Schildbuckel - weshalb?
-
- Newbie
- Beiträge: 29
- Registriert: 09.08.2005, 20:37
1.) Der Schildbuckel schützt die Hand.
Der Griff beim Schild ist in einem kreisrunden Loch im Schild. Dadurch greift man das Schild im Mittelpunkt / Schwerpunkt. Um die Hand zu schützen braucht man deshalb den Schildbuckel.
2.) Der Schildbuckel ist halbkugelförmig oder konisch. Dadurch werden Schwerthiebe und Pfeile abgelenkt und nicht hart geblockt. Das ist erheblich angenehmer und effizienter.
3.) Schildbuckel wurden oft allein (ohne Schild) getragen. Daher mußte der Schildbuckel auch Schutz nach den Seiten liefern.
Der Griff beim Schild ist in einem kreisrunden Loch im Schild. Dadurch greift man das Schild im Mittelpunkt / Schwerpunkt. Um die Hand zu schützen braucht man deshalb den Schildbuckel.
2.) Der Schildbuckel ist halbkugelförmig oder konisch. Dadurch werden Schwerthiebe und Pfeile abgelenkt und nicht hart geblockt. Das ist erheblich angenehmer und effizienter.
3.) Schildbuckel wurden oft allein (ohne Schild) getragen. Daher mußte der Schildbuckel auch Schutz nach den Seiten liefern.
Gab es denn auch Rundschilde ohne Schildbuckel? Wenn ja, wie sah dabei der Griff aus?
Ich hab zwar mal einen gebaut, aber an nen Buckel war nicht ranzukommen und daher ab ich in der Mitte einen einfachen Griff befestigt, da der Schild kein Loch hat natürlich mit etwas Abstand zum Holz.
Ich hab zwar mal einen gebaut, aber an nen Buckel war nicht ranzukommen und daher ab ich in der Mitte einen einfachen Griff befestigt, da der Schild kein Loch hat natürlich mit etwas Abstand zum Holz.
Eder vill jag gifva f?rgyllande sv?rd
Som klingar utaf femton guldringar
Och strida huru I strida vill
Stridplatsen skolen i v?l vinna
Som klingar utaf femton guldringar
Och strida huru I strida vill
Stridplatsen skolen i v?l vinna
-
- Newbie
- Beiträge: 29
- Registriert: 09.08.2005, 20:37
Es gibt Schilde, wo der ganze Unterarm am Schild befestigt war (Handgriff hinter dem Holz ). Ein Schildbuckel ist trotzdem empfehlenswert. Mit Ihm wurde wenn möglich abgewährt, da Er mit ca. 2mm Stärke erheblich stabiler als das Holz ist.
Schildbuckel "Buckler" gibt es in Mittelalterläden zu kaufen. Kosten ca. 25 Euro. Ich poste mal meinen selbstgebauten. Version 1:
Adresse für den Schildbuckel z.B.
http://www.schwert-shop.de/Smartstore/p ... egoryId=45
2tes Bild als Link weil groß.
http://mitglied.lycos.de/n64spx/Schild4.jpg
Schildbuckel "Buckler" gibt es in Mittelalterläden zu kaufen. Kosten ca. 25 Euro. Ich poste mal meinen selbstgebauten. Version 1:
Adresse für den Schildbuckel z.B.
http://www.schwert-shop.de/Smartstore/p ... egoryId=45
2tes Bild als Link weil groß.
http://mitglied.lycos.de/n64spx/Schild4.jpg
-
- Newbie
- Beiträge: 29
- Registriert: 09.08.2005, 20:37
- Peter O. Stecher
- Hero Member
- Beiträge: 2358
- Registriert: 21.03.2005, 09:16
-
- Newbie
- Beiträge: 29
- Registriert: 09.08.2005, 20:37
hallo schütze, schildbuckel kriegst du heute doch schon hinterhergeworfen. ich würde ja deinen schild nochmal nachrüsten.. ps: wir haben neulich gerade schildbuckel mit gebrauchsspuren und ne lanzenspitze und holzkohlenglut zusammen vergraben nach nem treffen. was da wohl mal die archäologen von halten?
