Chu-Ko-Nu / Zhugenu

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MoeM
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Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 08.10.2012, 10:40

Hallo Bastler,
Bin grad dabei mir so eben zwischendurch ne chinesische Repetierarmbrust zu basteln.
Orientieren tu mich dabei an diesem Plan;
chu-ko-nu_03.jpg

Säule, Magazin und Hebel werden für den Prototyp erst mal aus 10mm Sperrholz aufgebaut, und auch die organischen Fäden aus Darm werde ich durch normalen Zwirn ersetzen...
Den 2-lagigen Bambusbogen versteh ich allerdings noch nicht zu 100% - "not glued- formed to shape at 1" intervals" was soll das heißen??? in Form biegen oder aufspannen und dann alle 2,54cm mit einer Wicklung verbinden? Ich habe zwar Abbildungen von Bögen mit mehreren Wicklungen gesehen, dies aber weder in so kurzen Intervallen geschweige denn so häufig, dass es dafür hätte sorgen können die Leisten wie verleimt aussehen zu lassen (was sie meistens tun)???
Evt. weiß der ein oder andere ja etwas dazu bzw. hat einfach so eine logische Erklärung!?
Grüße Moe

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Rizzar
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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Rizzar » 08.10.2012, 16:28

Ich hätt ja früher geschrieben, aber mein telefon stürzt bei foreneinträgen immer ab :-/

Finde den Plan soweit ich das beurteilen kann ganz in Ordnung, obwohl ich immer einen Faden Beigeschmack verspüre mich nach vorhandenen Maßen zu richten.
Hoffentlich passt das Zusammenspiel der Komponenten.

zum Bogen:
Soll einfach heißen, dass du einen locker laminierten Bogen einbinden sollst, da steht nichts von Wicklungen (wären auch kontraproduktiv). Die Zollangabe ist sowieso eher absurd, vermutlich als taperhilfe gedacht und irgendwie zweckentfremdet worden.
Fakt ist, dass du einfach irgendeinen Bogen der nicht zu stark ist und einen ähnlichen Auszug hat einbinden kannst. Aber für diese Low-Budget Lösungen ist ein lockeres Laminat vermutlich recht plausibel. Wenn du auf den Putz hauen willst geht aber auch etwas Horn-Sehnenartiges, also: Feel free!!!

Gruß Rizzar

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 08.10.2012, 17:00

Rizzar hat geschrieben: Wenn du auf den Putz hauen willst geht aber auch etwas Horn-Sehnenartiges, also: Feel free!!!

Horn-Sehne ist mir für so ne Stöckchenschleuder etwas Oversized, treffen ist damit schon so ne Sache und wird bei mehr Bums sicher nicht leichter....
Zumal die historischen Vorbilder auch als sehr primitiv beschrieben sind- Waffe der Bauern und niederen Soldaten zum Schutz vor Reiterhorden und Strauchdieben, am liebsten von oben um den Pfeilen ein Quentchen mehr Kraft zu geben ;D
Für eine Hornbogenvariante werd ich mich zu gegebener Zeit an eine A-Variante für eine schwere Jagdarmbrust halten.
Den Plan hab ich genommen, da es meine erste AB wird und mir zudem die Pinauslösung für eine herkömmliche AB zu unpräzise/eine Nuss zu komplex erschien- also ist die CHU eig. perfekt um da mal reinzuschmecken.

Wies immer ist hab ich bei den Recherchen gleich ne Anleitung für ne schöne Pump-Action AB gefunden ::) so ein Hobby hat immer gleich nen Rattenschwanz...
Grüße Moe

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Rizzar » 08.10.2012, 17:19

Ja, stimmt, ging mir aber nicht um bums wie bei einer großdimensionalen Hornbogenarmbrust, sondern eher am Hornbogen orientiert nur kleiner/kürzer.

Würdest du nen großen Hornbogen mit viel Horn und noch mehr Sehne einbauen, könntest du die ja gar nicht mehr spannen.

