HdR III

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
Taran
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Legolas

Beitrag von Taran » 06.05.2004, 14:55

Natürlich.
Elben schießen ja auch mal mit zwei Pfeilen gleichzeitig, auf Orkschilden surfend, auf Mûmakil kletternd...
Warum wunderst du dich überhaupt?:D
ich warte nur darauf, dass sie auch noch mit zwei Bögen gleichzeitig schießen - oder sind da die Grenzen der Elben erreicht?
Taran von Caer Dallben

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Hunbow
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Beitrag von Hunbow » 06.05.2004, 14:59

was ein richtiger elbenkriegen ist, muss rechts wie links schiessen können. obs allerdings so von herrn tolkien so verbrieft ist, weiß ich nicht.

Mir fällt dazu folgendes Zitat ein:

"Wenn ein Samurai im Kampf enthauptet wird, sollte er immer noch zu einem gezielten Gegenschlag in der Lage sein" (Ghost Dog aus "Hagakure")

:engel

kann mich daher - was elbische grenzen angeht - nur dem gerade etwas schneller TARAN anschliessen!
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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Kyujin
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RE:

Beitrag von Kyujin » 10.05.2004, 13:18

Original geschrieben von Hunbow
Mir fällt dazu folgendes Zitat ein:

"Wenn ein Samurai im Kampf enthauptet wird, sollte er immer noch zu einem gezielten Gegenschlag in der Lage sein" (Ghost Dog aus "Hagakure")


Das passt auch prima hierhin, was das Genre Fantasy angeht. Das Hagakure ist nämlich nichts weniger als eine traditionelle "Samuraibibel", sondern ein obskures Pamphlet eines frustrierten Provinzbeamten des 18. Jahrhunderts, den seine romantische Sehnsucht nach der glorreichen Vergangenheit zu einem völlig ausgeklinkten Papierradikalismus getrieben hatte.

Es gehört mit zu der Geschichte, dass er seinem Lehnsherren "eigentlich" in den Tod folgen wollte, vom Seppuku aber Abstand nahm - denn der war zu der Zeit bereits verboten... Er begnügte sich dann mit Einsiedelei als sozialem Ersatztod.

Der Text war von geringer Bedeutung und kaum bekannt, bevor ihn die kaiserliche Armee zu Propagandazwecken ("Japan soll leben, auch wenn ihr sterben müsst") ausgrub.

Die wirklichen Bushi des 15./16. Jahrhunderts, die Yamamoto Tsunetomo so bewunderte, hatten genug mit dem Überleben zu tun und hätten über seine Todessehnsucht nur den Kopf geschüttelt. (Das tun übrigens auch japanische Historiker, das "Schrifttum" dieses Typs unter "crazy-to-die-school" zusammenfassen)

Und auch er hätte bei der Idee, dass gewöhnliche Japaner (Bauern und sogar Kaufleute!) als Soldaten an seinen elitären Samuraitugenden Anteil haben könnten, im Grabe rotiert. Aber genau diese drastische Umwertung der Eliteideologie der herrschenden Klasse in eine chauvinistische Massenideologie aller Japaner war der entscheidende propagandistische Punkt für das Militär.

"Ghost Dog" oder "Last Samurai" - so sehr viel weniger Fantasy als "Lord of The Rings" ist das nicht. (Nein, ich rege mich jetzt nicht wieder über Toms aufrecht stehenden Bogenschützen auf!)

Nicht so überraschend (aber für einen Traditionalisten wie mich immer noch bedauerlich) ist denn auch, dass solche Phantasiekonstrukte Menschen leichter begeistern (auch für das Bogenschiessen), als die wirkliche Geschichte.
Johannes Kolltveit Ibel
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shewolf
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RE: RE:

Beitrag von shewolf » 10.05.2004, 14:04

Original geschrieben von Kyujin

Nicht so überraschend (aber für einen Traditionalisten wie mich immer noch bedauerlich) ist denn auch, dass solche Phantasiekonstrukte Menschen leichter begeistern (auch für das Bogenschiessen), als die wirkliche Geschichte.


Aber das ist doch der Sinn von Geschichten, Bilder zu schaffen von gut und böse, von Helden und Feiglingen, mit denen wir uns identifizieren können und die uns eine Botschaft übermitteln. Und weil die botschaft in Archetypen vermittelt wird, können wir sie leichter aufnehmen, als wenn sie akademisch trocken vorgelegt würde.

Vielleicht bist Du ausser Traditionalist auch noch ein Realist, dann findest Du möglicherweise schwer Zugang zu solchen Metaphern und Fantasiewelten allgemein. Auf der anderen Seite beissen sich alle Dummschwätzer und Trickverkäufer an Deiner kritischen Wahrnehmungsfähigkeit die Zähne aus, das hat doch auch was... :-) :knuddel
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Kyujin
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Beitrag von Kyujin » 10.05.2004, 14:58

LoTR habe ich auch verschlungen, irgendwann in den frühen 70ern. Etwas später konnte ich mich für "Zen in der Kunst des Bogenschiessens" begeistern. Das sind Jugendsünden, aber ich habe durchaus immer noch einen Hang zum eskapistischen Träumer. Ich bezweifle aber sehr, dass das meine beste Eigenschaft ist. (LoTR mag ich als Buch natürlich immer noch, aber es ist um Himmels willen doch bloss ein Buch!)

