historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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benzi
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historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von benzi » 25.10.2014, 15:27

hallo zusammen,

auf einigen internationalen Turnieren wird eine trad. hist. Kleidung gewünscht....

Mir ist klar, dass wir in Deutschland nicht unbedingt eine Bogentradition haben, die die Wahl der Kleidung etwas vereinfachen würde....

Bogenschiessen ist ja nicht nur Mittelalter, daher habe ich diesen thread nicht in den MA Teil gestellt.

Was könnte Eurer Meinung nach eine sinnvolle historische Kleidung eines deutschen Nationalteams auf einem internationalen Bogenturnier sein?

danke für Eure Ideen im vorraus

liebe Grüße benzi
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tigama
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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von tigama » 25.10.2014, 15:34

interessantes Thema ... ich habe mir das gleich egedacht als ich mir wieder eure bilder aus tibet ansah :-)
eine deutsche Nationaltracht gibt es so ja iwie nicht so wirklich ... es sei denn man nimmt den deutschen
seppl als vorbild ;-) frage ist muß es eine einheitliche "tracht" sein ?! oder wäre eine farblich einheitliche
Bekleidung ausreichend um sich als Team auch optisch zu präsentieren ?! geht man ins fita lager wäre es
traditionell weiß ..... was viele deutsche trachten gemeinsam haben sind imho Kniebundhosen .....
kniestrümpfe wären dann obligatorisch ...... ein weißes heim ist ebenfalls bei den meisten trachten
vorhanden ...... eine weste wird i.d.r. auch dazu getragen ebenso ein Janker/jacket ....... als Kopfbedeckung
ein hut..... welche form - keine Ahnung ..... aber ich glaube als typische deutsche tracht gilt im Ausland die
bayrische, weil diese wohl vor allem durch das Oktoberfest über alle grenzen hinweg bekannt ist :-)
wenns wieder nach tibet geht wäre aber auch denkbar das jeder Teilnehmer in seiner regionalen tracht erscheint
so er eine hat und als deutsches erkennungsmerkmal wäre eine schwarz/rot/goldene Armbinde oder Schärpe
mit aufdruck GERMAN TEAM vielleicht eine Option ?! ich bin mal gespannt was hier noch so raus kommt :-)

Sateless
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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von Sateless » 25.10.2014, 15:36

Wenn die Frage auch "historische Kleidung eines deutschen "Bogenschützen"?" sein kann, würde ich mir sowas anschauen:

http://www.diu-minnezit.de/realien_kategorie.php?catid=3&lid=0&tid=4&sid=0

:)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 25.10.2014, 15:49

naja, weder gibts ne Art Uniform für deutsche Boenschützen, noch Bögen für deutsche Bogenschützen, ja, noch nicht mal Deutsche bis Turnvater Jahn und andere darauf gekommen sind ,sicher zumindest bis Ende des Mittelalters.

Ansonsten war der Bogen bis zur Erfindung der Armbrust im HRR in Gebrauch, als Jagd und elegentlich auch als Kriegswaffe.
Da könnte man sich denn schlicht ne Tunika (ist sowas wien Nachtehemd ohne Knöpfe aus Leinen, ne Cotta aus Wolle (n Kittel, im Schnitt wie de Tunika) eine einfache Wollhose, n Rechteckmantel, und ein paar wendegenähte Schuhe anziehen und fertsch.
Wer nen Reiterbogen schießt, naja, der trug wohl Beinline (lange Strümpfe ) aus Wolle und ev Schnabelschuhe, dazu eben den Kittel etwas feiner , mit Applikationen, wie die Ritter aus der Manessischen Bilderhandschrift...

Für solche Turniere reicht in etwa das:
Bild
oder das:
Bild

So den Langbogen gabs ja im "volkseinsatz" ja nur bis ins 11 Jhdt

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von bulletknives » 25.10.2014, 17:08

Das Problem an sich ist schon mal das deutsch. Das was wir als deutsch kennen, also Deutschland gibt ja nun noch nicht so lange.
Vielleicht wäre es einfacher sich eine Region, Deinem Wohnort am nahe liegendsten ehemaligen Lehen z. B. zu suchen und in Archiven nach historischen Abbildungen zu suchen.
Ich befürchte aber auch, dass es gab oft nur wenig bis keine regulären Truppen mit einheitlicher "Uniform". Meist war alles bunt zusammengewürfelt, man trug was man hatte, bekam vielleicht noch ein paar Setzen Stoff in den entsprechenden Farben umhehangen damit man Freund und Feind unterscheiden konnte.

Aber schönes Thema. Hier seh ich einmal im Jahr nen Bogenschützen in walisischen Farben, wie er grad auf DEB Riten Drachen kommt weiß ich leider nicht, die Gewandung schaut aber sehr gut aus.
Gruß aus der Schmiede

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von Spanmacher » 25.10.2014, 17:40

bulletknives hat geschrieben:DEB Riten Drachen

Entschuldigung, bitte. Was ist das?


