2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

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Jolinar
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar » 30.06.2011, 16:41

Pilger trugen an und für sich erdfarbiges Gewand, also Braun-Grau-Grüntöne. Natürlilch gibts einige Abbildungen bei denen die Pilger buntes Gewand trugen (speziell im SpäMi). Ich bin noch unschlüssig in welche Richtung ich gehen werde, aber am ehesten ins bräunliche.

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walta
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von walta » 30.06.2011, 16:47

Über schwarz weisst du nichts? Ich hab irgendwo mal gelesen das schwarz eine mögliche Farbe für einen Pilger ist, weiss leider nicht mehr wo.

Walta

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Jolinar
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar » 30.06.2011, 17:17

Ja auch Schwarz ist möglich. Schau dir hier die Bilder auf der Seite an: http://larsdatter.com/pilgrims.htm

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kra
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von kra » 30.06.2011, 18:47

Ich würde mir auf lange Strecke im Mittel eine 5-tage Woche vornehmen: 5 Tage laufen 1 osder 2 Tage Pause.
Wenn du 25km/Tag ansetzt wären das ca. 23 Wochen, also so grob 5-6 Monate. Und da darf dann nichts dazwischenkommen. Mit den 7 Monaten hast du einen ganz ordentlichen Ansatz gemacht.

Noch eines (ganz praktisch) Sie zu, das du vorher deine Zähne sehr gut in Ordnung gebracht hast, falls du hier anfällig bist.

Du wirst auf deinem Weg sehr viel über dich selber kennenlernen und viel über die Menschen auf dem Weg. Und du wirst oft und länger alleine sein!
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar » 30.06.2011, 20:18

Ja, ich hab auch an eine 6-Tage Woche gedacht. Mal sehen wie es dann in der Praxis aussieht!

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walta
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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von walta » 30.06.2011, 21:25

Na, die scheinen teilweise sehr bunt gekleidet gewesen zu sein. Danke für den Link

Walta

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von ralf-josef » 01.07.2011, 13:46

@Jolinar,

kennst Du diese Seite schon ?

http://www.pilger-radulf.de/

Ralf hat einen Teil des Weges in historischer Kleidung gemacht und ist auf Schwierigkeiten (Schuhtechnisch) gestoßen, die er vorher nicht für möglich gehalten hätte.

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Squid (✝) » 01.07.2011, 14:17

Farben sind im Mittelalter eine komische Sache. Je nach Zeit waren bestimmte Farben tabu oder nur bestimmten Gruppen "vorbehalten.
Häufig war gelb für Prostituierte oder Juden, rot war den hohen Schichten vorbehalten oder gar - purpur - der Kirche vorbehalten.
Wenn es also "epochenrealistisch" sein soll, müsste man da ein wenig Forschung betreiben.
Wobei: Naturtöne - also brauntöne, grün, "Khaki" und grau - waren eigentlich immer OK.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar » 01.07.2011, 14:43

@ralf-josef
Ja, kenn ich! Danke trotzdem :)

@Squid
Ich bin Mediävist, das ist mein Spezialgebiet ;)

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von pollux » 02.07.2011, 16:41

Weil Kra da grad die Zähne angesprochen hat, wie hälst du es denn auf deiner Pilerreise mit der Körperhygiene? Also Zähneputzen und Baden/Duschen waren ja damals nicht auf dem Plan, soweit ich das weiss.
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Lazarus » 02.07.2011, 23:09

Verzichte um Gottes Willen auf Mittelalterliches Schuhwerk.
Der Camino ist nicht mehr derselbe wie vor 600 Jahren.
Warum ?
Frag mal bei Frank Dirkes nach :

http://www.pilgerbruderschaft.de/

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar » 04.07.2011, 09:30

@pollux
Ja da hast Recht, aber ich werd im Stile des 21. Jahrhunderts mich duschen und auch die Zähne putzen. Ob ich oft in den Genuss einer Dusche komme, kann ich noch nicht sagen, aber ich bewege mich oft entlang von Gewässern.

@Lazarus
Ich versuchs mit denen so lang es geht ;)

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von walta » 04.07.2011, 09:42

Weils irgendwie dazu passt (und ich mächtig neugierig bin): schreib doch ein bischen was über deine Ausrüstung. Was machst du für ein Gewand? Wie machst du deinen Flasche? woraus besteht deine Tasche? usw. Ich hab versucht mich zu erkundigen und bin jetzt verwirrter als zuvor.
Ich hab hier eine PDF Datei mit Schnittmuster die ich ganz gut finde - falls du sie haben willst.

walta

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von Jolinar » 04.07.2011, 14:46

Jaha, das ist ein gutes Thema über das ich mich ehrlich gesagt noch nicht zu 100 % Gedanken gemacht habe.

Im Moment stelle ich die Unterwäsche her (2x Bruche, 2x Hemd), sowie zwei Paar Schuhe.
Dann folgen natürlich noch Beinlinge, im Stile des frühen 14. Jahrhunderts, also noch keine (halb-)geschlossene Hose. Zwar bin ich da dann etwas "altmodisch" unterwegs, aber die Beinlinge sind praktischer als jene Hosen.
Als Überbekleidung mach ich mir höchstwahrscheinlich eine Jopula. Das ist fast daselbe wie eine Cotehardie, nur ist sie länger. Wie ich den ledernen Mantel angehe, weiß ich noch nicht, da muss ich mich erst näher informieren.

Generell ist jedes textile Stück handgewoben und handgenäht (mit handgesponnenen Garn), sowie im Fall der Jopula und der Beinlinge pflanzengefärbt.
Bezüglich der Tasche werde ich mich an eine Abbildung halten, die ich erst wieder finden muss (die ich dummerweise damals nicht abgespeichert habe). Ich werde keine Kalebasse als Trinkflasche mitnehmen, sondern eine Lederflasche mir machen. Ich hatte einmal eine Kalebasse und die wird zu schnell kaputt.
Weiters nehme ich einen Rugger mit, ein überdimensionales Messer, das ich als Wehr bzw. auch für eventuell anfallende Holzhack-Aktivitäten verwenden kann, zusätzlich ein kleines Messer als Gebrauchsgegenstand und Essmesser. Der Stab darf natürlich nicht vergessen werden. Eine Holzschüssel.
Dann bekomm ich ein kleines besticktes...Etui sag ich jetzt einmal, in dem meine Ausbesserungswerkzeuge reinkommen (Bienenwachs, Nähnadeln, Leinengarn, Borsten, Draht, etc.)
Ein Leinenhandtuch nehm ich noch mit und eine feine Sonnenbrille mit Fadenbindung aus dem 14. Jahrhundert bekomm ich auch noch.
Dann die modernen Geräte: Handy (inkl. Kamera, Musicplayer) + Aufladegerät + Adapter, Geldtascherl, Zahnbürste.

Das wars vorerst einmal, zumindest fällt mir im Moment nichts mehr ein, was sich natürlich aber noch ändern kann. Das ist jetzt nur mal schnell überlegt und baut auf mein derzeitiges Wissen auf, wobei ich da noch genauer nachforschen werde natürlich. Generell sehr minimalistisch heißt die Devise.

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Re: 2.800km lange Pilgerreise im 14. Jahrhundert

Beitrag von walta » 04.07.2011, 16:57

Ich hab hier eine Abbildung eines Pilger der statt dem Gürtel einen dicke Schnur hat. Dürfte was geflochtenes sein - ähnlich der Korden welche Ministranten haben.
Willst du wirklich drei verschiedene Messer mitnehmen?

walta

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