, gibt es in vielen Läden, muss einfach mal gucken...
Vielleicht noch ein bisschen Apfelsaft hinzugeben, viele machen das um die Gärung zu fördern, mit der Säure Keimen/Bakterien vorzubeugen und den Geschmack zu verfeinern. Nach dem eigentlichen "Met machen" kann man in noch in Gewürzen reifen lassen, ist Geschmackssache.

Genau Rezepte gibt es viele, haben aber fast alle diesen aufbau gemein und unterscheiden sich nur in den Mischungsverhältnissen die den Geschmack dirket beeinflussehn.
http://www.honigweinkeller.de/ guck mal hier, finde ich ganz hilfreich., man muss nämlich auch die richtige Honigsorte etc. beachten.

Hoffe ich konnte wenigstens ein bisschen helfen.
Gruß, Felix
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Rezept für Met

Beitrag von Squid (✝) » 26.06.2011, 20:55

Honigweinkeller ist eine gute Quelle.

Für den Anfang genügt allerdings dieses (erprobte) Rezept:
3 Kilo Honig
6-7 Liter Wasser (Wasser und Honig also im Verhältnis von ungefähr 2 zu 1)
ein geriebener Apfel (das dürfen auch zwei sein, oder mehr, je nach angesetzter Menge)
Apfel- oder Traubensaft (siehe unten)
ein Fläschchen Reinzuchthefe (für Süßweine, Sherry oder Port), das sind irgendwie 3 oder 4 ml
ggf. etwas Milchsäure (in der Anleitung steht, wie zu dosieren ist)
Hefenährsalztabletten

Die letzteren drei bekommt man im Reformhaus.
Zunächst sollte man sich einen sog. Gärstarter herstellen. Das ist nix anderes als 1/2 l Apfelsaft naturtrüb mit einer Hefenährtablette und dem Inhalt des Hefefläschchens. Das kommt in eine NICHT geschlossene Pulle, wird irgendwo warm und dunkel hingestellt und nach 1-3 Tagen schäumt das wie blöde.
Diese Suppe gibt man dann in das Gemisch aus Wasser und Honig im Gärballon. Auch der geriebene Apfel kommt dort hinein - Sinn der Sache ist, dass die Hefe in dem relativ keimfreien und gärunfreundlichen Millieu Honigwasser eine Möglichkeit hat, sich irgendwo "festzuhalten". Nur dann kann sie ihren Job machen.
Die Milchsäure dient ebenfalls der Förderung der Gärung. In dem süßen Zeug hat die Hefe nämlich oft keinen Bock, da rumzugären. Darum wird Honig ja auch nicht schlecht.
Man kann die Milchsäure durch Apfel- oder Traubensaft ersetzen, das gibt dem Met eine fruchtigere Note. Zu dem Zweck ersetzt man einfach 1 l Wasser durch 1 l Apfel- bzw. Traubensaft.

Die Saftbeimengung macht meiner Meinung nach viel Sinn. Met, der wirklich nur aus Wasser, Honig und Hefe hergestellt ist, schmeckt im allgemeinen recht langweilig. Hauptsächlich süß. Mehr nicht.

Das Zeugs ist dann nach 5-8 Wochen fertig - man siehts daran, dass es nicht mehr blubbert. Die Hefe hat sich dann am Boden abgesetzt, die Apfelreste schwimmen oben. Wenn man ihn superklar haben will, muss man dann mit Klärmitteln arbeiten, die die Schwebstoffe binden. Alternativ nimmt man das naturtrübe Produkt und saugt es mit einem Schlauch mit Abstandhalter (damit man nicht die Hefe am Boden aufsaugt) aus dem Ballon, packt es in Flachen und lässt es noch 6 Wochen stehen.

Ich habe das fertige Produkt vor dem Abfüllen noch kurz auf 50-60 Grad erhitzt. Das sterilisiert und vermeidet, dass in den Flaschen noch Hefe tätig ist, die im schlimmsten Fall zu lustigen Explosionen der Metflaschen im Keller führt...

