Einteilung der Bogenklassen bei Turnieren

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
Ophelia
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Einteilung der Bogenklassen bei Turnieren

Beitrag von Ophelia » 18.09.2005, 10:24

Hallo zusammen!

Seit einiger Zeit grübele ich über ein Problem und hoffe, ihr könnt mir helfen. Bei Turnierausschreibungen stolpere ich regelmäßig über die Einteilung der Bogenklassen und frage mich: In welcher Kategorie schieße ich denn nun?

Was ist der Unterschied zwischen den Kategorien „Jagdrecurve“/„Bowhunter Recurve“ (ich nehme an, beide Begriffe beziehen sich auf ein und dieselbe Klasse) und „Blankbogen“ (manchmal auch „Blankbogen Recurve“)? Ich schieße instinktiv einen Recurvebogen ohne Visier und sonstigen Schnickschnack und wende einen mediterranen Griff an. Mit anderen Worten: Ich finde irgendwie, dass beide o.g. Kategorien auf mich zutreffen (einerseits Jagdrecurve und andererseits Blankbogen, da ich ja „blank“ im Sinne von „ohne Zielvorrichtung“ schieße). Kann es sein, dass diese Begriffe, abhängig vom Turnierausrichter, sehr flexibel gehandhabt werden?

Ich blicke da nicht so ganz durch und bitte daher um eine Erklärung dieser Begriffe. Vielen Dank im Voraus!

kojote
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Beitrag von kojote » 18.09.2005, 10:41

hallo ophelia,

so schwer ist das nicht :D .

jagdbögen und BHR ist das selbe, wie du schon vermutet hast.
jagdbögen sind alle recuve bögen die blank geschossen werden mit einem finger am pfeil.
sie dürfen nicht länger sein als 64".

blankbögen sind mindestens 66" lang und werden mit string oder face walking geschossen.
das heißt der schütze hat makierungen auf der sehne und greift diese für verschiedene entfehrnungen ab, er versucht dadurch den pfeil so dicht wie möglich unter das auge zu bekommen.
bei "face walking" ist das ähnlich.

es gibt aber auch noch "Recurve olympisch" hier werden viseire und stabilisatoren zugelassen.



gruß, kojo
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Markierungen

Beitrag von Taran » 18.09.2005, 10:45

Markierungen auf der Sehne sind nicht erlaubt.

Das mit der Bogenlänge ist mir auch neu. Ich hoffe, meine Frau bekommt mit ihrem instinktiv geschossenen 66"er keine Probleme.
Taran von Caer Dallben

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Ophelia
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Noch ne Frage

Beitrag von Ophelia » 18.09.2005, 11:07

@ koyote:

Danke für deine Erklärung. Aber was ist, wenn ich mit meinem Bogen im Großen und Ganzen der Kategorie Jagdrecurve entspreche - nur eben bis auf den Umstand, dass mein Bogen länger als 64" ist? Falle ich dann nur wegen der Bogenlänge in die Blankbogenklasse? Ich verstehe den Sinn der Längenbeschränkung nicht. :wundern

Für mich erscheint eine Einteilung Blankbogen (instinktiv) und Blankbogen (jede Form von Systemschießen) einleuchtender. Allerdings bestünde da das Problem der Überprüfbarkeit.

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kra
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Beitrag von kra » 18.09.2005, 12:04

@Kolote, für welchen Verband gilt diese Regelung?
Beim DFBV finde ich es so nicht -->hier

Ich schließe mich Ophelia an, den Sinn dieser Regelung sehe ich auch nicht so ganz. ...und wenn mein Bogen 65" lang ist?

Gruß, Axel
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Beitrag von kojote » 18.09.2005, 12:41

das sind die regeln des BSVH. (DBSV Hessen)

@Kra, das ist richtig im Feldbogenverband sind die regeln anders, kenne ich aber nicht so gut.

@Taran, im BSVH schißen die "String Walker" schon mit makierungen auf der Sehne.
Und auf freien Turnieren, wo es keine Bogenkontrolle gibt macht auch jeder was er will.

@Ophelia, wenn du freie Turniere besuchst, wird es mit der Bogenlänge keine Probleme geben, in einigen Vebänden (es gibt viel zu viel) wirsd du in die Recurveklasse gepackt wenn dein Bogen zu lang ist.



gruß, Kojo
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Beitrag von Authomas » 18.09.2005, 19:27

Öh, und wenn mein Bogen zu kurz ist für die Blankbogenklasse werde ich trotz Stringwalking zu den Jagdschützen gesteckt? Also, von einer Bogenlängen-Regelung habe ich noch auf keinem Turnier gehört. Wenn überhaupt scheinen sich die meisten Ausrichter eher auf die Einteilung nach Feldbogenverband zu richten - oder sie stecken es selbst ungefähr ab.

