beleuchtung am mittelalterstand

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Corvuscorone
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beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von Corvuscorone » 03.04.2013, 14:38

guten nachmittag

wir sind ab und an an mittelaltermärkten am bogenbauen.....schöner stand mit authentischer zeltplane..
schnitzbaänken ohne schrauben..halt mit dem ganzen drumherum.

aaaber die beleuchtung....meines wissens gabs bis ins 18.00 jh nur kienspäne ,fackeln,kerzen...ok die ägypter hatten noch tonöllampen.

elektrische lampen ,petrollampen is nicht.

kann man kienspäne selber machen damit man

1. ein etwas helleres licht als im bordell hat
2. langhaltendes licht hat
3. den brandschutzverantwortlichen des marktes nicht in den infarkt treibt

kann ich meine bogenbauschnipsel in irgendwas tunken um sowas wie kienspäne zu erhalten ?

wie machen andere mittelalter a's licht im dunkel

gruss

Authomas
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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von Authomas » 03.04.2013, 15:03

Kienspäne geben leider nicht so arg viel Licht - auch wenn sie natürlich das naheligende Material sind an einem Bogenstand. Leider ist es, außer wenn man eine sehr reiche Person darstellen möchte, leider auch ziemlich authentisch, wenig oder kein Licht zur Verfügung zu haben. Insofern wird man mit einem hell beleuchteten Stand immer eher etwas zugunsten der Ambientik von der Authentik abweichen.
Viele Stände arbeiten mit den allseits bekannten Rohhautlaternen. Diese haben den Vorteil, dass die Flamme vor Luftzug geschützt ist. Aufgrund der Brandgefahr, grad bei Publikumsverkehr und wenn man nicht alle im Auge behalten kann, wird dann auch gerne auf elektrische Kerzen ausgewichen - die gibts ja sogar in flackernd, das ist dann durch die Rohhaut kaum sichtbar. Der totale Stilbruch darf einen nur selber nicht stören :).

Was sonst noch gern verwendet wird sind Schalenlampen - Metallschale auf einem langen Spieß, der in die Erde gesteckt wird. Da könntet ihr auch prima die Holzpäne mit Öl versetzt abbrennen. Nur - wenn da einer gegenläuft und das Ding landet im Bogenstand wäre das natürlich die absolute Katastrophe.

Im Endeffekt halte ich für einen Stand mit Publikumsverkehr nur Laternen für geeignet, ob mit echter Flamme oder fake ist dann eine Abwägungssache.

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Wilfrid (✝)
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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von Wilfrid (✝) » 03.04.2013, 18:18

Wenns dunkel wird, nicht mehr Schießen lassen. so mache ich das

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Grinso
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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von Grinso » 03.04.2013, 18:46

http://de.wikipedia.org/wiki/Kienspan

Da du ja eh hie und da am Schmieden bist, bau dir doch eine stabiele Halterung für mehrere oder für ein Bündel ( Kienkorb )

Oder eine kleine Feuerschale auf einem Ständer. Vieleicht noch mit einem Gitter drum, damit nicht alles verfliegt, wenn es jemand umwirft.

Eine grosse Feuerschale hätte ich noch, wenn du sie ausleihen willst. Ein helles Feuer vor dem Stand. Einen Feuerlöscher kann ich dir auch noch mitgeben.
Was vorstellbar ist, ist auch machbar.

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Ravenheart
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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von Ravenheart » 03.04.2013, 19:01

Offenes Feuer macht Funken im Wind. Keine gute Idee.
Ich würde Laternen mit Kerzen nehmen.
Die gab's bestimmt schon.

Dass es Wachs und kein Talg ist, merkt ja keiner...

Rabe

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locksley
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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von locksley » 03.04.2013, 22:50

Aus Sicherheitsgründen würde ich auch Laternen nehmen, die Städte brannten bis zur Einführung der einigermassen sicheren Gaslaternen im 19. Jhd. nicht ohne Grund. Offenes Feuer im Bereich Bogenbau ist gefährlich.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von the_Toaster (✝) » 03.04.2013, 23:39

Jo... Schöne Laterne mit nem Spiegel dahinter bündelt das Licht schön auf den Arbeitsplatz oder die Auslagen.

Und so nebenbei:

Wenns dunkel wurde sind die Leute ins Bett gegangen...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von inge » 04.04.2013, 01:14

Und haben Kinder gezeugt!
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von york » 04.04.2013, 07:49

mit >> so einem Bausatz << und ein paar LEDs läßt sich sicher eine Laterne, ein Öllämpchen, und ev. sogar ein Kienspan "befeuern".
>>>>=========================================================>
Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von Corvuscorone » 04.04.2013, 08:41

witzige idee mit den led...werde ich weiterverfolgen (evtl . in nem schädel)

@inge ,hab schon drei, noch eins und ich kanns bogenbauen wieder für ne weile vergessen.
@grinso, du weisst wie weit die neue esse ist !

ich denke laternen mit kerzen sind vernünftig.

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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von KnechtKarl » 04.04.2013, 09:20

Ich bin ja immer für den Ansatz:

"Historische Probleme-->historische Lösungen,
moderne Probleme --> moderne Lösungen"

Nach einbruch der Dunkelheit arbeiten zu wollen/ müssen ist meist ein modernes Problem. Da wäre also ne moderne Lösung angebracht.

Nun komm auf Middelaldamärkten halt noch der Aspekt "Ambiente" dazu. Hier gab es ja schon einige Lösungsansätze. Ich würd aber auch von der Rohhaut abraten. Da kommt nicht wirklich viel Licht durch. Eher Glas oder richtig richtig dünne fast transparente Hornplatten. Oder freistehende Talglämpchen, ohne Laterne drum rum. Da muss schon Sturm sein, dass die ausgehen.

Muss man dann was kniffligeres bearbeiten und brauch mehr Licht, bietet sich auch ne halbwegs historische Lösung an: http://de.wikipedia.org/wiki/Schusterkugel

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Re: beleuchtung am mittelalterstand

Beitrag von doralf.vom.wald » 10.01.2015, 20:26

Und wenn´s dann schon authentische Laternen sein sollen, dann nimmt man das Vorbild aus der Kreuzfahrerbibel und besorgt/baut sich sowas
176-21604b06-large.jpg
Laterne aus Kreuzfahrerbibel, ohne Sockel
Aus-kfb025-Laternen.jpg
Maciejowski-Bibel


Die "Fenster" sind zwar hier in Rohhaut ausgeführt, waren aber damals eher mit Hornplatten gemacht. Abgesehen davon habe ich mit Rehrohhaut sehr helle Lampen gemacht, weil die Haut relativ dünn ist, dünner als Ziege.

Auf jeden Fall so als Anregung
Grüßle

Doralf

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