Ach ja: Der Honig löst sich natürlich deutlich besser in heißem Wasser. Dementsprechend habe ich das Wasser für den Ansatz ebenfalls erhitzt, so um die 70 Grad, und dort den Honig aufgelöst. Muss man halt in 3 oder 4 Durchgängen, je nach Kochtopf machen. Aber im Gärballon selber bekommt man das nicht wirklich gemischt.

Der Hefeansatz darf natürlich erst in den abgekühlten Ansatz, sonst verewigt die Hefe...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 26.06.2011, 21:05, insgesamt 2-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Nightmask
Newbie
Newbie
Beiträge: 20
Registriert: 06.02.2013, 19:14

Re: Rezept für Met

Beitrag von Nightmask » 26.06.2011, 20:58

Kleines Grundrezept:

Zutaten:
*4 kg Honig
*4 ltr Wasser
* 450 g Hefe

- Honig und Wasser erwärmen (nicht Kochen!)
- den entstehenden Schaum abschöpfen
- einige Esslöffel des Honigwassers in eine Schüssel geben und die Hefe darin auflösen
- die Honigwasser/Hefe-Mischung zum restlichen Honigwasser geben, verrühren und langsam abkühlen lassen.
- Die Flüssigkeit in den Gärballon umfüllen mit dem Kolben verschließen und an einem warmen Ort ruhig stehen lassen.
- die Gärung beginnt nach etwa 48 h (erkennbar wenn erste Bläschen im Gärkolben aufsteigen) und ist nach etwa 14 Tagen abgeschlossen.
- den fertigen Met in passende Lagerungsbehälter umfüllen und kühl lagern.

Gewürze können wahlweise vor oder nach der Gärung hinzugegeben werden.

Benutzeravatar
Granjow
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1138
Registriert: 06.09.2008, 19:59

Re: Rezept für Met

Beitrag von Granjow » 26.06.2011, 21:03

Grundsätzlich brauchst du jetzt noch Trockenhefe für die Weinherstellung, etwas Saures (Zitronensäure zum Beispiel), weil sich sonst andere Bakterien auch wohl fühlen und dafür die Hefe nicht so sehr, und ein zwei Äpfel zum Reinschaben, damit sich die Hefe nicht sofort am Boden festsetzt, sondern etwas in der Schwebe bleibt. Plus empfohlen wird Hefenährsalz. Spurenelemente und so ;)

Dann am besten diese zwei Seiten etwas zu Gemüte führen:
http://www.honigweinkeller.de/
http://www.fruchtweinkeller.de/

Moritz macht regelmässig Met, ist aber schon seit einer Weile nicht mehr hier im Forum gewesen.
Ich habe ein paar Mal Cranberrywein gemacht, der sieht so aus.

Benutzeravatar
Moormann
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 607
Registriert: 12.01.2011, 18:01

Re: Rezept für Met

Beitrag von Moormann » 27.06.2011, 07:42

Und für den antiken "Originalgeschmak" kann man auch noch die Blüten davon dazugeben:
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4des%C3%BC%C3%9F ;)

Blüht gerad zur Zeit
LG
LG
Moormann

Benutzeravatar
Firestormmd
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3528
Registriert: 03.07.2007, 11:19

Re: Rezept für Met

Beitrag von Firestormmd » 27.06.2011, 07:53

Die Seite www.honigweinkeller.de ist uneingeschränkt zu empfehlen. Es klingt zwar manchmal etwas kompliziert und man braucht auch erstmal eine verschiedene Dinge, damit es klappt. Dann sollte deinem Met nichts mehr im Wege stehen. Aber Achtung: Der Met wird dann nicht wie eine süße Mittelaltermarktplörre schmecken, sondern viel edler.

