Reiterbogen spannen - ich hab ein Trauma

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Finth vom Feld
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Reiterbogen spannen - ich hab ein Trauma

Beitrag von Finth vom Feld » 01.08.2006, 16:51

Hallo ihr alle,

ich lese schon geraume Zeit mit, habe aber noch nicht viel selbst geschrieben.

Jetzt aber habe ich einen guten Grund, mal was zu fragen.

Ich habe einen wunderschönen Grozer Bogen, ein Hunne mit 38 lbs. Da ich bisher immer nur Langbogen hatte, die ich mit einer Spannschnur spannen konnte, dachte ich, mit einer Recurvespannschnur geht das mit dem Grozer auch so.

Weit gefehlt, mein erster Versuch endete gleich in einer Katastrophe. Ich stülpte die Spannschnur über das eine Ende, dann rutschte ich mit dem anderen offenen Ende soweit es ging Richtung Kerbe und schwups drehte sich der Bogen um die eigene Achse. Ich dachte, das kann doch nicht sein. Immerhin habe ich weitaus mehr lbs bei den Langbogen... :-|
Nächster Versuch. Ich wieder die Spannschnur drauf und jetzt ein bisschen fester gedrückt. Rumms ruschte der Bogen raus (es war nicht nass oder hat geregnet) und badautz hatte ich mir einen an die Schläfe gegongt.
Es tat höllisch weh und ich war wie weggetreten, dass ich mich erstmal ins Gras setzen musste.
Das war sozusagen mein Grozer-Waterloo.
Ist jetzt ein paar Wochen her und ich hab das Ding nicht mehr angepackt. Ich spiele schon mit dem Gedanken das widerspenstige Ding zu verkaufen :-(

Was habe ich da falsch gemacht? Wie mache ich es richtig? Wer kann mir mal ganz sachte einen Tip geben, damit ich es vielleicht doch nochmal versuche? Natürlich nur mit Helm ;-) !

ach so, ich bin weder klein noch zierlich, also mit Kraft hats wohl nicht zu tun.

es grüßt

Finth vom Feld

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 01.08.2006, 16:54

Moin,

nee nicht mit Kraft sondern Technik.

ich spann meinen mit 45 lbs mit der "Bein-Durch" methode. Klappt wunderbar.

Oder zu zweit spannen.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

Taran
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Schau dir das an

Beitrag von Taran » 01.08.2006, 17:18

Natürlich klappt das so nicht. Deswegen kommt mit jedem Grozer eine Anleitung, und die ist auch online:
http://www.grozerarchery.com/usage.htm
Und jetzt viel Spaß, den richtigen Weg haben meine Vorposter ja schon gewiesen.
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Wurzelpeter
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RE: Schau dir das an

Beitrag von Wurzelpeter » 01.08.2006, 17:43

Also wenn ich das richtig sehe, spannt der Herr Grozer den Bogen vor und fummelt dann die Sehne von außen in die Kerben.
Ich halte es für einfacher, wenn man das Sehnenöhrchen vorher schon auf der einen Seite auf den Bogen fädelt und die andere Seite bereits einhängt. Beim Spannen muss dann nur noch das eine Öhrchen so weit nach oben geschoben werden, bis es auch einrastet.
Juppi. So funzt das. :D
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

benz

Beitrag von benz » 01.08.2006, 18:11

Diese Methode funzt meiner Meinung nach bei RB mit extremen Recurve NICHT.

Ich denke Herr Grozer weiß was er tut!

liebe Grüße benzi

Finth vom Feld
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Beitrag von Finth vom Feld » 01.08.2006, 19:07

zu zweit ist ne gute Idee, scheitert aber mangels zweiter Person, wenn ich Bogen schiessen will.

Die Anleitung vom Grozer habe ich gesehen, aber ich kriegs nich hin.

Wenn ich den Bogen ums Knie leg, dann machts schwupps und er dreht sich sofort wieder zurück. Ich kann ihn nicht richtig einklemmen.

Für heute geb ichs auf, ich geh jetzt lieber mal ein Bier trinken... :-)

Danke für die Tips, morgen über ich weiter!

golani79
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Beitrag von golani79 » 01.08.2006, 23:45

Na, dann bin ich ja wohl nicht der Einzige der Probleme beim Aufspannen eines Reiterbogens hat.
Werde mich am Freitag daran machen, dieses gute Stück zu spannen.
Bild
Hatte letzte Woche leider nicht ausreichend Zeit um mir die geeignete Technik anzueignen um den Bogen zu spannen.

Sundance hat mir einige Tipps gegeben um diesen Bogen zu spannen. Ich weiß zwar nicht, ob dein Bogen auch ne C-Form hat, aber ich schick dir die Tipps mal per IM.

