Mittelalterbett

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Ritter Jos
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 22.03.2008, 22:45

Das Bett ist fertig, unten ein paar Bilder von der Katastrophe, erst kommt der Stoff nicht,
beim, Prüfen ob der Vorgewaschene Stoff färbt, läuft er ein , als wäre er Schrumpffolie. ???
Also waschen und trocknen.  Nach dem nähen und einhängen, probe liegen, ich hatte den Stoff wie auf einem Bild locker durchhängen lassen. Man liegt darin wie ein Affe auf einen Schleifstein. Ich wollte doch keine Hängematte. Also auftrennen und neu nähen. :'(
Jetzt bin ich mit dem Bett absolut zufrieden. Es ist super bequem, nach Oster werde ich mal probe schlafen.

            Jos

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menhir
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von menhir » 23.03.2008, 00:20

Klingt nach einer ziemlichen Odyssee, die du da durchgemacht hast... Naja, aber Hauptsache du bist mit dem Endergebnis zufrieden  ;D
Find es macht nen guten Eindruck... wirkt stabil^^

Sind die Frontplatten aus Sperrholz? (Sieht irgendwie an der Kante so aus...?)

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Ritter Jos
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 23.03.2008, 12:48

Das sind Dreischicht- Platten aus Fichte, die hatte ich noch.

              Frohe Ostern euch allen. :)

    Jos
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nixx
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von nixx » 23.03.2008, 17:41

Hallo

Sieht super aus!
Aber hatten die im Mittelalter eigentlich schon 3-Schichtplatten?

Grüße
Robert

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Ritter Jos
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 23.03.2008, 18:58

Gute frage! Bevor ich auf so was antworte, frage doch mal unsere großen „A“ Leute.
Die Platten waren halt gerade da.  ;)

            Jos
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menhir
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von menhir » 23.03.2008, 23:32

Ich trau mich in letzter Zeit nicht mehr so recht die Nicht-Existenz einer Technik anzukündigen. Gibt dann doch ab und zu irgendwelche Einzelfunde die man nicht kennt und die dann die eigene Aussage widerlegen... daher drück ichs jetzt vorsichtig aus:
Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, mir wären keinerlei Belege dafür bekannt und es würde mich überaus überraschen, wenn es dafür welche gäbe.
Würde die Existenz von Mehrschichtplatten mal zu >98% ausschließen.

Aber Jos wills ja nicht ins Museum stelln, sondern drauf schlafen...  ;D  ;)
Zuletzt geändert von menhir am 23.03.2008, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.

Desertking
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Desertking » 28.03.2008, 08:53

Und?

Wie war die Nacht?  :)

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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 29.03.2008, 20:51

Ob du es glaubst oder nicht, ich habe, selten so entspannt geschlafen.  ;D
Ich konnte schon immer gut auf einem Feldbett schlafen. Habe mir ein paar Felle drauf gelegt, Wolldecke drüber fertig.
Die 5 cm dicken Seitenteile halten locker 250 kg aus. Ich würde es aber noch 5 cm breiter machen, denn wenn ich die Beine, ganz anziehe, drückt meine Patella gegen das Seitenteil.

Heute habe ich  Hasel geschnitten, daraus werde ich mir noch ein einfaches Pfosten-Bett Zimmern. In gleicher weise.

  Jos :)
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von rokker » 29.03.2008, 22:41

zuerst bevor ich das thema geöffnet hab, hab ich zuerst "mittelalterbrett" gelesen - reingeschaut und mich gewundert, wieso dein "brett" aussieht wie ein bett :D --> man erkennts als bett --> gut gemacht  ;D

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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 31.03.2008, 20:39

Ich habe, ein bisschen nachgefragt. Platten aus mehreren schichten, gab es bei den Römern schon. Die haben Balken im Sägegatter, zu dünnen Platten gesägt und kreuzweise übereinander geleimt.
Viele Schilder waren auch so aufgebaut.
      Jos  ;D
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von menhir » 31.03.2008, 22:57

Naja... die Schildbauweise der Römer ist nicht unbedingt mit einer Dreischichtplatte zu vergleichen. Eine Dreischichtplatte besteht ja wirklich nur aus drei Brettern die aneinandergeleimt wurden. Die Scuti waren aus vielen weit dünneren "Streifen" zusammengeleimt... ich glaub so um die 10cm waren üblich. Dabei ging es aber nicht um Stabilitätsgewinn, sondern darum, dass diese Schichtbauweise so ziemlich der einzig effiziennte Weg ist um einen gewölbten Schild zu bauen...