Jo
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Beitrag von kojote » 18.09.2005, 19:49

@all,

hier ging es doch um den unterschied jagdbogen/recurve und dessen einteilung.

warum sellt ihr alle die länge in frage?

wer kann mir einen jagdbogen eines nahmhaften herstellers nennen der länger als 64" ist?

ich kenne bis lang keinen, sei es bei Border, Bob Lee, Black Widow, Georg Kaiser, Gread Plains, Robertson... sogar Hoyt hat seine Jagdrecurve (Gamemaster) nicht über 64" im Programm.

wie das auf Turnieren eingeteilt wird ist sehr unterschiedlich, aber es gibt keinen echten Jagdrecurve über 64".
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RE:

Beitrag von Authomas » 18.09.2005, 21:34

Original geschrieben von kojote

warum sellt ihr alle die länge in frage?


Als sinnvolle Regelung? Sie scheint mir (zumindest für Turniere) nicht praxisnah zu sein:

- sie schafft eine Regelung mehr im Klassenwirrwar, ohne dass ich ein besonderes Bedürfnis dafür sehe - klar ist ein längerer Bogen komfortabler, aber im Knien und im Unterholz hat er auch seine Nachteile.

- Sie erschwert den Ein- und Umstieg; viele Anfänger auch in der Jagdbogenklasse laufen mit Take-Down-Mietbögen rum. Die sind i.d.R. länger. Ich finde es auch gut, dass Umsteiger einfach nur das Visier abschrauben müssen (oder das Abgreifen sein lassen). Neuen Bogen kaufen kann man später immer noch.

- "echter Jagdrecurve" ist so ein Begriff... natürlich ist ein einteiliges Holzding zünftiger, schöner... aber so wie die Klasse im Moment (meistens) aussieht, kann man darin eben auch mit einem Metall-Recurve schießen, nicht nur mit einem "echten Jagdrecurve", was immer das auch ist. Wenn man die "anderen Recurves" (Metallbögen? teilbare Bögen? Bögen mit Gewinden für ein Visier?) nicht drinnen haben will, sollte man sie über das entsprechende Entscheidungsmerkmal rausschmeissen - die Länge ist das m.E. aber nicht.
"wir brauchen solche Bögen nicht zuzulassen weil sie nicht in Serie hergestellt werden" scheint mir kein Argument zu sein.

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Beitrag von kojote » 18.09.2005, 21:49

was ein echter jagdrecurve ist könnte man erklären wenn das thema jagd hier zugelassen wäre.

fakt ist das deine posts keine antworten auf ophelias fragen sind.

die bogenlänge ist sehr wohl ein kriterium in der recurve klasse.
dazu muss man dann aber von leistungsschützen reden die auf turnieren immer unter den ich sage mal ersten fünf sind, denn da geht es um jeden punkt und dann kann ein langer recurve schon einen vorteil bieten.
ein top jagdbogen schütze hat nur selten eine chance gegen einen top recurve schützen zu bestehen (ich kenne bislang nur einen fall, wo ein jagdbogen schütze einen recurve schützen geschlagen hat).
und deshalb auch die einteilung in recurve und jagdbogen, auch wenn sich die bögen stark ähnlich sehen, es gibt wesentliche unterschiede.
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RE:

Beitrag von Authomas » 18.09.2005, 22:38

Original geschrieben von kojote
fakt ist das deine posts keine antworten auf ophelias fragen sind.


nein, mein letztes Posting sollte eine Antwort auf DEINE (mitzitierte) Frage sein. Was außer dem Sinn der Regel auf Turnieren wolltest Du denn diskutieren? Dass die Regel in dem entsprechenden Verband gilt glaube ich Dir. Aber Ophelia hat nach den Regeln bei Turnieren gefragt. Du hast eine Regel genannt, die auf Turnieren selten bis nie anzutreffen ist. Das bedurfte der Klärung!

dazu muss man dann aber von leistungsschützen reden die auf turnieren immer unter den ich sage mal ersten fünf sind, denn da geht es um jeden punkt und dann kann ein langer recurve schon einen vorteil bieten.
Betonung auf kann. Das mag sicher für übliche Feldmeisterschaften gelten, aber nicht für jedes Turnier, wo du mit dem Ding ständig anschlägst oder hängenbleibst.
ein top jagdbogen schütze hat nur selten eine chance gegen einen top recurve schützen zu bestehen (ich kenne bislang nur einen fall, wo ein jagdbogen schütze einen recurve schützen geschlagen hat).


