O.T.: Arbeitsplatte Bambus

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Bowster
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O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Bowster » 22.12.2016, 10:35

Hat zwar nicht wirklich mit dem Bogenbau zu tun, aber in der nächsten Zeit steht bei mir zu Hause große Küchenrenovierung an. Für die neue Arbeitsplatte steht Bambus oder Robinie in der engeren Wahl, optisch kommt bei uns der Bambus besser an, ich bin mir nur nicht sicher, wie es bei jahrelangem Missbrauch mit der Bambusoberfläche in Bezug auf Schäden durch Feuchtigkeit aussieht, da würde ich eher Robinie für besser geeignet halten. Hat da irgendjemand Erfahrung mit, ob man den Bambus mit welcher Behandlung auch immer, genauso gut schützen kann?

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von fatz » 22.12.2016, 11:52

Mit Wasser und Holz hab ich so meine Bedenken. Auf Dauer ist das glaub ich ned so der Bringer. Hab meine Arbeitsplatte deswegen aus WEDI - Bauplatten und grossen Bodenfliesen gebaut. Schaut auch recht schick aus. Kannst dir ja mal anschauen.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 12:17

Bambus ist ja sehr Wasserfreudig.
Ich könnte mir nur eine Bootslackähnliche Versiegelung oder auch Leinöl mehrfach aufgetragen.
Leinöl hätte den Vorteil, dass man zwischendurch mal wieder nachölen kann. Das nächste Problem sehe ich allerdings in der geringen Härte des Materials. Die wird recht schnell völlig vermackelt sein. Hartholz wäre da deutlich besser.

Vorteil bei Holz liegt in der besseren Hygiene. Die Stoffe im Holz wirken ebenso antibakteriel, wie die hygroskopische Wirkung.
Besonders gut schneidet da Kiefern und Eichenholz ab
Gruss Matthias

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Coal » 22.12.2016, 12:30

Robinie würd ich nur nehmen, wenn die Oberfläche (Frühholzporen)mit Lack versiegelt werden. Bei geölter Oberfläche werden sie im Lauf der Zeit mit Schmutz versiegelt >:( . Ich glaub, deswegen werden werden für Arbeitsflächen hauptsächlich feinporige Hölzer verwendet.
Wasser ist für Arbeitsflächen nicht so das Problem, wenn nicht ständig nass. In unserer Küche haben wir seit 18 Jahren eine Arbeitsfläche aus geölter Rotbuche. Alle paar Jahre geh ich mit Ziehklinge, Schleifpapier und Öl drüber.
Gebrauchsspuren stellen sich mit der Zeit aber schon ein.
Wer nur einen Hammer hat, für den schaut jedes Problem aus wie ein Nagel.

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Tom Tom » 22.12.2016, 13:35

Kommt auch drauf an ob Hirn-/Stirnholz oder liegend

LG Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von LittleOlli » 22.12.2016, 14:38

Hi,

ich habe in meiner Küche die Arbeitsfläche aus Buche - so Stäbchen verleimt. Oberfläche geschliffen und geölt.
Wasser stehen lassen sollte man da jetzt nicht direkt lange Zeit. Die Oberfläche ist eigentlich recht unempfindlich.
Von Zeit zu Zeit zieh ich die Oberfläche mit der Ziehklinge ab und Öl sie nach.

Könnte mir gut vorstellen, das andere Hölzer da ähnlich tauglich sind.

Gruß
Olli

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Holzbieger » 22.12.2016, 15:15

Hallo

Ich habe weder Erfahrung mit Bambus noch mit Robinie aber unserer frühere Küche hatte eine Stabverleimte Arbeitsplatten aus Buche (die von dem kleinen kuscheligen Möbelhaus aus Schweden). Wir haben vor 4 Jahren die Küche ausgetauscht und jetzt haben wir Granit, nur so als Anmerkung.

Diese Platten war nur gewachst und geölt und waren die ganzen Jahre in Top Zustand (ca. 15 Jahre), es gab nur an einer Stelle ein Problem mit Rissbildung da war aber eine schlechte Leimstelle. Selbst um Spüle und Herd keine Probleme.

Alle ein bis zwei Jahre nachölen hat gereicht. Allerdings wie weiter oben erwähnt, keine Wasserpfützen irgendwo längere Zeit stehen lassen. Aber das gilt wohl für alle Arbeitsplatten aus Holz.

Zu dem Tip mit Bootslack versiegeln. Mach das auf keinen Fall. Mein Elektriker hat zur gleichen Zeit wie wir seine Küche bezogen und die gleichen Platten wie wir verwendet. Wir haben geölt und er hat zwei oder drei Schichten Bootslack aufgebracht. Das sah nach nur 5 Jahren aus wie Sau. Überall Risse und Wasserschäden im Holz. Die Theorie dahinter: Bei gölten Holz kann auch Feuchtigkeit in das Holz eindringen aber auch wieder verlassen. Jeder Lack auch der beste Bootslack bekommt Risse. Wasser dringt ein kann aber aber durch die Risse nicht schnell genug aus dem Holz heraus kommen und dadurch schneller geschädigt werden.

Bambus oder Robinie? Aus dem Bauch heraus würde ich zu Bambus greifen. Es mag Feuchtigkeitsempfindlich sein aber das ist Rotbuche eigentlich auch.

Just my 2 cents.