Achja... zum Thema Seilbett (ich meinte ja, dass dies der authentischere Weg wäre... konnte aber keine näheren Informationen geben) könnte ich nun einen Link zur HP von zwei befreundeten Ho- und SpäMis nachliefern:
http://www.diu-minnezit.de/realie_detai ... =0&rid=125

(ich weiss, dass Belegbarkeit hier kein zwingendes Kriterium ist und füge das nur der Vollständigkeit halber hinzu... wir wollen ja unseren Bildungsauftrag nicht vernachlässigen  ;D )

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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 31.03.2008, 23:30

Ich meinte übereinander und nicht nebeneinander.

Im Buch    Hölzernes Mobiliar im  vor- und frühgeschichtlichen
                Mittel- und Nordeuropa

Findet sich einiges, oder hier mal fragen:

http://www.geschichtshandwerk.de/


      Jos
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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Heiner » 01.04.2008, 06:37

Ganz grundsätzlich ist "römische" Technik kein Beleg für das "Mittelalter". Das "Dunkle Jahrtausend" kam nach dem Fall Roms, mit dem viele Errungenschaften erstmal wieder in der Versenke verschwunden sind. Besonders auch technische.
Fahrt mal in eine Töpfereimuseum und spielt das Spiel "Funde raten". Ihr bekommt Scherben verschiedener Keramik, von den Römern, aus dem MA, aus der Neuzeit und so weiter. Was was ist wisst ihr nicht und soll es nach Alter ordnen. Dabei werdet ihr staunen.

Zu solchem Schichtholz: Zwischen 900 und 1500 in der Form, ganz sicher nicht. Vielleicht viel simpler, aber nicht vergleichbar. Wenn ich mich irre, gerne. Ich schau mir den Link von Jos mal an.
Nur: Warum all die Mühen der Herstellung, wenn ausreichend Vollholz vorhanden war? Der Jos hat ja sinngemäß geschrieben "Habs genommen, weil es gerade da war."

Ist ja in dem Fall aber auch egal. Das Bett funktioniert, voilà! Ob A oder nicht spielt für Jos wohl keine Rolle. Weder von der Konstruktion noch vom Material her. Dessen sollte man sich halt nur auch bewußt sein, und wenn's doch mal drauf ankommt, kann man es ja immer noch abdecken. Besser als die Postulation von Material und Bauweise für das "Mittelalter" ist das alle mal.

Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Bau,
Heiner
Zuletzt geändert von Heiner am 01.04.2008, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
"Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens."

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Re: Mittelalterbett

Beitrag von menhir » 01.04.2008, 08:39

Ich meinte auch Kreuzweise, Jos. Ich weiss nicht wie viele Schichten so ein Scutum hatte (Römer -> nicht mein Fachgebiet), aber es waren viele Schichten immer parallel angeordneter dünner Holzstreifen, die dann zusammen eine gewölbte Platte ergaben.

Zugegeben, das bringt auch eine zusätzliche Stabilität, wenn die Fasern kreuzweise angeordnet sind. Aber ich gehe nicht, davon aus, dass irgendjemand auf die Idee gekommen wäre sich bei einem geraden Brett diese Mühen der Herstellung zu machen.

Dass Römer nichts mit MA zu tun haben is ein anderer Schuh^^
Es würde mich auch weiterhin sehr wundern, wenn vor 1600 allgemein irgendwo vergleichbare Mehrschichtplatten gebaut worden wären.

Alleine vom technischen Aufwand her! Schon mal mit Knochenleim gearbeitet? Wenn man damit anfängt eine solche Fläche zu bestreichen, sind 3/4 längst ausgehärtet, eher man fertig ist... Also wenn Mehrschicht, dann nur mit extrem dünnen Streifen. Und das auch nicht weils halt so schön für die Schranktür ist, sondern aus Notwendigkeit heraus einen gewölbten Schild zu bauen.

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Re: Mittelalterbett

Beitrag von Ritter Jos » 01.04.2008, 21:32

Du ich habe schon Beruflich mit Knochenleim gearbeitet da warst du noch nicht auf der Welt.  ;D


Gut, das mit den Römern war vielleicht nicht der Beste vergleich.  ???
Aber bevor ich hier jetzt weiter rumlamentiere, gehe ich noch ein Stündchen in die Werkstadt und mache die Wangen neu, aus Vollholz, oder als Stollen, das währe ja dann absolut „A“ auch mit Stoff, Oder?
     
            Jos ;)
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