Das wir uns richtig verstehen: du meinst mit Recurve hier das, was wir oben als Blankbogen-Klasse bezeichnet hatten? Also mit Abgreifen? Möchtest Du den Leistungs-Unterschied dieser beiden Klassen nun in erster Linie an der Bogenlänge festmachen, oder hast du Vergleichsdaten von Instinktschützen mit Bögen unter 64" und Instinktschützen mit längeren Bögen?

Sorry, es mag schon sein dass auf den meisten "herkömmlichen" Jagdturnieren (wenig Deckung, alle Schüsse im Stehen machbar) ein längerer Bogen zu einigen Punkten mehr führen kann. Ich denke aber dennoch, dass die entscheidenden Vorteile der typischen Blankbögen (Metall, Button, Abgreifen) deutlich mehr ausmachen. Solange in der Jagdrecurve-Klasse daher Metallbögen zugelassen sind fristet das Bogenlängen-Kriterium auf Turnieren zu Recht ein Mauerblümchen-Dasein, weil es die Sache unnötig verkompliziert.

Jo
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Beitrag von kojote » 18.09.2005, 22:59

Ja, Opelia wollte nur wissen wo der unterschied ist, ob es nun sinnvoll ist oder nicht.
und fakt ist eben auch das es keinen jagdbogen/jagdrecurve, (meist bögen die über das shelf geschossen werden und somit das intuitve jagdliche schießen unterstützen) gibt der länger als 64" ist, wenn es ihn gibt möchte ich gerne mal wissen welcher es ist.

Ja das ist schon richtig das viele faktoren mit spielen, alles zusammen ergibt dann einen einfacher zu schießenden bogen, wobei die bogenlänge ein entscheidender faktor ist ein fehlerverzeiendes ruhigeres schießen zu bieten.
die recurve/blank/olympisch sind nicht ohne grund so lang.

ja ich meine die abgreifer.

bei der sachen mit dem unterholz und den hinternissen kann ich dir nicht zustimmen, das hieße ja überspitzt gesagt langbogenschützen (mit langen langbögen) kommen auf 3D turnieren nicht zurecht.

(>diplomatisches denken ein<)aber das ist ja das schöne an so einer diskussion, jeder hat seine meinung, was wäre ein forum ohne diese meinungsverschiedenheiten (>diplomatisches denken aus<) :knuddel
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Steinmann

Beitrag von Steinmann » 18.09.2005, 23:42

Das Hauptunterscheidungsmerkmal dürfte aber die Sache mit dem Shelf bzw. der Pfeilauflage sein. Jagdrecurve werden i.d.R. über das Shelf geschossen, Blankbögen haben, ungeachtet der String- oder Facewalker, immer eine Pfeilauflage. Dieses Kriterium stehrt m.W. auch im Regelwerk von einem der vielen ( zu vielen !? ) Verbände. Außerdem dürfe das so auch am einfachsten zu kontrollieren sein und bringt somit eine gewisse Klar- Einfachheit mit sich.

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Beitrag von mbf » 19.09.2005, 09:15

Tja, wie wir jetze festgestellt habe, sind Begriffe wie "Jagdbogen" in unterschiedlichen Regelwerken unterschiedlich definiert... und die Meinungen der Schützen gehen auch auseinander.

Was hilft nun?

Wenn man Turniere (und erst recht die Offiziellen) mitschießen möchte, muss man ins Regelwerk des Ausrichters schauen und prüfen, ob der eigene Bogen mit der verwendeten Technik irgendwo reinpaßt.

Sorry, aber anders kann man es nicht sagen. Gerade Klassenbezeichnugen wie Blankbogen, Barebow, Jagdbogen sind so unterschiedlich definiert... ein Streit darüber hier bringt nix, es ist nun mal so definiert. Wem das nicht paßt, der sollte sich an den jeweiligen Verband wenden. Aber das Thema "Reglements" ist es nicht wert, sich darüber zu streiten! Ichbin da eher für ein gemeinsames Lästern über offensichtliche Bugs in diesen Machwerken... ;-)

Ein heißer Tip hierzu: www.bogenklassen.de.vu
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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Beitrag von Peter O. Stecher » 19.09.2005, 09:25

Blankbogen ist meines Erachtens Stringwalking. Bowhunter ist mit Mediterranem Griff.
https://classic-archer.com/

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