Das Problem mit den "leichtentzündlichen", idealisierten Bildern von gut und böse meine ich doch aufgezeigt zu haben: Mit ein bisschen Geschichtsklitterung lässt sich eben immer ein allzu einfaches Weltbild zusammenschustern, das dann zur scheinbaren Rechtfertigung von beliebigen Greueln im Kampf gegen "das Böse" dient.

Es ist nämlich nach meinem Verständnis durchaus kein Zufall, dass nicht nur die Japaner ihre Soldaten mit der Fiktion "Bushido" zu Kriegsverbrechen motiviert haben (der Name Nanking steht da nur symbolisch für viel mehr), wir selbst haben da ja unsere eigene neuere Geschichte, bei der zum Beispiel das "Germanenthum" instrumentalisiert wurde. Auch der Erfinder des "Zenbogenschiessens", Eugen Herrigel, war überzeugter und aktiver Nazi und hat eben nicht gegen, sondern mit seinen angeblichen Kenntnissen über Samurai und Zenbuddhismus den deutschen Soldaten noch 43 zum Durchhalten und Weiterkämpfen motiveren wollen.

Historische Genauigkeit steht uns Traditionalisten allen gut an - nicht nur bei Fragen der Bogenmaterialien oder der Gewandung.


[edit:] Hmm, habe ich jetzt die Diskussion totgeschlagen? Oder sollten wir einen neuen Thread zur Bedeutung von Tradition und Authentizität aufmachen? Die Frage läge mir nämlich am Herzen.
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Ahenobarbus
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... totgeschlagen???

Beitrag von Ahenobarbus » 11.05.2004, 11:19

Kyujin, ich hoffe doch stark, dass diese Diskussion dadurch nicht beendet wird.

Lenken wir die Diskussion doch mal auf meine Zeitperiode. Nach Gladiator hat es auch einen ungeheuren Zulauf gegeben, inzwischen hat sich das etwas beruhigt. Doch Nachschub ist ja gerade im Kino angelaufen, 'Troja'.

Mein Anliegen beim reenactment(mir fällt kein treffenderes Wort ein, leider) ist eigentlich, außer Spass dabei zu haben, den Leuten die etwas verschrobene Sichtweise Hollywoods, Cinecittas oder aus Asterix zu glätten. Meistens fallen den Leuten die Schuppen kiloweise runter, ... naja, nicht jeder liest ein Buch, oder findet es interessant, nach der Schulzeit sich noch einmal mit Dingen zu beschäftigen, die trocken sind. Da ist doch Kino viel einfacher, ... und genau mit den Vorurteilen räumen wir dann auf den Veranstaltungen auf. Viel interessanter sind die Gespräche mit den einzelnen Legionären als die militärische Grundausbildung, die deutsche Gruppen meist präsentieren. Es macht mir mindestens so viel Spass mit den Leuten zu diskutieren, wie das 'Römerspielen', naja, bin ja eher Syrer ...

Die Idealisierung von Personen oder 'Ständen' hatten wir hier einmal zum Thema. Die Realität scheint ja auch niemanden zu interessieren. Immer wieder werde ich angesprochen, ob ich denn gerne in der damaligen Zeit gelebt hätte und immer wieder ist die Antwort gleich ... ich beantworte es sinngemäß, indem ich die Schattenseiten des damaligen Lebens darstelle und die Frage damit eigentlich zur Genüge beantworte. Nur die Träumer verstehen dies nicht so richtig.

Mich inspirieren Filme mehr zum Nachforschen; wie war es denn 'wirklich', was ist davon überliefert. Nachdem ich vor über 20 Jahren Shogun gelesen habe, wurde die Bücherei in Unna von mir geplündert und alles was mit Japan zu tun hatte, wurde verschlungen. Irgendwie kam der Boxeraufstand dazwischen(nachdem ich zwei verschiedene Versionen über dieses Thema gesehen hatte) und nach dem 'last samurai' muss ich mal wieder Minamoto musashi lesen, um etwas ausgeglichener zu werden :bash .

Solange wir über Dinge reden, vergessen wir sie nicht ... deshalb, nicht aufhören damit!

Ahenobarbus

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Beitrag von Kyujin » 11.05.2004, 13:56

Dann sollten wir den HdR-Thread vielleicht in Ruhe lassen und das Thema "Tradition / Authentizität" hier weiterdiskutieren?

Bin gespannt.
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Ravenheart
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RE: Legolas

Beitrag von Ravenheart » 11.05.2004, 22:02

Original geschrieben von Taran
Natürlich.
Elben schießen ja auch mal mit zwei Pfeilen gleichzeitig, ...


...hey, das geht übrigens wirklich! Hab's probiert, und sogar (auf 15 m) mit beiden die Scheibe (60x90) getroffen...

Da ist so'n Bergtroll doch'n Scheunentor gegen...