Wollte damit auch ausdrücken, dass alles geht, und nur weil die primär Bauern eingesetzt haben, bedeutet das noch nicht, dass nicht irgendwann mal jemand eine Deluxe Ausfertigung hatte.

Also meiner Meinung bist du schon mit nem Lamellenbogen gut bedient, allerdings ist die Energieausbeute sehr gering, da würde ich dann auf nen Selfbow oder verleimten Laminatbogen umsteigen, Stahl ist unsinnig wegen dem Zuggewicht.

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 08.10.2012, 19:13

Rizzar hat geschrieben:Wollte damit auch ausdrücken, dass alles geht, und nur weil die primär Bauern eingesetzt haben, bedeutet das noch nicht, dass nicht irgendwann mal jemand eine Deluxe Ausfertigung hatte.

Die Frage wie ein "Elite oder Adels"- Zhugenu aussehen könnte hab ich mir auch schon gestellt. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es soetwas wahrscheinlich nicht gegeben hat- ein einzelner Schütze kann damit kaum Schaden in der Schlacht verursachen, geschweige denn auf die Jagd gehen.
Die Chinesische Armbrust dagegen scheint hier sicher prestigeträchtigere Exemplarre hervorgebracht zu haben und das Schloß ist sehr interessant. http://img276.echo.cx/img276/6228/hancrossbow21nx.jpg
Evt. ließe sich da ebenfalls ein Autolader kombinieren :)
Fraglich ist, wie gut sich ohne Kolben zielen lässt, bzw. wie damals geschossen wurde....
Grüße Moe

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 09.10.2012, 17:22

Hab da noch ne doofe Frage...
Ich rätsle gerade, an welcher Position der Bogen effektiver ist- an der vorgegebenen Aussparung oder vor der Säule.
Die Sehne muss immer an der gleichen Stelle über die Säule laufen um das einfahren in die Nut sicherzustellen- vor der Säule bedeutet große Standhöhe, Verhältniss zum Auszug etwa 1:1, Bogen in der Säule wenig Standhöhe Verhältniss etwa 4:1.
Kann mir jemand sagen womit und möglichst warum ich besser beraten bin???
Grüße Moe

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Rizzar » 09.10.2012, 18:54

Hmm, gute frage.
Grundsätzlich gehört der schon in die Aussparung.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass der Auszug in beiden Situationen gleich bleibt würde ich es von dem Bogen selbst abhängig machen.
Wenn er zu schwach ist weiter nach vorne und nach oben mit größerer Standhöhe.
Wäre auch positiv für den Sehnenwinkel. Vorausgesetzt das Material macht das mit.

Die Kraftübertragung selbst bleibt ja davon unberührt (außer weniger Reibung durch geringeren Sehnenwinkel), lediglich das Zuggewicht würde sich bei gleichen Voraussetzungen verändern.

Falls du ihn nach vorne setzt, nicht zu hoch, sonst störst du evtl die Kippmechanik.

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 10.10.2012, 01:15

Die Sehnenbefestigung muss ein Witz sein... schon mal Seil durch zwei gegeneinander verschobene Bohrungen zu ziehen versucht- mit Erfolg? >:( >:( >:(

Ed.: Zur Bogenstärke- Bei einem entsprechenden Schaft um das Drehmoment des Hebels gut abzufangen, könnte ich mir durchaus einen rel. starken Bogen vorstellen, rein von der Kraft wird dies durch die Übersetzung des Hebels gut kompensiert!
Grüße Moe

