Bogenschießen als gefährliche Sportart

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Wilfrid (✝)
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Wilfrid (✝) » 07.10.2015, 12:32

Ralf, so ganz am Thema ist das nicht vorbei. Denn die Sache mit der Versicherung ist tatsächlich so möglich. Je nach dem, wie gefragt wird.
Ich kann mir durchaus vorstellen, das die Versicherung mitgeteilt hat, das Unfälle beim Bogenschießen "nicht versichert" sind.
Wie bei allen "grob fahrlässigen" Dingen. Naja, und der Sachbearbeiter hat das falsch verstanden.

Denn "Unfälle" beim Bogenschießen gehen wie "Unfälle" in der Klasse. Laß das Kippeln, laß das Kippeln, Stuhl kaputt , aua...
Da sist das Kind auch nicht versichert und der Lehrer und die Schule nicht Schuld.
Und nicht der Bogen kann sofort tödlich sein, sondern der Pfeil. Und zur Selbstverteidigung taugen Pfeile und Bögen höchstens durch Stechen und Schlagen

Meinungsterror
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Meinungsterror » 07.10.2015, 12:37

Wilfrid hat geschrieben:Meinungsterror, beschäftige Dich bitte mal mit der Materie "Bogenschießen"

Und ja, Polizisten benutzen ihre Schußwaffen zum Bedrohen mit schweren Verletzungen oder dem Tod des "Angreifers/Rechtsbrechers"


Hallo? Für Polizisten ist die Waffe ihre Lebensversicherung und alleine die Tatsache, dass sie eine haben reicht meistens schon aus, um einen Rechtsbrecher zur Räson zu bringen. Schussabgaben von Polizisten in Deutschland sind extrem selten und meistens wurden die Waffen auf Tiere gerichtet.


Der einzige mögliche Schutz, den eine Feuerwaffe bietet, ist der Tod oder die schwere Verletzung des Gegenüber.
Feuerwaffen sind nun mal Angriffswaffen (oder Sportwaffen)


Woher stammen denn diese Weisheiten? Alleine das Zeigen einer Schusswaffe reicht meistens aus, um einen Angriff zu verhindern oder zu beenden. Eine Feuerwaffe wurde gebaut, ein Geschoss mittels heißer Gase durch einen Lauf zu treiben. Nicht mehr, nicht weniger. Alles andere sind willkürliche Festlegungen bzw. Interpretationen.

Und was den Bogen als Kriegswaffe angeht, der Gegner sollte möglichst kampfunfähig gemacht werden und dann gefangen genommen und verkauft werden (oder als Arbeitskraft im eigenen "Betrieb" eingesetzt werden).


Echt? Wo und wann denn?
Ich bin kein Militärhistoriker, aber dass man bis zur Erfindung von Armbrust bzw. Feuerwaffe Gegner absichtlich "nur" verletzt und in nennenswerter Anzahl dann ärztlich versorgt , verpflegt und bewacht hat, wo man mit der Versorgung der eigenen Truppe schon Schwierigkeiten hatte, wäre mir absolut neu. Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.

Und was die Jagdwaffe Bogen angeht, Pfeile mit entsprechender Spitze, in einem Jagdrevier geführt, sind tatsächlich (illegale) Jagdwaffen und dürfen nach dem Bundesjagdgesetz dort nicht geführt werden.


Vor 14.000 oder 4.000 Jahren gab es noch kein Bundesjagdgesetz. Davon abgesehen, ist die Bogenjagd in vielen Ländern vollkommen legal.

Deine Befürchtung, das Behörden u.a. Bogenschießen bei Schießen einordnen wollen, ist berechtigt. Da sind allerdings solche uninformierten Leute wie Du nicht ganz unschuldig dran. Auch die Knallschützen im DSV arbeiten daran ;-). Die verstehen den Unterschied z.B. auch nicht.


Nee, Sportsfreund. Wer hier der Uninformierte ist, dürfte nach deinem Beitrag jedem klar sein, der auch nur etwas über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Der DSV ist übrigens der Deutsche Ski Verband, die betreiben nur Biathlon.


Was die Versicherung angeht, keine Versicherung tritt ein, wenn etwas passiert. Denn passiert etwas, war es immer "grob fahrlässig". Jeder Bogenschütze ist nämlich erstmal für seinen Pfeil selbst verantwortlich und hat dafür zu sorgen, das niemand verletzt wird. Gleiches gilt für die Aufsicht bei "nicht Volljährigen", erst der Schütze bei Minderjährigen, dann die Aufsicht. So strafrechtlich.