Ansonsten scheint mir die jeweilige lokale Tracht der Teilnehmer mit einer einheitlichen Kennzeichnung durch Schärpe oder Armschleife auch am sinnvollsten. Es gibt ja wirklich keine "deutsche" Tracht. Wie soll das auch funktionieren?
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von bulletknives » 25.10.2014, 17:48

Sorry, sollte Roter Drache heißen. Der walisische eben.
Gruß aus der Schmiede

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von benzi » 25.10.2014, 21:09

die Idee das ganze in Regionen aufzuteilen ist ziemlich gut!

http://www.swdgv.de/Volkstrachten_im_suedwestgau.htm

danke schon mal!

liebe Grüße benzi
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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von tigama » 25.10.2014, 21:36

benzi hat geschrieben:die Idee das ganze in Regionen aufzuteilen ist ziemlich gut!

http://www.swdgv.de/Volkstrachten_im_suedwestgau.htm

danke schon mal!

liebe Grüße benzi


und was sehen wir da ?! *grins*

Kniebundhose, kniestrümpfe, weißes Hemd und weste ;-)

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von eddytwobows » 26.10.2014, 09:19

Vorschlag a.:
"Deutscher Michl´"
Schienbeinlanges, helles Nachthemd mit roten Stepp-Längsstreifen, dazu lange Zipfelmütze und Filzpantoffeln... ;) ;D

Vorschlag b.:
"Kaisermax"
Schwerer, knielanger Mantel in dunklem grau-blau mit polierten Messingknöpfen und Ledergürtel,
dazu blaue Pluderhose mit breiter, roter Seitennaht, Pickelhaube und hohe Knobelbecher (Vollschaft)... ;) :D >:)

Vorschlag c.:
"Euromafia (Ausführung Deutsche Bank )"
Schwarzblauer Anzug (dunkel) mit hellen Nadelstreifen, weißes Hemd und dunkelgraue Krawatte,
dazu heller Panama-Strohut und Sonnenbrille, schwarze Lackschuhe mit weißen Gamaschen,
Perso am Reveers getragen... ;) :P :D :D

Vorschlag d.:
Ihr zieht Euch einfach wie meinereiner vernünftig an...:

DSCF6406.JPG
"Nordic walking"


;) :D :D :D ;D

LG
etb
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von Fitzlibutz » 26.10.2014, 20:05

Bei uns in Kaufbeuren findet jährlich das "Tänzelfest" statt:
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4nzelfest bzw.
http://www.taenzelfest.de/
Da sind etliche Leute aktiv die sich mit hist. Bekleidung auskennen und entsprechende Quellen/Schnittmuster haben. Das Fest lebt ja hauptsächlich durch die möglichst authentischen Kostüme.

//Stefan

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von Sateless » 26.10.2014, 22:09

Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von benzi » 26.10.2014, 22:37

super link! danke Simon! was für eine Vielfalt!!!

liebe Grüße benzi
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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von shortRec » 29.10.2014, 09:12

Das Problem bei diesen "Volkstrachten" ist nur, dass sie das Mittelalter um etwa 500 Jahre verfehlen.
Eine regionale und zeitliche Verortung ist notwendig, um sich einer passenden Kleidung zu nähern. Denn wie bereits festgestellt, Deutsch gab es nicht in dem dem Sinne wie wir es heute verstehen, Deutschland schon gar nicht.
Da es den "Bogenschützen" als Prototyp ebenfalls nicht gibt, muss geklärt als nächste geklärt werden, aus welchen Bevölkerungsgruppen Menschen rekrutiert wurden, die Bögen benutzt haben. Etwa als Jagdhelfer oder Kriegsverpflichteter oder vielleicht auch Adliger auf dem Jagdausflug.
Ich würde annehmen, dass diese Menschen die Kleidung, die üblicherweise für die Verrichtung ihrer Tagesgeschäfte auch bei der Benutzung des Bogens getragen haben.

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Re: historische Kleidung eines "deutschen" Bogenschützen

Beitrag von bulletknives » 29.10.2014, 10:31

Auf ne Tracht wurde ich mich aber nun garnicht fixieren. Tracht ist was für besondere Anlässe oder Feiertage.
In den Krieg zogen die Leute damals mit dem was sie am Leib hatte. Wie gesagt, es gab kaum reguläre Truppen, eher schon Söldner und Zwangsrekrutierung aus Lehenstreue bzw. Eine Stufe weiter unten aus Leibeigenschaft.

Kauf Dir ne gute Tunika, ne Hose und ein paar Bundschuhe. Zum Anfang reicht das. Tuniken waren über viele Jahrhunderte in "Mode", da macht man schlichtweg nichts verkehrt. Dann wäre es möglich sich eine Schärpe zu machen in Deinen Farben und das wars. Nach und nach kommen die Feinheiten und Ergänzungen der Gewandung von ganz allein. Untereinander gibt man sich gern Tips und hilft sich. Das ist meine Erfahrung im MA Bereich.

Welche Zeit willst Du eigentlich genau darstellen?
Gruß aus der Schmiede

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