Gruß

Roland
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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 15:36

Ja, Bootslack oder ähnlich würde ich pers. auch nicht machen, da die Oberfläche nicht "atmen" kann und das zeug natürlich schäbig aussieht nach einer gewissen Zeit. Mein Nachbar hat das, und schwört drauf. Ich pers. finde dass es sch... aussieht. ;D

Ich steh ja auf Leinöl.
Gruss Matthias

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Bowster » 22.12.2016, 15:56

bringt das vielleicht einen Vorteil gegenüber Kaltauftrag, wenn man das Leinöl mit dem Bügeleisen einarbeitet?
@ Felsenbirne: Bambus ist doch deutlich härter als Holz.
@fatz: Angebot nehme ich evtl. dankend an.
@Coal: An Robinie hatte ich deswegen gedacht, weil die wenigsten Pilze und Bakterien was damit anfangen können.
@Tom Tom: stäbchenverleimt
@LittleOlli & Holzbieger: Buche hatten wir jetzt auch 8 Jahre, rund um die Spüle sah sie allerdings nicht mehr so gut aus, allerdings ist das mit dem Wasser sofort weg wischen eher sehr nachlässig gemacht worden, die Geschichte mit dem Nachölen übrigens auch. ::)

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Holzbieger » 22.12.2016, 16:06

Felsenbirne hat geschrieben:Ich steh ja auf Leinöl.


Ich ja auch

Bowster hat geschrieben:bringt das vielleicht einen Vorteil gegenüber Kaltauftrag, wenn man das Leinöl mit dem Bügeleisen einarbeitet?


Ich glaube ja eher nicht, da Leinöl ja nicht trocknet im Sinne das irgendwelche Lösungsmittel verdampfen. Leinöl härtet durch die Aufnahme von Sauerstoff aus, welchen Einfluss das die Temperatur hat kann ich allerdings nicht sagen. Ich kenn das nur von meinen Messergriffen die brauchen im Sommer in warmen Arbeitszimmer genau so lange wie bei kalten Temperaturen zum aushärten.
Falls sUS schon einen Händler hast frag doch mal nach ein paar Reststücken oder Mustern und probiere aus. Leinöl kostet nicht viel.

Gruß

Roland
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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Bowster » 22.12.2016, 16:09

Hallo Roland, ich dachte ja weniger an schnelleres Trocknen, viel mehr an tieferes Eindringen?

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von apaloosa » 22.12.2016, 16:09

Hallo Bowster,
wenn Du was gutes langlebiges haben möchtest, nehme dies (ein Beispiel)
http://www.hasenkopf.de/produkte/corian-arbeitsflaeche?gclid=CLTc_aqJiNECFS8o0wodhrwNaQ
Frag mal den Küchenbauer Deines Vertrauens. Gibt es in verschiedenen Farben.
Ist zwar nicht gerade günstig aber billiger als 2 mal bezahlt.
Keine Stoßkanten bei Übergängen zu Eckverbindungen da miteinander verklebt und verschliffen.

VG
Harald

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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von Heidjer » 22.12.2016, 16:54

Bügeln wird nichts bringen, es gefährdet nur die Oberfläche.
Will man, dass, das Öl tief eindringt, dann muß man viel beim ersten Auftrag verwenden und die Oberfläche lange feucht halten. Traditionell wird Leinölfirnis satt aufgetragen und der Überschuß nach 10 - 15 Minuten wieder abgewischt, man kann die Zeit auch verlängern, nur muß man dann immer dran bleiben und die Oberfläche feucht halten, das Holz zieht das Öl leider unterschiedlich schnell ein und für eine gleichmäßige Oberfläche muß man zum Abschluß jeder Behandlung die Oberfläche abreiben, bzw für eine einheitliche Oberfläche sorgen.

Leinölfinis beginnt sofort nach dem Kontakt mit dem Luftsauerstoff zu oxidieren bzw mit dem Aushärten, leider riecht es dabei nicht besonders gut, was man in Wohnräumen zumindest bedenken sollte.

Seit mehr als 600 Jahren wird Holz durch fritieren in Leinöl stabilisiert, dabei kocht man Holz in Leinöl Stunden und Tagelang bis das letzte freie Wassermolekül verdampft ist, nur für eine Arbeitsplatte vermutlich nicht praktikabel. ::)
Im 14.ten Jahrhundert wurden Radnaben aus Ulme 3 bis 5 Tage in Leinöl gekocht, es soll sie fast unkaputtbar gemacht haben, nur das Aushärten dürfte auch Jahrelang gedauert haben.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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ChristianR.
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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von ChristianR. » 22.12.2016, 17:16

Schau dir mal das Video an, Interessant wird es ab 4:27

https://youtu.be/ArHYi0WhXko

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kra
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Re: O.T.: Arbeitsplatte Bambus

Beitrag von kra » 22.12.2016, 17:21

Überleg mal, ob nicht ein Linoleumbelag was währe? Kann nur das Beste von der Robustheit sagen, Wasser dringt nicht ein und es verfärbt sich auch nichts.
Wir haben es, auch in direktem Kontakt mit dem Gas-Herd und der Spüle - sehr empfehlenswert. Auch die Wandseite hinter der
Spüle und dem herd haben wir mit einer Linoleumbelegten Holzpaltte.

Zur gekochten Ulme - das lange aushärten des Leinöls wird auch sein Gutes gehabt haben - die Nabe war so selbstschmierend.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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