Einer, aus meiner Garage

Alles was zum Bau von Kyudobögen dazu gehört.
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RoLi
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Einer, aus meiner Garage

Beitrag von RoLi » 11.11.2010, 23:21

Hier mal Bilder und Beschreibung des Bogens, den ich aktuell schieße.
Gebaut habe ich ihn im Mai/Juni dieses Jahr.
Der Innenbambus ist „getigert“. Das kam zu Stande, weil ich noch ein verleimtes Inlay hatte, aber keinen gerösteten Bambus für den Bogenbauch. Die beiden Bögen, die ich vorher gebaut hatte waren nix geworden und ich hatte eigentlich keine Lust mehr. Ich habe dann eine getrocknete Bambuslatte genommen und versucht, auf die Schnelle, mit ner Lötlampe etwas Farbe zu machen.
Der Bogen schießt sich prima, er ist aber noch nicht ganz fertig. Ich werde ihn auf der Bauchseite noch schmäler machen.

Zuggewicht: 16 kg auf 90 cm.
Eigengewicht: ca. 550 g
Innenaufbau: Fünf Streifen gerösteter Bambus, Esche, stehender Jahresring.
Länge: Ni Sun Nobi, 2,28 m
Ura Zori (Recurve): 14 cm, gemessen am Bogenbauch.
Breite im Griffbereich: 27,5 mm
Breite unterhalb Seki Ita (Klangholz): 25 mm
Dicke Inlay im Griffbereich. 7,5 mm
Dicke Inlay unter Seki Ita: 5 mm
Dicke des Deckbambus: je 2,5 – 3mm
comp_16 kg abgespannt DSCF1903.jpg
Abgespannt
comp_16 kg aufgespannt DSCF1902.jpg
Aufgespannt
comp_18 kg ausgezogen 90 cm DSCF1911.jpg
Ausgezogen auf 90 cm

RoLi
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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von RoLi » 11.11.2010, 23:29

Noch zwei Bilder, dann Gute Nacht.
comp_DSCF1873.jpg
Innenaufbau vergleichbarer Bogen. Deckbambus innen geröstet
Kyudo_Training-3306.jpg

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acker
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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von acker » 11.11.2010, 23:45

Ich kann nur sagen :
KLASSE !
Ich habe zwar keine Ahnung von dieser Art Bogen und mag mir nicht anmaßen eine Beurteilung abzugeben , aber mein Bauch sagt mir das es eine ordentliche Arbeit ist !
:)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von Galighenna » 11.11.2010, 23:45

Ah das ist auch mal sehr interessant so eine gute Nachaufnahme eines Innenlebens eines Yumi zu sehen :)
Sehr schön!

Ansonsten habe ich allerdings nicht so sehr viel Ahnung auf dem japanischen Gebiet. Sieht aber gut aus :)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von the_Toaster (✝) » 12.11.2010, 09:07

Schöner Bogen.
Bin gespannt, wie er sich auf Dauer verhalten wird, wegen der Tigerröstung des Bauches.

Hast Du auch schon mal Eibe, Ahorn oder Robinie verbaut?
Wie verhalten sich die Bögen dann im Vergleich?
Wenn Esche als Seitenholz für die Mittellage gut geeignet ist, dann habe ich ein paar Eschenbohlen, die für einige Bögen reichen dürften...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Markus
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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von Markus » 12.11.2010, 09:53

Schöner Bogen und Respekt vor der Bauleistung.

Hast Du Dir das notwendige Wissen bei einem Seminar à la Shibata oder Koppedryer etc.pp geholt oder alles als Autodidakt erarbeitet?

Markus

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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von Feanor1307 » 12.11.2010, 16:22

Moin Moin,

und noch eine Frage. Hast du die Form mittels Wickel und Keilen oder mit Hilfe einer Leimform erarbeitet (oder vielleicht ganz anders?)?

Grüße Feanor
Niemand versucht es herauszuholen, wenn er einmal weiß was in Ihm steckt!

RoLi
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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von RoLi » 13.11.2010, 00:44

@Toaster
Ich habe schon Esche, Robinie (Akazie), Ahorn und auch Ramin verbaut.
Robinie kam mir sehr schwer vor und ,gefühlt, langsamer. Das nehme ich nicht mehr. Bei den anderen ist mir, außer Gewicht, nichts aufgefallen. Es ist aber auch schwierig, bei Bögen mit verschiedenen Zuggewichten, das Verhalten an den beiden schmalen Leisten fest zu machen.

@Feanor1307
Alles gewickelt und gekeilt. Sowohl erst der Kern als auch später der Bogen.
Gruß
Rolf

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Feanor1307
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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von Feanor1307 » 13.11.2010, 19:11

Moin Moin,

das aber tatsächlich beeindruckend! Ich meine einen klassiche Yumi nach traditioneller Methode, allergrößten Respekt!Hast du dir das als Autodidakt (Bücher!?) angeeignet oder bist du bei einem japaischenn Meister in die Lehre gegangen?
Hast du noch ein paar Details zur Pfeilgeschwindigkeit bei z.B. 9 gr/lb o.ä.?

Grüße Feanor
Niemand versucht es herauszuholen, wenn er einmal weiß was in Ihm steckt!

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Rackhir
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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von Rackhir » 13.11.2010, 20:02

Hallo Rolf,

sehr schöner Bogen.
Mich würde auch interessieren, ob Du einen Kurs gemacht hast oder
ob Du Dir das als Autodidakt selbst erabeitet hast.

Wenn das hier soweiter geht, kann man ja bald wirklich seine Yumis in
Deutschland bestellen oder einen Bogenkurs buchen. ;)

Gruß

Uwe

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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von RoLi » 13.11.2010, 20:19

@Rackhir u, Feonor1307

Erst Jahrelang alleine rumgewurschtelt. Info gab es keine, weil wir Deutsche sowieso keine jap. Bögen bauen können. Großes Geheimnis und Shinto-Tempel.
Dann das Glück gehabt, einen Platz beim ersten Seminar mit Herrn Shibata zu bekommen.
Gruß
Rolf

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Re: Einer, aus meiner Garage

Beitrag von RoLi » 14.11.2010, 00:03

@Feanor1307
War vorhin zu schnell.
Daten zur Pfeilgeschwindigkeit habe ich nicht. Ich habe noch nie durch einen Chrono geschossen.

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