Sehnenstopper

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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Wilfrid (✝)
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Re: Sehnenstopper

Beitrag von Wilfrid (✝) » 29.03.2015, 20:29

Benzi, beim "historischen Vorbild " bringt das Brettchen erstmal überhupt so was wie Standhöhe. Das kann man denn auf normale Bögen mit Vorspannung nicht anwenden ..

Sateless
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Re: Sehnenstopper

Beitrag von Sateless » 29.03.2015, 20:37

Naja ... die Gegenprobe ist halt auch interessant. Hier ist ein Mitschnitt des Hallenwettbewerbs in Las Vegas: https://www.youtube.com/watch?v=6h_MpIXkH7A

Das sind zwar 2h, aber man kann ja mal scrollen, und schauen, wieviele von den Schützen damit schießen. ;)
Also mit dem Compound-Teil. Die Compounder haben ja schon ein paar Jahre "Erfahrungen" mit dem Dingen.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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kra
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Re: Sehnenstopper

Beitrag von kra » 29.03.2015, 22:12

wenn ich mir den Link zur Grayson collection ansehe, das ist für mich definitiv das Gegenbeispiel zur Aussage im ersten Film - wie Dirk und Wilfries sagen, ohne das ist der Bogen einfach nicht zu schießen. In meinen Augen klar ein Notbehelf aufgrund von schlechtem Holz.

Zum Hoyt Film - ok, aber ohne sauber reproduzierte Meßreihen zu sehen glaube ich nur 2 Aussagen:
1. Der Bogen springt ihm geradezu aus der hand (klar, die Restenergie in der Sehne wird rein in Beschleunigung des Bogens umgesetzt)
2. Der Abschuß wird leiser.

Beides ist physikalisch nachvollziehbar.

zur Geschwindigkeitssteigerung, da bleibe ich bei meinen ersten Aussagen. Einfach nicht plausibel!

Aber der Film von der Meisterschaft ist schon interessant. Die Ruhe beim Schuß ist begeisternd! So weit möchte ich auch mal kommen!
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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killerkarpfen
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Re: Sehnenstopper

Beitrag von killerkarpfen » 30.03.2015, 20:31

Soll ich oder soll ich nicht ::)

In diesen Sehnenstoppern sehe ich schon einen Geschwindigkeitsvorteil. Nicht ein schneller werden eines Pfeils, sondern ein erhalten der Geschwindigkeit gegen einen Verlust.

Meine Überlegung ist, dass die Nocke auf der Sehne einrastet. Eine gute Nocke hält auf einer geeigneten Sehne aufgenockt etwas mehr als das Eigengewicht eines Pfeils. Der Pfeil fällt nicht herunter selbst wenn er senkrecht nach unten hängt.
Mit dem ausschwingen der Sehne ab Ausgangsposition bleibt ein Pfeil noch eine kurze Strecke an ihr hängen, bis sich die Sehne verlangsamt, die Nocke abspringt und der Pfeil losfliegt.
Über diese kurze Strecke wird der Pfeil bis gut 1 G (seinem Eigengewicht) gebremst.
Durch den Anschlag in der Ausgangsposition wird der Weg der Sehne abrupt gestoppt. Der Pfeil springt sofort ab und nimmt ein kitze klein wenig mehr Energie mit.
Vergleichbar mit einem Karateschlag auf einen Dachziegel. Haust du so fest drauf, dass der Ziegel bricht tut auch nichts weh. Legst du den Ziegel in den Sand und haust genau so fest drauf, bricht der Ziegel nicht so schnell und es tut sehr weh >:) .

Da es sich vielleicht um 1cm oder 15mm Weg handelt den die Sehne noch mitgeht. stelle ich mir vor, dass der Rückgewinn der Energie zwar gerade noch messbar ist, aber so viel dann auch nicht ausmacht.

Eine gut klemmende Nocke wird auch mehr Energie vernichten im Gegensatz zu einem Pfeil der von selbst von der Sehne fällt.
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Re: Sehnenstopper

Beitrag von shortRec » 31.03.2015, 08:07

killerkarpfen hat geschrieben:Soll ich oder soll ich nicht ::)

In diesen Sehnenstoppern sehe ich schon einen Geschwindigkeitsvorteil. Nicht ein schneller werden eines Pfeils, sondern ein erhalten der Geschwindigkeit gegen einen Verlust.
...
Da es sich vielleicht um 1cm oder 15mm Weg handelt den die Sehne noch mitgeht. stelle ich mir vor, dass der Rückgewinn der Energie zwar gerade noch messbar ist, aber so viel dann auch nicht ausmacht.

Eine gut klemmende Nocke wird auch mehr Energie vernichten im Gegensatz zu einem Pfeil der von selbst von der Sehne fällt.


Der "Bremsweg" des Pfeils vor dem Ausnocken ist eher länger, als die 1,2cm, die du vermutest. Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=JbtqLM9kZVs Hier werden eher 50# als 40# geschossen, allesamt Weltklasse Schützen. Das Material kann also als "ausgetuned" angesehen werden.
Zwischen drin kann man auch den Sehnenstopper erkennen, der den Pfeil deutlich früher ausnocken lässt. Ob und wie viel das an Geschwindigkeit bringt, sei dahin gestellt. Wahrscheinlich trägt dieser definierte Ausnockpunkt zur Konstanz der Gewindigkeit bei, weil unterschiedlich stark klemmende Nocken an der gleichen Stelle die Sehne verlassen.

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Re: Sehnenstopper

Beitrag von benzi » 31.03.2015, 12:50

das Klemmen der Nocke ist in diesem Zusammenhang ein interessanter Aspekt, der wir mit die Test einfließen....

liebe Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Sehnenstopper

Beitrag von Fitzlibutz » 31.03.2015, 14:26

Ich will zu Bedenken geben, dass nicht nur die Kräfte für das System Pfeil-Bogen bestimmend sind, sondern auch die die meist übersehenen Erhaltungssätze.

Also bitte nicht nur linear "Kraft-Vorwärts" und "Kraft-auf-die-Bremse" anschauen sondern auch die kleinen Mistkerle wie "Impuls" und "Drehmoment" die sich in den Erhaltungssätzen verstecken.

Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Erhaltungssatz

//Stefan

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Wilfrid (✝)
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Re: Sehnenstopper

Beitrag von Wilfrid (✝) » 31.03.2015, 18:17

Sicher, man erhält einen definierten
Abreißpunkt. Also , für Leute , die sowas brauchen, können solche Teile ev. sinnvoll sein. Aber es gibt bessere technische Lösungen, passende Nocken z.B. oder garkeine Klemmnocken.

Ansonsten bringts Gewicht und wirkt als Stabilisator nach hinten, spült Geld in die Kassen der Verkäufer und liefert eine Ausrede mehr beim schlechten Gruppieren. "Meine Sehnenstopper funktionieren bei dem Wetter schlecht" oder so

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