Für den Einstieg würd ich diese Rezept empfehlen: http://honigweinkeller.de/Met/met1.html

Zutaten wie Hefen, Säure etc. bekommt man bei www.hbs24.de oder www.browland.de

Grüße, Marc
der erst kürzlich 20 Flaschen Met in die Flasche gepackt hat.
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

Benutzeravatar
pollux
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1127
Registriert: 29.01.2010, 19:40

Re: Rezept für Met

Beitrag von pollux » 27.06.2011, 11:32

Na dann herzlichen Dank!

Die Seite von der Honigeweinkellerei hatte ich auch schon gefunden, nur kam es mir irgendwie ein wenig, wie soll ich sagen, "professionell" rüber. Tannin als Zusatzstoff, ein Vinometer, Antigel, irgendwie will ich das alles nicht haben
( Romantikerin eben :) )
Squids Anleitung kommt ja auch ohne das Zeug aus und ich vermute mal, er hat das schon ausprobiert und es geht. Aber danke für die Hilfe, hab das Zeug nun auch schon fast beieinander, bis auf die Hefenährsalztabletten.

Eine Frage noch: Apfel mit oder ohne Schale?

Und Granjow, dein Cranbarrywein sieht echt edel aus!

liebe Grüsse
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock

Benutzeravatar
Moormann
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 607
Registriert: 12.01.2011, 18:01

Re: Rezept für Met

Beitrag von Moormann » 27.06.2011, 11:36

Hefenährsalz muss nich unbedingt sein.
Wenn du auf Antigel, etc. verzichtest kannst du auch das weglassen.
Ich nehms auch nie und bekomme regelmäßig Weine mit 16-18% :D
LG
Moormann

Benutzeravatar
Gargosh
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 360
Registriert: 20.01.2009, 19:06

Re: Rezept für Met

Beitrag von Gargosh » 27.06.2011, 11:51

Bei der Hefe geh auf Portweinhefe... ;)
Bei Honig nehm ich immer nen mix aus 1/3 Waldhonig und 2/3 Blütenhonig...der Eine als Futter für die Hefe + Restsüße und der Waldhonig für den Herben Unterton...Genaues Rezept hab ich aber gerade nicht zur Hand, war aber bisher auf viele so anwendbar...geht hier also weniger um ein Rezept als viel mehr um eine Geschmacksvariante...

Grüße
jo
Flachbogen Bergahorn 188cm 40#32"
Flachbogen Hick 178cm 40#32"

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Rezept für Met

Beitrag von Squid (✝) » 27.06.2011, 11:58

Äpfel: Gut gewaschen und dann mit Schale.

Und ja, natürlich ist das getestet. Bisher hab ich 5 mal Met fabriziert - einer war wegen der Milchsäure deutlich zu herb, ein Ansatz hat den Löffel abgegeben, da ist aus irgenwelchen Gründen gar nix vergoren, der ist nur vergammelt, bei den letzten drei Versuchen habe ich ein wenig mit der Saft- bzw. Wassermenge experimentiert. Ganz gut gelungen sind sie alle.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Sateless
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4182
Registriert: 02.01.2010, 19:11

Re: Rezept für Met

Beitrag von Sateless » 27.06.2011, 11:59

auf 20l ansatz nehme ich 8kg honig, 1-2l apfelsaft - portwein hefe mit nährsalzpillen ausm reformhaus. den honig siede ich, schöpfe den "weißen schaum" ab. den gärstarter und geriebenen apfel mach ich genau wie squid.

ich nehm mehr honig, weil meine "einstiegsdroge" dieser lahmarschige industriemet von kathlenburger war ... daher mag ich halt besonders kräftigen met. der apfelsaft gibt dem ganzen noch eine richtig schöne samtige note - kann auch mehr sein - mir reichen 1-2l. nach dem gären erhitze ich den met auf 60°C. Wenn ich Chili-Kirsch-Met mache kommt bei dem Arbeitsgang kirschsaft dazu. Dann zermörser ich n 1-3 von den kleinen wahnsinnig scharfen chilischoten und löse die paste mit schnaps. die mischung lass ich eine woche ziehen und dekantiere es, und schmecke den met damit ab, bis er mir scharf genug ist. Holunderbeerensaft schmeckt mit kirsche und chili auch sehr lecker! das sind so meine 3 rezepte.
von dem met ohne chili tu ich mir für die erkältungssaison immer nen halben liter auf seite und pansch da ascorbinsäure dazu. rettet leben.

an honig nehm ich meist den g+g oder von feinkost albrecht.