Re: Schildbuckel - weshalb?
Ein Schild muss keine frontalen Schläge aushlten...denn wenn man den Schild verwendet, um die Klinge des Gegners eine Richtungskorrektur zu geben ist er einerseits aus dem Gleichgewicht und andererseits ist seine Waffe kurzzeitig nicht in Reichweite. Dies wären zwei verdammt gute Günde sofort nachzustechen oder nachzuhacken....vielleicht aufs Schlüsselbein oder so. Damit wäre der Kampf nach ein oder 2 Hieben beendet und man widmet sich dem Nächsten.
Wenn die Schläge frontal gegenkommen, dann sind die oben beschriebenen Effekte salopp gesagt für´n ***.
Und wenn dir einer mit einer Bartaxt näher kommt, kannst du ohne eine Armbefestigung das schild loslassen und beim Herunterreißen des Schildes nachstechen und das Schild wieder aufheben. Andernfalls, also mit einer Armbefestigung, würdest du bei sowas Sand im Maul und die gegnerische Waffe im Rücken haben.
Wo kriegt man eigentlich PREISWERT einen "alamannischen Schildbuckel" her?
Wenn die Schläge frontal gegenkommen, dann sind die oben beschriebenen Effekte salopp gesagt für´n ***.
Und wenn dir einer mit einer Bartaxt näher kommt, kannst du ohne eine Armbefestigung das schild loslassen und beim Herunterreißen des Schildes nachstechen und das Schild wieder aufheben. Andernfalls, also mit einer Armbefestigung, würdest du bei sowas Sand im Maul und die gegnerische Waffe im Rücken haben.
Wo kriegt man eigentlich PREISWERT einen "alamannischen Schildbuckel" her?
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.
- Ritter Jos
- Hero Member
- Beiträge: 592
- Registriert: 02.02.2004, 18:52
Re: Schildbuckel - weshalb?
Wikinger würde mich interessieren ob du da auch mit deinen Pfeilen durchkommst.
Drei Lagen Fichte über kreuz verleimt. Ca. 3 cm stark, und das Wildschwein ist auch nicht ohne.
Die Schilder die am Arm fest waren sind Armschilder. Ich habe auch mal eins gehabt.
Am Ende hatte es zwei etwa 10 Zentimeter vorstehende Eisen, mit denen kann man herrlich jedes Schwert fangen, halten oder mit dem Schild zuschlagen.
Schildbuckel von Stefan Kelting ,die lachen selbst über meinen Schildhammer
Jos
Drei Lagen Fichte über kreuz verleimt. Ca. 3 cm stark, und das Wildschwein ist auch nicht ohne.
Die Schilder die am Arm fest waren sind Armschilder. Ich habe auch mal eins gehabt.
Am Ende hatte es zwei etwa 10 Zentimeter vorstehende Eisen, mit denen kann man herrlich jedes Schwert fangen, halten oder mit dem Schild zuschlagen.
Schildbuckel von Stefan Kelting ,die lachen selbst über meinen Schildhammer
Jos
Jos vom Eichsfeld
Re: Schildbuckel - weshalb?
Schöner Schild, aber mit Wikingern hat der nicht viel zu tun...
3cm ist eine absolut unrealistische Stärke für Schilde. Die Funde belegen eher eine Dicke von 8-max 15 mm. Und Fichte ist das denkbar ungeeignetste Holz für Schildbau. Für soetwas wie Fellbezüge gibt es ebenfalls keinerlei Belege im Wikingerzeitlichen Kontext.
Zum Thema Schildbeschuss, kann ich "Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu, Bd.33 : Das archäologische Fundmaterial 6" empfehlen. Hier gibt es mehrere Beschüsse auf eine Schildrekonstrunktion mit verschiedenen rekonstruierten Bögen. Die Pfeile drangen allesamt einige Zentimeter weit ein und standen auf der Innenseite ca 10 cm heraus. Zeitgenössische Abbildungen zeigen Infantristen die bei Pfeilbeschuss die Schilde vom Körper weghalten um nicht von einer herausragenden Spitze verletzt zu werden. Ansich also ein guter Schutz. Allerdings in weiterer Folge eine starke Beeinträchtigung im Nahkampf. Erstens wird der Schild unbeweglicher, zweitens ändert sich die Handhabung, da man den Schild auf Distanz zum Körper halten muss um sich nicht an den herausstehenden Pfeilen zu verletzen.