Bogensport ist weder als Risiko-, noch "gefährliche" Sportart eingestuft und wie alle anderen Schießsportarten statistisch gesehen absolut unproblematisch. Wäre es anders, müssten die Vereine ihre Beiträge enorm erhöhen, um die Versicherungsprämien leisten zu können. Mit deiner Interpretation von versicherungstechnischen Fragen dürfte auch kein Autofahrer eine bezahlbare Haftpflichtversicherung erhalten.

Es kann eben nur etwas passieren, wenn Opfer und Schütze grob fahrlässig handeln. Ein Pfeil kann nun mal nicht, wie eine Kugel, 2 km unkontrolliert durch die Gegend fliegen.


Wenn das Opfer nur 50 Meter weg steht ist es vollkommen wurscht, wie weit das Geschoss fliegen könnte.

Ist aber auch egal. Während wir hier völlig überflüssige Grundsatzdiskussionen führen, hat man in Sachsen Fakten geschaffen, Bogensport als "gefährlich" eingestuft und keiner hat etwas dagegen unternommen.

Und daran ist nicht die böse Schützen-/Feuerwaffenlobby schuld, sondern Experten, die lieber im eigenen Saft schmoren, anstatt den Hintern zu bewegen und nicht jede politische Entscheidung hinnehmen.

Jon
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Jon » 07.10.2015, 12:42

Verzeihung,

ich meine mich zu erinnern, dass in irgendwelchen Vereinbarungen zur Nutzung dieses Forums geschrieben steht, dass genau solche Diskussionen unerwünscht sind... Und nein, ich will hier garantiert nicht "Forumspolizei" oder sowas spielen, dafür bin ich a) viel zu kurz dabei und b) auch nicht in der Stimmung. Allerdings möchte ich anmerken, dass ich die oben genannte Vereinbarung als sehr angenehm empfunden habe, als ich mich hier anmeldete.

Mit der Vogel Strauß Taktik zu solchen Themen hat das auch nichts zu tun. Eher damit, dass ich, wie wahrscheinlich die Masse an Leuten hier, primär Interesse am Bogen, den Dingen die unmittelbar dazu gehören und dem stinknormalen, nicht gewalttätigen Umgang damit habe. Wenn sich jemand dazu "zeitgenössisch kriegerisch" oder passend themenbezogen gewanden will, weil das nunmal auch dazu gehört, dann bitte. So geht heut schon lang keiner mehr zum "kämpfen". Schon eher zum Leute treffen auf den Mittelaltermarkt um eine gute Zeit zu haben. Genau deshalb taugt es auch lediglich als Aushilfsargument in so einer Diskussion. Wohl aber dazu authentisch in seinem Hobby aufzugehen.

Wenn ich die Rechtslage diskutieren will, dann gehe ich in ein Forum zu diesen Themen und davon habe ich aufgrund meines Wissens über waffenrechtliche Regelungen druchaus Ahnung und nicht nur eine Vorstellung wie das meiner Meinung nach sein sollte. Ich war lange genug Sportschütze und damit in der Pflicht mich damit auseinander zu setzten. Die Gesetzgebung zu diesen Dingen ist komplex und weder ich noch ein anderer hier wird wohl ernsthaft behaupten wollen, alles zur Gänze zu verstehen (es sei denn er ist Jurist o.ä.). Aber die Lösung in solchen Fragen wird sicher nicht dadurch herbeigeführt, dass man mehr oder weniger laut "dafür" oder "dagegen" schreit und das mit seiner Vorstellung wie was zu sein hat untermauern will. Das taugt argumentatorisch praktisch null, denn die Auslegungen was im Sinne des Gesetzes was ist und wie es zu behandeln ist, ist nicht der Meinung von Einzelpersonen sondern gültigen Definitionen geschuldet und das ist gut so.

Autsch, da hab ich jetzt eine ganze Menge geschrieben, aber ich hab es nicht kürzer hinbekommen. Sollte das jetzt frech, böse, vorlaut oder gar politisch empfunden werden, entschuldige ich mich jetzt schon dafür und jetzt ziehe ich mich wieder von hier zurück, dahin, wo es um Pfeilbau geht. Damit habe ich nämlich aktuell diverse Probleme. Totale Wissenschaft das...

Gruß Jon

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Squid (✝)
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Squid (✝) » 07.10.2015, 12:47

Nicht den Troll füttern!