Benutzeravatar
Firestormmd
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3528
Registriert: 03.07.2007, 11:19

Re: Rezept für Met

Beitrag von Firestormmd » 27.06.2011, 12:09

Tja, das ist wie mit dem Bogenbauen. Ein einfacher Haselstecken schießt auch. Wenn es spezieller werden soll, kann man sich in die Sache reinsteigern. Ein Vinometer, um den Alk-Gehalt zubestimmen ist aber ratsam, damit du weiß, wie weit der Wein ist. Närsalz würde ich auch nehmen, das kostet nicht viel und unterstützt die Hefe. Honig ist nämlich gar nicht so freundlich für die Hefe. Antigel verhindert das Gelieren der Fruchtbrühe und Tannin sorgt für Gerbstoffe. Das ist wichtig für den Geschmack. Im Prinzip kann man den Met auch aus den paar Grundzutaten machen und das klappt auch. Es besteht aber dann die Gefahr, dass der Met nichts wird bzw. nicht besonders toll schmeckt. Schade um die ganze Arbeit. Es gibt ja fertige Weinsets inklusive aller Zutaten für unter 30€ zu kaufen. Es kostet nicht die Welt und man hat eine schöne Grundausstattung für die Zukunft.

Irgendwann willst du den Met auch in Flaschen füllen. Entweder man nimmt Bügelflaschen oder verkorkt selber. Hast du daran schon gedacht?

Polly, wenn du Tannin, oder Närsalz brauchst, kann ich gerne was schicken. Ich habe noch genug davon.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

Benutzeravatar
toxic_tbh
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 279
Registriert: 07.08.2009, 13:37

Re: Rezept für Met

Beitrag von toxic_tbh » 27.06.2011, 12:28

Also ich hab bisher nur Apfelwein und Traubenwein gebaut... Aber die Metrezepte hier sind ja schon zahlreich...

Alles Zubehör bekommt man eigentlich in jedem gutem Weinladen. Auch die Ballons etc. hab ich da her.

Ich empfehle auf jeden Fall für den Met eine frische Vanilleschote mit in die Flasche zu stopfen!

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Rezept für Met

Beitrag von Galighenna » 27.06.2011, 13:35

Met habe ich selbst noch nicht gemacht, dafür aber Hollunderbeerenwein.

Worauf es ankommt, und weshalb Met etwas "schwierig" sein kann, sind 3 verschiedene Aspekte die beim Honig besonders sind:

1. Honig enthält sehr sehr sehr viel Zucker und wirkt aufgrund bestimmter anderer Inhaltsstoffe leicht antiseptisch. Dies macht es der Hefe ein wenig schwerer, mit der Gärung zu beginnen. Hefen reagieren empfindlich auf zu hohe Zuckerkonzentrationen und gären dann nur schleppend und langwierig.

2. Im Honig sind keinerlei Trübstoffe enthalten. An diesen heften sich die Hefezellen an und schweben quasi mit diesen durch die Flüssigkeit. Das sorgt für eine gute versorgung der Hefezellen. Fehlen diese Trübstoffe setzt sich die Hefe zu schnell am Boden ab, der Wein gährt nicht gut und klärt sich auch nicht richtig (er wird nicht durchsichtig und rein)

3. Honig enthält viiiiel Zucker aber fast gar keine anderen Nährstoffe die die Hefezellen brauchen um sich zu vermehren und zu Arbeiten. Das sind gewisse Mineralstoffe Vitamine und Spurenelemente, die für die Hefezellen wichtig sind, wie für uns z.B. auch Vitamine etc.