Rundschilde ohne Schildbuckel und mit Bändergriffen sind hauptsächlich im antiken Kontext gebräuchlich gewesen (Hopliten zb).
3cm ist eine absolut unrealistische Stärke für Schilde. Die Funde belegen eher eine Dicke von 8-max 15 mm. Und Fichte ist das denkbar ungeeignetste Holz für Schildbau. Für soetwas wie Fellbezüge gibt es ebenfalls keinerlei Belege im Wikingerzeitlichen Kontext.
Zum Thema Schildbeschuss, kann ich "Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu, Bd.33 : Das archäologische Fundmaterial 6" empfehlen. Hier gibt es mehrere Beschüsse auf eine Schildrekonstrunktion mit verschiedenen rekonstruierten Bögen. Die Pfeile drangen allesamt einige Zentimeter weit ein und standen auf der Innenseite ca 10 cm heraus. Zeitgenössische Abbildungen zeigen Infantristen die bei Pfeilbeschuss die Schilde vom Körper weghalten um nicht von einer herausragenden Spitze verletzt zu werden. Ansich also ein guter Schutz. Allerdings in weiterer Folge eine starke Beeinträchtigung im Nahkampf. Erstens wird der Schild unbeweglicher, zweitens ändert sich die Handhabung, da man den Schild auf Distanz zum Körper halten muss um sich nicht an den herausstehenden Pfeilen zu verletzen.
Rundschilde ohne Schildbuckel und mit Bändergriffen sind hauptsächlich im antiken Kontext gebräuchlich gewesen (Hopliten zb).
Zuletzt geändert von menhir am 25.01.2008, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Schildbuckel - weshalb?
Die Schilder waren so gebaut, daß sie stabil und der Kämpfer damit beweglich war.
Da ich Erfahrung mit dem Schild im Kampf habe, dürft ihr es Euch nicht so vorstellen, daß es ein Kampf a la Hollywood ist, wo der Schildträger sein Schild hinhält und draufdreschen läßt.
Das Schild wird mit in den Kampf einbezogen. Es dient zur Abwehr und kann auch als Waffe eingsetzt werden, wie drücken, schieben, hauen, stoßen. Es war aktives Abwehrmittel.
Ein Kämpfer bleibt nicht stehen, sondern bewegt sich im Kampf, weicht aus, versucht den Schlägen aus dem Weg zu gehen. Das Schild soll ihm zusätzlichen Schutz zu den Ausweichbewegungen geben und unterstützen.
Die waffenführende Hand ist nicht allein im Kampf wichtig und aktiv, sondern auch die zweite Hand, entweder mit Schild oder zweiten Waffe, wie Messer, Axt, Speer, Keule, .....
Es stimmt, so ein Kampf schlaucht einen ganz schön körperlich.
Bei einigen Völkern konnte es passieren, daß Kämpfer welche dabei beobachtet wurden, wie sie ihr Schild wegwarfen und davon liefen, hingerichtet wurden.
Da ich Erfahrung mit dem Schild im Kampf habe, dürft ihr es Euch nicht so vorstellen, daß es ein Kampf a la Hollywood ist, wo der Schildträger sein Schild hinhält und draufdreschen läßt.
Das Schild wird mit in den Kampf einbezogen. Es dient zur Abwehr und kann auch als Waffe eingsetzt werden, wie drücken, schieben, hauen, stoßen. Es war aktives Abwehrmittel.
Ein Kämpfer bleibt nicht stehen, sondern bewegt sich im Kampf, weicht aus, versucht den Schlägen aus dem Weg zu gehen. Das Schild soll ihm zusätzlichen Schutz zu den Ausweichbewegungen geben und unterstützen.