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 01.08.2006, 23:59

MHHH,

also ich seh da momentan kein Problem.

Wenns mit Bein net gleich klaptt, mal nen Gurt ums Bein und Bogen da rein.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

Animal-Mother
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Beitrag von Animal-Mother » 02.08.2006, 08:21

Ich seh grade, dass ich mit der gleichen Technik,
Unteres Bogenende linker Fuss
Griff rechter Oberschenkel hinten
Oberes Bogenende neben Kopf

meinen 1,90m Langbogen spanne.
War mir gar nicht bewusst hier eine Reiterbogenspanntechnik zu benutzen.
The arrow knows the way - Tsuruchi

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Beitrag von Buddelfrosch » 02.08.2006, 08:30

Probleme am Anfang sind normal. Das ging mir auch so. Zur Zeit geht das auch bei meinen 50 lbs Hunnen problemlos.

Ich hatte damals das Problem, den Bogen nicht richtig druchdrücken zu können. Das Geheimnis lag dann für mich darin, dass ich mich zusätzlich mit meinem "Allerwertesten" gegen das Griffstück gedrückt hab. Erst so konnte ich den Bogen weit genug durchbiegen, um die Sehne einhängen zu können. Trotzdem war spannen am Anfang anstrengender als schießen :)

Nicht aufgeben...

Gruß
BF

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RE:

Beitrag von Atheos » 02.08.2006, 12:04

Original geschrieben von Animal-Mother

Ich seh grade, dass ich mit der gleichen Technik,
Unteres Bogenende linker Fuss
Griff rechter Oberschenkel hinten
Oberes Bogenende neben Kopf

meinen 1,90m Langbogen spanne.
War mir gar nicht bewusst hier eine Reiterbogenspanntechnik zu benutzen.


Is eh für jeden Bogen geeignet.
Nur, moderne Recurves haben die Spannschnur lieber.

LG, A.
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

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Snake-Jo
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Trauma ist k.o.

Beitrag von Snake-Jo » 02.08.2006, 15:41

@Finth: Dein Trauma kenn ich, hatte ich auch. Inzwischen geht es. Die Methode von Grozer (danke Taran!)ist absolut brauchbar auch für Anfänger. Bitte beachten: Die Aufspannmethode sind die Bilder am Anfang, hinten zeigt er die Korrekturmöglichkeiten bei Ungleichmäßigkeiten nach dem Aufspannen.
Grundsätzlich sollte man am Anfang folgende Ratschläge beachten:
Das untere Siyah drückt gegen das Schienbein. Dies ist unangenehm, daher abpolstern (Schaumstoff in die Hose am Schienbein stecken :o )
Beim Aufspannen langsam vorgehen: Erst mal gerade hinstellen, den richtigen Druckpunkt am Schienbein, an der Hinterseite der Oberschenkel und am Handballen suchen.
Eventuell anfangs garnicht aufspannen, sondern nur das Biegen des Bogens üben.
Bei echten Komposit lohnt sich ein Aufwärmen des Bogens vor dem Aufspannen: Den Bogen mit den (abgerundeten) Siyahenden auf den Boden drücken und den Griff nach unten drücken, bis der Griff den Boden berührt. Klappt nur auf glatten Böden, Holzbohlen u.ä. Dies ca 50 mal machen, bis der Bogen spürbar weich wird, dann einsteigen s. Grozer.

Bild

Nicht nachlassen! Viel Erfolg!

Finth vom Feld
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Beitrag von Finth vom Feld » 03.08.2006, 13:56

danke fürs Mitfühlen!

Ich über jetzt mit dem Bogen in den Beinen verhakt. Jedes Mal ein bisschen mehr, weil ab nem gewissen Punkt dreht der sich wie eine Gummischnur wieder blitzartig zurück.

Ich will nur alles vermeiden, was in Kopfnähe kommt.
Der Schlag hat gesessen, das vermeide ich bewußt!

gruss

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 03.08.2006, 14:13

@Finth: Völlig richtig! An einem gewissen Punkt ist das Umschlagen/ Umdrehen am kritischsten.
Aber tröste dich: Wenn Du über diesen Punkt hinaus bist, geht die Tendenz gegen Null.
Wichtig ist das Anlegen an den drei Punkten/ Ebenen Schienbein, Oberschenkel-Hinterseite und Hand. Versuche mal, den oberen Siyah mit beiden Händen zu stabilisieren, bis du über den Punkt s.o.) hinaus bist. Solange du den Bogen fest mit beiden Händen packst, kann er zwar umschlagen, aber er kann dich nicht verletzen. Also pack ihn und nie mehr loslassen. ;-) 8-)

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