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 11.10.2012, 09:39

Hallo, brauch noch einen Rat zum Bogen...
momentan zieht er ~100# in der Endstellung (laut Kofferwaage) von einer Standhöhe bin ich allerdings noch Galaxien entfernt.
Wie auf den Bildern zu sehen ist, reicht es nicht nur nicht um in die Sehnenkerbe zu kommen, die Sehne ist noch nichteinmal straff.
Wenn ich die Sehne von Hand einhänge donnern meine Testbolzen bereits heftig in den Vorhang und ich habe keine Ahnung, wie ich den Bogen überhaupt richtig spannen kann um eine entsprechend kürzere Sehne einzuhängen.
Würdet ihr trotzdem versuchen den Bogen auf eine praktikabele Standhöhe zu zwingen oder "etwas" ändern?
Hab mir schon überlegt, denn Bogen mit einer weiteren Wicklung je WA im momentanen Auszug zu wickeln um einen permanenten Deflex einzubinden!? (spannen mit Wippe, Laminate um Wickelstelle zusammenzwingen, Hanfwicklung über ca. 3cm in 2cm vor dem Ende der Bauchlage, Weißleimgebunden)
Dateianhänge
DSC_0277.JPG
DSC_0276.JPG
DSC_0275.JPG
DSC_0274.JPG
Grüße Moe

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Broken Bodkin » 17.10.2012, 20:57

Wo hast du den Plan her, MoeM?
Gruß, Marc

In hoc signo vinces

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 17.10.2012, 21:50

Gute Frage, find die Seite grad nicht mehr...allerdings hab ich ihn schon an mehren Stellen gesehen^^
Die Enden des Bogens müssen jedenfalls verbunden werden; der "1" Intervall gibt glaube ich mitlerweile den Versatz der Sehnenlöcher an- jedenfalls beide Bögen mit Aussenseite nach vorn montieren, sonst gibt der hintere den Geist auf :( )
Grüße Moe

Cortigiano

Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Cortigiano » 12.01.2013, 22:27

Hallo Moe,

ich verstehe deine Frage so, dass du wissen möchstest, wie du die Sehne unter Spannung bekommst ohne im arretierten Vollauszug zu sein.
Das vierte deiner Bilder zeigt den "Vollauszug". Miss bitte nach, wie lang der Abstand von Daumen zu Daumen in einer geraden Linie auf der konkaven Seite ist.
Dieses Maß wird die Länge für deine Sehne. ich würde empfehlen zu diesem Maß 1-2cm kürzer....
Bitte verzeih, aber ich finde deine Sehne sehr ehhhhmmmmm provisorisch. Besorg dir Garn. Wickle dir eine Sehne mithilfe eines Sehnengalgens. Knoten die Schlaufen gut. Denn bei einem Zuggewicht von #100 finde ich die Knoten einfach zu labil.
Wenn die Sehne fertig ist, dann hänge sie auf einer Seite ein, stell dann die Armbrust mit dem Stiel auf den Boden, und drück mit beiden Händen an den Bogenenden diese Richtung Boden, bis du das zweite Sehnenende, dass du die ganze Zeit in der Hand gehalten hast, auf den zweiten Daumen streifen kannst.
Hoffe es ist hilfreich....
Gruß
Niko

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Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von MoeM » 12.01.2013, 23:51

Oh, dass du das aufgreifst^^
Also das Problem ist, dass die Bögen so wie in der Anfangszeichnung nicht verbunden sind- wenn ich die Sehne nun durch die Löcher ziehen will und dabei die Bögen vorspanne verschieben sich diese zueinander- daher der (für diesen Typus) Atypische Daumenbogen.
Die Spannweise klingt allerdings vernünftig- jedoch war der auf den Bildern gezeigte Bogen einfach zu kurz.
Die Biegung des Unverjüngenden Bogens ist ohnehin bescheiden- somit sind beide an der Säule sehr Bruchgefährdet.
Das "Projekt" ruht gerade- bei Wiederaufnahme werde ich den Bogen, anders als üblich, pyramidal ausführen.
Allerdings wird das nächste, falls je in Angriff genommene, AB Projekt etwas gaaanz anderes....
Grüße Moe

Cortigiano

Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Cortigiano » 13.01.2013, 00:07

in jedem Falle bei den übereinanderliegende Bögen verjüngen.....(Kraftverteilung bei Biegung beachten)

Cortigiano

Re: Chu-Ko-Nu / Zhugenu

Beitrag von Cortigiano » 13.01.2013, 00:43


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