Jetzt kommen die Ratschläge mit denen man die 3 Probleme ganz gut in den Griff bekommen kann:

zu 1.
Die Menge an Honig und Wasser vorher festlegen aber noch nicht vollständig miteinander mischen. Zuerst das gesamte Wasser in den Gährballon geben und dann nur mit einem Teil des Honigs vermischen (Man knan auch den Honig vorher schon mit einem Teil des Wassers etwas verdünnen damit sich der Honig später besser im Gärballon löst) In diese nur leicht Süße Flüssigkeit die Nährsalze hinzugeben und dann den Hefe Ansatz hinein. Die Temperatur sollte bei beiden Flüssigkeiten nahezu gleich sein, Hefe reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen. Du wirst sehen das die Hefe bereits nach einer hlben Stunde wie wild anfängt zu gähren. Es sollte richtig heftig anfangen zu blubbern.
Sobald man bemerkt das das Blubbern nachlässt. Zu Anfang meist nach einem halben Tag oder nach einem Tag, dann gibt man noch vorsichtig und langsam etwas von dem rest des Honigs hinzu und steigert so wieder die Zuckermenge. Die Hefe sollte dann wieder merklich an aktivität zulegen. Das macht man so lange bis der Honig vollständig aufgebraucht ist. Wichtig ist hierbei auch, die Alk-Konzentration zu messen. liegt diese schon im bereich um 15% ist mit dem Zucker vorsicht geboten, denn dann ist der Wein bald fertig und würde vll zu süß werden, gäbe man noch mehr Honig hinzu.
Dieses Vorgehen verhindert eine zu Hohe Zuckerkonzentration zu beginn der Gärung. Ein solcher "Fehler" lässt sich leider auch nach dem Ansetzen durch senken der Konzentration nicht mehr rückgängig machen.

zu 2.
Das Trübstoffproblem löst man durch naturtrüben Apfelsaft und/oder einen oder mehrere zeriebene Äpfel. Deshalb steht dies auch in fast jedem Weinrezept, wenn mit Saft vergoren wird. Wenn man Früchte vergärt, hat man ja das Fruchtfleisch.
Ausserdem verleiht der Apfelsaft dem Wein eben auch andere geschmacksstoffe ausser der Süße und dem Alkohol, denn im Honig fehlt es an diesen. Deshalb wird auch das Tannin im Rezept empfohlen. Das kann man aber immer noch hinzugeben wenn der Wein vergoren und für noch nicht gut genug befunden wurde.

zu 3.
ist ganz einfach: Das Hefenährsalz entsprechend der angegebenen Dosierung vor dem Start der Gärung in den Ansatz geben... Dann wird sich die Hefe richtig wohl fühlen und es dir mit einer flotten Gärung und einem ordentlichen Alkoholgehalt danken. In Fruchtweinen sind durch die Früchte oftmals schon genug Nährstoffe vorhanden, aber im Honig sind diese wirklich Mager. Deshalb empfehle ich besonders bei Met, nicht darauf zu verzichten...

und jetzt wünsche ich dir viel Spaß und viel Erfolg mit deinem ersten Honigwein :) Bitte berichte uns doch zwischendurch wie es um den Wein steht :)

PS: der Gärstarter braucht oft gar nicht 48h. Es reicht, ein wenig vom Ansatz zu nehmen, die Hefe dort rein zu geben und abzuwarten bis es ordentlich schäumt. Das sind manchmal nur ein paar Stunden, bei mir war es auch schonmal nach einer halben Stunde soweit. Das hängt von der Hefe ab. Wichtig ist halt, das die Temperatur und der Zuckergehalt von Gärstarter und Ansatz sich nicht zu arg unterscheiden. (am wichtigsten ist die Temperatur)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Antworten

Zurück zu „Mittelalter Sonstiges“