:) :) :)

Rabe

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Ravenelb

Beitrag von Taran » 11.05.2004, 22:08

Immer wenn ich das probiere, geht einer drüber und einer drunter.
Und der Troll macht mich platt.
Allerdings finde ich doch, dass ein Pfeil günstiger ist, die Bergtrolle haben ja eine dicke Haut, und da halte ich nichts davon, die Durchschlagskraft zu halbieren!
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Elebridith
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ooooch!!!

Beitrag von Elebridith » 19.05.2004, 21:12

Och! dieses Board ist ja soooooooo grooooossss!! ich wusste garnet dass es hier auch einen LOTR-Thread gibt!! ooch! und natürlich zu spät um mitzudiskutieren. oooch!

Auf alle Fälle bin ich auch ein grosser LOTR-Supporter (fan - hört sich etwas arg fan-atic an). Ich hatte die Bücher alle mal vor langer Zeit gelesen, als ich noch in England lebte. Als ich hörte, daß da nun Filme drauss gemacht werden war ich total aufgeregt. Und jetzt nachdem ich sie alle gesehen hab, bin ich noch mehr gegeistert. Obwohl es natürlich immer ein bisschen schwierig ist, wenn man merkt was so alles fehlt, daß einem im Buch unerlässlich erschien. Aber trotz all dem unterlassenen und leicht geänderten muss man doch sagen, die Filme sind gut gelungen. Immerhin sind Christopher Lee und Ian McKellen ware Tolkien-supporters, besonders ja Christopher.

Ich schau mir soo gerne diese 'making of's an'. Auf den CDs gibts davon ja eh haufenweise anzugucken. Schon interessant wie sie extra all diese Waffen teilweise in 3 facher Ausfertigung gemacht hatten, scharf, stumpf und sozusagen Kindertauglich. Also einfach klasse. Ende Mai kommt ja dann die ROTK DVD raus, die werd ich mir sofort in Amazon.uk bestellen. Einfach klasse.

Ach ja, übrigens, ich bin auch total auf der Seite der Elfen..ich mein, Elben, wie die ja auf deutsch heißen. Elrond ist einfach klasse, weise und intelligent, jetzt mal pur nach dem Buch geurteilt, obwohl ich Hugo Weaving echt super in der Rolle fand. Und es ist natürlich auch klar dass ich total auf Legolas und Haldir stehe (die Figuren natürlich, wieso auch net? die sind ja ein paar 1000 Jährchen älter als ich :) )) und spätestens nach dem Pirates of the caribbean (auch ein absolut geiler film und geiler Johnny Depp als noch geilerer Jack Sparrow!! was für ein Pirat!:) )) weiss eh jeder wie Orlando in echt aussieht.

Suil vain (fair winds)

Elebridith
*Cunnen linnatha go len*

daritter

Beitrag von daritter » 20.05.2004, 12:05

Ich bin ja richtig froh das Orlando Bloom in Troja endlich mal ne looser-Rolle hat :D. Aber er spielt sie gut, kann man nix sagen :-)

btw: Haben wir in dem Forum auch irgendwelche MMORPG-Spieler? dann könnte es sie interessieren das irgendwann dieses oder nächstes Jahr ein HdR-Online Spiel rauskommen soll: http://www.middle-earthonline.com/

Robster
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RE:

Beitrag von Robster » 20.05.2004, 12:09

Original geschrieben von daritter

Ich bin ja richtig froh das Orlando Bloom in Troja endlich mal ne looser-Rolle hat :D. Aber er spielt sie gut, kann man nix sagen :-)


hehe, stimmt, dafür geht Brad Pitt ab wie ne Rakete ! :D
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

daritter

Beitrag von daritter » 20.05.2004, 12:20

hehe ... jupp, aber Brad Pitts Beine sind ja gedoubelt weil sie zu dünn waren :) 8-)

Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus » 21.05.2004, 11:27

@daritter
der liebe Orlando hatte vorher schon mal eine 'Looser-Rolle', als fliegender Ranger in 'Black Hawk Down'. Der film wird aber meist verschwiegen, wird wohl als Jugendsünde getarnt.

Mal 'ne Frage an all die HdR-Fans:
Ist jemand von Euch beim Schicksalsfest auf der Freusburg bei Siegen dabei???

... lasst uns Orks jagen ... sonst meckert Zentauer ja wieder in seiner unverständlichen Spreche.

Azmodhan
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Beitrag von Azmodhan » 24.05.2004, 01:55

mein Kommentar zu Bloom's Schauspielkunst:

In HDR hat er echt gut reingepasst... so oder ähnlich hätte ich mir Legolas auch vorgestellt.
Aber bereits bei Fluch der Karibik dachte ich, hat der wirklich kein breiteres Repertoire an Gesichtsausdrücken? Und das hat sich jetzt in Troja wieder bestätigt!
Und Bogenschiessen hat er bis heute nicht gelernt;
Ist irgendjemand aufgefallen das er immer versucht nach dem Release den Bogen dem Pfeil nachzuwerfen aber dabei vergisst den Bogen loszulassen???:) :) :)

Gruß Azmo
>>>TrueMetalWarrior<<<

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