Und dummerweise macht ihr genau das. Die ganzen gut gemeinten Erklärungsversuche werden hier gegen eine Gummiwand aus Demagogik, Polemik und durchaus nicht schlecht gemachter Wortverdrehung bzw. -entstellung geworfen. Völlig wirkungslos.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Idariod
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Idariod » 07.10.2015, 12:52

Schließe mich Jon an, ich geh auch nicht in einen Lesezirkel und brech dort einen Streit über die Buchpreisbindung vom Zaun.

LG,

Idariod
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Wilfrid (✝)
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Wilfrid (✝) » 07.10.2015, 12:58

So mal zur Info:
http://www.dsb.de/start/ Deutscher Schützenbund, der Dachverband der Schützenvereine im Westen, betreibt auch Bogensport und hat teilweise seltsame Vorschriften.
Wenn in 50 oder 100m einer steht, sieht man den, schießt man, ist das "grob fahrlässig". Steckt der im Gebüsch, konntest Du den Schußbereich nicht einsehen, durftest also auch nicht schießen. Usw.
Ansonsten, meinungsterror, lies Dir das mit den Polizisten noch mal durch. Was schützt den Polizisten??
Die Waffe oder die Angst des gegenüber vor der Waffe???

Ansonsten, Wissen ist Macht, nix wissen macht nix...
Auch wenn es den ELB schützen weh tut, die Franzosen haben zwar als Reiterei mächtig unter den Pfeilen gelitten, aber besiegt hat sie der tiefe Boden vor den englischen Linien.Wer weiß, was Pferdehufe aus feuchtem Boden machen, kann sich die Schlammchlacht der gepanzerten Reiter zu Fuß gegen die auf "festemBoden" stehenden Engländern gut vorstellen.

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meik
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von meik » 07.10.2015, 13:00

Wilfrid hat geschrieben:Und nicht der Bogen kann sofort tödlich sein, sondern der Pfeil. Und zur Selbstverteidigung taugen Pfeile und Bögen höchstens durch Stechen und Schlagen


Ist das dein Sinn für Humor?

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Wilfrid (✝)
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Wilfrid (✝) » 07.10.2015, 13:06

naja, eigentlich ne platte Tatsache...
Aber man darf ruhig drüber grinsen.
Das gilt aber auch für Feuerwaffen in geschlossenen Räumen, wenn Du so´n Dingen da abfeuerst, bist Du selbst erstmal taub, der Angreifer nicht unbedingt. Und schon haste den 2. Preis.
Die Dinger sind außerhalb von Schießständen in den Händen ungeübter einfach nur gefährlich für den Besitzer und andere.
Zumindest, wenn Patronen im Patronenlager sind.
Ich habe bei der Bundeswehr oft genug Aufsicht beim Schützen auf dem Pistolenstand gemacht. So doof kannste garnicht denken, wie sich auch erfahrene Schützen verhalten.
Zuletzt geändert von Wilfrid (✝) am 07.10.2015, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.

Al-Gamal
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Al-Gamal » 07.10.2015, 13:13

Der Schießsport ist in der Aufsichtspflichtverordnung §19 als unzulässige Sportart im Schulsport(hier bitte unterscheiden was Schulsport und was AGs sind) deklariert! Das ist unter anderem der Beweislastumkehr für Lehrkräfte geschuldet, diese müssen seit letztem Jahr nämlich nachweisen, dass sie alles richtig gemacht haben. Und diese Änderung ist nicht etwa irgendwelchen Altoberen aus Ministerien geschuldet, sondern zentralen Elternräten, die dies gefordert haben...also schon eine eher demokratische Verordnung, wenn auch nicht für alle gleich toll,...aber so ist das nun mal mit der Demokratie!

OT

Wenn ich auf einer Internetseiten als Willkommensgruß "Na auch die ....von selbstgerechten Moralaposteln?" lese und dann die dazugehörigen Inhalte...frag ich mich wer denn hier gemeint ist mit "selbstgerechten Moralapostel"! aber coole Selbstironie

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Snake-Jo
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Re: Bogenschießen als gefährliche Sportart

Beitrag von Snake-Jo » 07.10.2015, 13:43

Ich habe zweimal gewarnt, der Faden ist dicht.
Gründe dafür wurden von etlichen Usern schon genannt. Ich danke jedoch allen Schreibern, die versucht haben, den Faden sachlich weiterzudiskutieren.

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