Die waffenführende Hand ist nicht allein im Kampf wichtig und aktiv, sondern auch die zweite Hand, entweder mit Schild oder zweiten Waffe, wie Messer, Axt, Speer, Keule, .....
Es stimmt, so ein Kampf schlaucht einen ganz schön körperlich.
Bei einigen Völkern konnte es passieren, daß Kämpfer welche dabei beobachtet wurden, wie sie ihr Schild wegwarfen und davon liefen, hingerichtet wurden.
Sie können unser Leben nehmen.
Sie können aber nicht unsere Ehre und Freiheit nehmen!
Til Valhall!
Sie können aber nicht unsere Ehre und Freiheit nehmen!
Til Valhall!
- Ritter Jos
- Hero Member
- Beiträge: 592
- Registriert: 02.02.2004, 18:52
Re: Schildbuckel - weshalb?
Schöner Schild, aber mit Wikingern hat der nicht viel zu tun...
Stimmt. menhir das habe ich auch nicht behauptet oder geschrieben.
Dieser von mir entworfener Rundschild ist in der Mitte 3cm zur Außenseite hin ca. 2,5 verjüngt. Da ich so einen Schild selber benutze, kommt es mir darauf an, das er hält.
Die Fichte hatte ich gerade und zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich auch Weisleim benutzte. Ich habe auf meinem Schild eine Rehdecke. Etwas leichter, puffert die Schläge aber fast genauso gut ab. Die Fichte hält sehr gut. Der Buckel hat eine andere Qualität, als die Gestanzten die es so im Internett gibt.
So ein Schwertkämpfer wie du, mit der Jahrelangen Erfahrung, der auf verschiedene Mittelalterliche Kampftechniken zurückgreifen kann, der wir doch zu seinem unzerbrechlichen Wikingerschwert, auch ein passenden Rundschild haben. Bitte stell doch mal ein Bild von deinem Schild rein, damit wir an deinem wissen teilhaben können.
Bauanleitung wäre noch besser.
Jos
Jos vom Eichsfeld
Re: Schildbuckel - weshalb?
"Stimmt. menhir das habe ich auch nicht behauptet oder geschrieben. "
Sorry, hab was falsch verstanden.
Und ja, ich hab den ein oder anderen Schild ;-)
Is ja schön, dass du mir so eine bandbreite an Kampftechniken zuschreibst, aber ich konzentriere mich auf FrüMi^^
Man muss dazu sagen, dass ich meine zivile (Handwerker) Darstellung strikt von der Krieger "Darstellung" trenne... (wobei die Handwerksdarstellung enorm höhere Standards in Sachen Authentizität hat)
Zum Kämpfen verwende ich für gewöhnlich einen Buchensperrholzschild. Aber ich habe auch einen aus genagelten Pappelplanken und einen Normannenschild.
Bauanleitung? Plangen zusammennageln (mit 1-3 Längsplanken), aussägen, Rohhaut draufnähen, Schildbuckel draufnieten.
Dein Zynismus bereitet mir immer wieder Freude
Menhir^^
Sorry, hab was falsch verstanden.
Und ja, ich hab den ein oder anderen Schild ;-)
Is ja schön, dass du mir so eine bandbreite an Kampftechniken zuschreibst, aber ich konzentriere mich auf FrüMi^^
Man muss dazu sagen, dass ich meine zivile (Handwerker) Darstellung strikt von der Krieger "Darstellung" trenne... (wobei die Handwerksdarstellung enorm höhere Standards in Sachen Authentizität hat)
Zum Kämpfen verwende ich für gewöhnlich einen Buchensperrholzschild. Aber ich habe auch einen aus genagelten Pappelplanken und einen Normannenschild.
Bauanleitung? Plangen zusammennageln (mit 1-3 Längsplanken), aussägen, Rohhaut draufnähen, Schildbuckel draufnieten.
Dein Zynismus bereitet mir immer wieder Freude
Menhir^^
Zuletzt geändert von menhir am 25.01.2008, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.